Das Schultereckgelenk – ein sensibler Bereich

Verletzungen des Schultereckgelenks, im medizinischen Jargon AC-Gelenk bzw. Acromioclaviculargelenk genannt, zählen zu den häufigsten Sportverletzungen. Warum eine frühe Diagnostik besonders wichtig ist…

Schultereckgelenk Verletzung
Ein verletztes Schultereckgelenk kann starke Schmerzen verursachen. © iStock

An über 60 Prozent aller Diagnosen und therapeutischen Entscheidungen ist die Labormedizin maßgeblich beteiligt. Sie liefert oftmals einen entscheidenden Beitrag, um Krankheiten zu identifizieren und passgenaue Therapiemaßnahmen einzuleiten. Um das medizinische Personal auch auf diesem Gebiet optimal zu unterstützen, entschied sich Asklepios dazu, ein Zentrales Labor am Standort der Asklepios Klinik Altona zu errichten, das neben der Basisanalytik auch Spezialuntersuchungen aus den Bereichen der Bakteriologie, Infektionsserologie und Molekulargenetik durchgeführt und 2005 eingeweiht wurde. Am 01. Juli 2009 formierte sich diese Struktur zu der heutigen MEDILYS Laborgesellschaft mbHBei Kontaktsportarten wie dem Handballsport kommt diese Verletzung häufiger vor: Stürze mit ausgestrecktem oder angewinkeltem Arm sowie äußere Gewalteinwirkung auf den Schulterbereich können dazu führen, dass die Gelenkkapsel sowie die Stabilisierungsbänder des Schultereckgelenks reißen und das Gelenk instabil wird. Starke Schmerzen insbesondere beim Anheben der Schulter sind häufig die Folge – unter Umständen kann es zu einer sichtbaren Verschiebung des Schlüsselbeins und einer optischen Asymmetrie der Schultergelenke kommen. 

Röntgenaufnahme bringt Klarheit

Um die Schwere der Verletzung festzustellen, wird die betroffene Stelle in der Regel geröntgt. Dabei hält die oder der Verletzte ein Gewicht in der Hand, sodass sichtbar wird, wie weit sich das Schlüsselbein unter Einfluss des Gewichts aus dem Gelenk entfernt. Zur Einstufung des Schweregrads der Verletzung nutzte man früher die sogenannte Tossy-Klassifikation (I–III) – heute orientieren sich Mediziner:innen derweil zumeist an der Rockwood-Einstufung (I–VI).

Konservative Behandlung oder OP

Unabhängig von der Art der Klassifikation gilt: Leichte Verletzungen des Schultereckgelenks, das als Verbindung zwischen Schlüsselbein und Thorax das am häufigsten bewegte Gelenk unseres Körpers ist, werden in der Regel konservativ behandelt – unter anderem mithilfe von Krankengymnastik. Wird hingegen ein sogenanntes Klaviertastenphänomen diagnostiziert, bei dem das Schlüsselbein sichtbar hervortritt, versorgt man die Verletzung mithilfe eines minimalinvasiven arthroskopischen Eingriffs, bei dem das Schlüsselbein mithilfe eines carbonfaserverstärkten Zugsystems heruntergezogen wird. Final ausgeheilt ist der Bereich schließlich nach ca. sechs Monaten.

Chronifizierung vermeiden

Übrigens: Es ist extrem wichtig, dass Schultereckgelenksverletzungen frühzeitig identifiziert und diagnostiziert werden. Der Grund: Nach ca. vier bis sechs Wochen erreicht die Verletzung ein chronisches Stadium, bei dem ein operativer Eingriff komplexer wird, da man das Schlüsselbein nicht nur herunterziehen, sondern zwecks Verbesserung der Heilungschancen auch eine körpereigene Sehne in das Gelenk einbringen muss. Sie sehen: Eine frühe Diagnostik ist in diesem Fall besonders wichtig. Zögern Sie also nicht, wenn Sie nach einem Sturz oder einem Unfall starke Schulterschmerzen verspüren und stellen Sie sich einer Orthopädin oder einem Orthopäden vor. Zeit ist in diesem Fall besonders kostbar. Und wundern Sie sich nicht – viele Patient:innen berichten auch Jahre nach der erfolgreich versorgten Verletzung, dass sie noch immer unter leichten Beschwerden leiden und im Schulterbereich „wetterfühlig“ sind. Die Ursachen dafür hat die Wissenschaft bis dato nicht identifiziert – unabhängig von dem persönlichen Empfinden ist das Gelenk in der Regel jedoch vollständig belastbar. 

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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