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Alles Wissenswerte über Stoffgebundene Suchterkrankungen
Stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen gehören zu den größten und zugleich meist unterschätzten Gesundheitsproblemen in Deutschland. Sie entstehen durch den regelmäßigen Konsum von Substanzen, die das Belohnungssystem im Gehirn beeinflussen und so zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit führen können. Dazu gehören Alkohol, Tabak, anderweitige Drogen und Medikamente. Denn Körper und Psyche unterscheiden nicht zwischen legalen und illegalen Drogen. In den folgenden Abschnitten erklären unsere Expert:innen, wie sie diese Abhängigkeitserkrankungen diagnostizieren, welche Symptome auf eine Sucht hinweisen und wie Betroffenen geholfen werden kann.
Wenn Sie oder ein Angehöriger oder eine Angehörige Unterstützung brauchen, stehen unsere Fachkräfte bei Asklepios mit professioneller Unterstützung zur Seite. Zögern Sie bitte nicht aus falscher Scham, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die Alkoholabhängigkeit ist eine der häufigsten Suchterkrankungen in Deutschland. Regelmäßiger und übermäßiger Konsum kann zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit führen. Alkohol ist gesellschaftlich weitgehend akzeptiert, was das persönliche Risiko für eine Abhängigkeit erhöht. Betroffene verlieren – oftmals schleichend – die Kontrolle über ihren Konsum und entwickeln eine starke Fixierung auf das Trinken. In der Folge entstehen nicht nur gesundheitliche Probleme, sondern oft auch Schwierigkeiten im Privat- und Berufsleben.
Die Drogenabhängigkeit umfasst den süchtigen Konsum psychoaktiver Substanzen wie Kokain, Ecstasy oder Heroin. Diese Substanzen wirken direkt auf das Belohnungssystem im Gehirn und können deshalb schnell zu einer Abhängigkeit führen. Oft löst der Wunsch nach Entspannung, Euphorie oder sozialer Anpassung den Konsum aus. Eine Drogenabhängigkeit kann schwerwiegende gesundheitliche, soziale und auch rechtliche Konsequenzen haben.
Obwohl viele den Konsum von Cannabis als harmlos betrachten, kann regelmäßiger Gebrauch zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Besonders gefährdet sind junge Menschen, die früh mit dem Konsum beginnen. Die Abhängigkeit zeigt sich oft durch ein starkes Verlangen nach der Substanz und die Vernachlässigung anderer Aktivitäten.
Die Medikamentenabhängigkeit entsteht häufig durch den Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Schlaf- oder Beruhigungsmitteln (zum Beispiel Benzodiazepine) und Schmerzmitteln (zum Beispiel Opioide, siehe auch unten). Diese Substanzen werden oft zunächst aus medizinischen Gründen eingenommen. Besonders suchtgefährdet sind Menschen, die diese Medikamente über einen längeren Zeitraum einnehmen oder einnehmen müssen.
Die Abhängigkeit von Opioiden, einer Gruppe von Schmerzmitteln, stellt ein wachsendes Problem dar. Opioide wie Morphin oder Fentanyl verschreiben Ärzt:innen oft zur Behandlung starker Schmerzen. Eine Abhängigkeit zeigt sich dann durch die Notwendigkeit, immer höhere Dosen einzunehmen, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Die Tabakabhängigkeit (Nikotinsucht) ist weit verbreitet. Nikotin ist der Hauptwirkstoff in Zigaretten. Er beeinflusst das zentrale Nervensystem und ist stark suchterzeugend. Viele Menschen beginnen mit dem Rauchen aus sozialem Druck oder zur Stressbewältigung und entwickeln im Laufe der Zeit eine Abhängigkeit.
Die meisten Symptome, die auf eine Abhängigkeit hinweisen, ähneln sich bei Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht. Die Symptome können körperlich, psychisch und/oder sozial sein. Nachfolgend nennen unsere Suchtexpert:innen Ihnen die häufigsten Anzeichen.
Ein unkontrollierbares Verlangen, die Substanz zu konsumieren, ist ein zentrales Merkmal von Abhängigkeiten. Dieses Verlangen kann so stark sein, dass es den Alltag dominiert und andere Interessen oder Verpflichtungen in den Hintergrund treten. Betroffene empfinden oft einen inneren Zwang, die Substanz einzunehmen, um sich besser zu fühlen oder unangenehme Gefühle zu vermeiden.
Entsprechend ist ein typisches Symptom die verminderte Fähigkeit, den Konsum zu kontrollieren. Betroffene können weder die Menge noch die Häufigkeit des Konsums steuern. Oft nehmen sie mehr von der Substanz ein, als ursprünglich geplant, oder konsumieren sie über einen längeren Zeitraum hinweg, als sie wollten.
Beim Absetzen oder Reduzieren der Substanz treten häufig körperliche und psychische Entzugserscheinungen auf. Diese können von Zittern, Schwitzen und Unruhe bis hin zu starken Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit und Angstzuständen reichen. Die Art und Intensität der Entzugserscheinungen hängen von der Substanz und der Dauer des suchtartigen Konsums ab.
Die Wirkung der Substanz lässt bei regelmäßigem Konsum nach, sodass die Betroffenen immer höhere Dosen benötigen, um den gewünschten Effekt zu spüren. Diese Toleranzentwicklung ist ein häufiges Merkmal bei Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit und führt dann zu einem Teufelskreis aus steigendem Konsum und wachsender Abhängigkeit.
Betroffene vernachlässigen häufig soziale, berufliche oder familiäre Verpflichtungen zugunsten des Substanzkonsums. Aktivitäten, die ihnen früher wichtig waren, verlieren an Bedeutung, da der Konsum der Substanz zunehmend in den Mittelpunkt ihres Lebens rückt.
Trotz offensichtlicher gesundheitlicher, sozialer oder finanzieller Probleme setzen viele Menschen den Konsum fort. Sie sind sich der schädlichen Folgen bewusst, können jedoch nicht aufhören, die Substanz zu konsumieren. Dies zeigt, wie stark die Abhängigkeit das Verhalten beeinflusst.
Neben den oben genannten Symptomen treten häufig weitere körperliche und psychische Veränderungen auf. Sie können sich in ihrer Ausprägung und Intensität je nach Art der Abhängigkeit unterscheiden. Dazu gehören beispielsweise Gewichtsverlust, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und emotionale Instabilität. Die spezifischen Veränderungen variieren je nach Substanz. So führt Alkoholabhängigkeit oft zu Leberschäden, während eine Drogenabhängigkeit mit neurologischen oder kardiovaskulären Problemen einhergehen kann. Medikamentenabhängigkeit, insbesondere von Beruhigungs- oder Schmerzmitteln, kann hingegen zu starker Müdigkeit oder kognitiven Einschränkungen führen.
Während beispielsweise Alkohol- und Drogenabhängigkeit mit einem hohen sozialen Stigma verbunden sind, bleibt die Medikamentenabhängigkeit häufig unbemerkt, da sie oft im Rahmen einer ärztlichen Behandlung beginnt.
Wenn Sie bei sich, einer Angehörigen oder einem Angehörigen eines oder mehrere der genannten Symptome beobachten, nehmen Sie bitte Beratung und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios sind für Sie da – empathisch und mit langjährigen Erfahrungswerten.
Die Diagnostik von Abhängigkeitserkrankungen basiert auf klar definierten Kriterien, die sich auf körperliche, psychische und soziale Symptome stützen. Unsere Ärzt:innen erfragen in einem ausführlichen Gespräch (Anamnese), ob mindestens drei der folgenden Merkmale in den letzten zwölf Monaten aufgetreten sind:
Neben diesem Gespräch setzen unsere Ärzt:innen oft Fragebögen ein, um die Abhängigkeit besser einzugrenzen. Unterstützend können sie Laboruntersuchungen hinzuziehen; diese dienen jedoch primär dem Nachweis von Substanzen und weniger der Diagnostik einer Abhängigkeit.
Die Unterschiede in der Diagnostik ergeben sich vor allem aus der Art der konsumierten Substanz. Bei Alkoholabhängigkeit stehen oft körperliche Anzeichen wie Leberschäden oder neurologische Auffälligkeiten im Vordergrund. Drogenabhängigkeit wird häufig durch das Vorliegen von Begleiterkrankungen oder sozialen Problemen erkannt, die mit dem Konsum illegaler Substanzen einhergehen. Medikamentenabhängigkeit zeigt sich oft subtiler, da die Substanzen häufig ursprünglich aus medizinischen Gründen verschrieben wurden. Im besten Fall bemerken bereits die verschreibenden (Fach-)Ärzt:innen erste Hinweise auf eine Sucht, wie unkontrollierte Dosissteigerungen, wiederholte Rezeptverluste oder das Beharren auf bestimmten Medikamenten.
Unsere Expert:innen bei Asklepios legen großen Wert auf eine umfassende und individuell angepasste Diagnostik dieser Erkrankungen. Sie berücksichtigen für eine ganzheitliche Therapie sowohl die körperlichen als auch die psychischen und sozialen Aspekte der Abhängigkeit. Ihr Ziel ist es, für jede Patientin und jeden Patienten die persönlich bestmögliche Behandlung und Unterstützung zu finden.
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Die Behandlung von Abhängigkeiten wie Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht umfasst eine Vielzahl von Ansätzen, die unsere Ärzt:innen individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abstimmen. Unsere Teams bei Asklepios setzen auf eine Kombination aus körperlicher Entgiftung, psychotherapeutischen Verfahren und sozialer Unterstützung. Ziel ist es, die Gesundheit und Lebensqualität ihrer Patient:innen wiederherzustellen und langfristig zu erhalten.
Der erste Schritt in der Behandlung ist häufig die Entgiftung, bei der die Substanz aus dem Körper entfernt wird. Diesen Prozess überwachen unsere medizinischen Fachkräfte, um Entzugserscheinungen zu lindern und Komplikationen vorzubeugen. Besonders bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit ist eine engmaschige Betreuung durch Pflegefachkräfte essenziell, um die Patientensicherheit zu gewährleisten. Sie unterstützen die Betroffenen dabei, den körperlichen Entzug möglichst stabil und sicher zu durchlaufen. In schwereren Fällen erfolgt die Entgiftung stationär, um eine umfassende medizinische Versorgung sicherzustellen.
Psychotherapeutische Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie gehören zu den zentralen Elementen der Behandlung. Diese Methoden helfen den Betroffenen, die Ursachen ihres Substanzkonsums zu erkennen und neue Verhaltensweisen zu entwickeln. Gruppentherapien bieten zusätzlich die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Besonders bei Drogenabhängigkeit setzen unsere Spezialist:innen oft auf Gruppendynamiken, um soziale Kompetenzen zu stärken. Das mindert das Risiko von Rückfällen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios begleiten ihre Patient:innen durch diesen Prozess und fördern ihre Motivation zur Veränderung.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Aufklärung über die Auswirkungen des Substanzkonsums und die Mechanismen der Abhängigkeit. Ziel ist es, den Betroffenen ein besseres Verständnis für ihre Erkrankung zu vermitteln und sie zu befähigen, eigenverantwortlich mit ihrer Situation umzugehen.
Nach der akuten Behandlung ist die Reintegration in das soziale und berufliche Leben ein wesentlicher Bestandteil der Therapie. Besonders bei Medikamentenabhängigkeit wird oft ein Fokus darauf gelegt, dass Betroffene wieder beruflich aktiv werden können. Asklepios bietet Programme zur beruflichen Orientierung und Unterstützung. Unsere Expert:innen begleiten ihre Patient:innen auf ihrem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben.
Die Nachsorge ist entscheidend, um das Risiko von Rückfällen zu mindern und die Therapieerfolge bestmöglich zu sichern. Selbsthilfegruppen und ambulante Nachsorgeprogramme bieten den Betroffenen kontinuierliche Unterstützung.
Das Risiko, in eine Sucht zu rutschen, können Sie für sich selbst und bis zu einem gewissen Grad auch für Menschen in Ihrem Umfeld deutlich reduzieren. Die Prävention beginnt im Alltag und erfordert ein bewusstes Verhalten, beispielsweise den eigenen Konsum immer wieder mal kritisch zu hinterfragen und gesunde Alternativen zu fördern.
Der Verzicht auf Alkohol ist natürlich die effektivste Maßnahme gegen eine Abhängigkeit. Alkohol besitzt ein hohes Suchtpotenzial. Studien zeigen, dass 8,6 % der Erwachsenen in Deutschland alkoholabhängig sind. Vermeiden Sie gegebenenfalls Gelegenheiten, bei denen Alkohol im Mittelpunkt steht. Setzen Sie auf alkoholfreie Alternativen wie Wasser, Tee oder Fruchtschorlen. Für die meisten Drinks gibt es mittlerweile sehr guten und alkoholfreien Ersatz. Wenn Sie in Gesellschaft sind, können Sie mit alkoholfreien Getränken selbstbewusst ein gesundes Vorbild sein.
Medikamentenabhängigkeit entsteht häufig schleichend, insbesondere bei Beruhigungs- oder Schmerzmitteln. Anfangs vielleicht aus medizinischen Gründen verschrieben, können sie dennoch bei langfristiger Einnahme abhängig machen. Bevor Sie ein Medikament einnehmen, klären Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob es wirklich notwendig ist und wie lange die Einnahme erfolgen sollte. Steigern Sie die Dosis nie eigenmächtig und vermeiden Sie die gleichzeitige Einnahme mehrerer Medikamente, denn diese können sich gegenseitig beeinflussen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt regelmäßig die Notwendigkeit der Medikation, um Abhängigkeiten zu vermeiden.
Der Konsum psychoaktiver Substanzen wie Cannabis, Kokain oder Ecstasy birgt ein hohes Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Diese Substanzen wirken direkt auf das Belohnungssystem im Gehirn und können schnell zu einem unkontrollierten Konsum führen. Vermeiden Sie daher jeglichen Kontakt mit Drogen und setzen Sie stattdessen auf gesunde Strategien zum Stressabbau wie Sport oder kreative Hobbys. Wenn Sie in einem Umfeld leben, in dem Drogenkonsum verbreitet ist, suchen Sie gezielt nach Unterstützungsangeboten, um sich davon zu distanzieren.
Ein gesundes Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, sind wichtige Schutzfaktoren gegen Abhängigkeitserkrankungen. Lernen Sie, Ihre Emotionen wahrzunehmen und konstruktiv mit ihnen umzugehen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können Ihnen helfen, innere Ruhe zu finden. Auch regelmäßige Bewegung, wie täglich ein 30-minütiger Spaziergang an der frischen Luft, unterstützt Ihre mentale Gesundheit. Sprechen Sie offen mit Freund:innen oder Familienmitgliedern über Ihre Sorgen, denn soziale Unterstützung stärkt.
Ihr Umfeld spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Abhängigkeitserkrankungen. Verbringen Sie Zeit mit Menschen, die einen bewussten und gesunden Lebensstil pflegen, und vermeiden Sie Situationen, in denen Alkohol oder andere Drogen im Vordergrund stehen. Unterstützen Sie auch andere in Ihrem Umfeld, indem Sie offen über die Risiken von Abhängigkeiten sprechen und gemeinsam Alternativen für Freizeitaktivitäten finden, die ohne Drogen und Alkohol auskommen.
Ein besseres Verständnis für die Ursachen und Risiken von Abhängigkeitserkrankungen kann helfen, diese frühzeitig zu verhindern. Informieren Sie sich über die Gefahren und nehmen Sie Warnsignale wie ein starkes Verlangen oder einen unkontrollierten Konsum ernst. Nutzen Sie die Angebote von Suchtberatungsstellen, um sich weiterzubilden und Unterstützung zu erhalten. Durch Wissen und Aufmerksamkeit können Sie bewusst Entscheidungen treffen, die Ihre Gesundheit schützen.
Wenn Sie Anzeichen einer Abhängigkeit bei sich beobachten, suchen Sie sich professionelle Unterstützung. In unseren Expert:innen bei Asklepios finden Sie erfahrene Gesprächspartner:innen, mit denen Sie Ihren Weg aus der Sucht besprechen können und die Sie dabei professionell begleiten.
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