Unsere Stellungnahme zur aktuellen Medienberichterstattung

RTL „Team Wallraff“ – was Sie wissen sollten

Hier erhalten Sie ein umfassendes Bild

Das Bild der Asklepios Kliniken zeigt ein Team aus Medizin und Pflege.

Jeden Tag helfen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Leidenschaft und größtem Engagement Menschen in Not und retten Leben. Wir sind stolz darauf und schätzen ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Leidenschaft und ihren Zusammenhalt – gerade auch unter den schwierigen Umständen. Dafür verdienen sie höchsten Respekt und Anerkennung.

Jetzt waren wir Teil des RTL-Formats „Team Wallraff“. Natürlich werden wir die Inhalte und die vorgebrachten Punkte genau anschauen und für uns prüfen. Schon jetzt lässt sich aber sagen: Die Sendung war einseitig und unausgewogen.

Auf dieser Website, in unserem RTL-Faktencheck, nehmen wir ausführlich Stellung, machen unsere Position klar und stellen weitere Informationen über unseren Klinikbetrieb zur Verfügung. Damit Sie sich ein ausgewogenes und umfassendes Bild machen können.

Wir sind gegen einseitige Berichterstattung

Trotz höchster Belastungen haben unsere Mitarbeitenden gerade während der Corona-Pandemie aber auch in der anschließenden Grippe- und RSV-Welle die Gesundheitsversorgung in ihren jeweiligen Regionen aufrechterhalten. Patientinnen und Patienten zeigten sich dafür in unzähligen Fällen zutiefst dankbar – und doch wird das große Engagement unserer Mitarbeitenden durch die einseitige RTL-Berichterstattung herabgesetzt.

Natürlich werden wir die in der Berichterstattung genannten Inhalte aufarbeiten und Wege finden, etwaige Probleme zu lösen.

Unsere Gesundheitsversorgung werden wir auf Dauer ohne Internationale Pflegekräfte nicht aufrechterhalten können. Wir bei Asklepios freuen uns, wenn sich qualifizierte Menschen aus dem Ausland für eine Arbeit bei uns und damit für die Unterstützung und Aufrechterhaltung unseres Gesundheitssystems entscheiden. Unsere Internationalen Pflegekräfte auf ihr Sprachniveau zu reduzieren und ihre medizinische Qualifikation zu bezweifeln, ist völlig unangemessen. In Anbetracht dessen distanzieren wir uns von dem Bild, welches das RTL „Team Wallraff“ zeichnet.

Wir stellen uns den wichtigsten Fragen

Stimmen die Vorwürfe in den Medien?

Die Berichterstattung ist einseitig – sie spiegelt nicht die Realität in unseren Kliniken wider. Obwohl es sich bei den dargestellten Vorgängen um Einzelfälle handelt, nehmen wir das Gezeigte natürlich ernst. Es ist Teil unseres Qualitätsmanagements, jeder Beschwerde auf den Grund zu gehen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um Abweichungen von unseren hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards vorzubeugen.

Hat die Kinderklinik Sankt Augustin Notfallpatient:innen aufgefordert eine Überweisung vorzulegen?

Grundsätzlich darf die Notaufnahme nicht mit der Überweisung in die spezialisierte Ermächtigungssprechstunde verwechselt werden – das sind klar geregelte, unterschiedliche Prozesse. Patient:innen, die als Notfall eingestuft werden, wurden und werden in Sankt Augustin nicht abgewiesen und nicht um eine Überweisung durch einen Facharzt gebeten. 

Wir sind gesetzlich verpflichtet, Patient:innen in einer Ermächtigungssprechstunde nur unter Vorlage eine Überweisung zu behandeln. Die Darstellung, dass wir das auch ohne dürften, ist falsch. Es geht bei dieser Frage ausschließlich um die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und nicht um finanzielle Aspekte für die Klinik.

Warum muss ein Krankenhaus Gewinne machen?

Die Bundesländer sind nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz zur vollständigen Finanzierung der Krankenhausinfrastruktur und damit aller Investitionen verpflichtet. Dieser gesetzlichen Verpflichtung kommen die Bundesländer jedoch seit Jahren nicht oder nur unzureichend nach: Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft beläuft sich der ermittelte Investitionsbedarf der Kliniken in Deutschland jährlich auf mehr als sechs Milliarden Euro. Dem stehen nur rund drei Milliarden Euro gegenüber, die die Bundesländer insgesamt für Krankenhausinvestitionen übernehmen. Den Rest müssen die Krankenhäuser im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst aufbringen.

Asklepios ist in der Lage, die Investitionslücke, die die Länder hinterlassen, durch Gewinne, zumindest teilweise zu schließen. Das geschieht nicht auf dem Rücken der Patient:innen oder der Mitarbeiter:innen, sondern ist eine Folge der Größenvorteile, die eine große Klinikgruppe etwa bei Einkaufskonditionen oder durch eine zentrale IT-Infrastruktur mit sich bringt. Unsere jährliche Investition in unsere Krankenhäuser entspricht in der Regel der Gewinnhöhe des jeweiligen Vorjahres. Im Jahr 2021 betrug die Eigenmittelquote dabei rund 73 Prozent, bei einer Investitionssumme von über 330 Millionen Euro.

Steigt der Gewinn, wenn möglichst wenig Pflegepersonal eingesetzt wird?

Nein. Es gibt keine Möglichkeit, durch den Einsatz von weniger Pflegepersonal den Gewinn eines Krankenhauses zu steigern. Denn seit dem Jahr 2020 sind die Pflegepersonalkosten der Krankenhäuser aus den Fallpauschalen ausgegliedert und werden über ein krankenhausindividuelles Pflegebudget nach dem Selbstkostendeckungsprinzip von den Krankenkassen direkt finanziert.

Asklepios – wie auch alle anderen Krankenhausträger in Deutschland – stellt jede qualifizierte Pflegekraft ein, die am Markt zu bekommen ist. Aufgrund des Fachkräftemangels in der Pflege gibt es aber deutschlandweit zu wenige Pflegekräfte.

Halten sich die Asklepios Gesundheitseinrichtungen an die nötigen Qualitätsstandards und welche Kontrollmechanismen gibt es?

In allen Asklepios Gesundheitseinrichtungen wird erstklassige Versorgung großgeschrieben. Unsere hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards setzen wir konzernweit um und prüfen sie durch ein kontinuierliches Qualitäts- und Risikomanagement. Das so genannte Critical Incident Reporting System (CIRS) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Damit können potenzielle Abweichungen von unseren Standards, Fehler und unerwünschte Ereignisse frühzeitig gemeldet werden, sodass Maßnahmen zur Verbesserung abgeleitet und umgesetzt werden können, um entsprechende Situationen zukünftig zu vermeiden. Darüber hinaus lassen wir unsere Qualität regelmäßig im Rahmen von Audits prüfen und bestätigen. So können unsere Patient:innen die bestmögliche Unterstützung bei Diagnose, Behandlung und Genesung erfahren.

Wie wird Asklepios auf die Kritik reagieren?

Wir nehmen sowohl Beschwerden im Einzelfall als auch allgemeine Vorwürfe zu Abweichungen von unseren hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards sehr ernst. Wir werden die genannten Punkte prüfen. Sobald wir von der möglichen Kritik an den Abläufen in unseren zwei Kliniken erfahren haben, wurde bereits unverzüglich eine Prüfung durch das Asklepios Qualitätsmanagement eingeleitet. Die Prüfung läuft weiterhin, da wir durch die aktuelle Berichterstattung neue Informationen erlangt haben, die uns im Voraus nicht mitgeteilt worden sind.

Ist für Asklepios Profit wichtiger als das Wohl von Patient:innen und Mitarbeiter:innen?

Bei Asklepios steht die bestmögliche medizinische Versorgung unserer Patient:innen immer an oberster Stelle. Unsere Mitarbeitenden leisten tagtäglich sehr gute Arbeit, um jeder Patientin und jedem Patienten die bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung zukommen zu lassen. Gleichzeitig nimmt Asklepios auch als Arbeitgeber seine Fürsorgeverpflichtungen sehr ernst und bietet Mitarbeitenden neben zahlreichen Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung kostenfrei auch praktische Hilfestellung und psychologische Unterstützung bei zahlreichen Schwierigkeiten im Alltag, z.B. bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 

Eine solide wirtschaftliche Basis ist für ein Krankenhaus unabdingbar, um das Patientenwohl langfristig zu sichern. Moderne Medizintechnik, Personal und eine bessere Ausstattung müssen finanziert werden. Leider kommen die Bundesländer ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Krankenhausfinanzierung seit Jahren nicht ausreichend nach. Auf Grund der Investitionslücken in Milliardenhöhe finanziert Asklepios einen hohen Anteil der nötigen Investitionen aus eigenen Mitteln. Grundsätzlich verbleibt der Jahresüberschuss im Unternehmen und stellt die Investitionen in Asklepios Gesundheitseinrichtungen in den folgenden Jahren sicher.

Wie berechtigt ist die Kritik an dem Umgang mit Blutproben in der Kinderklinik Sankt Augustin?

Der Umgang mit Blutproben erfolgt vorschriftsgemäß und mit großer Sorgfalt. Der Klinikleitung in Sankt Augustin ist nur ein Fall bekannt, in dem es zu einem fehlerhaften Umgang hätte kommen können, welcher aber rechtzeitig unterbunden wurde. Dieser Fall bezog sich auf das individuelle Fehlverhalten eines Arztes, der entgegen den Regeln unseres Hauses handelte und mit dem wir die Situation ausführlich ausgewertet haben. Es bestand zu keiner Zeit eine Gefährdung für unsere Patient:innen. 

Darüber hinaus wird ohnehin zur Sicherstellung der absoluten Fehlervermeidung bei einer Bluttransfusion nach der Freigabe der Blutkonserve durch eine:n Transfusionsmediziner:in immer noch eine Zweittestung durch die für die Transfusion verantwortlichen Ärzt:in durchgeführt. Eine einmalige Untersuchung des Blutes reicht im Vorfeld der Transfusion also grundsätzlich nicht aus. Dieses Vorgehen ist bundesweiter Standard.

Wieso legen Sie Patient:innen bei Verdacht auf Infektionen in einem Zimmer zusammen?

Zu Beginn des Jahres 2023 hatten alle Kinderkliniken in Deutschland mit der großen RSV-Erkrankungswelle zu kämpfen. Das galt auch für unsere Kinderklinik Sankt Augustin. Bei einer besonders starken Infektionswelle, wie in diesem Winter, kann leider nicht allen Kindern mit ihren Eltern eine Unterbringung in einem Einzelzimmer ermöglicht werden. Um die erkrankten Patient:innen umfassend versorgen können, erfolgt dann eine so genannte Kohortierung, bei der RSV-positive Patienten in einem Zimmer zusammengelegt werden können.

Dies ist eine gängige Isolationsmaßnahme in Kliniken. Ebenso ist es üblich, Kinder mit anderen Infektionen entsprechend zusammenzulegen.

In der Sendung wird der Eindruck vermittelt, wir würden auch Kinder ohne klare Diagnose in einem Zimmer zusammenlegen – das ist falsch. Die Unterbringung von Patient:innen mit Verdacht auf Infektionskrankheiten wird erst nach Durchführung zertifizierter und sicherer Tests entschieden.

Warum beschäftigt Asklepios Internationale Pflegekräfte?

Der Fachkräftemangel in der Pflege stellt alle Gesundheitsdienstleister in Deutschland vor große Herausforderungen. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln rechnet damit, dass in Deutschland in der stationären Versorgung bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen werden – bei einer gleichzeitig ansteigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen. Eine wichtige Maßnahme, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist die Zuwanderung und Integration qualifizierter Pflegekräfte aus dem Ausland in den deutschen Arbeitsmarkt.

Wir bei Asklepios nutzen diese Maßnahme aktiv, um den aktuellen und künftigen Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal zu decken. Wir sind sehr stolz auf unsere Internationalen Pflegekräfte, die gut in den Stationsalltag und in die Belegschaft unserer Kliniken integriert sind. Ohne diese Form der qualifizierten Zuwanderung ist der Pflegebedarf in Deutschland schon heute nicht mehr zu decken und wird es auch in Zukunft nicht sein.

Wie stellt Asklepios sicher, dass die Internationalen Pflegekräfte die gleichen hohen Fachkenntnisse haben wie einheimische Kräfte?

Wir stehen uneingeschränkt und aus tiefster Überzeugung hinter dem Integrationsprogramm der Internationalen Pflegekräfte. Natürlich ist Integration aber ein Prozess, dem man Zeit geben muss. Wir tun das und sind stolz darauf, diesen Weg gemeinsam zu gehen – jetzt und in Zukunft.

Unsere Internationalen Pflegekräfte sind hoch qualifiziert und bereits in ihren Heimatländern ausgebildete medizinische Fachkräfte mit überwiegend langjähriger Berufserfahrung. Zusätzlich durchlaufen sie hier in Deutschland ein standardisiertes Anerkennungsverfahren, das sie praktisch-pflegerisch und theoretisch in den Besonderheiten des deutschen Pflegesystems schult. Nach acht bis zwölf Monaten mündet das Verfahren in einer finalen Anerkennungsprüfung, verantwortet und durchgeführt von der örtlichen Sozialbehörde.

Wie stellt Asklepios sicher, dass die Internationalen Pflegekräfte über das nötige Verständnis von Hygiene für den Beruf verfügen und dieses anwenden?

Aufgrund ihrer medizinischen Ausbildung und praktischen Berufserfahrung in ihren Heimatländern bringen all unsere Internationalen Pflegekräfte bereits ein tiefgreifendes Verständnis für Hygieneanforderung im Krankenhaus mit. Zusätzlich werden sie vor Beginn ihres Berufsstarts in Deutschland in einer Asklepios Klinik zu den Spezifika im Deutschen Gesundheitssystem in speziellen Hygieneworkshops geschult. Darüber hinaus ist Hygiene regelmäßig Thema bei der Arbeit auf der Station und im Theorieunterricht.

Wie stellt Asklepios sicher, dass die Internationalen Pflegekräfte angemessene Sprachkenntnisse für den Beruf haben?

All unsere Internationalen Pflegekräfte müssen zum Start ihres acht bis zwölf Monate dauernden Anerkennungsverfahrens neben ihrer fachlichen Vorqualifikation ein B2-Sprachzertifikat vorweisen. Im Willkommenszentrum Hamburg erhalten sie darüber hinaus über die gesamte Dauer des Anerkennungsverfahrens drei Mal pro Woche Deutschunterricht, der sich einerseits auf medizinisches Fachvokabular bezieht, aber auch Alltagssprache trainiert.

Hat Asklepios versucht, RTL oder „Team Wallraff“ einzuschüchtern oder die Sendung zu verhindern?

Asklepios als Unternehmen ist bis jetzt in keiner Weise rechtlich oder auf sonstige Weise gegen RTL und „Team Wallraff“ vorgegangen. Wir haben transparent sämtliche Fragen ausführlich und fristgerecht beantwortet. Asklepios hat nichts zu verbergen und erachtet die Pressefreiheit als ein hohes Gut.

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