Osteoporotische Wirbelfrakturen

Häufige Folge von Knochenschwund

Osteoporotische Wirbelfrakturen

Knochenbrüche aufgrund von Osteoporose sind ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem, das vor allem ältere Menschen betrifft. Bei einer Osteoporose vermindert sich die Knochendichte. Das heißt, die Knochen werden porös und brechen leichter, selbst bei geringer Belastung. Besonders häufig entstehen osteoporotische Frakturen an den Wirbelkörpern.

Der folgende Text widmet sich ausführlich dieser speziellen Art von Wirbelbrüchen – von den ersten Anzeichen über die Diagnose bis zu den möglichen Behandlungsmethoden. Abschließend haben wir gemeinsam mit unseren Spezialist:innen einige präventive Maßnahmen zusammengestellt, mit denen Sie Ihr Knochenbruch-Risiko minimieren können.

Falls Sie an Osteoporose leiden und auf der Suche nach medizinischem Rat sind, wenden Sie sich gerne direkt an unsere Fachkräfte. Die Teams in den Einrichtungen von Asklepios helfen Ihnen gerne weiter.

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Welche Symptome deuten auf osteoporotische Wirbelfrakturen hin?

Wirbelbrüche machen sich auf verschiedenen Wegen bemerkbar. Sie können den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Bei osteoporotischen Frakturen der Brust- und Lendenwirbelkörper treten vor allem die folgenden Symptome auf:

  • Schmerzen: Gebrochene Wirbelkörper führen fast immer zu Schmerzen. Sie können akut nach einem Bruch auftreten, aber auch chronisch sein.
  • Bewegungseinschränkungen: Durch die Fraktur wird der betroffene Wirbel instabil. Zusammen mit den Schmerzen sorgt das dafür, dass sich viele Patient:innen nur eingeschränkt bewegen können.
  • Höhenverlust des Wirbelkörpers: Bei einem kollabierten Wirbelkörper verringert sich häufig auch die Körpergröße.
  • Kyphose: Bei einigen Betroffenen entsteht eine verstärkte Krümmung der Wirbelsäule, die umgangssprachlich auch als Witwenbuckel bezeichnet wird.
  • Neurologische Symptome: In seltenen Fällen sind die Nervenstrukturen betroffen. Dann können osteoporotische Wirbelfrakturen auch zu neurologischen Ausfällen führen.

Frauen sind deutlich häufiger von Osteoporose und dadurch bedingten Frakturen betroffen als Männer. Sie sollten daher besonders aufmerksam auf erste Anzeichen von Knochenschwund achten. Typische Merkmale sind neben Größenverlust und der klassischen Körperform mit Buckel, Hohlkreuz und vorgewölbtem Unterbauch auch ein unsicheres Gangbild. Es ist wichtig, rechtzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko von Brüchen zu minimieren.

Was tun bei akuten Symptomen einer osteoporotischen Wirbelfraktur?

Knochenbrüche müssen immer von einer Ärztin oder einem Arzt behandelt werden. Wenn Sie die oben genannten Beschwerden verspüren, sollten Sie sofort eine Praxis aufsuchen oder den Notruf wählen. Falls eine Person in Ihrem Umfeld Anzeichen einer Fraktur aufweist, beachten Sie bitte die folgenden Schritte:

  1. Ruhe bewahren: Versuchen Sie, die betroffene Person zu beruhigen. Sie sollte sich möglichst nicht bewegen, um weitere Verletzungen zu vermeiden.
  2. Notruf absetzen: Wählen Sie umgehend die 112 und schildern Sie die Situation genau, damit schnell professionelle Hilfe eintrifft.
  3. Erste Hilfe leisten: Auch als Laie können Sie Erste Hilfe leisten. Das Wichtigste ist, dass Sie die betroffene Person emotional unterstützen und für ihre Sicherheit sorgen, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Bitte denken Sie daran, dass osteoporotische Frakturen aufgrund der zugrunde liegenden Knochenschwäche auch ohne ein offensichtliches Trauma auftreten können. Besonders bei älteren Menschen sind Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen, auch nach plötzlichen Bewegungen, immer ein Warnsignal.

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Wie werden osteoporotische Wirbelfrakturen diagnostiziert?

Da sie bereits durch minimale Stürze oder sogar ohne erkennbare Verletzung auftreten können, werden osteoporotische Wirbelbrüche leicht übersehen. Umso wichtiger ist eine gründliche Diagnostik. Unsere Fachkräfte nutzen in der Regel diese Verfahren:

  • Anamnese: Das detaillierte Gespräch zwischen Ärztin beziehungsweise Arzt und der betroffenen Person gibt Aufschluss über die medizinische Vorgeschichte, mögliche Risikofaktoren und aktuelle Symptome wie Schmerzen und Veränderungen der Körperhaltung.
  • Körperliche Untersuchung: Dabei überprüfen die Ärzt:innen vor allem, ob die Wirbelsäulenkontur verändert ist, es druckempfindliche Stellen gibt oder die Beweglichkeit eingeschränkt ist.
  • Röntgenaufnahmen: Die Bilder machen Frakturen und Veränderungen der Wirbelkörperhöhe sichtbar.
  • Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird): Eine MRT kann helfen, frische von alten Frakturen zu unterscheiden, indem sie Ödeme (Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe) nachweist. Zusätzlich stellt sie Weichteilverletzungen dar.
  • Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung): Mit diesem Verfahren können unsere Fachkräfte den Verlauf und die Struktur eines Bruchs genauer beurteilen. So lässt sich einschätzen, wie gut die Fragmente in ihrer Position gehalten werden.
  • Dual-Energy-X-Ray-Absorptiometrie (DXA): Mithilfe von Röntgenstrahlen mit unterschiedlicher Energie misst dieses Verfahren die Knochendichte. So können unsere Expert:innen das Risiko für zukünftige Frakturen bestimmen.

In der Regel werden die genannten Methoden kombiniert. Besonders wichtig ist, dass ein osteoporotischer Wirbelbruch früh erkannt wird. Bleibt eine Fraktur unbehandelt, können chronische Schmerzen entstehen und die Wirbelsäule verformt sich immer mehr. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios legen unsere Expert:innen großen Wert auf eine sorgfältige Diagnostik. Unsere Fachkräfte nutzen modernste Technologien und folgen aktuellen Leitlinien, damit wir für Sie die bestmögliche Behandlung gewährleisten können.

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Wie werden osteoporotische Wirbelfrakturen behandelt?

In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung, die auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patient:innen abgestimmt werden. Oberstes Ziel ist es, Ihre Schmerzen zu lindern und die Funktionalität Ihrer Wirbelsäule zu erhalten oder wiederherzustellen. Am häufigsten werden osteoporotische Wirbelbrüche mit einem Mieder oder Korsett beziehungsweise operativ behandelt.

Korsettversorgung

Ein Korsett entlastet die betroffenen Wirbel und trägt so zur Schmerzlinderung bei. Es wird individuell an die Körperform der Patient:innen angepasst, um die Heilung optimal zu fördern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie umfassend zur korrekten Anwendung und Tragedauer des Korsetts.

Mieder

Bei weniger schweren Frakturen stabilisieren unsere Ärzt:innen die Wirbelsäule oft mit einem Mieder. Es dient ähnlich wie das Korsett dazu, den Rücken ruhigzustellen und zu entlasten. Wie lange Sie das Mieder tragen müssen, hängt von der Schwere Ihrer Verletzung ab. Unsere Fachkräfte überprüfen den Fortschritt Ihrer Genesung regelmäßig.

Kyphoplastie

Die Kyphoplastie ist ein minimal-invasives Verfahren, bei dem ein Ballonkatheter in den gebrochenen Wirbelkörper eingeführt und aufgeblasen wird. Dadurch richtet sich der Wirbel auf und nimmt wieder seinen ursprünglichen Raum ein. Um die erreichte Form zu stabilisieren, injizieren die Operateur:innen Knochenzement. Viele Patient:innen haben anschließend deutlich weniger Schmerzen und weisen eine verbesserte Wirbelsäulenstatik auf.

Vertebroplastie

Bei der Vertebroplastie handelt es sich ebenfalls um ein minimal-invasives Verfahren. Um den Wirbelkörper zu stabilisieren und die Schmerzen zu minimieren, injiziert die Ärztin oder der Arzt Knochenzement in den gebrochenen Wirbelkörper. Die Vertebroplastie eignet sich vor allem für Patient:innen, die von herkömmlichen Schmerztherapien nicht ausreichend profitieren.Operative Stabilisierung / Versteifung

In einigen Fällen müssen die betroffenen Wirbel mit Schrauben, Platten oder Stäben fixiert werden, um die Funktion der Wirbelsäule wiederherzustellen und neurologische Komplikationen zu vermeiden. Bei Asklepios wird dieser Eingriff von erfahrenen Chirurg:innen durchgeführt. Unsere Einrichtungen setzen auf modernste Operationstechniken und eine umfassende Nachsorge.

In interdisziplinärer Zusammenarbeit erstellen unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen für jede Patientin beziehungsweise jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept. Unsere Fachkräfte beraten Sie gerne zu allen verfügbaren Optionen und unterstützen Sie auf Ihrem Weg zur Genesung.

Begleiterkrankungen bei Osteoporose und osteoporotischen Wirbelfrakturen

Eine Osteoporose tritt häufig bei älteren Menschen auf, bei Frauen steigt das Erkrankungsrisiko bereits nach der Menopause. Sie ist durch einen schleichenden Verlust an Knochenmasse gekennzeichnet, wodurch die Wirbelkörper leichter brechen als gewöhnlich. Sowohl die Osteoporose selbst als auch aus ihr resultierende Wirbelbrüche können mit weiteren Erkrankungen in Verbindung stehen.

Stürze und Sturzangst

Bei Patient:innen mit Osteoporose ist die Gefahr groß, sich bereits bei glimpflichen Stürzen einen Knochenbruch zuzuziehen. Aus Angst vor Stürzen vermeiden viele Betroffene körperliche Aktivität, was jedoch die Osteoporose zusätzlich verstärken kann.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Studien zeigen, dass Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oft gemeinsam auftreten. Die Gründe dafür sind vielfältig: Beide Erkrankungen haben gemeinsame Risikofaktoren wie hohes Alter und Bewegungsmangel. Darüber hinaus besteht auch ein direkter Zusammenhang zwischen Knochen- und Gefäßgesundheit.

Chronische Schmerzen

Als direkte Folge von Wirbelfrakturen können chronische Schmerzen entstehen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Schränken die Betroffenen aufgrund der Schmerzen ihre körperlichen Aktivitäten ein, nimmt der Knochenschwund meist noch zu.

Kyphose

Wirbelfrakturen können dazu führen, dass sich der Rücken zunehmend rundet. Häufig verursacht diese Fehlstellung der Wirbelsäule weitere Schmerzen. Sie kann sogar die Lungenfunktion beeinträchtigen.

Depression

Chronische Schmerzen und die damit verbundenen Einschränkungen können eine enorme psychische Belastungen bedeuten. Nicht selten leiden Schmerzpatient:innen an Depressionen. Unbehandelt erschweren sie die Behandlung von und Rehabilitation nach Wirbelbrüchen.

Diese Begleiterkrankungen erfordern eine ganzheitliche Betrachtung der Patient:innen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios legen Wert darauf, nicht nur die osteoporotischen Wirbelfrakturen, sondern auch alle damit verbundenen gesundheitlichen Probleme zu behandeln. Unsere interdisziplinären Teams aus Ärzt:innen, Therapeut:innen und Pflegekräften entwickeln ein umfassendes Behandlungskonzept, das alle Aspekte Ihrer Gesundheit berücksichtigt.

Wie kann ich osteoporotischen Wirbelfrakturen vorbeugen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Knochengesundheit stärken. Damit senken Sie Ihr Risiko für Osteoporose und daraus resultierende Wirbelfrakturen. Hier sind konkrete Maßnahmen und Tipps, wie Sie die Verhaltensweisen in Ihren Alltag integrieren können:

Ausreichende Kalziumzufuhr

Kalzium ist ein wesentlicher Baustein für starke Knochen. Erwachsene sollten täglich 1.000 bis 1.200 mg Kalzium zu sich nehmen. Gute Lieferanten sind Milchprodukte (200 ml Milch enthalten etwa 240 mg Kalzium), grünes Blattgemüse und kalziumangereicherte Pflanzendrinks. Ob Sie zusätzlich Kalziumpräparate einnehmen sollten, klären Sie bitte mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Vitamin D

Vitamin D fördert die Kalziumaufnahme. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Vitamin-D-Zufuhr von 800 IU. Der Körper bildet es durch Sonnenlicht in der Haut selbst. Insbesondere in den Wintermonaten kann Vitamin D aber auch durch Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden.

Regelmäßige Bewegung

Kraft- und Balanceübungen stärken nicht nur die Muskeln, sondern auch die Knochen. Zudem senkt die körperliche Aktivität das Sturzrisiko. Empfohlen werden mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, zum Beispiel schnelles Gehen, Tanzen oder Schwimmen. Führen Sie zwei- bis dreimal wöchentlich Kraftübungen durch, die alle Hauptmuskelgruppen einbeziehen.

Sturzprävention

Bei Osteoporose können selbst leichte Stürze zu Wirbelfrakturen führen. Um Stürze möglichst zu vermeiden, sollten sie festes Schuhwerk tragen, Stolperfallen im Haushalt entfernen und im Badezimmer und Treppenhaus Handläufe installieren. Balanceübungen aus dem Yoga oder Tai Chi trainieren das Gleichgewicht.

Ernährung und Lebensstil

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist und ausreichend Proteine enthält, ist wichtig für starke Knochen und Muskeln. Verzichten Sie hingegen auf übermäßigen Koffeinkonsum und achten Sie allgemein auf eine gesunde Lebensweise.

Alkohol und Rauchen vermeiden

Zigaretten- und Alkoholkonsum erhöhen das Risiko für Osteoporose. Während das Rauchen die Knochenbildung und -heilung beeinträchtigt, stört Alkohol die Kalziumaufnahme.

Knochendichtemessung

Frauen über 65 Jahre und Männer über 70 Jahre sollten eine Knochendichtemessung (DXA-Scan) in Betracht ziehen. Anhand der Ergebnisse können Ärzt:innen das Risiko für Osteoporose und damit verbundene Frakturen identifizieren. Die Untersuchung ist auch für Personen mit Risikofaktoren sinnvoll, beispielsweise bei langfristiger Steroideinnahme, rheumatoider Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankung) oder früheren Frakturen.

Medikamentöse Therapie

Eine nachgewiesene Osteoporose kann mit Medikamenten wie Bisphosphonate, Denosumab oder selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERMs) behandelt werden. Diese Mittel können das Risiko für Wirbelfrakturen reduzieren. Welche medikamentöse Therapie sich eignet, besprechen Sie am besten mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt.

Wer sich an diese Tipps hält, tut seiner Knochengesundheit viel Gutes. Unsere Mitarbeiter:innen bei Asklepios beraten Sie gerne individuell und unterstützen Sie bei der Umsetzung im Alltag.

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Warum ist die Wirbelsäule so häufig von osteoporotischen Frakturen betroffen?

Die Wirbelkörper in der Brust- und Lendenwirbelsäule müssen hohe Belastungen aushalten. Daher sind sie bei verminderter Knochendichte besonders anfällig für Frakturen. Ein Wirbelbruch führt meist nicht nur zu Schmerzen. Oft verändert sich auch die Körperhaltung und die Körpergröße verringert sich. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Kyphose kommen, einer übermäßigen Krümmung der Wirbelsäule.

Osteoporotische Wirbelfrakturen sind keine seltene Erkrankung: Bezogen auf Europa erleiden Schätzungen zufolge etwa 40 bis 50 Prozent der Frauen und 13 bis 22 Prozent der Männer über 50 Jahre mindestens eine osteoporotische Fraktur im Leben. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Fraktur sowie dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient:innen.

Die Fachkräfte in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios legen besonderen Wert darauf, die Funktion der Wirbelsäule zu erhalten oder wiederherzustellen. Dazu kombinieren sie medikamentöse Therapien mit physikalischen Maßnahmen und führen falls nötig chirurgische Eingriffe durch. Ziel ist, die bestmögliche Behandlung für jede einzelne Patientin und jeden Patienten sicherzustellen.