Asklepios Klinik Lich

Darmzentrum Asklepios Lich

Darmzentrum

Zertifiziert nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG)

Darmkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Die Erkrankung kann mit Erfahrung und guter Kooperation der Fachgebiete im lokalisierten Stadium mit hoher Wahrscheinlichkeit geheilt werden. Durch hochspezialisierte Chirurgie, je nach Stadium auch zusammen mit modernster internistisch onkologischer Behandlung und Strahlentherapie, sind auch bei fortgeschrittenen Tumoren und Metastasen Heilungen zu erwarten. Als Team setzen wir unser bestes Können gegen diese Erkrankung ein, um unseren Patient:innen die höchste Behandlungsqualität zu bieten.

Unser Streben

  • Höchste nachvollziehbare Qualität in Diagnostik und Therapie
  • Optimale Patientenorientierung/Patienteninformation
  • Wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung

Unser Team hat langjährige Erfahrung in der Behandlung des Darmkrebs. Besondere Erfahrung haben wir auf dem Gebiet der minimalinvasiven Tumorchirurgie und der Behandlung der Peritonealkarzinose.

Wir behandeln an unserem Darmzentrum interdisziplinär Patient:innen mit Darmkrebs (Dick- und Enddarmkrebs) in allen Stadien. Unsere Kompetenz für alle Aspekte der Behandlung der Darmkrebserkrankung ist unser gemeinsames Merkmal. Wir können damit dem wichtigsten Bedürfnis der Patient:innen bei der Klinikwahl, nämlich einer umfassenden Behandlung, die sich nicht nur auf Teilaspekte beschränkt, nachkommen.

Grundlage unserer Arbeit ist die Bahndlung nach den neusten Leitlinien des Leitlinienprogramms Onkologie. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative der Deutschen Krebsgesellschaft, der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und der Deutschen Krebshilfe, gegründet 2008, um die Entwicklung, Aktualisierung und Umsetzung von evidenzbasierten, praktikablen Leitlinien für die Krebsdiagnostik und -therapie in Deutschland zu fördern und zu unterstützen. Einen aktuellen Überblick erhalten Sie hier

Unser Zentrum

Im nationalen Krebsplan werden Organzentren als Basis für die qualitativ beste Versorgung der häufigsten Tumorarten gefordert. Unser Darmzentrum ist nach den stringenten Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zu allen Aspekten der Erkrankung „Darmkrebs“ strukturiert und wurde 2018 von der Deutschen Krebsgesellschaft als Organzentrum erstzertifiziert.

 

Universitäres Darmzentrum Mittelhessen (UDM)

Zusätzlich zu unserem zertifizierten Darmkrebszentrum, haben wir gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Standort Gießen ein universitäres Darmzentrum gegründet mit dem Ziel, durch regionale Vernetzung, eine einheitliche und qualitativ hochwertige onkologischen Versorgung zu gewährleisten.

Im Mittelpunkt steht ein gemeinsames Konzept zur Sicherstellung eines leitliniengerechten und qualitätsgesicherten Behandlungskonzeptes in den angrenzenden Versorgungsregionen Gießen, Marburg und Lich.

Die Expertinnen und Experten der einzelnen Standorte unterstützen sich konzeptionell, organisatorisch, personell und durch wissenschaftliche Begleitung gegenseitig und profotieren vom vorhandenen Wissen und Können. Dazu gehören auch moderne roboterassistierte Operationstechniken.

Eine standortübergreifende Teilnahme von Darmkrebspatient:innen an den neuesten Studien zur modernen Krebstherapie wird durch die Kooperation gefördert und stärkt die wissenschaftliche Arbeit.

Diagnostik und Behandlung

Die exakte Diagnostik ist unverzichtbare Voraussetzung für beste Behandlungsergebnisse. Zusammen mit unserem interdisziplinären Team aus Gastroneterolog:innen und Radiolog:innen setzen wir alle endoskopischen und radiologischen Methoden zur schonenden Untersuchung unserer Patient:innen ein. Vor Behandlungsbeginn werden Patient:innen mit Enddarmkrebs und fortgeschrittenem Dickdarmkrebs in unserer wöchentlichen Interdisziplinären Tumorkonferenz zur individuellen Festlegung des Behandlungskonzepts besprochen. Für den Chirurgischen Eingriff bieten wir langjährige Erfahrung mit Spezialisierung auf höchstem Niveau, modernsten Konzepten und überdurchschnittlicher Qualität. In die Patient:innenbetreuung sind nicht nur Ärzt:innen, sondern auch Psychoonkolog:innen, hochmotiviertes Pflegepersonal und Vertret:innen der Selbsthilfegruppe ILCO eingebunden. Die wichtigsten Voraussetzungen für optimale Behandlungsresultate aus chirurgischer Sicht wurden von uns zum Teil federführend wissenschaftlich analysiert und hochrangig publiziert.

 

Onkologische Visite – Erfolgsmodell in der Asklepios Klinik Lich
Um auch außerhalb der Sprechstunde oder der täglichen Stationsvisite ausführlich auf alle Fragen der Patient:innen einzugehen, haben wir die onkologische Visite eingeführt, in der ein Team aus Ärzt:in, onkologischer Pflegefachkraft und Psychoonkologin die betroffenen Patientientinnen und Patienten aufsucht und umfassend berät und informiert. Bei Bedarf werden auch weitere Fachleute in die Visite miteinbezogen, wie Pflegepersonal der Station, Physiotherapeut:innen, Stomaberater:innen und Ernährungsberater:innen. Wir entscheiden individuell von Fall zu Fall, welche spezielle Expertise an welcher Stelle benötigt wird. 

Durch die ausführliche Information der Patient:innen, können Betroffene noch besser in den Behandlungsverlauf eingebunden werden und eine Entscheidung für die beste Therapieoption treffen. 

Ein weiterer wichtiger Baustein in der Versorgung ist die psychologische Betreuung der Betroffenen, denn die psychische Stabilität nach der Diagnose Krebs ist von entscheidender Bedeutung. Die Patient:innen stehen plötzlich vor einer existenziellen Krise, die mit zahlreichen Ängsten und Sorgen einhergeht. Die Themen sind dabei zahlreich: Auswirkungen der Krankheit auf Partnerschaft und Familie, Sorgen um die berufliche Zukunft, Umgang mit den Reaktionen des sozialen Umfelds, aber auch Veränderungen des Körpers durch Operationen und Behandlungen sowie Sexualität. Die neuen veränderten Lebensumstände müssen unbedingt in die Therapieplanung einfließen.

In einer Situation, die auf viele Betroffene lebensbedrohlich wirkt, unterstützen wir mit der gesamten uns zur Verfügung stehenden Expertise und erweitern mit der onkologischen Visite die Möglichkeiten der individuellen Patientenbetreuung.

 

Studien

Klinische Studien sind eine Voraussetzung für den medizinischen Fortschritt. Sie dienen dazu, Erkenntnisse über Krankheitsentstehung und Krankheitsverläufe zu gewinnen sowie zur Überprüfung neuer therapeutischer und diagnostischer Verfahren und zur Erprobung neuer Medikamente.
Das Darmkrebszentrum beteiligt sich an klinischen Studien und wissenschaftlichen Projekten und führt diese mit seinen Kooperationspartnern durch.
In den wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen wird durch das interdisziplinär besetzte Team besprochen, welchen Patient:innen die Teilnahme an einer Studie empfohlen werden kann. Studienteilnahmen sind selbstverständlich immer auf freiwilliger Basis und werden vorher in einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen besprochen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Sekretariat.

Die aktuellen Studien im Einzelnen:

EDIUM Studie

Darmkrebs ist eine der am häufigsten auftretenden Krebsarten in Deutschland. Die EDIUM-Studie („Ergebnisqualität bei Darmkrebs: Identifikation von Unterschieden und Maßnahmen zur flächendeckenden Qualitätsentwicklung“) vergleicht die Lebensqualität nach der Behandlung bei Darmkrebs bundesweit. Die Ergebnisse der Studie sollen dabei helfen, das Leben mit Darmkrebs in Deutschland zu verbessern. Bei EDIUM werden nicht nur klinische Daten, wie beispielsweise die Größe des Tumors oder die Art der Behandlung, sondern auch von Patient:innen selbst berichtete Angaben zur gesundheits- und behandlungsbezogenen Lebensqualität erhoben. 

Kolonsegment (Chemo)-Studie

Die Kolonsegment (Chemo)-Studie ist eine offene multizentrische prospektive Beobachtungsstudie zur Analyse des Gesamt- und tumorfreien Überlebens von Patient:innen mit Kolonkarzinomen.
Die anatomische Lage des Kolonkarzinoms scheint erheblichen Einfluss auf klinische, histopathologische und molekulare Charakteristika des Tumors zu haben. Basierend auf diesen Ergebnissen soll die Chemotherapiesensitivität auf etablierte Chemotherapien - im adjuvanten und palliativen Ansatz - in Abhängigkeit von der segmentalen Lokalisation des Tumors überprüft werden. 

PEARL-Studie (Prävention von Darmkrebs bei jungen Erwachsenen)

Die PEARL-Studie ist eine große, deutschlandweite Studie, die gezielt die Risikofaktoren von Darmkrebs in der Altersgruppe unter 50 Jahren untersucht. 
Mit den Erkenntnissen aus dieser Studie sollen gemeinsam mit den weiteren Partnern des PEARL-Verbunds neue und effektive Strategien entwickelt werden, um Darmkrebs in der Altersgruppe von 18-49 Jahren zukünftig besser zu vermeiden.
An der Studie können alle Darmkrebspatient:innen teilnehmen, bei denen Darmkrebs im Alter von 18-49 Jahren diagnostiziert wurde, und bei denen die Diagnose nicht länger als 1 Jahr zurückliegt.

Weiterführende Informationen finden Sie unter www.pearlstudie.de

TIARA Studie

Die TIARA-Studie ist eine multizentrische, nationale Studie, die sich mit postoperativen Komplikationen bei komplexen Bauchoperationen, oft auch bei Darmkrebspatienten, beschäftigt. Sie sammelt klinische Daten und Bioproben, um Risikofaktoren für Komplikationen zu identifizieren, wobei ein besonderer Fokus auf der Rolle des Mikrobioms (Darmflora) und dem Langzeitverlauf liegt. Die Studie sammelt Daten von Patient:innen, die sich Operationen im Bauchraum unterziehen, unabhängig davon, ob Darmkrebs der Grund ist, aber Darmkrebspatienten werden eingeschlossen, um die Auswirkungen von Antibiotikaresistenzen und der Darmbesiedlung zu untersuchen. 

SELREC Studie

Die SELREC-Studie ist eine wichtige klinische Studie zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs) in Deutschland, die untersucht, ob Patient:innen mit geringem Rezidivrisiko (Rückfallrisiko) auch ohne die standardmäßige neoadjuvante Therapie (Radiochemotherapie vor der Operation) genauso gut abschneiden, wenn sie direkt operiert werden. Ziel ist es, durch das Vermeiden dieser zusätzlichen Therapie die Lebensqualität und die funktionellen Ergebnisse zu verbessern und Kosten zu sparen, ohne die Wirksamkeit zu mindern. 

COMPASS Studie

Die COMPASS-Studie ist eine chirurgische Studie, die zwei Operationsverfahren bei Patient:innen mit einem akuten oder drohenden Darmverschluss durch einen linksseitigen Dickdarmtumor vergleicht: das einzeitige Verfahren (sofortige Entfernung des Tumors und des betroffenen Darmabschnitts) versus das zweizeitige Verfahren (zuerst Anlage eines künstlichen Darmausgangs/Stoma zur Entlastung, gefolgt von einer zweiten Operation zur Tumorresektion nach Erholung). Ziel ist es zu prüfen, ob das zweizeitige Verfahren (Stoma als Überbrückung) die Sterblichkeit nach 120 Tagen im Vergleich zur direkten Notfalloperation verringern kann. 

LEONORA Studie

Die LEONORA-Studie ist eine klinische Studie in Deutschland, die untersucht, ob die Gabe von sogenannten Synbiotika (eine Mischung aus probiotischen Bakterien und Präbiotika/Nahrung), die Lebensqualität von Darmkrebspatient:innen nach einer Operation verbessert und Infektionen sowie Magen-Darm-Beschwerden reduziert. Ziel ist es, durch die Stärkung der Darmflora die Erholung zu fördern und die allgemeine Lebensqualität zu steigern, indem die Patient:innen ein spezielles Mittel erhalten, das das Mikrobiom unterstützt, im Vergleich zu einer Placebogruppe. 

PRIORSURG Studie

Die PriorSurg-Studie ist eine klinische Untersuchung, die erforscht, wie gezieltes, professionell betreutes körperliches Training und andere vorbereitende Maßnahmen die Gesundheit und Erholung von Patient:innen vor und während ihrer Behandlung beeinflussen. 
Es handelt sich um eine Studie im Bereich der sogenannten Prähabilitation (vorbereitende Rehabilitation), die darauf abzielt, Patient:innen für bevorstehende medizinische Behandlungen, einschließlich Operationen bei Krebserkrankungen wie Darmkrebs, bestmöglich zu wappnen.

MITOLAP Studie

Die MITOLAP-Studie ist eine spezifische klinische Untersuchung im Bereich der Darmkrebsforschung. Sie befasst sich mit der Rolle der Mitochondrien bei der Reaktion von Darmkrebszellen auf Chemotherapie. 
Das Hauptziel der Studie ist es, die Mechanismen der Chemotherapieresistenz bei Darmkrebs besser zu verstehen und neue Biomarker zu identifizieren, die vorhersagen könnten, welche Patient:innen am besten auf bestimmte Behandlungen ansprechen. Die Forschung untersucht insbesondere molekulare Marker in Tumorproben, um personalisierte Therapieansätze zu entwickeln

Unser Leistungsspektrum bei onkologischen Erkrankungen im Überblick

  • alle gängigen Operationsverfahren zur Tumorresektion (Resektion: Entfernung)
  • minimalinvasive Resektion des Dick- und Enddarms bei Karzinomerkrankung (Karzinom: bösartiger Tumor)
  • alle transanalen (durch den After erfolgenden) Tumorabtragungsmethoden
  • multiviszerale (mehrere Organe betreffende) Resektionen
  • interdisziplinäre (fachübergreifende) Operationen
  • Magenresektion
  • Metastasenresektion
  • psychoonkologische Betreuung
  • individuelle Stomaberatung (Stoma: künstlicher Darmausgang)

Im Notfall sind wir immer für Sie da!

Ein:e diensthabende:r Chirurg:in ist erreichbar unter der Telefonnummer: 06404 81 256

Hier finden Sie weitere Informationen:

Asklepios Klinik Lich

Allgemein- und Viszeralchirurgie

Goethestraße 4
35423 Lich

(0 64 04) 81 29-2

Zur Abteilung

Unsere Veranstaltungs-Highlights im Überblick:

© Susanne Goldmann

Im November 2025 veranstalteten wir den Frankfurter Colo Proktologie Tag (FCPT) mit zahlreichen namhaften Referent:innen. Der Internationale Koloproktologie-Kongress, der jährlich von unserer Klinik, dem varisano Klinikum Frankfurt Höchst und dem End- und Dickdarmzentrum Hessen Mitte (EDZ) veranstaltet wird, ist eine feste Größe für alle in der Koloproktologie tätigen Akteure.

 

© UKGM

Einen Patiententag "Darmkrebs" haben wir im Rahmen des Universitären Darmzentrums gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Gießen durchgeführt.

© Patricia Rembowski

Im Rahmen des Darmkrebsmonats März haben wir einen Vortragsabend für Patient:innen, Angehörige und Interessierte angeboten.

© VHS Landkreis Gießen

Im Oktober 2024 veranstalteten wir gemeinsam mit der VHS Landkreis Gießen einen Männergesundheitstag, u.a. mit ausführlichen Informationen zum Thema "Darmkrebsvorsorge".

© Patricia Rembowski

Der Stomatag 2024 war ein großer Erfolg mit zahlreichen Besuchernnen und Besuchern, die sich bei Vorträgen und einer großen Ausstellung zum Thema informieren konnten.

© Patricia Rembowski

Im September 2024 feierten wir das 10jähriges Bestehen der onkologischen Versorgung in unserer Klinik mit einem Symposium.

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