Oberarmbruch, Bruch des Oberarmkopfes
Alles Wissenswerte über die Humeruskopffraktur
Oberarmbruch

Ein Oberarmbruch meint den Bruch des Oberarmkopfes (Humeruskopffraktur). Vor allem Stürze oder Unfälle verursachen diese Verletzung. Dieser Knochenbruch kann starke Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und sichtbare Schwellungen hervorrufen. In den folgenden Abschnitten haben Expert:innen von Asklepios für Sie Informationen zu den Symptomen, der Diagnostik und zu Therapien zusammengestellt.
Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld betroffen ist, wenden Sie sich gern an unsere Expert:innen bei Asklepios. Sie stehen bereit, um Sie kompetent zu unterstützen und individuell zu beraten.
Was sind typische Symptome bei einem Oberarmkopfbruch?
Ein Oberarmkopfbruch (Humeruskopffraktur) äußert sich durch eine Reihe von typischen Beschwerden. Diese können je nach Schwere der Fraktur unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Unsere Ärzt:innen beschreiben im Folgenden für Sie die häufigsten Anzeichen, die auf diese Verletzung hinweisen:
Schulterschmerzen
Ein plötzlich auftretender, starker Schmerz in der Schulter ist eines der deutlichsten Symptome für einen Oberarmkopfbruch. Die Schmerzen können durch jede Bewegung des Arms verstärkt werden und machen es oft unmöglich, die Schulter oder den Arm zu bewegen.
Bewegungseinschränkungen
Die Beweglichkeit der Schulter ist bei einem Oberarmkopfbruch stark eingeschränkt. Betroffene können den Arm oft nicht mehr heben oder in eine andere Richtung bewegen, ohne starke Schmerzen zu verspüren. Diese Einschränkung tritt unmittelbar nach der Verletzung auf.
Schwellung
Eine Schwellung im Bereich der Schulter oder des Oberarmkopfes ist ein weiteres häufiges Symptom. Sie entsteht durch die Gewebereaktion auf die Verletzung und kann dazu führen, dass die Schulter sichtbar vergrößert erscheint.
Bluterguss (Hämatom)
Nach einem Oberarmkopfbruch bildet sich häufig ein Bluterguss, der in der Achselhöhle beginnt und sich seitlich am Brustkorb sowie an der Innenseite des Arms ausbreiten kann. Dieser Bluterguss kann einige Tage nach der Verletzung deutlicher sichtbar werden.
Druckschmerz
Der Bereich über dem Oberarmkopf reagiert empfindlich auf Berührung oder Druck. Dieser Druckschmerz ist ein typisches Anzeichen für einen Bruch und kann auch auf umliegende Gewebeschäden hinweisen.
Schonhaltung
Menschen mit einem Oberarmkopfbruch nehmen oft eine charakteristische Schonhaltung ein: Sie drücken den betroffenen Arm eng an den Körper und stützen ihn mit der anderen Hand, um die Schmerzen zu minimieren und die verletzte Schulter zu entlasten.
Sichtbare Fehlstellung oder Deformität
In manchen Fällen kann eine sichtbare Fehlstellung oder Deformität der Schulter auftreten. Dies ist besonders bei komplizierten Brüchen der Fall, bei denen die Knochenfragmente stark verschoben sind.
Diese Symptome treten typischerweise nach einem Unfall oder Sturz auf. Nehmen Sie bitte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch und rufen Sie gegebenenfalls den Notruf unter 112 an. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios stellen so zügig wie möglich eine präzise Diagnose als Grundlage für die umgehend eingeleitete passende Behandlung.
Wie wird die Diagnostik bei einem Oberarmkopfbruch durchgeführt?
Die Diagnostik eines Oberarmkopfbruchs (Humeruskopffraktur) beginnt in der Regel mit einem Gespräch über den Unfallhergang und die Beschwerden. Dabei fragt die behandelnde Ärztin oder der Arzt Sie nach dem genauen Ablauf des Sturzes oder Unfalls, Ihren Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Diese Informationen geben erste Hinweise auf die Art der Verletzung.
Körperliche Untersuchung
Im Anschluss erfolgt eine körperliche Untersuchung der Schulter und des Arms. Hierbei untersuchen unsere Ärzt:innen den betroffenen Bereich auf Schwellungen, Druckschmerzen und Blutergüsse. Sie prüfen auch die Beweglichkeit des Arms und die Funktion der Nerven sowie die Durchblutung. Denn besonders wichtig ist es, Begleitverletzungen wie Nervenschäden oder Durchblutungsstörungen auszuschließen.
Bildgebende Verfahren
Um die genaue Lage und das Ausmaß des Bruchs (Fraktur) zu bestimmen, setzen unsere Ärzt:innen bei Asklepios bildgebende Verfahren ein. Eine Röntgenaufnahme der Schulter ist der erste Schritt. Sie zeigt, ob und wie die Knochenfragmente verschoben oder eingeklemmt sind.
In komplizierteren Fällen oder bei unklaren Befunden kann eine Computertomografie (CT; spezielle 3D-Röntgenuntersuchung) notwendig sein. Dieses Verfahren liefert detaillierte Querschnittsbilder des Oberarmkopfes und gibt Aufschluss über die Anzahl der Bruchstücke und deren genaue Position. Bei Verdacht auf zusätzliche Schäden an Weichteilen wie Muskeln oder Sehnen setzen unsere Spezialist:innen in einigen Fällen auch eine Magnetresonanztomografie (MRT; bildgebendes Verfahren mittels Magnetfeldern) ein.
Ziel der Diagnostik
Das Ziel der Diagnostik ist es, das Ausmaß der Verletzung so genau wie möglich zu bestimmen. Auf dieser Basis planen unsere Ärzt:innen dann die für Sie passende Therapie. Bei Asklepios stehen unseren erfahrenen Fachkräften moderne Diagnostiktechniken zur Verfügung, damit sie Sie bestmöglich unterstützen können.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einem Oberarmkopfbruch?
Die Behandlung eines Oberarmkopfbruchs (Humeruskopffraktur) richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung, das heißt, nach der Anzahl der Bruchstücke und deren Verschiebung. Ziel der Therapie ist es, Ihre Schmerzen zu lindern und vor allem die Funktion der Schulter möglichst vollständig wiederherzustellen. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios stimmen die Therapie dabei individuell auf Ihre Situation ab.
Konservative Therapie: Ruhigstellung und Physiotherapie
In vielen Fällen kann ein Oberarmkopfbruch ohne Operation behandelt werden. Diese sogenannte konservative Therapie wenden unsere Ärzt:innen an, wenn die Bruchstücke nicht oder nur minimal verschoben sind. Sie stellen den Arm zunächst mit einem speziellen Verband (zum Beispiel Gilchrist- oder Desault-Verband) für etwa eine Woche ruhig. Während dieser Zeit sind Sie bei unseren Pflegefachkräften in kompetenten Händen. Anschließend beginnt die Physiotherapie, um die Beweglichkeit der Schulter schrittweise wiederherzustellen. Diese konservative Therapie ist besonders schonend und führt bei einem Großteil der Patient:innen zu guten Ergebnissen.
Operative Therapie: Fixierung der Bruchstücke
Wenn die Bruchstücke stark verschoben oder instabil sind, ist eine Operation notwendig. Dabei bringt die operierende Chirurgin oder der Chirurg die Knochenfragmente in ihre natürliche Position zurück und fixiert sie mit Platten, Schrauben oder Nägeln. Unsere Expert:innen bei Asklepios führen diese Methode mit modernen Techniken durch, um das Gelenk zu erhalten und eine schnellere Heilung zu unterstützen. Wie bei der konservativen Therapie folgt auf die Operation eine gezielte physiotherapeutische Nachbehandlung, um die Beweglichkeit der Schulter zu fördern. Unsere Pflegekräfte begleiten Sie während der gesamten Genesungsphase.
Endoprothese: künstlicher Gelenkersatz
In seltenen Fällen bei komplizierten Brüchen oder stark geschädigtem Knochengewebe kann ein künstlicher Gelenkersatz erforderlich sein. Hierbei ersetzen die Chirurg:innen den Oberarmkopf durch eine Schulterprothese. Diese Methode wenden unsere Ärzt:innen vor allem bei älteren Patient:innen oder bei schlechter Knochensubstanz an. Auch nach einer Prothesenimplantation ist eine intensive Physiotherapie notwendig, um die Schulterfunktion wiederherzustellen.
Physiotherapie: Schlüssel zur Genesung
Unabhängig von der gewählten Behandlung ist die Physiotherapie ein zentraler Bestandteil der Nachbehandlung. Sie hilft, die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern, Muskelkraft wieder aufzubauen und insgesamt die Heilung zu fördern. Bei Asklepios arbeiten unsere erfahrenen Therapeut:innen eng mit ihren Patient:innen zusammen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Die Nachbehandlung kann bis zu zwölf Monate dauern, bringen Sie also etwas Geduld mit. Es lohnt sich.
Welche möglichen Begleiterkrankungen können bei einem Oberarmkopfbruch auftreten?
Ein Oberarmkopfbruch (Humeruskopffraktur) ist oft mit anderen Verletzungen oder Erkrankungen verbunden. Diese können (Mit)Ursache oder Folge der Verletzung sein. Im Folgenden nennen Ihnen unsere Ärzt:innen die häufigsten Begleiterkrankungen:
Knochenschwund (Osteoporose)
Knochenschwund (Osteoporose) ist eine häufige Ursache für Oberarmkopfbrüche, insbesondere bei älteren Menschen. Durch die verminderte Knochendichte und Stabilität können bereits leichte Stürze zu einem Bruch führen. Osteoporose bleibt oft unbemerkt, bis es zum Bruch (Fraktur) kommt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind deshalb wichtig, um Brüchen vorzubeugen beziehungsweise weitere zu vermeiden.
Auskugelung der Schulter (Schulterluxation)
Dass die Schulter auskugelt (Luxation), kann sowohl Ursache als auch Folge eines Bruchs (Fraktur) des Oberarmkopfes sein. Diese unglückliche Kombination heißt deshalb Luxationsfraktur. Bei einem Sturz kann der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne springen und dabei brechen. Umgekehrt können instabile Bruchstücke des Oberarmkopfes eine Schulterluxation begünstigen. Eine Luxationsfraktur erfordert oft eine operative Behandlung.
Örtlicher Gewebstod am Oberarmkopf (Humeruskopfnekrose)
Die Oberarmkopfnekrose ist eine mögliche Folge eines Oberarmkopfbruchs. Dabei stirbt das Knochengewebe im Oberarmkopf (Humeruskopf) ab, weil die Durchblutung durch die Verletzung beeinträchtigt wurde. Dies kann langfristig zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. In schweren Fällen kann ein Gelenkersatz nötig sein. Diesen gilt es natürlich möglichst zu vermeiden.
Reißen der Muskel-Sehnen-Kappe (Rotatorenmanschettenruptur)
Die Muskel-Sehnen-Kappe (Rotatorenmanschette) ist eine Gruppe von Muskeln und Sehnen, die das Schultergelenk stabilisiert. Sie kann bei einem Oberarmkopfbruch ebenfalls verletzt werden. Ein Riss (Ruptur) in diesem Bereich führt oft zu starken Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit der Schulter. So eine Verletzung wird frühzeitig mitbehandelt, um Folgeschäden zu vermeiden.
Unsere Expert:innen bei Asklepios wissen um diese möglichen Begleiterkrankungen und berücksichtigen sie bei der Diagnostik und Behandlung eines Oberarmkopfbruchs stets mit. Der Ansatz unserer Teams ist die ganzheitliche Versorgung der Verletzungen, um die Mobilität ihrer Patient:innen bestmöglich wiederherzustellen.
Wie kann einem Oberarmkopfbruch vorbeugt werden?
Ein Oberarmkopfbruch (Humeruskopffraktur) ist oft die Folge eines Sturzes. Deshalb gilt es zum einen, das Risiko für Stürze zu verringern. Zum anderen können Sie etwas dafür tun, das Risiko für Verletzungen beziehungsweise für schwere Verletzungen zu mindern. Unsere Expert:innen bei Asklepios nennen Ihnen im Folgenden vorbeugende Maßnahmen, die Sie am besten schrittweise in Ihren Alltag einbauen.
Stürze vermeiden: Sicherheit im Alltag erhöhen
Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen ist es, Stürze zu verhindern. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Wohnraum sicher ist: Entfernen Sie Stolperfallen wie lose Teppiche, Kabel oder schlecht beleuchtete Bereiche. Nutzen Sie rutschfeste Matten im Badezimmer und auf Treppen. Wenn Sie draußen unterwegs sind, achten Sie auf glatte Oberflächen wie nasses Laub oder Eis. Tragen Sie für einen sicheren Halt Schuhe mit rutschfesten Sohlen.
Regelmäßiges Training für Balance und Kraft
Ein gezieltes Training kann Ihre Balance und Muskelkraft verbessern, wodurch das Sturzrisiko deutlich sinkt. Übungen wie Tai-Chi, Yoga oder leichtes Krafttraining sind besonders effektiv. Versuchen Sie, mindestens zweimal pro Woche Balanceübungen in Ihren Alltag einzubauen. Dies ist besonders wichtig für ältere Menschen, da die Sturzgefahr mit zunehmendem Alter steigt.
Knochengesundheit durch Ernährung fördern
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Kalzium und Vitamin D ist, unterstützt die Knochengesundheit und hilft, Knochenschwund (Osteoporose) vorzubeugen. Kalziumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Mandeln oder Brokkoli sollten regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Vitamin D, das die Kalziumaufnahme fördert, produziert der Körper unter Sonneneinstrahlung. Zudem können Sie es durch den Verzehr von Fisch wie Lachs aufnehmen. Wenn Sie trotzdem einen Mangel an Kalzium oder Vitamin D haben, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Nahrungsergänzungsmittel.
Keinen Alkohol und nicht rauchen
Alkohol und Nikotin beeinträchtigen die Knochengesundheit erheblich. Alkohol kann die Aufnahme von Kalzium hemmen, während Rauchen die Knochendichte verringert. Um das Risiko eines Oberarmkopfbruchs zu minimieren, sollten Sie Alkohol vollständig meiden und mit dem Rauchen aufhören. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Knochengesundheit bei, sondern fördern auch Ihre allgemeine Fitness.
Regelmäßige Knochendichtemessung bei Risikogruppen
Besonders ältere Menschen oder Personen mit Risikofaktoren sollten regelmäßig ihre Knochendichte überprüfen lassen. Diese Untersuchung kann frühzeitig auf eine verringerte Knochendichte (Osteoporose) hinweisen, sodass Sie rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen können, um das Risiko von Brüchen zu reduzieren.
Schutz beim Sport und im Alltag
Wenn Sie sportlich aktiv sind, tragen Sie beim Skifahren, Mountainbiken oder anderen risikoreichen Aktivitäten geeignete Schutzkleidung wie Schulterprotektoren. Diese können die Aufprallenergie bei einem Sturz abmildern und das Risiko eines Oberarmkopfbruchs verringern. Auch im Alltag können Sie durch bewusste Bewegungen und das Vermeiden von hastigen oder unkontrollierten Bewegungen Verletzungen vorbeugen.
Indem Sie diese Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren, können Sie das Risiko eines Oberarmkopfbruchs deutlich reduzieren und gleichzeitig Ihre allgemeine Gesundheit fördern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie kompetent zu den Präventionsmaßnahmen und unterstützen Sie bei der Umsetzung.
Der Oberarmkopf ist anfällig für Brüche
Der Oberarmkopf (Humeruskopf, auch Caput humeri) ist ein zentraler Bestandteil des Schultergelenks. Er spielt eine entscheidende Rolle für die Beweglichkeit des Arms. Seine besondere Anatomie macht ihn jedoch anfällig für Brüche. Der Oberarmkopf ist kugelförmig und sitzt auf einem schmalen Übergangsbereich, dem sogenannten chirurgischen Hals (Collum chirurgicum). Diese Stelle ist besonders bruchgefährdet, weil sie weniger stabil ist und bei äußerer Krafteinwirkung wie Stürzen leicht nachgibt.
Ein Oberarmkopfbruch tritt häufig bei älteren Menschen auf, denn deren Knochenstabilität nimmt mit zunehmendem Alter ab. Besonders bei Patient:innen mit Knochenschwund (Osteoporose) kann bereits ein leichter Sturz ausreichen, um eine Fraktur zu verursachen. Die Verletzung entsteht meist durch einen Sturz auf die ausgestreckte Hand, den Ellenbogen oder direkt auf die Schulter, wodurch der Oberarmkopf in mehrere Bruchstücke zerspringen kann.
Der Oberarmkopf ist für die Funktion des Schultergelenks essenziell. Das Schultergelenk gilt als das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Verletzungen in diesem Bereich sind daher mit erheblichen Einschränkungen verbunden. Zudem verursachen sie starke Schmerzen. Unseren Mediziner:innen ist eine umgehende und präzise Diagnostik sehr wichtig. Auf ihrer Basis kann eine passende Behandlung eingeleitet werden, um die Funktion des Oberarmkopfes und des gesamten Schultergelenks wiederherzustellen. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz, passen die Therapie an Ihre individuelle Situation an und besprechen das Vorgehen ausführlich mit Ihnen.