Erkrankungen des Halses

Alles Wissenswerte über Halserkrankungen

Erkrankungen des Halses

Halsschmerzen hat wohl jeder schon einmal gehabt. Oft steckt nur eine leichte Erkältung dahinter. Andere Erkrankungen des Halses können jedoch schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen. Zu den Auslösern zählen neben Viren und Bakterien auch äußere Reize wie trockene Luft oder Zigarettenkonsum.

In diesem Beitrag stellen Ihnen unsere HNO-Expert:innen die häufigsten Halserkrankungen vor. Sie erfahren alles Wichtige über die typischen Symptome, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten.  

Wenn Sie unter einer Halserkrankung leiden, setzen die Fachkräfte von Asklepios alles daran, damit es Ihnen bald wieder besser geht. Bitte zögern Sie nicht, Kontakt zu unseren Einrichtungen aufzunehmen.

Welche Halserkrankungen sind besonders häufig?

Grippaler Infekt und Grippe

Eine Erkältung der oberen Atemwege (grippaler Infekt) ist eine der häufigsten Erkrankungen, bei denen der Hals beteiligt ist. Auslöser sind verschiedene Viren, die sich meist durch Tröpfcheninfektion ausbreiten. Viele Betroffene leiden unter Halsschmerzen, Husten und an einer allgemeinen Abgeschlagenheit. In der Regel sind Erkältungen harmlos und klingen nach einigen Tagen von selbst ab.

Bei der echten Grippe, medizinisch als Influenza bezeichnet, handelt es sich um eine schwere Virusinfektion. Sie beginnt plötzlich, ruft deutlich stärkere Symptome hervor und geht oft mit hohem Fieber einher. Eine Influenza kann ernsthafte Komplikationen verursachen. Eine jährliche Schutzimpfung hilft, das Risiko zu verringern.

Akute Rachenentzündung

Die akute Rachenentzündung, die auch als Halsentzündung bekannt ist, wird ebenfalls meist durch Viren verursacht. Genau genommen entzündet sich die Schleimhaut im Hals. Eine Rachenentzündung tritt oft zusammen mit anderen Atemwegserkrankungen auf. Seltener kommen im Rachen auch bakterielle Infektionen vor, die in der Regel eitrig verlaufen und dadurch ernsthafte Folgen haben können.

Akute Mandelentzündung

Die akute Mandelentzündung (Tonsillitis) betrifft die Gaumenmandeln und wird durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Die Erkrankung ist besonders bei Kindern und Jugendlichen verbreitet. Wiederholt auftretende Mandelentzündungen können zu chronischen Beschwerden führen. In manchen Fällen ist eine ärztliche Behandlung erforderlich.

Kehlkopfentzündung

Die Kehlkopfentzündung wird medizinisch als Laryngitis bezeichnet. Zu den Ursachen zählen neben Viren auch eine Überlastung der Stimme und äußere Reize wie beispielsweise durch Rauchen. Heiserkeit, die bis zum Verlust der Stimme führen kann, ist ein typisches Anzeichen dieser Erkrankung.

Pfeiffersches Drüsenfieber

Das Pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose) wird durch das Epstein-Barr-Virus verursacht. Im Volksmund wird die Erkrankung auch Kusskrankheit genannt. Das Pfeiffersche Drüsenfieber betrifft vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Häufige Symptome sind Halsschmerzen, Fieber und geschwollene Lymphknoten.

Welche Symptome sind typisch für Halserkrankungen?

Je nach Art der Halserkrankung zeigen sich verschiedene Symptome. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Beschwerden, die bei Erkältungen oder Entzündungen verschiedener Halsbereiche auftreten können.

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden

Schmerzen sind das Leitsymptom für Erkrankungen im Hals. Sie reichen von einem leichten Kratzen bis hin zu starken Schmerzen, die das Schlucken erschweren. Besonders bei Rachen- und Mandelentzündungen sind Halsschmerzen ein prägnantes Zeichen.

Heiserkeit

Heiserkeit, bis hin zur Stimmlosigkeit, ist ein typisches Anzeichen für eine Kehlkopfentzündung. Das Symptom ist auf die entzündeten Stimmbänder zurückzuführen. Äußere Reize wie trockene Luft oder Zigarettenkonsum können die Heiserkeit verstärken.

Fieber

Ein häufiges Begleitsymptom bei der echten Grippe, der Mandelentzündung und dem Pfeifferschen Drüsenfieber ist Fieber. Oft steigt die Temperatur auf über 38,5 Grad. Das Fieber signalisiert eine aktive Immunreaktion des Körpers gegen die Infektion.

Geschwollene Lymphknoten

Sind die Lymphknoten am Hals geschwollen, deutet das auf eine Rachen- oder Mandelentzündung beziehungsweise Pfeiffersches Drüsenfieber hin. Oft sind die Lymphknoten druckempfindlich und die Schwellungen verursachen Schmerzen.

Husten

Patient:innen mit grippalen Infekten oder Kehlkopfentzündungen leiden häufig an Husten. Er kann sowohl trocken und reizend als auch produktiv mit Schleimbildung sein. Ein trockener Reizhusten spricht vor allem für eine Kehlkopfentzündung.

Appetitlosigkeit und allgemeine Abgeschlagenheit

Appetitlosigkeit und ein allgemeines Gefühl von Schwäche sind bei vielen Halskrankheiten verbreitet. Besonders müde und kraftlos fühlen sich die Betroffenen bei der echten Grippe und dem Pfeifferschen Drüsenfieber.

Die Symptome können je nach Erkrankung unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Während Halsschmerzen und Schluckbeschwerden bei Rachen- und Mandelentzündungen dominieren, stehen bei einer Kehlkopfentzündung Heiserkeit und der trockene Husten im Vordergrund. Erkrankungen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber oder die echte Grippe zeichnen sich durch Fieber und eine allgemeine Schwäche aus.

Wie werden Erkrankungen des Halses diagnostiziert?

Die Diagnose beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch, bei dem die Ärzt:innen die Beschwerden der Patient:innen genau erfassen (Anamnese). Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Heiserkeit oder Fieber geben erste Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, bei der Hals, Rachen und Mundraum inspiziert werden. Unsere Fachkräfte achten dabei vor allem auf Rötungen, Schwellungen oder Beläge, die typische Anzeichen für Infektionen sein können. Die Lymphknoten am Hals werden ebenfalls abgetastet, da auch sie bei Infektionen oft anschwellen.

Die weitere Diagnostik kann je nach Erkrankung variieren. Bei einer akuten Mandelentzündung führen die Hals-Nasen-Ohren-Ärzt:innen in der Regel einen Rachenabstrich durch. Mit einem Schnelltest auf Streptokokken lässt sich rasch feststellen, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt. Bei einer Kehlkopfentzündung werden die Stimmbänder und der Kehlkopf mit einem Endoskop genauer betrachtet. So können die Fachkräfte die Schleimhaut und mögliche Veränderungen detailliert beurteilen. Eine Kehldeckelentzündung kann dazu führen, dass der Kehldeckel massiv anschwillt und die Atemwege eingeengt werden. Dann kann eine direkte Versorgung im Operationssaal notwendig sein.

Mit Bluttest werden bei der Grippe oder dem Pfeifferschen Drüsenfieber spezifische Viren oder Entzündungsmarker nachgewiesen. Eine gründliche Anamnese ist hier besonders wichtig, da Symptome wie Fieber und allgemeine Schwäche auch bei vielen anderen Erkrankungen vorkommen.

Was hilft bei Halserkrankungen?

Unsere Fachärzt:innen passen die Behandlung an die Ursache und die Schwere Ihrer Halsbeschwerden an. Welche Behandlungs- und Therapiemethoden am häufigsten eingesetzt werden, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Schonung und Pflege

Schonung steht bei den meisten Erkrankungen des Halses an erster Stelle. Expert:innen empfehlen, die Stimme möglichst nicht zu strapazieren und körperliche Anstrengung zu vermeiden. Wichtig ist auch, dass Sie genügend trinken und sich viel Ruhe gönnen. Diese Maßnahmen unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers und lindern die Symptome.

Antibiotika bei bakteriellen Infektionen

Mandel- oder Kehldeckelentzündungen, die durch Bakterien ausgelöst werden, erfordern oft eine gezielte Behandlung mit Antibiotika. Die Medikamente dämmen die Infektion ein und reduzieren das Risiko von Komplikationen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios klären sorgfältig ab, ob eine solche Therapie notwendig ist, und begleiten ihre Patient:innen während des gesamten Behandlungsprozesses.

Operative Eingriffe bei wiederkehrenden Entzündungen

Wenn bestimmte Erkrankungen oder Abszesse im Halsbereich immer wieder auftreten, kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. Besonders häufig werden beispielsweise die Mandeln entfernt (Tonsillektomie). Um die Belastung für ihre Patient:innen so gering wie möglich zu halten, führen unsere Expert:innen diesen Eingriff in unseren Einrichtungen unter Vollnarkose durch. Anschließend sorgen unsere Pflegekräfte für eine umfassende Nachsorge, um eine schnelle Genesung zu unterstützen.

Endoskopische Verfahren bei Speicheldrüsenerkrankungen

Verlegen Speichelsteine das Gangsystem der Speicheldrüsen, setzen unsere Fachkräfte auf minimalinvasive endoskopische Verfahren. Damit ist es möglich, die Ursache der Beschwerden präzise zu behandeln und gleichzeitig das umliegende Gewebe zu schonen. In der Regel erfordert der Eingriff keinen längeren Krankenhausaufenthalt.

Logopädische Unterstützung bei Kehlkopfentzündungen

Da Kehlkopfentzündungen in vielen Fällen zu Heiserkeit oder Stimmlosigkeit führen, kann hier eine logopädische Therapie hilfreich sein. Unsere Logopäd:innen arbeiten gemeinsam mit Ihnen daran, die Stimme zu stabilisieren und die Belastung der Stimmbänder zu reduzieren. Bei Asklepios stimmen wir diese Therapie individuell auf Ihre Bedürfnisse ab. Damit können unsere Fachkräfte die medizinische Behandlung optimal ergänzen.

Unsere Hals-Nasen-Ohren-Spezialist:innen wählen aus den bewährten Behandlungsmethoden die passende Therapie für Ihre Halserkrankung aus. Gemeinsam mit Ihnen finden sie einen Weg, um Ihre Beschwerden zu lindern.

Wie kann ich Halserkrankungen vorbeugen?

Viele Erkrankungen des Halses können durch gezielte Präventionsmaßnahmen vermieden oder in ihrer Schwere abgemildert werden. Wenn Sie bestimmte Gewohnheiten in Ihren Alltag integrieren, stärken Sie Ihr Immunsystem und schützen den Hals- und Rachenbereich vor Infektionen und Reizungen. Hier finden Sie konkrete Tipps, mit denen Sie Ihre Halsgesundheit unterstützen.

Trinken Sie ausreichend

Ist die Schleimhaut im Hals- und Rachenraum gut befeuchtet, kann sie Krankheitserreger besser abwehren. Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee. In der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig, die Schleimhäute vor dem Austrocknen zu schützen. Salbei- oder Kamillentee wirkt zusätzlich beruhigend und entzündungshemmend.

Sorgen Sie für ein gutes Raumklima

Trockene Raumluft reizt die Schleimhäute und macht sie anfälliger für Infektionen. Lüften Sie Ihre Wohn- und Arbeitsräume regelmäßig und verwenden Sie im Winter gegebenenfalls Luftbefeuchter. Alternativ können Sie eine Schale Wasser auf die Heizung stellen. Auch Zimmerpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent.

Vermeiden Sie Rauchen und Alkohol

Rauchen schädigt die Schleimhäute im Hals- und Rachenraum und erhöht das Risiko für Entzündungen und ernsthafte Erkrankungen wie Kehlkopfkrebs. Vermeiden Sie den Konsum von Tabak vollständig. Alkohol reizt die Schleimhäute ebenfalls und schwächt das Immunsystem. Expert:innen raten dazu, überhaupt keinen Alkohol zu trinken, um nicht nur die Halsgesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Stärken Sie Ihr Immunsystem mit einer ausgewogenen Ernährung

Eine gesunde, vitaminreiche Ernährung unterstützt das Immunsystem. Essen Sie täglich frisches Obst und Gemüse, insbesondere Vitamin-C-reiche Lebensmittel wie Orangen, Paprika oder Brokkoli. Zink, das in Nüssen, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten enthalten ist, stärkt die Abwehrkräfte ebenfalls. Stark verarbeitete Lebensmittel können das Immunsystem hingegen belasten.

Schützen Sie sich vor Infektionen

Da viele Halserkrankungen durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, ist eine gute Hygiene unerlässlich. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig mit Seife, insbesondere nachdem Sie öffentliche Verkehrsmittel genutzt oder Türgriffe und Treppengeländer angefasst haben. Vermeiden Sie es, Ihr Gesicht zu berühren, und nutzen Sie bei Erkältungswellen unterwegs ein Desinfektionsmittel für die Hände. Halten Sie Abstand zu erkrankten Personen und sorgen Sie in Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten, für eine gute Belüftung.

Schonen Sie Ihre Stimme

Eine übermäßige Beanspruchung der Stimme kann Kehlkopfentzündungen begünstigen. Vermeiden Sie es, über längere Zeit laut zu sprechen oder gar zu schreien. Wenn Sie beruflich viel sprechen müssen, machen Sie regelmäßig Pausen und achten Sie auf eine gute Atemtechnik. Unsere Fachkräfte bei Asklepios empfehlen, die Stimme bei Heiserkeit vollständig zu schonen und auch Flüstern zu vermeiden, da dies die Stimmbänder zusätzlich belastet.

Halten Sie sich warm

Kälte schwächt die Durchblutung der Schleimhäute und macht sie anfälliger für Krankheitserreger. Bei kaltem Wetter können Sie Ihren Hals mit einem Schal schützen. Wichtig ist aber auch, dass Sie Ihren Körper insgesamt warmhalten. Achten Sie vor allem bei Kindern darauf, dass sie warm genug angezogen sind, da sie besonders anfällig für Infektionen sind.

Machen Sie Bewegung an der frischen Luft zur Routine

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und fördert die Durchblutung der Schleimhäute. Gehen Sie täglich spazieren oder treiben Sie moderaten Sport wie Radfahren oder Nordic Walking. Auch bei kühleren Temperaturen ist es wichtig, Zeit im Freien zu verbringen: Die frische Luft reinigt und stärkt die Atemwege.

Indem Sie diese Maßnahmen konsequent umsetzen, können Sie Erkrankungen des Halses effektiv vorbeugen und Ihre Gesundheit langfristig fördern.

Warum sind die Mandeln so wichtig für die Abwehr von Krankheiten?

Unsere Mandeln bilden als Teil des lymphatischen Rachenrings die erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger, die über die Atemwege oder die Nahrung in den Körper gelangen. Die Mandeln enthalten spezielle Immunzellen wie Lymphozyten (weiße Blutkörperchen), die Antikörper produzieren und Mikroorganismen bekämpfen. Ihre Oberfläche ist mit tiefen Falten, sogenannten Krypten, versehen, in denen sich die Erreger verfangen. Das führt zu einer Immunreaktion, also Entzündung der Mandeln.

Bei einer Infektion schwellen die Mandeln stark an, röten sich und können mit einem weißlich-gelblichen Belag überzogen sein. Mandelentzündungen können durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden und führen oft zu starken Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber. In schweren Fällen kann sich ein Abszess bilden, der chirurgisch behandelt werden muss. Wiederholte Infektionen führen mitunter dazu, dass sich die Struktur der Mandeln dauerhaft verändert und ihre Funktion beeinträchtigt wird.

Bei wiederkehrenden Entzündungen oder Komplikationen wie einer Verengung der Atemwege wird daher oft eine Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln) durchgeführt. Obwohl die Mandeln wichtig für das Immunsystem sind, zeigt die Forschung, dass ihre Entfernung bei Erwachsenen keine bedeutsame Schwächung der Immunabwehr verursacht. Dennoch wägen unsere Fachkräfte den Eingriff sorgfältig ab, da die Mandeln insbesondere in den ersten Lebensjahren zur Reifung des Immunsystems beitragen.

Die Mandeln sind somit ein kleines, aber entscheidendes Organ, das Schutz bietet, aber auch anfällig für Erkrankungen ist. Ihre Funktion zeigt, wie eng die Gesundheit des Halses mit dem Immunsystem verbunden ist.