Asklepios Klinik St. Georg

Palligrafie - das Bindeglied für Palliativpatient:innen

Palliative Biografie und Würdezentrierte Therapie – Ein wertschätzender Rückblick auf das Leben

Was wären wir ohne unsere Geschichten? In der Palliativmedizin sind sie ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Über das eigene Leben zu erzählen kann dort, wo die Kräfte schwinden, eine besondere Kraft entfalten. 

 

Dem Leben Worte schenken

Die „Palliative Biografie“ beruht auf Elementen der von Dr. Harvey Chochinov in Kanada entwickelten „Dignity Therapy“ (Würdezentrierte Therapie), die den Menschen in den Mittelpunkt stellt:

Was macht uns aus? Was möchten wir gerne hinterlassen?

Unsere ehrenamtlichen Palliativbiograf:innen besuchen Patientinnen und Patienten zu einem persönlichen Gespräch von etwa einer bis anderthalb Stunden, das sie aufzeichnen. Hier werden Fragen gestellt, die das Erzählen der eigenen Geschichte erleichtern können und Orientierung geben. Die Aufnahme wird zunächst im Wortlaut verschriftlicht. Bei der anschließenden Textarbeit wird besonders darauf geachtet, dass der Erzählton und sprachliche Besonderheiten, die charakteristisch für die Patient:innen sind, beibehalten werden. 
 

Der eigenen Biografie eine Form geben

Gemeinsam mit den Erzählenden bekommt die Geschichte auch eine äußere Form. Aus den Texten entstehen Mappen oder kleine Bücher in einer gewünschten Auflage für Verwandte oder Freunde. 

In vielen Fällen hat sich die Anfertigung einer Palliativen Biografie auch positiv auf Abschieds- und Sterbeprozesse ausgewirkt. Manchmal werden vielleicht offene Fragen beantwortet, zu denen es in gemeinsamen Gesprächen im Kreis der Familie bisher nicht gekommen war. 
 

Wir sind mehr als unsere Diagnose

Die Lebensbilanz fällt bei einem Blick, geschult unterstützt durch die Ehrenamtlichen, oft positiver aus als es Patientinnen und Patienten in dieser Phase ihres Lebens wahrnehmen. Ein würdezentriertes Gespräch wie die Palliative Biografie rückt eine lebensbedrohliche Krankheit für einen Moment in den Hintergrund – denn hier geht es um die Aspekte, die uns ausmachen. Es kann helfen zu sehen, dass wir mehr sind als unsere Diagnose.

„Wir beobachten bei unseren Patient:innen immer wieder, dass sie ruhiger werden, wenn ihre Lebensgeschichte einen Raum zum Erzählen bekommt“, sagt Dr. Markus Faust, Chefarzt für Palliativmedizin an der Asklepios Klinik St. Georg und Mitbegründer der Palliativen Biografie. „Die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie unterstützt auf positive Weise das Loslassen, das eigene Sich Verabschieden.“
 

Sprechen Sie uns an

Nina Meyer

Chefarztsekretariat

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