Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)
Alles Wissenswerte über Psoriasis vulgaris
Schuppenflechte

Schuppenflechte, medizinisch als Psoriasis vulgaris bezeichnet oder kurz als Psoriasis, ist eine weit verbreitete, chronische Hauterkrankung. Sie ist durch entzündete, schuppende Hautstellen gekennzeichnet. Nicht nur die Haut ist betroffen, Schuppenflechte kann auch Nägel und Gelenke in Mitleidenschaft ziehen. Die Symptome können für die Betroffenen eine große Belastung darstellen. Unsere Expert:innen haben für Sie Informationen zu den charakteristischen Symptomen, der Diagnostik und den vielfältigen Therapiemöglichkeiten zur Linderung der Beschwerden zusammengestellt.
Die Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie individuell und stehen Ihnen bei der Behandlung der Erkrankung zur Seite.
Was sind typische Symptome bei Schuppenflechte?
Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische Erkrankung, die sich durch verschiedene Beschwerden äußert. Obwohl die Ausprägungen von Person zu Person unterschiedlich sein können, gibt es einige typische Merkmale, die bei den meisten Betroffenen auftreten. Hier beschreiben unsere Expert:innen für Sie die häufigsten Symptome der Schuppenflechte:
Gerötete und schuppende Hautstellen
Das auffälligste Symptom der Schuppenflechte sind gerötete, entzündete Hautstellen, die oft mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Diese sogenannten Plaques sind meist scharf begrenzt und treten häufig an Stellen wie Ellbogen, Knien, der Kopfhaut oder dem unteren Rücken auf. Sie können in ihrer Größe variieren und teilweise großflächig auftreten.
Juckreiz und Brennen
Viele Betroffene leiden unter starkem Juckreiz, der die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Besonders in Schubphasen kann die Erkrankung auch ein brennendes Gefühl verursachen. Durch das Kratzen verschlimmern sich die Symptome, da die Haut weiter gereizt wird.
Trockene und rissige Haut
Die betroffenen Hautstellen sind oft sehr trocken und können einreißen. Dies ist nicht nur schmerzhaft, sondern erhöht auch das Risiko für Infektionen. Besonders an Händen und Füßen kann die rissige Haut die Beweglichkeit einschränken und den Alltag erschweren.
Veränderungen an den Nägeln
Bei einer Nagel-Psoriasis, die bei vielen Menschen mit Schuppenflechte auftritt, zeigen sich Veränderungen wie kleine Dellen (Tüpfelnägel), gelblich-braune Verfärbungen (Ölnägel) oder eine Verdickung der Nägel. In schweren Fällen können sich die Nägel ablösen oder bröckeln.
Gelenkbeschwerden
Etwa ein Viertel der Betroffenen entwickelt eine sogenannte Psoriasis-Arthritis, bei der sich die Gelenke entzünden. Dies äußert sich durch Schmerzen, Schwellungen und Steifheit, insbesondere in den Fingern oder Zehen. Unbehandelt können die Gelenke dauerhaft geschädigt werden.
Rötungen in Körperfalten
Eine besondere Form der Schuppenflechte, die Psoriasis inversa, tritt in Hautfalten wie der Leiste, unter den Achseln oder unter den Brüsten auf. Hier zeigt sich die Haut stark gerötet, jedoch ohne die typischen Schuppen, da die betroffenen Stellen meist feucht sind.
Bläschenbildung
In seltenen Fällen können sich auf den geröteten Hautstellen kleine, mit Eiter gefüllte Bläschen bilden. Diese Form wird als Psoriasis pustulosa bezeichnet und kann lokal begrenzt sein oder den gesamten Körper betreffen.
Ausprägung und Kombination der genannten Symptome können individuell stark variieren. Sollten Sie diese oder ähnliche Beschwerden bei sich bemerken, sollten Sie Ihre Hautärztin oder Ihren Hautarzt aufsuchen. Auch unsere erfahrenen Fachkräfte bei Asklepios unterstützen Sie und finden die für Sie persönlich bestmögliche Therapie.
Wie wird Schuppenflechte diagnostiziert?
Die Diagnose der Schuppenflechte (Psoriasis) erfolgt in der Regel durch eine gründliche Untersuchung der Haut durch eine Hautärztin oder einen Hautarzt. Die typischen Hautveränderungen (gerötete, schuppende Plaques) liefern oft bereits deutliche Hinweise auf die Erkrankung. Doch wie läuft die Diagnostik genau ab?
Anamnese und körperliche Untersuchung
Zunächst wird Ihre Krankengeschichte erhoben (Anamnese). Dabei fragt die Ärztin oder der Arzt nach Ihren Beschwerden, deren Dauer und möglichen Auslösern. Auch familiäre Vorbelastungen können eine Rolle spielen, da die Schuppenflechte häufig genetisch bedingt ist. Anschließend erfolgt die Untersuchung der Haut. Die typischen Merkmale wie silbrig-weiße Schuppen, scharf begrenzte Rötungen und das sogenannte Auspitz-Phänomen (punktförmige Blutungen nach dem Entfernen der Schuppen) können die Diagnose stützen.
Untersuchung der Nägel und Gelenke
Da Psoriasis auch Nägel und Gelenke betreffen kann, begutachten unsere Spezialist:innen diese ebenfalls. Veränderungen wie Tüpfelnägel oder Gelenkschwellungen können auf eine Nagel-Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis hinweisen.
Biopsie bei unklaren Fällen
In manchen Fällen, insbesondere wenn die Symptome nicht eindeutig sind, entnehmen unsere Fachkräfte eine kleine Hautprobe (Biopsie). Diese wird im Labor untersucht, um andere Erkrankungen wie Ekzeme oder Pilzinfektionen auszuschließen.
Schweregrad und Auswirkungen
Um die richtige Therapie zu wählen, beurteilen unsere Ärzt:innen auch den Schweregrad der Erkrankung. Dabei spielen die Größe der betroffenen Hautareale, die Stärke der Symptome und die Auswirkungen auf Ihre Lebensqualität eine Rolle.
Sollten Sie den Verdacht auf Schuppenflechte haben, unterstützen unsere Fachkräfte bei Asklepios Sie gerne mit einer umfangreichen Diagnostik und Beratung, um die bestmögliche Behandlung für Sie zu finden.
Wie wird Schuppenflechte therapiert?
Die Behandlung der Schuppenflechte (Psoriasis) soll die Symptome lindern, Schübe verhindern und so die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Obwohl die Erkrankung nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Therapien. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios stimmen diese individuell auf den Schweregrad und die Ausprägung der Psoriasis ab. Im Folgenden erklären sie Ihnen die häufigsten Maßnahmen:
Hautpflege als Basistherapie
Eine konsequente Hautpflege ist das Fundament jeder Psoriasis-Behandlung. Sie hilft, die Haut geschmeidig zu halten, Risse zu vermeiden und den Juckreiz zu lindern. Tragen Sie rückfettende Cremes, Salben oder Lotionen regelmäßig auf, um die Hautbarriere zu stärken. Unsere Pflegefachkräfte unterstützen Sie dabei, die für Ihre Haut geeigneten Pflegeprodukte auszuwählen und beraten Sie zu deren Anwendung. Auch in beschwerdefreien Phasen trägt eine gute Pflege dazu bei, Ihre Haut zu schützen und Schübe hinauszuzögern.
Äußerliche Behandlung (topische Therapie)
Bei leichter bis mittelschwerer Schuppenflechte kommen häufig Cremes oder Salben mit entzündungshemmenden Wirkstoffen zum Einsatz. Diese tragen Sie direkt auf die betroffenen Hautstellen auf, um die Entzündung zu reduzieren und die Schuppung zu verringern. Unsere Fachärzt:innen passen die Therapie individuell an. Sie richtet sich danach, welche Hautareale betroffen sind und wie stark die Symptome ausgeprägt sind.
Lichttherapie (Phototherapie)
Die Lichttherapie ist eine bewährte Methode, insbesondere bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis. Dabei bestrahlen unsere Fachkräfte die Haut mit UV-Licht. Das hemmt die Entzündungsreaktionen und verlangsamt die Zellteilung. Vor der Behandlung bereiten unsere Pflegekräfte die Haut oft mit Salzwasserbädern vor, um die Wirkung zu verstärken.
Systemische Therapie bei schwerer Psoriasis
Bei ausgeprägten Formen der Schuppenflechte reichen äußerliche Methoden oft nicht aus. Dann kommen Medikamente zum Einsatz, die den gesamten Körper beeinflussen und die überaktive Immunreaktion kontrollieren sollen. Unsere Fachärzt:innen überwachen Ihre Therapie, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Psychologische Unterstützung und Stressmanagement
Stress kann Psoriasis-Schübe auslösen oder verstärken. Daher ist es wichtig, dass Sie Entspannungstechniken erlernen. Zudem sollten Sie psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen, wenn die Erkrankung Ihre seelische Gesundheit belastet. Die betreuenden Ärzt:innen bei Asklepios können Sie über entsprechende Angebote informieren.
Mit den genannten Therapien bieten Ihnen unsere Mediziner:innen eine umfassende Betreuung. Ihre Behandlung wird stets auf Ihre Bedürfnisse individuell abgestimmt. Wann immer Sie Fragen haben, bitten wir Sie, unseren Fachleuten diese zu stellen. Uns ist es sehr wichtig, dass Sie sich bei Asklepios gut informiert und aufgehoben fühlen.
Welche Begleiterkrankungen können bei Schuppenflechte auftreten?
Schuppenflechte (Psoriasis) kann nicht nur die Haut, sondern auch andere Bereiche des Körpers betreffen. Oft treten Erkrankungen auf, die entweder durch die Psoriasis begünstigt sind oder als Folge der chronischen Entzündungsprozesse entstehen. Diese Begleiterkrankungen können die Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen. Deshalb berücksichtigen unsere Spezialist:innen diese Erkrankungen und behandeln sie frühzeitig.
Psoriasis-Arthritis
Etwa 20 bis 30 Prozent der Menschen mit Schuppenflechte entwickeln eine Psoriasis-Arthritis. Dabei entzünden sich Gelenke, Sehnen oder Bänder, was zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit führt. Besonders häufig betroffen sind Finger- und Zehengelenke. Unbehandelt kann es zu dauerhaften Gelenkschäden kommen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Weil die chronischen Entzündungsprozesse im Körper die Blutgefäße schädigen können, haben Menschen mit Psoriasis ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und Herzinfarkt.
Diabetes mellitus Typ 2
Auch die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, ist bei Psoriasis-Betroffenen erhöht. Die entzündlichen Botenstoffe im Körper können die Insulinempfindlichkeit beeinträchtigen und so zur Entstehung von Diabetes beitragen.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa treten bei Menschen mit Schuppenflechte häufiger auf. Diese entzündlichen Darmerkrankungen können mit Bauchschmerzen, Durchfall und anderen Beschwerden verbunden sein.
Depressionen und Angststörungen
Die sichtbaren Hautveränderungen und der damit verbundene soziale Druck führen bei vielen Betroffenen zu psychischen Belastungen. Depressionen und Angststörungen sind daher häufige Begleiterkrankungen der Psoriasis.
Unsere Fachkräfte bei Asklepios wissen, wie belastend diese Begleiterkrankungen für Betroffene sein können. Deshalb unterstützen sie Sie nicht nur bei der Behandlung der Schuppenflechte, sondern haben immer auch ein Auge auf eine frühzeitige Diagnose und Therapie dieser möglichen zusätzlichen Erkrankungen.
Wie kann Schuppenflechte vorbeugt werden?
Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische Erkrankung, deren Auslöser und Schübe durch bestimmte Faktoren beeinflusst werden. Zwar lässt sich die Krankheit nicht heilen, aber durch gezielte Maßnahmen können Sie das Risiko für Schübe verringern und die Symptome lindern. Im folgenden Abschnitt geben Ihnen unsere Expert:innen einige konkrete Tipps.
Stress reduzieren und Entspannung
Stress gehört zu den häufigsten Auslösern von Psoriasis-Schüben. Daher ist es wichtig, regelmäßig Entspannungstechniken in den Alltag einzubauen. Probieren Sie Methoden wie Yoga, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen aus. Planen Sie täglich mindestens 15 Minuten für Achtsamkeitsübungen ein, um Ihre innere Ruhe zu fördern. Auch Spaziergänge in der Natur oder eine bewusste Pause mit einem Buch können helfen, Stress abzubauen.
Hautpflege konsequent umsetzen
Eine gute Hautpflege ist essenziell, um die Haut geschmeidig zu halten und Risse zu vermeiden. Verwenden Sie rückfettende Cremes oder Lotionen mit Inhaltsstoffen wie Harnstoff (Urea) oder Salicylsäure, die speziell für trockene und empfindliche Haut geeignet sind. Tragen Sie die Pflegeprodukte nach dem Duschen auf, wenn die Haut noch leicht feucht ist. Achten Sie darauf, täglich ausreichend Wasser zu trinken, um die Haut von innen zu unterstützen. Vermeiden Sie heiße Duschen, da sie die Haut austrocknen können, und nutzen Sie milde, parfümfreie Seifen.
Alkohol und Rauchen vollständig vermeiden
Alkohol und Nikotin können Psoriasis-Schübe fördern und die Symptome verschlimmern. Verzichten Sie daher komplett auf den Konsum von Alkohol und Zigaretten. Der Verzicht verbessert nicht nur die Haut, sondern senkt auch Ihr Risiko für Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Integrieren Sie täglich frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette wie Olivenöl oder Fisch in Ihren Speiseplan. Reduzieren Sie den Konsum von Zucker, rotem Fleisch und stark verarbeiteten Lebensmitteln. Wenn Sie übergewichtig sind, kann eine Gewichtsabnahme die Symptome der Schuppenflechte nachweislich verbessern. Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus, denn das erleichtert gesunde Entscheidungen.
Sonnenschutz und moderater Aufenthalt im Freien
Sonnenlicht kann sich positiv auf die Haut auswirken, jedoch nur in Maßen. Schützen Sie Ihre Haut mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens SPF 30). Vermeiden Sie Sonnenbrände, da diese Schübe auslösen können.
Auslöser erkennen und vermeiden
Führen Sie ein Tagebuch, um mögliche Auslöser wie bestimmte Lebensmittel, Stresssituationen oder Hautverletzungen zu identifizieren. Notieren Sie, wann und unter welchen Umständen sich Ihre Symptome verschlimmern. So können Sie gezielt Maßnahmen ergreifen, um diese Faktoren zu vermeiden.
Psychische Gesundheit stärken
Die sichtbaren Symptome der Schuppenflechte können belastend sein. Suchen Sie bei Bedarf psychologische Unterstützung, um sich den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern. Selbsthilfegruppen bieten eine Plattform, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
Mit diesen präventiven Maßnahmen können Sie aktiv zur Verbesserung Ihrer Lebensqualität beitragen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen beratend und unterstützend zur Seite.
Welche Auswirkungen hat Schuppenflechte auf die Funktionen der Haut?
Die Haut übernimmt als größtes Organ des Körpers wichtige Funktionen. Sie schützt vor äußeren Einflüssen, reguliert die Körpertemperatur und wehrt Krankheitserreger ab. Bei Schuppenflechte (Psoriasis) ist die Haut jedoch in ihren normalen Funktionen gestört.
Schuppenflechte (Psoriasis) ist das Ergebnis einer fehlgeleiteten Immunreaktion. Typisch für die Erkrankung sind übermäßig schnelle Zellteilungen in der obersten Hautschicht, der Epidermis. Bei gesunden Menschen erneuern sich Hautzellen innerhalb von etwa 26 Tagen; bei Menschen mit Psoriasis in nur 4 bis 7 Tagen. Die Folge ist eine Ansammlung unreifer Hautzellen, die sich nicht wie üblich ablösen können. So entstehen die charakteristischen geröteten, schuppenden Plaques, die oft jucken und schmerzen. Besonders betroffen sind dehnbare oder häufig beanspruchte Hautstellen wie Ellbogen und Knie sowie auch die Kopfhaut und der untere Rücken.
Die Hautbarriere ist durch die chronischen Entzündungen geschwächt. Sie ist deshalb anfälliger für Verletzungen und Infektionen. Zudem können die betroffenen Hautstellen rissig werden. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch die Beweglichkeit im Alltag einschränken, etwa an den Händen oder Füßen. Eine konsequente Hautpflege und gezielte Therapie sind daher essenziell, um die Haut zu schützen und die Symptome zu lindern.
Unsere Fachkräfte bei Asklepios arbeiten engagiert daran, die Hautgesundheit ihrer Patient:innen zu fördern und die Lebensqualität trotz der chronischen Erkrankung zu verbessern. Bei unseren kompetenten Fachärzt:innen sind Sie für Diagnostik, Behandlung und Begleitung in guten Händen.