Schilddrüsenkrebs

Alles Wissenswerte über Schilddrüsenkarzinome

Schilddrüsenkrebs

Die Schilddrüse spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel und das Wachstum. Sie hilft dabei, zahlreiche Körperfunktionen zu regulieren. Schilddrüsenkrebs ist eine seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung. Warum sie entsteht, ist bisher nicht vollständig geklärt. Bestimmte Risikofaktoren wie ein Jodmangel oder eine hohe Strahlenexposition können die Wahrscheinlichkeit für ein Schilddrüsenkarzinom allerdings erhöhen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist die Prognose bei dieser Krebsart sehr gut.

In den folgenden Abschnitten erfahren Sie nicht nur, welche Symptome auf Schilddrüsenkrebs hinweisen können. Sie lernen auch die diagnostischen Verfahren zur Abklärung und die zur Verfügung stehenden Behandlungsoptionen kennen.

Bei Asklepios stehen Ihnen erfahrene Fachkräfte zur Seite, um Sie bei Schilddrüsenkrebs bestmöglich zu unterstützen. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.

Welche Symptome deuten auf Schilddrüsenkrebs hin?

Schilddrüsenkrebs kann sich durch verschiedene Beschwerden äußern. Die meisten Symptome sind jedoch unspezifisch und können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Umso wichtiger ist es, dass Sie diese Anzeichen ernst nehmen und ärztlich abklären lassen, spätestens dann, wenn sie über Wochen anhalten oder sich verschlimmern. Hier sind die häufigsten Symptome bei Schilddrüsenkrebs:

Knoten oder Schwellung im Halsbereich

Ein tastbarer oder sichtbarer Knoten im vorderen Halsbereich ist ein wichtiges Warnzeichen. Oft befindet sich die Schwellung in der Nähe des Kehlkopfes. Der Knoten ist in der Regel schmerzlos, er kann noch klein oder bereits größer sein. Meist wird er eher zufällig entdeckt.

Schluckbeschwerden

Bei einigen Betroffenen drückt der Tumor auf die Speiseröhre. Dadurch entsteht ein Gefühl von Enge oder von einem Kloß im Hals. Schluckbeschwerden zählen zu den häufigen Anzeichen für Schilddrüsenkrebs und sollten vor allem dann beachtet werden, wenn sie ohne ersichtlichen Grund auftreten, beziehungsweise länger anhalten.

Heiserkeit

Der Tumor kann auch den Stimmbandnerv beeinträchtigen, was zu Heiserkeit führt. Verändert sich Ihre Stimme, sollten Sie das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Suchen Sie eine Arztpraxis auf, um die Ursache abklären zu lassen.

Vergrößerte Lymphknoten

Geschwollene oder vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich können darauf hindeuten, dass sich der Krebs auf die Lymphknoten ausgebreitet hat. Oft sind die Knoten sowohl sicht-als auch tastbar, verursachen aber keine Schmerzen.

Druckgefühl im Hals

Ein weiteres Symptom ist ein anhaltendes Druckgefühl im Halsbereich. Ursache ist der wachsende Tumor, der auf umliegendes Gewebe drückt.

Atemprobleme oder Luftnot

Drückt der Tumor auf die Luftröhre, haben die Betroffenen das Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können. Die Atembeschwerden können in schweren Fällen bis zu akuter Luftnot reichen.

Chronischer Husten

Ein anhaltender Husten ohne andere Infektionszeichen wie Schnupfen oder Verschleimung gehört ebenfalls zu den Anzeichen von Schilddrüsenkrebs. Der Hustenreiz wird durch den Druck des Tumors auf die Atemwege ausgelöst.

Wichtig zu wissen: Den genannten Symptomen können auch andere, weniger schwerwiegende Erkrankungen zugrunde liegen. Dennoch ist es ratsam, bei diesen Beschwerden eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Frühzeitige Diagnosen tragen dazu bei, die Behandlungschancen zu verbessern.

Wie wird Schilddrüsenkrebs diagnostiziert?

Die Diagnose von Schilddrüsenkrebs erfolgt in mehreren Schritten. Mit verschiedenen Untersuchungen lässt sich der Tumor und seine Ausbreitung genau bestimmen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser ist die Prognose.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Zu Beginn fragt die Ärztin oder der Arzt nach Ihren Beschwerden, deren Dauer und möglichen Risikofaktoren. Dieses Gespräch wird medizinisch als Anamnese bezeichnet. Anschließend erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der die Schilddrüse und die Lymphknoten im Halsbereich abgetastet werden.

Ultraschalluntersuchung (Sonografie)

Bei Verdacht auf Schilddrüsenkrebs ist der Ultraschall eine der wichtigsten Diagnostikmethoden. Er macht sowohl die Größe, Lage und Beschaffenheit der Schilddrüse als auch mögliche Knoten oder vergrößerte Lymphknoten sichtbar. Die Untersuchung verursacht keinerlei Schmerzen.

Blutuntersuchungen

Bluttests geben Hinweise auf die Funktion der Schilddrüse und können bestimmte Tumormarker wie das Hormon Kalzitonin oder Thyreoglobulin (Protein der Schilddrüse) nachweisen. So deutet beispielsweise ein erhöhter Kalzitonin-Wert auf ein medulläres Schilddrüsenkarzinom hin. Dabei handelt es sich um eine Entartung der C-Zellen der Schilddrüse, in denen das Hormon Kalzitonin produziert wird.

Feinnadelpunktion

Häufig entnehmen die Ärzt:innen mittels der sogenannten Feinnadelpunktion eine Gewebeprobe aus verdächtigen Knoten. Die Entnahme erfolgt in der Regel unter Ultraschallkontrolle. Anschließend werden die entnommenen Zellen unter dem Mikroskop untersucht. So können unsere Fachkräfte feststellen, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt.

Szintigrafie

Die Szintigrafie stellt den Stoffwechsel der Schilddrüse dar. Spezialisierte Ärzt:innen prüfen, ob der Knoten Jod aufnimmt. „Kalte Knoten”, die wenig bis kein Jod speichern, sind ein Zeichen für Krebs.

In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios werden Sie von erfahrenen Expert:innen und mit modernsten Diagnosetechniken untersucht. Ziel ist es, den Schilddrüsenkrebs möglichst frühzeitig zu erkennen und die bestmögliche, individuell abgestimmte Behandlung einzuleiten.

Welche Behandlungsmethoden gibt es bei Schilddrüsenkrebs?

Es gibt verschiedene Behandlungsansätze. Welche Therapie Ihnen Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr Arzt empfiehlt, hängt von der Art des Tumors und seiner Ausbreitung ab. Daneben spielt auch Ihr allgemeiner Gesundheitszustand eine Rolle. Die Fachkräfte in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios legen für bestmögliche Heilungschancen Wert auf eine individuell angepasste Behandlung. Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Methoden vor.

Operation der Schilddrüse

Schilddrüsenkrebs erfordert fast immer eine Operation. Dabei wird entweder ein Teil der Schilddrüse (Hemithyreoidektomie) oder das gesamte Organ (Thyreoidektomie) entfernt. Ziel der Operation ist es, den Tumor vollständig herauszunehmen, wodurch sich die Heilungschancen deutlich erhöhen. Sind die Lymphknoten befallen, müssen diese ebenfalls entfernt werden, damit sich der Krebs nicht weiter ausbreitet. Unsere Pflegekräfte begleiten Sie vor, während und nach dem Eingriff und stellen eine optimale Versorgung sicher.

Radiojodtherapie

An die Schilddrüsenoperation schließt häufig eine Radiojodtherapie an, insbesondere bei den sogenannten differenzierten Karzinomen (bestimmte Formen von Schilddrüsenkrebs). Das radioaktive Jod reichert sich gezielt in Schilddrüsen- oder Tumorresten an und zerstört diese. Es handelt sich um eine besonders effektive Methode, die das umliegende Gewebe schont. Während der Jodtherapie bleiben die Patient:innen für einige Tage auf einer speziell abgeschirmten Station, um eine Strahlenbelastung für andere zu vermeiden. Die Pflegefachkräfte in den Einrichtungen von Asklepios sorgen für eine sichere Behandlung in möglichst angenehmer Atmosphäre.

Strahlentherapie

Bei bestimmten Arten von Schilddrüsenkrebs kann auch eine externe Strahlentherapie notwendig sein. Diese Methode wird eingesetzt, wenn der Tumor nicht vollständig operativ entfernt werden kann oder Metastasen vorliegen. Die Krebszellen werden zerstört, sodass die Tumoren schrumpfen oder sogar verschwinden.

Hormontherapie

Menschen, bei denen die Schilddrüse entfernt wurde, benötigen eine lebenslange Hormontherapie. Sie müssen Tabletten einnehmen, die das fehlende Schilddrüsenhormon ersetzen. Zusätzlich kann die Hormontherapie dazu beitragen, das Wachstum möglicher verbliebener Tumorzellen zu hemmen. Unsere Ärztinnen und Ärzte passen die Dosierung regelmäßig an den persönlichen Bedarf an und gewährleisten so eine optimale Wirkung.

Im Kampf gegen Schilddrüsenkrebs ist es wichtig, dass Ärzt:innen, Pflegefachkräfte und Patient:innen ein Team bilden. Unsere Fachkräfte stimmen die Behandlungsstrategie individuell mit Ihnen ab, um Ihre Lebensqualität zu erhalten.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schilddrüsenkrebs und anderen Erkrankungen?

Einige Erkrankungen der Schilddrüse erhöhen das Risiko für ein Schilddrüsenkarzinom. Und bei manchen Krebspatient:innen bilden sich Metastasen oder die Therapie führt zu unerwünschten Nebenwirkungen. Im Folgenden gehen wir näher auf diese Zusammenhänge ein:

Jodmangel und Kropf (Struma)

Ein Jodmangel kann dazu führen, dass sich die Schilddrüse vergrößert. Mediziner:innen sprechen dann von einem Struma oder Kropf. Es handelt sich zwar um eine gutartige Veränderung. Dennoch steigt das Risiko für die Entstehung von Schilddrüsenknoten, aus denen sich in seltenen Fällen Schilddrüsenkrebs entwickeln kann. Die Erkrankung tritt vor allem in Regionen mit einem niedrigen Jodgehalt in Trinkwasser und Nahrung auf.

Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse

Bei der Entstehung eines Schilddrüsenkarzinoms können auch Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen, bei denen das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Während die Hashimoto-Thyreoiditis langfristig zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt, ist der Morbus Basedow durch eine übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet. Beide Erkrankungen erhöhen das Risiko für Schilddrüsenknoten und damit auch für Schilddrüsenkrebs.

Metastasen in anderen Organen

Bei fortgeschrittenem Schilddrüsenkrebs können sich Krebszellen über das Blut oder die Lymphbahnen ausbreiten. Meist bilden sich die Metastasen in der Lunge, in den Knochen oder in der Leber. Diese Tochtergeschwülste können die Funktion der betroffenen Organe beeinträchtigen und zusätzliche Beschwerden verursachen.

Nebenwirkungen der Krebsbehandlung

Vor allem die Radiojodtherapie führt in manchen Fällen zu weiteren Erkrankungen wie einer vorübergehenden Speicheldrüsenentzündung oder in seltenen Fällen auch zu Zweittumoren. Möglich sind auch Veränderungen im Kalziumhaushalt, die durch Probleme der Nebenschilddrüsen (kleine Hormondrüsen an der Rückseite der Schilddrüse) hervorgerufen werden.

Falls Sie an einer Erkrankung der Schilddrüse leiden, unterstützen Sie unsere Fachkräfte dabei, einem Schilddrüsenkarzinom vorzubeugen. Außerdem achten die Ärzt:innen in den Einrichtungen von Asklepios darauf, Begleiterkrankungen frühzeitig zu erkennen und individuell zu behandeln.

Wie können Sie Schilddrüsenkrebs vorbeugen?

Die genauen Ursachen von Schilddrüsenkrebs sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch einige bekannte Risikofaktoren, die Sie durch gezielte Maßnahmen beeinflussen können. Mit welchen präventiven Schritten Sie die Gesundheit Ihrer Schilddrüse fördern und wie das im Alltag gelingt, erfahren Sie hier:

Ausreichende Jodzufuhr sicherstellen

Für die Produktion von Hormonen benötigt die Schilddrüse Jod. Bei einem Jodmangel kann sich die Schilddrüse vergrößern (Kropf). Das führt mitunter zu Schilddrüsenknoten und in seltenen Fällen auch zu Schilddrüsenkrebs. Achten Sie darauf, täglich etwa 200 Mikrogramm Jod aufzunehmen, indem Sie zum Kochen jodiertes Speisesalz verwenden und regelmäßig jodreiche Lebensmittel wie Seefisch (z. B. Kabeljau oder Seelachs) und Milchprodukte essen. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie genug Jod bekommen, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Strahlenbelastung vermeiden

Ionisierende Strahlung ist ein bekannter Risikofaktor für Schilddrüsenkrebs – insbesondere, wenn die Strahlenexposition im Kindes- und Jugendalter erfolgt. Lassen Sie sich bei medizinischen Strahlenbehandlungen ausführlich beraten und vermeiden Sie unnötige Röntgenuntersuchungen, vor allem im Halsbereich. Sollte es etwa durch einen Unfall in einem Atomkraftwerk zu einer Belastung mit radioaktiver Strahlung kommen,   achten Sie auf behördliche Empfehlungen zur Einnahme von Jodtabletten, um Ihre Schilddrüse zu schützen.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Je früher Schilddrüsenkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Lassen Sie Ihre Schilddrüse regelmäßig bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt untersuchen. Das gilt umso mehr, wenn in Ihrer Familie Fälle von Schilddrüsenkrebs oder anderen Schilddrüsenerkrankungen bekannt sind. Auf dem Ultraschall sind die Knoten zu erkennen, bevor sie Beschwerden verursachen. Personen über 60 oder unter 20 Jahren, die einen rasch wachsenden Schilddrüsenknoten feststellen, sollten ganz besonders zeitnah eine Praxis aufsuchen.

Gesunde Ernährung und Lebensweise

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern auch die Funktion Ihrer Schilddrüse. Essen Sie täglich frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette wie Olivenöl. Vermeiden Sie den übermäßigen Konsum von verarbeitetem Fleisch und zuckerhaltigen Lebensmitteln, da diese Entzündungsprozesse im Körper fördern können. Alkohol kann das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöhen. Zwar ist der direkte Zusammenhang mit Schilddrüsenkrebs nicht nachgewiesen, dennoch sollten Sie Ihren Alkoholgenuss minimieren.

Stress reduzieren und Bewegung in den Alltag integrieren

Chronischer Stress schwächt das Immunsystem und beeinflusst die Hormonbalance. Sorgen Sie für regelmäßige Entspannungsphasen, beispielsweise durch Yoga, Meditation oder Spaziergänge in der Natur. Achten Sie außerdem darauf, sich ausreichend zu bewegen. Ideal ist moderate körperliche Aktivität wie 30 Minuten zügiges Gehen pro Tag. Bewegung fördert die Durchblutung und trägt zu einem gesunden Stoffwechsel bei, was auch der Schilddrüse zugutekommt.

Indem Sie diese Tipps in Ihren Alltag integrieren, tragen Sie aktiv zur Gesundheit Ihrer Schilddrüse bei. Die Fachkräfte in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios beraten Sie gerne individuell zu Präventionsmaßnahmen und Früherkennungsuntersuchungen.

Die Schilddrüse und Schilddrüsenkrebs

Bei der Schilddrüse handelt es sich um ein schmetterlingsförmiges Organ im vorderen Halsbereich. Sie produziert lebenswichtige Hormone wie Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), die den Stoffwechsel, das Wachstum und die Energieproduktion im Körper regulieren. Schilddrüsenkrebs entsteht, wenn sich Zellen der Schilddrüse unkontrolliert vermehren und Tumore bilden. Durch die Nähe der Schilddrüse zur Luft- und Speiseröhre können diese Geschwülste zu Schluckbeschwerden, Heiserkeit oder Atemproblemen führen.

Schilddrüsenkrebs kann von verschiedenen Zelltypen der Schilddrüse ausgehen. Ein Großteil der Schilddrüsenkarzinome (70 bis 80 %) entsteht aus den sogenannten Follikelzellen, die Schilddrüsenhormone absondern. Die häufigste Form sind papilläre Karzinome. Diese Tumore wachsen meist langsam und bleiben zunächst auf die Schilddrüse beschränkt. Sie sind fast immer heilbar. Andere Formen wie medulläre oder anaplastische Karzinome kommen seltener vor, haben jedoch oft einen aggressiveren Verlauf.

Die Einrichtungen von Asklepios verfügen über spezialisierte und erfahrene Ärzt:innen, die Ihnen die bestmögliche Therapie bei Schilddrüsenkrebs bieten. Bitte zögern Sie nicht, bei Beschwerden an der Schilddrüse Kontakt zu unseren Fachkräften aufzunehmen, damit wir im Fall der Fälle rechtzeitig mit einer passgenauen Behandlung beginnen können.