Entzündung der Augenhaut (Uveitis)
Alles Wissenswerte über die Uveitis
Entzündung der Augenhaut

Kurze Einleitung, ein Absatz
Welche Symptome treten bei einer entzündeten Augenhaut auf?
Je nach betroffener Region im Auge zeigen sich unterschiedliche Beschwerden. Hier sind die häufigsten Anzeichen, die auf eine Uveitis hinweisen können.
Schmerzen im Auge
Als erstes spüren die meisten Betroffenen dumpfe Schmerzen im Auge, die meist ohne äußere Einwirkungen entstanden sind. Dieses Symptom ist vor allem typisch für eine vordere Uveitis und wird oft von einem unangenehmen Druckgefühl begleitet. Bei Helligkeit oder durch Bewegungen des Auges nehmen die Schmerzen in der Regel zu.
Rötung des Auges
Ist das Auge deutlich sichtbar gerötet, deutet das auf eine Entzündung der Blutgefäße im vorderen Bereich des Auges hin. Bei anderen Formen der Uveitis ist dieses Symptom oft weniger stark ausgeprägt.
Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
Ein häufiges Begleitsymptom der Uveitis ist eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, auch Photophobie genannt. Viele Patient:innen empfinden helles Licht als unangenehm oder sogar schmerzhaft – vor allem bei einer vorderen Uveitis.
Verschwommenes Sehen
Typisch für alle Formen der Uveitis ist, dass die Betroffenen nur noch verschwommen sehen. Gründe dafür sind die Entzündung und mögliche Trübungen im Glaskörper oder der Hornhaut. Je nach Schwere der Entzündung ist das Sehvermögen unterschiedlich stark beeinträchtigt.
Schwarze Punkte oder Schatten im Gesichtsfeld
Patient:innen mit einer mittleren oder hinteren Uveitis berichten oft von schwarzen Punkten oder Schatten, die im Gesichtsfeld herumzufliegen scheinen. Dabei handelt es sich um Trübungen im Glaskörper, die durch Verbindungen von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) entstehen. Die Trübungen können so ausgeprägt sein, dass man die Netzhaut kaum noch erkennt. Hierbei treten nur selten Schmerzen auf.
Eingeschränkte Sehschärfe
Besonders bei der hinteren Uveitis kann die Sehschärfe durch Schäden an der Netzhaut oder durch ein Makulaödem (flüssigkeitsbedingte Schwellung in der Netzhautmitte) stark beeinträchtigt werden. Dieses Symptom kommt jedoch auch bei anderen Formen der Uveitis vor.
Nicht immer zeigen sich alle der genannten Symptome. Die Beschwerden können je nach betroffener Region im Auge variieren. Während bei der vorderen Uveitis Schmerzen, Rötung und Lichtempfindlichkeit dominieren, sehen die Betroffenen bei der mittleren und hinteren Uveitis oft schwarze Punkte. Die Sehschärfe ist jedoch bei fast allen Formen der Uveitis eingeschränkt. Eine Panuveitis, die alle Bereiche des Auges betrifft, kann eine Kombination dieser Symptome hervorrufen. Bitte suchen Sie bei den ersten Anzeichen eine Augenärztin oder einen Augenarzt auf, um die Ursache genau abklären zu lassen.
Wie wird eine Entzündung der Augenhaut diagnostiziert?
Die Untersuchung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese). Dabei fragt die Ärztin oder der Arzt nach bestehenden Beschwerden und wie sich diese entwickelt haben. Wichtig ist auch Ihre allgemeine Krankheitsgeschichte, insbesondere ob möglicherweise weitere Erkrankungen wie Rheuma (dauerhafte Entzündung der Gelenke), Hauterkrankungen oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung vorliegt. Anschließend erfolgt eine gründliche Untersuchung des Auges. Mit Hilfe der sogenannten Spaltlampe können unsere Fachärzt:innen den vorderen Bereich des Auges stark vergrößert betrachten. Dadurch werden Entzündungszeichen wie Zellen im Kammerwasser oder Ablagerungen an der Hornhaut sichtbar. Um die hinteren Bereiche des Auges zu beurteilen, führen unsere Expert:innen eine Augenspiegelung durch. Dazu wird die Pupille mithilfe von Augentropfen erweitert und der Augenhintergrund mit einer Lampe ausgeleuchtet. Besteht der Verdacht auf mögliche Komplikationen wie ein Makulaödem oder Netzhautveränderungen, kommen bildgebende Verfahren wie die Optische Kohärenztomografie (OCT, Bildgebungsverfahren, das Lichtwellen nutzt) oder die Fluoreszenzangiografie (Methode zur Beurteilung der Gewebedurchblutung) zum Einsatz.
Zusätzlich können die diagnostischen Maßnahmen je nach Form der Entzündung der Augenhaut variieren. So untersuchen Augenärzt:innen bei Anzeichen einer vorderen Uveitis häufig den Augeninnendruck (intraokularer Druck), um mögliche Komplikationen wie Grünen Star (Glaukom) frühzeitig zu erkennen. Bei der mittleren und hinteren Uveitis liegt der Fokus auf der Untersuchung des Glaskörpers und der Netzhaut. Hier sind Trübungen oder entzündliche Veränderungen oft wegweisend. Bei Verdacht auf eine Panuveitis, die mehrere Bereiche des Auges betrifft, kombinieren unsere Spezialist:innen verschiedene Diagnosemethoden, um die Entzündung genau zu lokalisieren. Ergänzend können Labortests wie Blutuntersuchungen oder spezifische Serologien (Nachweis von Antikörpern) durchgeführt werden. In manchen Fällen ist es für eine spezifischere Diagnostik erforderlich, eine Probe aus dem Auge zu entnehmen, um beispielsweise Herpesviren nachweisen zu können.
Mit einer schnellen und präzisen Diagnose schaffen unsere Augenärzt:innen bei Asklepios die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Unsere Fachkräfte setzen sich gezielt dafür ein, Ihre Beschwerden zu lindern, die Entzündung zu stoppen und dauerhafte Schäden am Auge zu verhindern.
Wie wird eine entzündete Augenhaut behandelt?
Die Behandlung hängt davon ab, welche Region des Auges wie schwer betroffen ist. Um die Entzündung zu kontrollieren, Beschwerden zu lindern und langfristige Schäden am Auge zu verhindern, stehen verschiedene bewährte Therapieansätze zur Verfügung. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stimmen unsere Ärzt:innen die Behandlung jeweils individuell auf die Bedürfnisse ihrer Patient:innen ab. Während der gesamten Behandlung werden Sie intensiv von unseren Pflegefachkräften umsorgt.
Medikamentöse Therapie
In den meisten Fällen kann die Entzündung mit Medikamenten eingedämmt werden, wodurch die Symptome in der Regel rasch nachlassen. Bei den vorderen Entzündungen reichen manchmal Augentropfen. Eine mittlere oder hintere Uveitis muss häufig mit Tabletten behandelt werden. Im Verlauf wird teilweise auch eine immunsuppressive Therapie (Unterdrückung des eigenen Abwehrsystems) notwendig. Bei sehr akuten Verläufen kann auch eine intravenöse Therapie angeraten sein, bei der das Medikament in eine Körpervene gegeben wird. Hat sich ein Makulaödem gebildet, wird in einigen Fällen unter örtlicher Betäubung Kortison in den Glaskörper eingespritzt.
Die entzündungshemmenden Medikamente helfen, Schmerzen und Rötungen zu reduzieren. Bei einer nicht-infektiösen Uveitis können sie das Immunsystem regulieren und die Entzündungsreaktion somit kontrollieren.
Operative Eingriffe
Insbesondere bei Komplikationen wie einem Grauen oder Grünen Star ist eine Operation nicht immer vermeidbar. Bei Grauem Star stellen unser Augenärzt:innen die Sehfähigkeit wieder her, indem sie die eingetrübte Linse durch eine künstliche Linse ersetzen. Da ein Grüner Star durch erhöhten Augeninnendruck entsteht, zielen die operativen Verfahren hier darauf ab, den Druck zu senken. Diese Eingriffe sind besonders bei chronischen Formen der Uveitis oder bei Panuveitis notwendig, wenn die Entzündung mehrere Bereiche des Auges betrifft.
Teilweise dienen Operationen auch einer präziseren Diagnostik. So ist es in manchen Fällen erforderlich, Proben aus dem vorderen Teil oder aus dem Glaskörper zu entnehmen, um eine infektiöse Ursache nachzuweisen.
Eine mögliche Spätfolge der Uveitis sind epiretinale Membranen, also dünne Häutchen, die auf der Netzhautmitte wachsen. Ziehen sich die Häutchen zusammen, kommt es zur Verdichtung und Wellenbildung der Netzhaut. Dadurch sehen die Patient:innen Linien verzerrt oder Buchstaben kleiner. In diesem Fall erwägen unsere Fachärzt:innen ein schonendes sogenanntes Netzhautpeeling, bei dem die Membran entfernt wird.
Lasertherapie
Bei bestimmten Formen der hinteren Uveitis – insbesondere bei Entzündungsherden in der Netzhaut oder Aderhaut – setzen unsere Augenärzt:innen eine Netzhaut-Lasertherapie ein. Mit gezielten Laserpulsen werden beschädigte Bereiche der Netzhaut stabilisiert und weitere Schäden verhindert. Die Methode eignet sich auch zur Behandlung von Netzhautablösungen, die durch die Entzündung entstehen können. Und bei einem erhöhten Augeninnendruck kann eine Lasertherapie mittels Cyclophototherapie in Frage kommen. Dabei wird die Laserenergie über die Lederhaut auf den Ziliarkörper gerichtet. Dieser ist für die Kammerwasserproduktion verantwortlich, die mittels der Laserbehandlung gesenkt wird. Der Augeninnendruck sinkt. Diese Behandlung dauert nur wenige Minuten.
Langfristige Kontrolle und Nachsorge
Da die Uveitis häufig chronisch verläuft oder zu Rückfällen neigt, ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle entscheidend. In den Einrichtungen von Asklepios gestalten wir die Nachsorge individuell, wodurch wir die Therapie optimal anpassen und mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen können. Unsere Fachkräfte sind an Ihrer Seite und unterstützen Sie dabei, eine langfristige Stabilisierung zu erreichen und Ihre Lebensqualität zu verbessern und zu halten.
Bei der Wahl der richtigen Therapie orientieren sich unsere Augenärzt:innen an der genauen Form der Uveitis, berücksichtigen aber auch Ihre persönlichen Bedürfnisse. Je früher die Diagnose steht und eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser sind die Heilungsaussichten.
Welche Formen der Entzündung der Augenhaut gibt es?
Von einer Uveitis können verschiedene Bereiche der Augenhaut betroffen sein. Augenärzt:innen unterscheiden daher vier verschiedene Formen dieser Erkrankung:
Vordere oder anteriore Uveitis (Regenbogenhautentzündung)
Die vordere Uveitis betrifft insbesondere die Regenbogenhaut (Iris) und ist daher auch als Regenbogenhautentzündung bekannt. Sie ist die häufigste Form der Uveitis und kann in jedem Lebensalter auftreten. Mögliche Ursachen sind Autoimmunerkrankungen oder Infektionen. Meist verläuft diese Art der Uveitis akut, in schweren Fällen tritt sie wiederholt auf.
Mittlere oder intermediäre Uveitis
Bei einer mittleren Uveitis sind der Glaskörper und der Bereich zwischen Netzhaut und Ziliarkörper (Pars plana) betroffen. Sie ist seltener als die vordere Uveitis und verläuft oft chronisch. Häufig wird sie mit anderen Erkrankungen wie Multipler Sklerose (autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems) oder Sarkoidose (entzündliche Erkrankung, die jedes Organ befallen kann) in Verbindung gebracht, wobei die genaue Ursache oft unklar bleibt.
Hintere oder postereore Uveitis
Entzündet sich die Netzhaut (Retinitis), die Aderhaut (Chorioiditis) oder beide Strukturen (Chorioretinitis), handelt es sich um eine hintere Uveitis. Sie kann unter anderem durch Infektionen wie Toxoplasmose (Infektionskrankheit, ausgelöst durch Parasiten) oder durch Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden. Diese Form der Uveitis kann das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen.
Panuveitis
Die Panuveitis betrifft alle Bereiche des Auges. Diese umfassende Entzündung ist die seltenste Form der Uveitis und wird oft durch systemische Erkrankungen wie das Behçet-Syndrom (chronische Entzündung der Blutgefäße) oder Sarkoidose (entzündliche Erkrankung, die jedes Organ befallen kann) verursacht.
Prävention
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Was passiert in der Augenhaut (Uvea) bei der Uveitis?
Bei einer Uveitis ist die mittlere Augenhaut, die sogenannte Uvea, entzündet. Die Uvea besteht aus drei Schichten: der Regenbogenhaut (Iris), dem Strahlenkörper (Ziliarkörper) und der Aderhaut (Choroidea). Diese Strukturen haben wichtige Aufgaben bei der Regulierung des Lichteintritts und der Produktion der Augenflüssigkeit. Darüber hinaus stellen sie sicher, dass die Netzhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird.
Entzündet sich die Augenhaut, können sich vielfältige Symptome zeigen. Unter anderem gehören dazu Schmerzen, Rötungen, Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen. Je nachdem, welcher Bereich der Uvea betroffen ist, unterscheiden Mediziner:innen zwischen vorderer, mittlerer und hinterer Uveitis. Sind alle Abschnitte entzündet, spricht man von einer Panuveitis. Am häufigsten tritt eine vordere Uveitis auf. Dieser Bereich ist in etwa bei 50 bis 60 Prozent aller Fälle betroffen.
Zu den möglichen Ursachen einer entzündeten Augenhaut zählen Autoimmunerkrankungen (Erkrankungen, bei denen das Abwehrsystem körpereigene Strukturen angreift), Infektionen oder Verletzungen. In vielen Fällen wird jedoch keine Grunderkrankung oder Ursache für die Uveitis gefunden.
Wird eine Uveitis nicht behandelt, kann sie langfristige Schäden wie Grauer Star (Katarakt), Grüner Star (Glaukom) oder Netzhautablösungen verursachen. Im schlimmsten Fall droht eine Erblindung. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Behandlung tragen entscheidend dazu bei, die Funktion der Augenhaut und damit das Sehvermögen zu erhalten.
In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios schützen unsere Expert:innen die Augengesundheit ihrer Patient:innen mit spezialisierter Diagnostik und individuell angepassten Therapien. Bitte zögern Sie nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen, wenn Sie Schmerzen am Auge oder Sehstörungen wahrnehmen. Unsere einfühlsamen Mitarbeiter:innen stehen Ihnen mit ihrer Expertise gerne zur Verfügung.