Kniescheibenfraktur (Patellafraktur)
Alles Wissenswerte über Patellafrakturen
Kniescheibenbrüche

Der Bruch der Kniescheibe (Patellafraktur) ist eine ernsthafte Verletzung. Sie entsteht durch einen Sturz, einen Unfall oder eine Überbelastung. Der Bruch (Fraktur) der Kniescheibe erfordert eine präzise Diagnose und eine auf diese genau abgestimmte Therapie. Bei unseren Spezialist:innen sind Sie für die akute Behandlung sowie für die fachgerechte Nachsorge in besten Händen.
In den folgenden Abschnitten haben Fachärzt:innen von Asklepios für Sie Informationen über die Symptome, die Diagnostik und die Therapien bei einem Kniescheibenbruch zusammengestellt. Uns ist es wichtig, dass Sie sich bei uns stets bestmöglich informiert und gut aufgehoben wissen.
Welche Symptome treten bei einem Kniescheibenbruch auf?
Ein Kniescheibenbruch kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Diese Beschwerden treten häufig unmittelbar nach einem Unfall oder einer Verletzung des Knies auf. Im Folgenden beschreiben unsere Expert:innen Ihnen die häufigsten Symptome eines Kniescheibenbruchs:
Schmerzen im Kniebereich
Ein plötzlich einsetzender, starker Schmerz im vorderen Bereich des Knies ist eines der häufigsten Anzeichen für einen Kniescheibenbruch (Patellafraktur). Die Schmerzen können sowohl bei Bewegung als auch in Ruhe auftreten. Bei Belastung des Beins verstärken sich die Schmerzen deutlich.
Schwellung des Kniegelenks
Eine deutliche Schwellung rund um das Kniegelenk ist ein weiteres typisches Symptom. Diese entsteht durch Gewebeflüssigkeit oder Blut, das in den Gelenkraum austritt. Die Schwellung kann teilweise so stark sein, dass die Konturen der Kniescheibe nicht mehr erkennbar sind.
Eingeschränkte Beweglichkeit
Eine gebrochene Kniescheibe erschwert oder verhindert oft das aktive Strecken und Beugen des Gelenks. Betroffene können das Bein in der Regel nicht mehr gegen die Schwerkraft anheben.
Sichtbare Delle oder Fehlstellung
Bei verschobenen Frakturen können Sie eine Delle im Bereich der Kniescheibe – bitte mit Vorsicht! – ertasten. In einigen Fällen ist die Fehlstellung der Knochenfragmente sogar sichtbar. Dies deutet darauf hin, dass die Bruchstücke nicht mehr korrekt aneinander liegen.
Hautverletzungen und Prellungen
Da die Kniescheibe direkt unter der Haut liegt, sind bei einem Kniescheibenbruch oft oberflächliche Hautschäden wie Prellmarken oder Abschürfungen zu sehen. Wenn Knochenteile sogar durch die Haut nach außen treten, spricht man von einem offenen Bruch.
Knirschen oder Reibung (Krepitation)
Ein weiteres mögliches Symptom ist ein hörbares Knirschen im Kniegelenk, das bei Bewegung auftritt. Dieses Phänomen entsteht durch die Reibung der Bruchstücke aneinander. Diese kann auch fühlbar sein.
Blutergüsse um das Knie
Blutergüsse (Hämatome) können sich rund um das Kniegelenk bilden. Diese entstehen durch Verletzungen der Blutgefäße und können auf eine schwerere Schädigung hindeuten.
Die genannten Symptome sind typisch für einen Kniescheibenbruch, variieren jedoch je nach Ausprägung. Suchen Sie auf jeden Fall umgehend ärztliche Hilfe auf. Je früher Sie behandelt werden können, umso besser ist das für den Therapieverlauf und für die Senkung des Risikos von Komplikationen.
Wie verläuft die Diagnostik bei einem Kniescheibenbruch?
Die Diagnostik eines Kniescheibenbruchs erfolgt in mehreren Schritten und erfordert eine gründliche Untersuchung durch eine Spezialistin oder einen Spezialisten, meist aus dem Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie. Ziel ist es, die Art und Schwere der Verletzung genau zu bestimmen, um die bestmögliche Behandlung einzuleiten.
Anamnese: der erste Schritt zur Diagnose
Zu Beginn befragt die Ärztin oder der Arzt Sie ausführlich zum Unfallhergang und zu Ihren Beschwerden, beispielsweise wie stark die akuten Schmerzen sind und ob und wie Sie in der Bewegung eingeschränkt sind. Sie oder er fragt auch, ob Sie bereits vorher Probleme im Kniebereich hatten, wie Instabilitäten oder Verletzungen.
Körperliche Untersuchung: Sicht- und Tastbefund
In der anschließenden körperlichen Untersuchung prüfen unsere Expert:innen das Kniegelenk auf Schwellungen, Schmerzen und Beweglichkeit. Eine typische Methode ist der Test, ob Sie das gestreckte Bein gegen Widerstand anheben können. Bei einem Kniescheibenbruch (Patellafraktur) ist dies nicht möglich. Häufig zeigt sich auch ein Gelenkerguss, bei dem Flüssigkeit oder Blut in den Gelenkraum eingetreten ist. Dies können die Ärzt:innen durch das sogenannte „Tanzen der Patella“ feststellen, bei dem die Kniescheibe auf der Flüssigkeit zu schwimmen scheint.
Bildgebende Verfahren: klare Sicht auf den Bruch
Um die Diagnose zu sichern, wird das Knie geröntgt – in der Regel aus mehreren Perspektiven. Bei komplexeren Brüchen oder unklaren Befunden können zusätzliche Verfahren wie eine Computertomografie (CT; spezielle 3D-Röntgenuntersuchung) oder ein Ultraschall erforderlich sein, um die genaue Lage der Bruchstücke sowie mögliche Begleitverletzungen zu erkennen.
Eine frühzeitige und präzise Diagnose ist entscheidend, um die richtige Therapie einleiten und langfristige Komplikationen vermeiden zu können. Unsere Fachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen dabei kompetent zur Seite.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einem Kniescheibenbruch?
Die Behandlung eines Kniescheibenbruchs (Patellafraktur) richtet sich nach der Art und Schwere des Bruchs. Ziel ist es, die Funktion des Kniegelenks wiederherzustellen und Komplikationen zu vermeiden. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios bieten verschiedene Therapien an, die sie auf Sie abstimmen und mit Ihnen ausführlich besprechen. Unsere Fachärzt:innen und Pflegefachkräfte begleiten Sie während des gesamten Heilungsprozesses. Im Folgenden beschreiben sie Ihnen die unterschiedlichen Therapien.
Konservative Behandlung: Ruhigstellung des Knies
Bei nicht verschobenen Brüchen, wie einer Längsfraktur, kann das Knie ohne Operation behandelt werden. Hierbei stellen unsere Ärzt:innen das Kniegelenk für etwa sechs Wochen mit einer speziellen Schiene (Orthese) ruhig. Während dieser Zeit dürfen Sie das Bein nur minimal belasten. Unterarmstützen helfen Ihnen dabei. Begleitend erfolgt eine Physiotherapie, um die Beweglichkeit des Gelenks zu erhalten und die Heilung zu fördern. Nach der Ruhigstellung wird die Belastung schrittweise bis zum vollen Körpergewicht gesteigert. Diese schonende Methode ermöglicht in vielen Fällen eine vollständige Wiederherstellung.
Operative Behandlung: Rekonstruktion der Kniescheibe
Bei verschobenen oder offenen Brüchen ist eine Operation erforderlich, um die Kniescheibe anatomisch korrekt wiederherzustellen. Dabei werden die Bruchstücke mithilfe von Schrauben oder Drähten fixiert. Eine spezielle Technik, die sogenannte Zuggurtung, hilft, die Zugkräfte im Knie auszugleichen. In manchen Fällen kann die Operation besonders schonend minimalinvasiv über eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) erfolgen. Nach der Operation beginnen Sie frühzeitig mit Physiotherapie, um die Beweglichkeit und Kraft im Knie wiederherzustellen.
Physiotherapie: Unterstützung der Heilung
Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung eines Kniescheibenbruchs, egal ob die Behandlung konservativ oder operativ erfolgt. Ziel ist es, die Muskulatur des Oberschenkels zu stärken, die Beweglichkeit des Knies zu verbessern und den Heilungsverlauf zu unterstützen. Die Übungen passen unsere Physiotherapeut:innen individuell auf Ihre Bedürfnisse an und steigern sie im Schwierigkeitsgrad, sobald das Knie belastbarer wird. Unsere Pflegekräfte und Physiotherapeut:innen arbeiten eng zusammen, um Sie bestmöglich zu unterstützen.
Nachsorge: Langfristige Betreuung
Nach Abschluss der Hauptbehandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig. Hierbei überwachen unsere Ärzt:innen bei Asklepios den Heilungsverlauf. So können sie mögliche Komplikationen, beispielsweise eine eingeschränkte Beweglichkeit oder Gelenkverschleiß, frühzeitig erkennen und behandeln.
Was sind mögliche Begleiterkrankungen bei einem Kniescheibenbruch?
Ein Kniescheibenbruch (Patellafraktur) kann nicht nur das Knie selbst betreffen, sondern auch mit anderen Verletzungen oder Erkrankungen einhergehen. Diese können entweder als Ursache oder als Folge des Bruchs auftreten und beeinflussen oft den Heilungsverlauf. Im Folgenden beschreiben unsere Expert:innen häufige Begleiterkrankungen.
Verletzungen der umgebenden Weichteile
Durch die direkte Lage der Kniescheibe unter der Haut kommt es bei einem Bruch häufig zu Begleitverletzungen wie Prellungen, Hautabschürfungen oder offenen Wunden. Besonders bei einem offenen Bruch besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen, weil Bakterien in das Gewebe eindringen können. Hier ist eine sorgfältige Wundversorgung wichtig.
Schäden an Bändern und Sehnen
Ein Bruch der Kniescheibe (Patella) kann die umliegenden Strukturen wie die Patellasehne oder die Quadrizepssehne beeinträchtigen. Diese Sehnen sind für die Stabilität und Beweglichkeit des Knies entscheidend. Weil Verletzungen an diesen Strukturen die Genesung erschweren können, erfordern sie in der Regel eine zusätzliche Behandlung.
Gelenkerguss (Hämarthros)
Bei einem Bruch der Kniescheibe tritt häufig Blut oder Gewebeflüssigkeit in den Gelenkraum aus, was zu einem sogenannten Gelenkerguss führt. Der Erguss verursacht Schwellungen, Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Gegebenenfalls entfernen unsere Fachkräfte die Flüssigkeit durch eine Punktion.
Frühzeitiger Gelenkverschleiß (Gonarthrose)
Bleibt die Rückseite der Kniescheibe nach dem Bruch uneben, kann dies langfristig zu einem erhöhten Verschleiß des Gelenkknorpels führen. Diese sogenannte Gonarthrose äußert sich in chronischen Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit des Knies. Eventuell ist dann eine spätere Behandlung wie eine Gelenkprothese notwendig. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios versuchen diese Komplikation durch fachgerechte Nachsorge von vornherein zu vermeiden.
Verletzungen des Oberschenkelknochens
Bei schweren Unfällen, wie Autounfällen oder Stürzen aus großer Höhe, kann der Kniescheibenbruch mit einem Bruch des Oberschenkelknochens (Femur) einhergehen. Diese unglückliche Kombination erfordert oft eine komplexe operative Behandlung und verlängert die Heilungszeit entsprechend.
Unsere erfahrenen Fachkräfte bei Asklepios berücksichtigen solche möglichen Begleiterkrankungen und -brüche und beziehen sie in Diagnostik, Therapie und Nachsorge mit ein. Ziel ist, dass Sie Ihre Beweglichkeit möglichst umfänglich wiedererlangen.
Wie können Verletzungen des Knies vorbeugt werden?
Ein Kniescheibenbruch (Patellafraktur) entsteht in der Regel durch direkte Verletzung des Knies, wie durch einen Sturz oder ein Aufpralltrauma. Mit einigen präventiven Maßnahmen können Sie das Risiko einer Knieverletzung jedoch verringern. Unsere Spezialist:innen haben folgende Tipps für Sie zusammengestellt, die Sie am besten in Ihren Alltag einbauen, um Ihre Kniegelenke stetig zu schützen und zu stärken.
Stärken Sie Ihre Oberschenkelmuskulatur
Die Oberschenkelmuskulatur, insbesondere der Quadrizeps, spielt eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des Kniegelenks. Regelmäßige Kräftigungsübungen können helfen, die Belastung auf die Kniescheibe zu reduzieren. Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte oder das Training mit einem Theraband sind besonders effektiv. Beginnen Sie mit zwei Trainingseinheiten pro Woche und steigern Sie die Intensität schrittweise. Eine gut trainierte Muskulatur bietet nicht nur Schutz vor Verletzungen, sondern unterstützt auch die Beweglichkeit des Knies.
Tragen Sie geeignete Schutzausrüstung bei sportlichen Aktivitäten
Bestimmte Sportarten wie Inline-Skating oder Kontaktsportarten erhöhen das Risiko für Stürze und damit für Kniescheibenbrüche. Tragen Sie immer Knieschoner, die das Knie bei einem Sturz abfedern. Achten Sie darauf, dass die Schutzkleidung gut sitzt und aus hochwertigem Material besteht. Besonders Kinder und Anfänger:innen sollten bei sportlichen Aktivitäten nicht auf diesen Schutz verzichten.
Schützen Sie Ihre Knochen durch eine ausgewogene Ernährung
Die Knochengesundheit ist ein entscheidender Faktor zur Vorbeugung von Brüchen. Eine Ernährung, die reich an Kalzium und Vitamin D ist, stärkt die Knochen und macht sie widerstandsfähiger gegen Verletzungen. Gute Kalziumquellen sind Milchprodukte, grünes Blattgemüse wie Spinat und Mandeln. Vitamin D, das die Kalziumaufnahme unterstützt, produziert der Körper unter Sonneneinstrahlung. Bei einem diagnostizierten Mangel können Sie zusätzlich Vitamin-D-Präparate zu sich nehmen. Lassen Sie sich hierzu am besten in einer unserer ambulanten Praxen oder bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin beraten.
Regelmäßige Bewegung für die Gelenkgesundheit
Neben Krafttraining ist auch regelmäßige Bewegung entscheidend für die Gesundheit des Kniegelenks. Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder zügiges Gehen fördern die Durchblutung und stärken die Gelenkstrukturen, ohne sie übermäßig zu belasten. Planen Sie mindestens 150 Minuten moderater Bewegung pro Woche ein, um Ihre Gelenke fit zu halten.
Wie wichtig ist die Kniescheibe für die Funktion des Kniegelenks?
Die Kniescheibe (Patella) ist ein zentraler Bestandteil des Streckapparates im Knie und spielt eine entscheidende Rolle bei der Kraftübertragung zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelmuskulatur. Sie sorgt dafür, dass die Quadrizepssehne nicht direkt auf dem Kniegelenk reibt. Das schont die Sehne und die Muskelkraft wird optimal auf das Gelenk übertragen, was für Bewegungen wie Gehen, Laufen oder Springen unerlässlich ist.
Die Kniescheibe ist besonders anfällig für Verletzungen, da sie direkt unter der Haut liegt und bei Stürzen oder Schlägen leicht beschädigt werden kann. Im Falle eines Kniescheibenbruchs (Patellafraktur) sind die beschriebenen Funktionen erheblich beeinträchtigt. Das schränkt die Stabilität und Beweglichkeit des Kniegelenks ein. Die Kniescheibe kann die Zugkräfte des Quadrizepsmuskels nicht mehr effizient umlenken. sodass Betroffene das Knie häufig nicht mehr aktiv strecken können. Zudem kann ein verschobener Bruch langfristig zu Schäden an der Knorpeloberfläche der Kniescheibe führen, was das Risiko für Gelenkverschleiß (Gonarthrose) erhöht.
Eine sorgfältige Behandlung und Nachsorge sind bei einem Bruch entscheidend, um die Funktion des Kniegelenks wiederherzustellen und Spätfolgen zu vermeiden. Unsere kompetenten Spezialist:innen bei Asklepios bieten Ihnen die nötige Unterstützung – mit umfassenden Erfahrungswerten und moderner medizintechnischer Ausstattung. Wann immer Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, diese zu stellen. Unsere Mitarbeiter:innen werden sich ausreichend Zeit nehmen, um sie Ihnen zu beantworten.