Magnetresonanztomographie (MRT)
Alles Wissenswerte über Kernspintomografie
Magnetresonanztomografie (MRT)

Eine Magnetresonanztomografie (MRT), auch Kernspintomografie genannt, ermöglicht Einblicke in den Körper – ganz ohne Röntgenstrahlen. Stattdessen werden die detailreichen Schnittbilder mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen erstellt. Anhand der Aufnahmen können Ärzt:innen Krankheiten besser erkennen und gezielter behandeln. Sie setzen die Magnetresonanztomografie beispielsweise zur Untersuchung von Gelenken, Gehirn, Herz oder anderen inneren Organen ein. Damit spielt die Magnetresonanztomografie in vielen medizinischen Fachbereichen eine entscheidende Rolle.
Möchten Sie mehr über die Funktionsweise, Einsatzgebiete und den Ablauf einer MRT-Untersuchung wissen? Gemeinsam mit Expert:innen von Asklepios haben wir in den folgenden Abschnitten alle wichtigen Informationen zusammengestellt. Dabei geben wir auch Hinweise zur Vorbereitung und gehen auf Sicherheitsmaßnahmen ein, um Ihnen die bestmögliche Orientierung zu bieten.
Falls Sie Fragen haben oder eine MRT-Untersuchung benötigen, stehen Ihnen die Fachkräfte von Asklepios jederzeit beratend zur Seite.
Wie erzeugt die MRT so detaillierte Bilder?
Die Magnetresonanztomografie (MRT) nutzt das Zusammenspiel von Magnetfeldern und Radiowellen. Es entstehen präzise Schichtbilder des Körperinneren, mit denen Weichteilgewebe, Organe und andere Strukturen genau dargestellt werden.
Was passiert in dem Magnetfeld?
Elektrische Spulen erzeugen im MRT-Gerät ein starkes Magnetfeld, das die Wasserstoffatome in Ihrem Körper beeinflusst. Diese Atome kommen in nahezu jedem Gewebe vor. Normalerweise sind ihre Kerne zufällig ausgerichtet. Das MRT-Gerät bringt sie jedoch in eine geordnete Ausrichtung. Ähnlich wie eine Kompassnadel orientieren sich die Kerne der Wasseratome an dem Magnetfeld.
Wie wirken Radiowellen auf den Körper?
Zusätzlich werden Radiowellen eingesetzt. Sie senden gezielte Impulse aus, die die Wasserstoffkerne kurzzeitig aus ihrer Ausrichtung bringen. Werden die Radiowellen abgeschaltet, kehren die Kerne in ihre ursprüngliche Position zurück. Dabei geben sie Energie in Form von Signalen ab, die vom MRT-Gerät erfasst werden. Da Muskeln, Fett und Flüssigkeiten unterschiedlich stark auf die Radiowellen reagieren, variieren die Signale je nach Art des Gewebes.
Wie entstehen die MRT-Bilder?
Die vom Körper zurückgegebenen Signale werden von einem Computer verarbeitet und in Schwarz-Weiß-Bilder umgewandelt. Die Schichtaufnahmen lassen sich aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Indem sie die Schichten zusammensetzen, können Ärzt:innen sogar dreidimensionale Darstellungen erstellen.
Die Einstellungen des MRT-Geräts können an verschiedene medizinische Fragestellungen angepasst werden. Dadurch ist eine genaue Darstellung spezifischer Körperregionen oder Gewebearten möglich. Die hohe Auflösung und die Kontrastfähigkeit der MRT machen sie zu einem der fortschrittlichsten Verfahren in der medizinischen Bildgebung.
Welche Erkrankungen können mit einer MRT untersucht werden?
Die Magnetresonanztomografie wird in vielen medizinischen Bereichen genutzt, um Erkrankungen zu diagnostizieren und deren Verlauf zu überwachen.
Neurologie
Neurolog:innen nutzen die MRT, um das Gehirn und das Rückenmark zu untersuchen. Damit können sie Erkrankungen wie Multiple Sklerose (entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems), Schlaganfälle oder Hirntumore erkennen. Auch bei der Diagnose von Bandscheibenvorfällen oder Rückenmarksschäden liefert die MRT wichtige Einblicke. Ihre hohe Weichteilauflösung macht selbst kleinste Veränderungen sichtbar, die mit anderen Verfahren kaum zu erkennen sind.
Kardiologie
In der Kardiologie erlaubt die MRT eine Beurteilung der Herzfunktion und der Herzstruktur. Ihre Aufnahmen liefern eine präzise Darstellung der Herzkammern, Herzklappen und Gefäße. Unsere Ärzt:innen erlangen mithilfe der MRT besonders bei angeborenen Herzfehlern oder nach Herzoperationen wichtige Informationen für die weitere Therapieplanung. Zusätzlich hilft die Bildgebung, Herzmuskelentzündungen oder Durchblutungsstörungen nachzuweisen.
Onkologie
In der Krebsmedizin ist die MRT von großer Bedeutung. Sie stellt Tumore in Weichteilen dar, beispielsweise in der Leber, der Bauchspeicheldrüse oder den weiblichen Geschlechtsorganen. Durch den Einsatz von Kontrastmitteln können die Tumore noch besser abgegrenzt und analysiert werden. Auch zur Überwachung des Behandlungserfolgs, beispielsweise nach einer Chemotherapie, setzen Spezialist:innen oft die MRT ein.
Gelenk- und Bewegungsprobleme
Die MRT ist ideal, um Gelenke, Bänder und Knorpel zu untersuchen. Oft dient sie der Abklärung von Sportverletzungen wie Kreuzbandrissen oder Meniskusschäden. Auch bei chronischen Beschwerden, etwa durch Arthrose (Gelenkverschleiß, der über das altersübliche Maß hinausgeht), ermöglicht sie eine genaue Einschätzung der Gelenkschäden.
Weitere Anwendungsbereiche
Darüber hinaus wird die MRT auch für die Diagnostik von Erkrankungen der Bauchorgane genutzt, etwa der Gallenwege oder Nieren. Zudem ist sie ein wichtiges Diagnosewerkzeug in der Gefäßmedizin, da sie Arterien und Venen darstellen kann. So können die Fachkräfte beispielsweise Thrombosen oder Gefäßmissbildungen identifizieren.
Wie bereite ich mich optimal auf eine MRT-Untersuchung vor?
Warum müssen metallische Gegenstände entfernt werden?
Da ein MRT-Gerät mit einem starken Magnetfeld arbeitet, stellen metallische Gegenstände eine potenzielle Gefahr dar. Sie können sich erhitzen, verrutschen oder das Magnetfeld stören, was nicht nur zu fehlerhaften Bildern, sondern auch zu Verletzungen führen kann. Deshalb müssen Sie vor der Untersuchung alle metallhaltigen Gegenstände ablegen. Dazu gehören Schmuck, Piercings, Uhren, Brillen, Haarnadeln und Kleidung mit Reißverschlüssen oder Metallknöpfen. Herausnehmbaren Zahnersatz und Hörgeräte sollten Sie ebenfalls nicht mit ins MRT-Gerät nehmen.
Was ist mit Implantaten oder Tattoos?
Wenn Sie ein medizinisches Implantat wie einen Herzschrittmacher, Defibrillator oder eine Gelenkprothese tragen, informieren Sie bitte vorab Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt. Einige Implantate sind nicht MRT-tauglich, bei anderen müssen spezielle Einstellungen vorgenommen werden. Auch Tattoos oder Permanent-Make-up können durch das Magnetfeld erwärmt werden, insbesondere bei älteren Tätowierungen.
Muss ich mich auf die Untersuchung besonders vorbereiten?
Für die meisten Patient:innen ist keine spezielle Vorbereitung notwendig. Sie müssen nur dann nüchtern bleiben, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt das zuvor angeordnet hat. Tragen Sie bequeme, metallfreie Kleidung oder nutzen Sie die bereitgestellte Kleidung der Praxis beziehungsweise Klinik. Sollten Sie an Klaustrophobie (umgangssprachlich als Platzangst bekannt) leiden oder sehr nervös sein, wenden Sie sich vertrauensvoll an unsere Fachkräfte. Gegebenenfalls wird Ihnen ein Beruhigungsmittel angeboten.
Warum ist ein Aufklärungsgespräch wichtig?
Vor der Untersuchung werden Sie über den Ablauf und mögliche Risiken der MRT-Untersuchung informiert. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Fragen zu stellen und Unsicherheiten zu klären. Falls vorhanden, bringen Sie bitte Ihren Implantatpass oder relevante Vorbefunde mit.
Was passiert während einer MRT-Untersuchung?
Eine MRT-Untersuchung ist für viele neu und ungewohnt. Wer weiß, was ihn erwartet, geht die Sache entspannter an. Deswegen bekommen Sie im Folgenden eine detaillierte Schilderung des Ablaufs.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Nachdem Sie alle metallischen Gegenstände abgelegt haben, betreten Sie den Untersuchungsraum. Dort werden Sie von unseren Fachkräften gebeten, auf der Liege des MRT-Geräts Platz zu nehmen. Polster oder Gurte können eine bequeme und stabile Position sicherstellen. Anschließend gleitet die Liege langsam in die Röhre des Geräts, wobei der zu untersuchende Körperbereich mittig positioniert wird.
Die Enge kann für manche Menschen ungewohnt sein oder Unbehagen auslösen, aber unsere Mitarbeitenden stehen während der Untersuchung stets mit Ihnen in Kontakt. Da das MRT-Gerät während der Aufnahmeperioden laute Klopf- und Brummgeräusche erzeugt, erhalten Sie einen Gehörschutz oder manchmal auch Kopfhörer, über die beruhigende Musik gespielt wird und über die Sie unsere Mitarbeitenden hören können.
Was spüre ich während der Untersuchung?
Die Untersuchung selbst ist vollkommen schmerzfrei. Sie hören lediglich das Klopfen und Summen des Geräts und spüren möglicherweise ein leichtes Vibrieren. Damit die Bilder nicht verwackeln, müssen Sie so ruhig wie möglich liegen. Unsere Fachkräfte überwachen den gesamten Prozess und sind über Kopfhörer oder eine Notfallklingel jederzeit erreichbar.
Falls ein Kontrastmittel benötigt wird, bekommen Sie es über einen zuvor gelegten Zugang in die Vene verabreicht. Eventuell spüren Sie ein kurzes Wärme- oder Kältegefühl, was jedoch keinerlei Grund zur Sorge darstellt.
Wie lange dauert die MRT?
Kleinere Untersuchungen können bereits nach 20 Minuten abgeschlossen sein, während komplexere Fragestellungen bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen. Bitte bleiben Sie entspannt und bewegen Sie sich nicht.
Unsere Fachkräfte sorgen dafür, dass Sie sich während der gesamten Magnetresonanztomografie sicher und gut betreut fühlen. Sie gestalten den Ablauf so angenehm wie möglich.