Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom)
Alles Wissenswerte über Multiples Myelom
Knochenmarkkrebs

Knochenmarkkrebs ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung. Sie schwächt das Immunsystem und die Knochensubstanz erheblich. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie von unseren Expert:innen, welche Symptome auf einen Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom) hinweisen können, wie sie eine Diagnose stellen und welche Therapien Ihnen bei Asklepios zur Verfügung stehen. Unseren Ärzt:innen ist es wichtig, dass Sie sich stets über diese komplexe Erkrankung gut informiert wissen können.
Wenn Sie, eine Angehörige oder ein Angehöriger von dieser Krebsart betroffen sind, stehen Ihnen unsere kompetenten Fachkräfte auf Ihrem Therapieweg unterstützend zur Seite. Aufgrund der hohen Erfahrungswerte und modernen Medizintechnik können Sie sich bei uns in sehr guten Händen wissen.
Was sind typische Symptome bei Knochenmarkkrebs?
Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom) zeigt sich durch eine Vielzahl von Symptomen. Oft entwickeln sich diese schleichend. Zu den häufigsten und wichtigsten gehören folgende Anzeichen, die wir Ihnen kurz erklären:
Osteoporose und Knochenbrüche
Knochenmarkkrebs fördert den Abbau von Knochensubstanz. Das führt zu Knochendefekten. Sie treten meist im Bereich der Wirbelsäule oder des Stammskeletts auf. Sowohl die Zerstörung von Knochen (Knochendestruktionen) als auch ein Spontanknochenbruch (pathologische Fraktur) können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen.
Müdigkeit und Schwäche
Knochenmarkkrebs verdrängt gesunde Zellen im Knochenmark. Das führt zu einer verminderten Produktion roter Blutkörperchen. Diese sogenannte Blutarmut (Anämie) äußert sich durch Symptome wie anhaltende Müdigkeit, Schwäche, Blässe und allgemeinen Leistungsabfall. Das bedeutet für die Betroffenen eine erhebliche Belastung.
Häufige Infektionen
Das Immunsystem von Betroffenen ist durch die Krankheit geschwächt. Dies führt zu einer Anfälligkeit für Infektionen, die öfter und schwerwiegender auftreten können als bei gesunden Menschen. Häufige Infekte können zudem den Krankheitsverlauf zusätzlich erschweren.
Nierenfunktionsstörungen
Bei etwa der Hälfte der Patient:innen mit Knochenmarkkrebs tritt eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion auf. Diese entsteht unter anderem durch die Ablagerung von sogenannten Leichtketten-Proteinen in den Nierenkanälen (Cast-Nephropathie oder Myelomniere). Die Filterfunktion der Nieren ist dann eingeschränkt. Symptome wie schäumender Urin, vermehrtes Wasserlassen oder Ödeme der Beine, auch Müdigkeit können auf Nierenschäden hinweisen.
Erhöhter Kalziumspiegel (Hyperkalzämie)
Ein hoher Kalziumspiegel im Blut entsteht durch den Abbau von Knochensubstanz. Er kann zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, Herzrhythmusstörungen, Durst oder Schwäche führen.
Die genannten Symptome sind die häufigsten Anzeichen für Knochenmarkkrebs. Aber sie können auch bei anderen, harmloseren Erkrankungen auftreten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie solche Beschwerden ärztlich untersuchen lassen. Für eine genaue Diagnose sind Sie bei unseren Fachärzt:innen bei Asklepios sehr gut aufgehoben.
Wie wird Knochenmarkkrebs diagnostiziert?
Der Weg zur Diagnose beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese. Das heißt: Unsere Expert:innen besprechen mit Ihnen Ihre Krankengeschichte und erfassen Ihre aktuellen Beschwerden. Darauf folgen weitere Untersuchungen, einige stellen wir Ihnen hier vor:
Blut- und Urinuntersuchungen
Ein wichtiger Schritt ist die Untersuchung von Blut und Urin. Dabei achten die behandelnden Ärzt:innen insbesondere auf sogenannte Paraproteine. Das sind krankhafte Eiweiße, die von den erkrankten Plasmazellen im Knochenmark produziert werden. Zudem überprüft das Fachpersonal bei Asklepios die Werte der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen. So können sie zum Beispiel erkennen, ob eine Blutarmut besteht. Weitere wichtige Marker sind Beta-2-Mikroglobulin und Albumin, denn an ihnen können unsere Fachkräfte das Krankheitsstadium bestimmen.
Bildgebende Verfahren
Wenn der Verdacht auf Knochenmarkkrebs besteht, kommen bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Magnetresonanztomografie (MRT: Verfahren mittels Magnetfeldern) oder Computertomografie (CT: spezielle 3D-Röntgenuntersuchung) zum Einsatz. Diese Untersuchungen machen Schäden an der Knochensubstanz wie Löcher im Knochen (Osteolysen) oder Knochenbrüche sichtbar.
Knochenmarkuntersuchung
Die endgültige Diagnose erfolgt meist durch eine Knochenmarkpunktion, bei der eine Probe aus dem Beckenknochen entnommen wird. Diese Probe untersuchen unsere Spezialist:innen auf das Vorhandensein von erkrankten Plasmazellen. Mithilfe von speziellen Verfahren können sie zudem genetische Veränderungen feststellen, die für die Prognose und Therapieplanung wichtig sind.
Ob die Diagnose den Verdacht auf Knochenmarkkrebs bestätigt oder eine andere Ursache für die genannten Beschwerden festgestellt wird: In beiden Fällen bedeutet eine frühe Abklärung, dass unsere Ärzt:innen bei Asklepios zügig die für Sie und Ihre Erkrankung passende Behandlung einleiten können.
Wie wird Knochenmarkkrebs behandelt?
Die Behandlung von Knochenmarkkrebs richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung, dem Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten und dem Ausmaß der Schädigung der betroffenen Organe. Die Ziele der Therapie sind, die Symptome zu lindern oder zu beseitigen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen und die Lebensqualität zu verbessern. Bei Asklepios stehen unseren Ärzt:innen verschiedene Therapien zur Verfügung, die sie individuell auf Ihre Bedürfnisse als Patient:in abstimmen. Auch unsere Pflegefachkräfte begleiten Sie dabei einfühlsam und kompetent.
Hochdosis-Chemotherapie mit Stammzelltransplantation
Die Hochdosis-Chemotherapie ist eine der zentralen Behandlungen bei Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom). Unsere Expert:innen wenden sie vor allem bei Patient:innen an, die sich in einem guten körperlichen Zustand befinden. Zunächst erfolgt eine medikamentöse Vorbehandlung, um die Anzahl der erkrankten Zellen zu reduzieren. Anschließend entnehmen die Ärzt:innen körpereigene Stammzellen. Im nächsten Schritt führen sie die intensive Chemotherapie durch, die das erkrankte Knochenmark weitgehend zerstört. Nach Abschluss der Chemotherapie geben die Ärzt:innen die zuvor entnommenen Stammzellen zurück, damit sich das Knochenmark wieder aufbaut. Diese Methode ermöglicht für viele Patient:innen eine längere Phase ohne Krankheitsaktivität.
Medikamentöse Therapie
Bei einigen Patient:innen kommt eine Hochdosis-Chemotherapie nicht infrage. Für sie stehen Kombinationen aus verschiedenen Medikamenten zur Verfügung. Diese sollen die Vermehrung der erkrankten Plasmazellen stoppen und das Immunsystem stabilisieren. Die medikamentöse Therapie passen unsere Ärzt:innen bei Asklepios individuell an Sie und Ihr Krankheitsbild an. Diese Therapie zieht sich über einen längeren Zeitraum. Sie kann sowohl die Hauptbehandlung sein als auch andere Therapien unterstützen. Unsere Fachkräfte überwachen dabei engmaschig den Verlauf und ob Sie die Behandlung gut vertragen.
Strahlentherapie
Bei lokal begrenzten Tumoren oder zur Linderung von Schmerzen durch Knochenschäden greifen unsere Expert:innen eventuell auf eine Strahlentherapie zurück. Sie soll die betroffenen Zellen gezielt zerstören und die Symptome reduzieren. Häufig ist die Strahlentherapie eine Ergänzung zu einer anderen Behandlung. Sie ist besonders effektiv bei der Behandlung von Knochenbrüchen oder einer drohenden Instabilität des Skeletts. Bei Asklepios stimmt das behandelnde Team diese Therapie eng mit darauf spezialisierten Ärzt:innen ab, um Sie bestmöglich zu betreuen.
Supportive Maßnahmen
Neben den Haupttherapien spielen unterstützende Maßnahmen eine wichtige Rolle. Dazu gehören beispielsweise die Behandlung von Schmerzen, die Stabilisierung der Knochenstruktur und die Unterstützung der Nierenfunktion. Auch physiotherapeutische Angebote sowie eine Ernährungsberatung können Teil des Behandlungsplans sein. Unsere Pflegekräfte stehen ihren Patient:innen und auch deren Angehörigen während des gesamten Behandlungsprozesses zur Seite und gewährleisten so eine umfassende Betreuung.
Wie kann Knochenmarkkrebs vorgebeugt werden?
Knochenmarkkrebs ist eine seltene Erkrankung. Seine Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Dennoch können Sie Ihr Risiko senken, daran zu erkranken. Gleichzeitig unterstützen Sie mit den folgenden Maßnahmen Ihre allgemeine Gesundheit, weil die präventiven Ansätze Ihr Immunsystem stärken und Ihre Lebensqualität verbessern.
Chemikalien und Strahlung meiden
Regelmäßiger Kontakt mit bestimmten Chemikalien steht im Verdacht, das Risiko für Knochenmarkkrebs zu erhöhen. Dazu gehören Pestizide, organische Lösungsmittel und Produkte der Petrochemie. Vermeiden Sie daher den Kontakt mit solchen Substanzen: Tragen Sie Schutzkleidung oder nutzen Sie alternative Produkte. Falls Sie in einem Beruf arbeiten, der den Umgang mit Chemikalien erfordert, achten Sie strikt auf die Arbeitsschutzmaßnahmen.
Gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle
Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken. So verringern Sie das Risiko für viele chronische Erkrankungen, einschließlich Krebs. Bevorzugen Sie Lebensmittel wie frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette. Essen Sie täglich mindestens 5 Portionen Obst oder Gemüse. Trinken Sie ausreichend Wasser oder Tee: 1,5 bis 2 Liter pro Tag. Vermeiden Sie verarbeitete Lebensmittel mit hohem Zucker- und Fettgehalt. Übergewicht gilt als Risikofaktor für viele Krebsarten. Eine gesunde Ernährung kombiniert mit regelmäßiger Bewegung hilft Ihnen dabei, ein normales Körpergewicht zu halten.
Keinen Alkohol
Der Verzicht auf Alkohol ist eine wichtige Maßnahme zur Förderung der allgemeinen Gesundheit und zur Reduzierung des Krebsrisikos. Alkohol kann das Immunsystem schwächen und den Körper anfälliger für Zellveränderungen machen. Verzichten Sie bewusst auf alkoholische Getränke und greifen Sie stattdessen zu gesunden Alternativen wie Wasser, ungesüßtem Tee oder frisch gepressten Säften.
Regelmäßige Bewegung
Regelmäßige Bewegung hat zahlreiche Vorteile für die Gesundheit. Sie stärkt nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern auch das Immunsystem. Zudem fördert Bewegung die Knochengesundheit. Wir raten Ihnen zu mindestens 150 Minuten moderater körperlicher Aktivität pro Woche. Am besten integrieren Sie regelmäßige Bewegung in Ihren Alltag. Gehen Sie Ihre Wege zügig. Auch Schwimmen und Radfahren können wir empfehlen. Zusätzlich verringern Übungen zur Stärkung der Muskulatur und des Gleichgewichts das Risiko für Stürze und Verletzungen.
Nicht Rauchen
Rauchen schädigt die Zellen des Körpers und erhöht allgemein das Risiko für verschiedene Krebsarten. Auch wenn eine direkte Verbindung von Rauchen und Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom) nicht nachgewiesen ist, ist der Verzicht auf Tabakprodukte ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Gesamtgesundheit. Suchen Sie sich gegebenenfalls Unterstützung, etwa durch Programme zur Raucherentwöhnung.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Bestimmte medizinische Untersuchungen können helfen, frühe Anzeichen von Knochenmarkkrebs oder seiner Vorstufen zu erkennen. Ein Beispiel ist die sogenannte monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS). Bei MGUS kommen „gesunde“ wie „kranke“ (funktionslose) Antikörper vermehrt vor. Lassen Sie deshalb bei anhaltenden Symptomen wie Müdigkeit, Rückenschmerzen oder häufigen Infekten Ihre Blut- und Urinwerte regelmäßig kontrollieren.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen senken Sie nicht nur das Risiko für Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom), sondern fördern auch Ihr allgemeines Wohlbefinden. Sprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt und legen Sie gemeinsam eine individuell passende Präventionsstrategie fest.
Wie beeinflusst Knochenmarkkrebs das Knochenmark?
Knochenmarkkrebs geht direkt von den Plasmazellen aus, die im Knochenmark angesiedelt sind. Plasmazellen sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen. Sie sind für die Produktion von Antikörpern verantwortlich. Bei Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom) erkranken diese Zellen und vermehren sich unkontrolliert. Diese krankhaften Plasmazellen verdrängen die gesunden Plasmazellen im Knochenmark. Dadurch ist die Blutbildung gestört.
Die Folgen sind vielfältig: Die verminderte Produktion roter Blutkörperchen führt zu Blutarmut (Anämie). Die zeigt sich durch Müdigkeit und Schwäche. Die verminderte Produktion der weißen Blutkörperchen schwächt das Immunsystem, weil zu wenig „gesunde“ Antikörper (Immunoglobulin, Gammaglobulin) gebildet werden. Betroffene sind dadurch anfälliger für Infektionen. Zudem ist die Produktion von Blutplättchen beeinträchtigt, was das Risiko für Blutungen erhöht.
Ein weiteres Problem ist die Produktion von sogenannten Paraproteinen durch die erkrankten Plasmazellen. Diese funktionslosen Antikörper können sich in verschiedenen Organen ablagern und Schäden verursachen, insbesondere in den Nieren. Außerdem fördern die Krebszellen (Myelomzellen) den Abbau der Knochensubstanz (Osteolyse), was das Risiko für Knochenbrüche erhöht.
Eine Behandlung von Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom) zielt also auf das Knochenmark selbst. Die Therapie entlastet es und bekämpft die krankhaften Zellen.
Unsere Krebsspezialist:innen bei Asklepios nutzen moderne Diagnosemöglichkeiten und stimmen die anschließende Behandlung ausführlich mit Ihnen ab. Bitte stellen Sie dabei stets auch alle Ihre Fragen. Unsere Expert:innen werden sie Ihnen gerne beantworten. Auf Ihrem Therapieweg unterstützen Sie unsere erfahrenen und fürsorglichen Mitarbeiter:innen der Pflege.