Mundschleimhauterkrankungen
Alles Wissenswerte über Mundschleimhauterkrankungen
Erkrankungen der Mundschleimhaut

Die Schleimhaut in der Mundhöhle übernimmt wichtige Schutz- und Abwehrfunktionen. Erkrankungen der Mundschleimhaut reichen von harmlosen Pigmentierungen über Entzündungen bis hin zu Krebsvorstufen.
Gemeinsam mit unseren Spezialist:innen aus den Einrichtungen von Asklepios haben wir in den folgenden Abschnitten die wichtigsten Informationen zu Erkrankungen der Mundschleimhaut zusammengestellt. Wir erläutern Ihnen die häufigsten Symptome, beschreiben den Weg zur Diagnose und stellen Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankungen vor.
Bei Asklepios kümmern sich erfahrene Fachkräfte um Ihre Mundgesundheit. Bitte zögern Sie nicht, bei Beschwerden Kontakt zu unseren Mitarbeiter:innen aufzunehmen.
Welche Erkrankungen der Mundschleimhaut treten am häufigsten auf?
Entzündungen der Mundschleimhaut
Entzündungen der Mundschleimhaut entstehen oft durch Bakterien, Viren oder Pilze. Eine besondere Form der Pilzinfektion ist der sogenannte Soor, der häufig bei geschwächter Immunabwehr auftritt. Darüber hinaus können auch mechanische Reize wie Druckstellen durch Zahnprothesen oder chemische Einwirkungen eine Rolle spielen. Eine Entzündung kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Unsere Expert:innen stimmen die Behandlung auf die Ursache ab.
Leukoplakie
Weißliche, nicht abwischbare Veränderungen der Mundschleimhaut werden als Leukoplakie bezeichnet. Die Leukoplakie entsteht durch eine übermäßige Verhornung der Schleimhaut und gilt als Krebsvorstufe (Präkanzerose). Rauchen und Alkoholkonsum zählen zu den Hauptursachen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind hier besonders wichtig, da ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines bösartigen Tumors besteht.
Erythroplakie
Auch bei der Erythroplakie handelt es sich um eine Krebsvorstufe. Sie zeigt sich durch eine gerötete, samtartige Veränderung der Mundschleimhaut, die häufig am Zungenrand, Mundboden oder weichen Gaumen auftritt. Eine Erythroplakie wandelt sich häufiger in Krebs als die Leukoplakie. Eine frühzeitige Diagnose trägt entscheidend dazu bei, mögliche bösartige Entwicklungen zu verhindern.
Lichen ruber planus
Der Lichen ruber planus, auch Knötchenflechte genannt, ist eine chronische Autoimmunerkrankung. Typisch sind weißliche, streifenförmige Veränderungen der Mundschleimhaut, die als Wickham-Streifen bekannt sind. Die Erkrankung ist nicht ansteckend. In einigen Fällen geht sie mit entzündlichen Veränderungen und einer geschädigten Schleimhaut-Oberfläche einher, die eine fachärztliche Behandlung erfordern.
Aphthen
Kleine, schmerzhafte Entzündungen der Mundschleimhaut werden Aphthen genannt. Häufig kehren sie immer wieder. Sie treten meist an der Lippen- oder Wangeninnenseite auf und können durch Stress, Verletzungen oder Mangelerscheinungen ausgelöst werden. Aphthen heilen in der Regel von selbst ab. Bei schweren Verläufen erfordern sie eine medizinische Behandlung.
Pigmentierungen der Mundschleimhaut
Verfärbungen der Mundschleimhaut entstehen durch Einlagerungen von Farbstoffen oder Amalgam. In der Regel sind sie harmlos, dennoch sollten auffällige Veränderungen ärztlich abgeklärt werden. So lassen sich mögliche Risiken ausschließen.
Welche Symptome zeigen sich bei Mundschleimhauterkrankungen?
Erkrankungen der Mundschleimhaut können sich durch verschiedene Symptome äußern, die je nach Art der Erkrankung variieren. Am häufigsten leiden die Patient:innen unter den folgenden Beschwerden:
Schmerzen und Entzündungen
Fast immer führen Erkrankungen der Mundschleimhaut zu Schmerzen. Insbesondere bei Aphthen und Soor treten schmerzhafte Stellen auf, die das Essen und Sprechen erschweren. Entzündungen entstehen beispielsweise durch Druckstellen, chemische Einflüsse oder Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen.
Farbveränderungen der Schleimhaut
Verändert sich die Farbe der Mundschleimhaut, ist das ein typisches Zeichen für Mundschleimhauterkrankungen. Leukoplakien erscheinen weißlich, Erythroplakien sind durch eine auffällige Rötung gekennzeichnet. Durch Amalgam-Einlagerungen können sich dunkle Flecken zeigen. Da Farbabweichungen auf ernstere Erkrankungen hinweisen können, sollten sie ärztlich untersucht werden.
Geschwüre und Ulzerationen
Bei vielen Mundschleimhauterkrankungen bilden sich Geschwüre. So handelt es sich bei Aphthen um kleine, schmerzhafte Stellen, die oft rund und weißlich sind. Beim Lichen ruber erosivus können größere, entzündliche Schädigungen auftreten, die tief ins Gewebe reichen. Diese sogenannten Ulzerationen gehen teilweise mit Gewebsverlust einher. Da sie die Lebensqualität der Patient:innen beeinträchtigen, erfordern solche Veränderungen eine gezielte Diagnostik und Behandlung.
Raues oder brennendes Gefühl
Noch bevor sichtbare Veränderungen der Schleimhaut entstehen, ist bei Aphthen oder Soor oft ein raues oder brennendes Gefühl zu spüren. Viele Betroffene berichten von einem unangenehmen Kribbeln, das sich später zu Schmerzen entwickeln kann.
Schwellungen
Schwellungen der Mundschleimhaut kommen ebenfalls häufig vor. Während sie bei Mukozelen (Ansammlung von Schleim) lokal begrenzt sind, treten sie bei entzündlichen Erkrankungen großflächig auf. Schwellungen können das Kauen und Schlucken erheblich beeinträchtigen. Hält die Schwellung an, sollte sie ärztlich abgeklärt werden.
Bitte beachten Sie, dass die genannten Symptome nicht bei allen Erkrankungen der Mundschleimhaut vorkommen. Die Anzeichen können je nach Erkrankung unterschiedlich ausgeprägt sein. Um die genaue Ursache für Ihre Beschwerden heraufzufinden, ist eine gründliche Diagnostik erforderlich. Unsere Fachärzt:innen sind gerne für Sie da und beantworten Ihre Fragen.
Wie werden Erkrankungen der Mundschleimhaut diagnostiziert?
Zunächst schaut sich die Ärztin oder der Arzt die Mundhöhle genau an. Veränderungen der Schleimhaut wie Farbabweichungen, Schwellungen oder Geschwüre geben erste Hinweise. Daneben spielt die Anamnese eine zentrale Rolle: Die Fachkräfte befragen ihre Patientin oder ihren Patienten zu den Beschwerden, ihren Routinen der Mundhygiene, möglichen Risikofaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum sowie zu ihrem allgemeinen Gesundheitszustand.
Mit einer weiterführenden Diagnostik lässt sich die Ursache der Veränderungen bestimmen und ernsthafte Erkrankungen können ausgeschlossen werden. Sie unterscheidet sich je nach Art der Mundschleimhauterkrankung.
Bei Entzündungen wird beispielsweise ein Abstrich der betroffenen Stelle vorgenommen, um die Erreger zu identifizieren. Farbveränderungen wie Pigmentierungen werden durch eine visuelle Inspektion beurteilt. In den meisten Fällen ist die Ursache harmlos. Auffällige Muster werden jedoch genauer untersucht. Bei Leukoplakien und Erythroplakien bringt eine Untersuchung von Gewebeproben Klarheit über das Risiko einer bösartigen Veränderung.
Autoimmunerkrankungen wie Lichen ruber planus gehen mit charakteristischen Veränderungen wie den Wickham-Streifen einher. Auch hier kann eine Gewebeprobe notwendig sein, um die Diagnose zu sichern. Bei Aphthen erfolgt die Diagnosestellung meist anhand des typischen Erscheinungsbildes und der Beschwerden. Weiterführende Untersuchungen sind eigentlich nur bei wiederkehrenden oder schweren Formen notwendig.
Mit einer frühzeitigen Diagnose sinkt das Risiko für Komplikationen. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios treffen Sie auf erfahrene Fachkräfte, die die Ursache für Ihre Beschwerden abklären und eine gezielte Behandlung einleiten. In den meisten Fällen lassen die Symptome rasch nach und Sie erlangen Ihre gewohnte Lebensqualität zurück.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Mundschleimhauterkrankungen?
Behandlung entzündlicher Erkrankungen
Normalerweise genügen lokale Maßnahmen, um Entzündungen der Mundschleimhaut zu behandeln. Dazu gehören etwa Mundspülungen, die die Entzündung reduzieren und die Heilung fördern. Unsere Pflegekräfte unterstützen Sie bei der Anwendung und geben Ihnen praktische Tipps zur Linderung Ihrer Beschwerden. Bei schwereren Verläufen ist gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie erforderlich. Dabei stimmen unsere Ärzt:innen die Dosierung individuell auf Ihre Bedürfnisse ab.
Chirurgische Entfernung von Schleimhautveränderungen
Um das Risiko einer bösartigen Entartung zu minimieren, werden die auffälligen Schleimhautstellen bei einer Leukoplakie oder Erythroplakie in der Regel chirurgisch entfernt. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung. Anschließend wird das entnommene Gewebe zur Untersuchung an die Pathologie geschickt. Bei der chirurgischen Entfernung handelt es sich um ein präzises Verfahren, das eine schnelle Heilung der betroffenen Stelle ermöglicht. Vor und nach dem Eingriff stellen unsere Pflegefachkräfte sicher, dass Sie sich bestens versorgt fühlen.
Verlaufskontrolle bei Krebsvorstufen
Aufgrund ihres erhöhten Entartungsrisikos erfordern Leukoplakien und Erythroplakien regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Unsere Fachkräfte überwachen die betroffenen Stellen und dokumentieren Veränderungen mit Fotos. Falls eine genauere Diagnostik notwendig ist, wird eine Biopsie durchgeführt, also eine Gewebeprobe untersucht. Eine engmaschige Kontrolle sorgt dafür, dass Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können.
Unterstützung durch Pflegefachkräfte
Die medizinischen Behandlungen werden durch eine individuelle Betreuung durch unsere Pflegefachkräfte ergänzt. Sie begleiten ihre Patient:innen während der Therapie und beantworten Fragen. Besonders bei langwierigen Erkrankungen wie Lichen ruber planus oder wiederkehrenden Aphthen können Sie auf die Unterstützung durch unsere Pflegefachkräfte zählen. Unsere Mitarbeiter:innen setzen sich dafür ein, Ihre Lebensqualität bestmöglich zu verbessern.
Wie kann ich Mundschleimhauterkrankungen vorbeugen?
Regelmäßige Mundhygiene als Schutzschild
Wer sein Risiko für Mundschleimhauterkrankungen senken möchte, sollte vor allem auf eine gute Mundhygiene achten. Dazu gehört das tägliche Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta, mindestens morgens und abends. Verwenden Sie zusätzlich Zahnseide oder Interdentalbürsten, um Essensreste und Plaque zwischen den Zähnen zu entfernen. Mundspülungen mit antibakteriellen Wirkstoffen helfen zusätzlich dabei, die Mundflora im Gleichgewicht zu halten und entzündliche Prozesse zu verhindern. Achten Sie darauf, Ihre Zahnbürste spätestens nach drei Monaten sowie nach Erkältungskrankheiten zu wechseln, um die Ansammlung von Keimen zu vermeiden.
Planen Sie am besten feste Zeitpunkte für die Zahnpflege ein, beispielsweise direkt nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen. Und stellen Sie Ihre Zahnpflegeprodukte griffbereit im Badezimmer auf. So lässt sich die Zahnpflege gut in den Alltag integrieren.
Tabak und Alkohol komplett vermeiden
Rauchen und Alkohol sind Hauptfaktoren für die Entstehung von Mundschleimhauterkrankungen wie Leukoplakie und Erythroplakie. Tabakkonsum schädigt die Schleimhaut und fördert Verhornungsstörungen. Alkohol reizt die Schleimhaut und verstärkt die schädigende Wirkung von Tabak. Wenn Sie diese Genussmittel vollständig vermeiden, schützen Sie die Mundschleimhaut langfristig.
Suchen Sie bewusst nach alkoholfreien Alternativen. Unterstützende Maßnahmen wie der Austausch mit Gleichgesinnten oder professionelle Hilfe bei der Tabakentwöhnung können ebenfalls hilfreich sein.
Ausgewogene Ernährung für eine gesunde Schleimhaut
Frisches Gemüse, Salate, Nüsse und Fisch liefern wichtige Nährstoffe für die Mundschleimhaut. Besonders empfehlenswert ist die mediterrane Ernährung mit Olivenöl und frischen Zutaten. Vitamin- und mineralstoffreiche Lebensmittel unterstützen die Schleimhautregeneration und stärken das Immunsystem. Eine mangelhafte Versorgung mit Eisen oder B-Vitaminen kann entzündliche Prozesse begünstigen und sollte durch eine ausgewogene Ernährung vermieden werden.
Ein Wochenplan für die Mahlzeiten kann dabei helfen, die mediterrane Ernährung konsequent umzusetzen. Bereiten Sie Ihre Speisen selbst zu, um einen Überblick über die verwendeten Lebensmittel und Nährstoffe zu behalten.
Stress reduzieren und das Immunsystem stärken
Stress begünstigt die Entstehung von Aphthen und anderen Erkrankungen der Mundschleimhaut. Yoga, Meditation oder Atemübungen eignen sich gut für den Stressabbau und stärken das Immunsystem. Achten Sie auch auf ausreichend Schlaf, damit Ihr Körper sich nachts regenerieren kann.
Um Stressprävention in den Alltag zu integrieren, planen Sie am besten feste Zeiten für Entspannung ein. Beispielsweise genügen bereits 15 Minuten am Abend für eine kurze Meditation. Auch Spaziergänge in der Natur, Radfahren oder Schwimmen fördern die Stressbewältigung und stärken die Abwehrkräfte.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt
Werden Mundschleimhautveränderungen frühzeitig erkannt, lassen sie sich in vielen Fällen gut behandeln. Besuchen Sie mindestens einmal im Jahr Ihre Zahnarztpraxis – auch wenn keine Beschwerden vorliegen. Eine fachärztliche Untersuchung erhöht auch die Chance, ernsthafte Erkrankungen wie eine Leukoplakie oder Erythroplakie rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln.
Planen Sie Ihre Zahnarzttermine langfristig und notieren Sie diese in Ihrem Kalender. Nutzen Sie die Besuche auch, um Fragen zu Ihrer Mundgesundheit zu klären und individuelle Tipps zur Prävention zu erhalten.
Warum ist die Mundschleimhaut so wichtig für unsere Gesundheit?
Die Mundschleimhaut spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern und trägt zu unserer allgemeinen Gesundheit bei. Sie bedeckt die gesamte Mundhöhle und ist in zwei Haupttypen unterteilt: Die verhornte Schleimhaut schützt Bereiche wie Gaumen und Zahnfleisch. Die unverhornte Schleimhaut kleidet empfindlichere Bereiche wie den Mundboden und die Zungenunterseite aus. Zu den Aufgaben der Mundschleimhaut gehören der Schutz vor mechanischen, chemischen und mikrobiellen Schäden und die Regeneration von Gewebe. Dafür wird sie ständig mit Speichel benetzt.
Veränderungen der Mundschleimhaut sind auch ein Indikator für systemische Erkrankungen. So können etwa Aphthen auf Stress, Mangelerscheinungen oder Autoimmunerkrankungen hinweisen. Infektionen wie Soor oder bakterielle Entzündungen sind häufig auf eine geschwächte Immunabwehr zurückzuführen. Ihre leichte Zugänglichkeit machen die Mundschleimhaut zu einem wichtigen Indikator, um frühzeitig gesundheitliche Probleme zu erkennen.