Pilzerkrankungen der Haut (Mykosen)
Alles Wissenswerte über Mykosen
Pilzerkrankungen der Haut

Pilzerkrankungen der Haut (Mykosen) sind weit verbreitete Infektionen. Verschiedene Pilzarten verursachen die Erkrankungen. Ob Fußpilz, Nagelpilz oder andere Formen – sie können unangenehm und hartnäckig sein. Und sie betreffen viele Menschen. Im folgenden Text erfahren Sie alles Wichtige über die Symptome, die richtige Diagnostik und die Behandlung von Hautmykosen.
Wenn Sie den Verdacht auf eine Pilzerkrankung bei sich haben, nehmen Sie gern Kontakt zu unseren kompetenten Expert:innen bei Asklepios auf. Wir bieten Ihnen eine präzise Diagnostik und eine individuell auf Sie abgestimmte Behandlung.
Was sind häufige Pilzerkrankungen der Haut?
Fußpilz (Tinea pedis)
Fußpilz ist eine der häufigsten Pilzerkrankungen der Haut. Die Infektion tritt vor allem in den Zehenzwischenräumen auf. Fadenpilze (Dermatophyten) lösen die Erkrankung aus. Häufig erfolgt die Ansteckung in feucht-warmen Umgebungen wie Schwimmbädern oder Saunen. Menschen, die enge, luftundurchlässige Schuhe tragen oder vermehrt schwitzen, sind besonders anfällig. Fußpilz kann sich unbehandelt auf andere Körperbereiche ausbreiten, wie beispielsweise auf die Nägel.
Nagelpilz (Onychomykose)
Nagelpilz betrifft die Nägel der Hände oder Füße und wird ebenfalls häufig durch Fadenpilze (Dermatophyten) verursacht. Die Infektion führt zu Veränderungen der Nagelstruktur und -farbe. Nagelpilz entwickelt sich oft aus einer bestehenden Fußpilzinfektion und ist besonders hartnäckig. Die Ansteckung erfolgt meist durch direkten Kontakt oder über kontaminierte Gegenstände wie Schuhe oder Handtücher.
Kopfpilz (Tinea capitis)
Kopfpilz betrifft die Kopfhaut und die Haare und tritt vor allem bei Kindern auf. Er wird durch bestimmte Fadenpilzarten wie Trichophyton oder Microsporum ausgelöst. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt oder über Gegenstände wie Kämme oder Mützen. Haustiere, insbesondere Katzen und Hunde, können ebenfalls Überträger sein.
Leistenpilz (Tinea inguinalis)
Leistenpilz tritt in der Leistengegend auf und betrifft häufig Männer, die stark schwitzen. Die Ursache der Infektion sind Fadenpilze. Sie breitet sich oft auf angrenzende Hautbereiche aus. Enge Kleidung und feucht-warme Bedingungen fördern die Entstehung.
Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)
Die Kleienpilzflechte wird durch Hefepilze der Gattung Malassezia verursacht. Diese kommen natürlicherweise auf der Haut vor. Bei bestimmten Bedingungen, wie einer erhöhten Talgproduktion oder starkem Schwitzen, können sich die Pilze jedoch übermäßig vermehren. Die Infektion betrifft meist den oberen Rücken, die Brust und die Schultern.
Kutane Candidiasis
Die sogenannte kutane Candidiasis, eine Infektion der Haut, wird durch Hefepilze ausgelöst, meist durch Candida albicans. Die Infektion tritt vor allem in feucht-warmen Hautfalten auf, wie in den Achselhöhlen, der Leistenregion oder unter der Brust. Menschen mit Diabetes oder einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig.
Was sind typische Symptome bei Pilzerkrankungen der Haut?
Juckreiz
Juckreiz ist eines der häufigsten und auffälligsten Symptome bei Pilzerkrankungen der Haut, egal ob Fußpilz, Leistenpilz oder kutaner Candidiasis. Ein ständiges Kratzen bringt keine Linderung und kann die Haut zusätzlich schädigen. Besonders in feucht-warmen Hautfalten, wie den Zehenzwischenräumen oder unter der Brust, tritt starker Juckreiz auf und macht die Erkrankung für Betroffene sehr unangenehm.
Hautrötungen
Rötungen der Haut sind ein weiteres typisches Zeichen für Hautpilzinfektionen. Sie sind oft scharf begrenzt. Bei Leistenpilz sind die Rötungen zum Beispiel meist am Übergang zwischen Oberschenkel und Leistengegend sichtbar. Die Rötungen können von leichtem Brennen begleitet sein.
Schuppende Haut
Eine schuppende Haut ist besonders bei Fußpilz und Ringelflechte auffällig. Die Haut verliert ihre natürliche Feuchtigkeit, wird trocken und beginnt, sich in kleinen oder größeren Schuppen zu lösen. Diese Erscheinung kann auch bei Kleienpilzflechte auftreten, wobei bei dieser die Hautflecken zusätzlich verfärbt sind.
Hautrisse und Blasenbildung
Hautrisse und Blasen treten vor allem bei Fußpilz auf, insbesondere in den Zehenzwischenräumen. Diese kleinen Verletzungen können schmerzhaft sein und bieten eine Eintrittspforte für bakterielle Infektionen. Auch bei Handpilz können sich ähnliche Symptome zeigen, die sich durch trockene, rissige Haut äußern und die Beweglichkeit der Hände einschränken können.
Veränderungen der Nägel
Nagelpilz führt zu sichtbaren Veränderungen der Nägel. Typische Symptome sind glanzlose, verdickte Nagelplatten, die sich weiß, gelblich oder grau verfärben. Im fortgeschrittenen Stadium können die Nägel brüchig werden und sich teilweise ablösen. Diese Symptome sind oft mit Schmerzen verbunden und können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Deshalb empfehlen unsere Expert:innen, schon bei ersten Symptomen ärztlichen Rat einzuholen.
Haarverlust
Bei Kopfpilz ist Haarverlust ein häufiges Symptom. Die Haare brechen direkt über der Kopfhaut ab und hinterlassen haarlose, stoppelige Stellen. Diese Bereiche sind zudem oft gerötet und schuppend. In schweren Fällen können entzündliche Knoten entstehen, die zusätzlich Schmerzen verursachen.
Nässende Hautstellen
Nässende Hautstellen sind ein typisches Symptom der kutanen Candidiasis, einer Infektion der Haut, ausgelöst durch Hefepilze. Sie treten häufig in Hautfalten auf, wo benachbarte Hautpartien direkt aufeinanderliegen, wie unter der Brust oder in der Leistenregion. Diese Stellen sind oft gerötet, schuppend und von kleinen Pusteln umgeben, die ebenfalls nässen können.
Die genannten Symptome sind die häufigsten Anzeichen von Pilzerkrankungen der Haut und sollten zeitnah ärztlich abgeklärt werden. Sie können je nach Art der Infektion und betroffenem Körperbereich variieren. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios berücksichtigen diese Unterschiede bei der Diagnostik und stellen für ihre Patient:innen einen individuell angepassten Behandlungsplan auf.
Wie wird Hautpilz diagnostiziert?
Die Diagnose von Pilzerkrankungen der Haut beginnt in der Regel mit einer gründlichen Untersuchung der betroffenen Hautbereiche durch erfahrene Mediziner:innen. Auffällige Symptome wie Juckreiz, Rötungen, Schuppung oder Hautrisse geben erste Hinweise auf eine mögliche Pilzinfektion. Besonders wichtig ist dabei, die Lokalisation der Veränderungen zu beachten, da bestimmte Pilzarten bevorzugt spezifische Körperregionen befallen.
Um den Verdacht zu bestätigen, entnehmen unsere Fachärzt:innen Hautproben und untersuchen sie unter dem Mikroskop. Diese Methode ermöglicht es, Pilzfäden (Pilzhyphen) oder Sporen direkt nachzuweisen. Um eine genaue Identifikation des Pilzes zu bekommen, können unsere Fachkräfte auch eine Pilzkultur des Erregers auf einem speziellen Nährboden anlegen. Eine weitere Möglichkeit ist die Untersuchung mit einer speziellen Lampe, dem sogenannten Wood-Licht, das bei bestimmten Pilzarten eine charakteristische Fluoreszenz zeigt.
Die Diagnostik kann je nach Art der Pilzerkrankung variieren. So nutzen Ärzt:innen bei Fußpilz und Handpilz häufig das äußere Erscheinungsbild der Haut als Hauptindikator, während sie bei Nagelpilz zusätzlich das Nagelmaterial untersuchen. Kopfpilz erfordert oft eine Kombination aus mikroskopischer Untersuchung und Pilzkultur, da Haare und Kopfhaut betroffen sind. Bei kutaner Candidiasis nehmen unsere Fachkräfte in der Regel einen Abstrich der betroffenen Hautareale vor, um Hefepilze nachzuweisen. Kleienpilzflechte hingegen zeigt unter Wood-Licht eine typische orange oder gelbgrüne Fluoreszenz, was die Diagnose erleichtert.
Unseren Expert:innen bei Asklepios stehen modernste Diagnosetechniken zur Verfügung, um Hautpilzerkrankungen präzise zu bestimmen. Dabei passen sie die Untersuchungsmethoden individuell an. Durch die gründliche Diagnostik stellen unsere Ärzt:innen sicher, dass ihre Patient:innen die jeweils bestmögliche Therapie erhalten.
Welche Therapiemöglichkeiten für Pilzerkrankungen gibt es?
Äußere Behandlung mit Cremes und Salben
Die äußere Anwendung von Medikamenten in Form von Cremes, Salben oder Gelen ist eine der häufigsten Therapien bei Hautpilzerkrankungen. Sie bekämpft die Pilze direkt an der betroffenen Hautstelle und stoppt ihre Vermehrung. Besonders bei Fußpilz, Handpilz und kutaner Candidiasis setzen unsere Ärzt:innen auf diese Behandlung. Unsere Pflegefachkräfte unterstützen die Patient:innen dabei, die Präparate richtig anzuwenden. Sie müssen die betroffenen Hautstellen reinigen und die Medikamente gezielt auftragen. Die Therapie ist oft langwierig und erfordert etwas Geduld, weil sie auch nach dem Abklingen der Symptome fortgesetzt werden muss, um Rückfälle zu vermeiden.
Systemische Behandlung durch Tabletten
Bei schwereren oder großflächigen Pilzinfektionen reicht eine äußerliche Therapie oft nicht aus. In diesen Fällen empfehlen unsere Spezialist:innen eine systemische Behandlung mit Medikamenten in Tablettenform. Diese wirken im gesamten Körper und bekämpfen die Pilze auch in tieferen Haut- oder Nagelschichten. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie umfassend über die richtige Einnahme und mögliche Nebenwirkungen. Diese Therapie ist besonders bei Personen mit Abwehrschwäche oder wiederkehrenden Pilzinfektionen wichtig, da sie effektiv und umfassend ist.
Entfernung betroffener Haut- oder Nagelbereiche
In speziellen Fällen, wie bei hartnäckigem Nagelpilz, kann es notwendig sein, die befallenen Haut- oder Nagelbereiche mechanisch zu entfernen. Dies geschieht entweder durch Abtragung oder durch spezielle Verfahren, die das betroffene Gewebe gezielt entfernen, um die Pilzinfektion zu stoppen. Diese Methode setzen unsere Ärzt:innen häufig als unterstützende Maßnahme zur medikamentösen Behandlung ein. Der Eingriff ist schmerzfrei. Und unsere Pflegekräfte begleiten und unterstützen Sie während des Heilungsprozesses.
Hygiene- und Präventionsmaßnahmen
Neben der direkten Behandlung spielen Hygiene- und Präventionsmaßnahmen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Pilzerkrankungen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios erklären Ihnen, wie Sie Ihre Haut trocken und sauber halten können, um die Ausbreitung der Pilze zu verhindern. Dazu gehört auch das regelmäßige Wechseln von Kleidung und Schuhen sowie die Desinfektion von Textilien und Gegenständen, die mit der Haut in Kontakt kommen. Diese Maßnahmen sollen eine erneute Infektion vermeiden.
Nachsorge und Beratung
Die Nachsorge ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie bei Pilzerkrankungen. Unsere Pflegefachkräfte stehen Ihnen auch nach der Behandlung zur Seite, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig abheilt. Sie beraten zu weiteren Präventionsmaßnahmen und unterstützen bei der langfristigen Pflege der Haut. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, Rückfälle frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Wie können Pilzerkrankungen der Haut effektiv vorbeugt werden?
Sorgen Sie für trockene Haut – besonders in Hautfalten
Pilze lieben feucht-warme Bedingungen. Deshalb sind Hautfalten wie die Zehenzwischenräume, Achselhöhlen, die Leistenregion oder der Bereich unter der Brust besonders gefährdet. Nach dem Duschen oder Baden sollten Sie diese Bereiche gründlich abtrocknen. Verwenden Sie gegebenenfalls separate Handtücher, um eine Übertragung der Pilze auf andere Körperstellen zu vermeiden. Alternativ kann ein Föhn auf niedriger Stufe helfen, schwer erreichbare Stellen zu trocknen. In Hautfalten können Sie auch Mullstreifen oder Baumwollkompressen einlegen, die Feuchtigkeit aufnehmen und die Belüftung fördern.
Tragen Sie atmungsaktive Kleidung und Schuhe
Eng anliegende, luftundurchlässige Kleidung und Schuhe schaffen ideale Bedingungen für Pilzinfektionen. Wählen Sie stattdessen atmungsaktive Materialien wie Baumwolle für Socken und Unterwäsche sowie Schuhe aus Leder oder anderen luftdurchlässigen Stoffen. Sandalen oder Flip-Flops sind besonders geeignet, um die Füße trocken zu halten. Wechseln Sie Ihre Socken täglich und waschen Sie sie bei mindestens 60 °C, um mögliche Pilzsporen abzutöten. Manche Turnschuhe können Sie in der Waschmaschine reinigen, idealerweise mit einem Desinfektionsmittel.
Vermeiden Sie Barfußlaufen in öffentlichen Einrichtungen
Schwimmbäder, Saunen, Umkleidekabinen und Hotelzimmer sind typische Übertragungsorte. Tragen Sie immer Badeschlappen, um direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen zu vermeiden. Nach dem Besuch solcher Einrichtungen empfiehlt es sich, die Füße gründlich zu waschen und sorgfältig abzutrocknen. Sie können zusätzlich ein Desinfektionsspray anwenden, um die Haut vor möglichen Pilzsporen zu schützen.
Achten Sie auf gesunde Fußpflege
Trockene, rissige Haut an den Füßen bietet Pilzen eine ideale Eintrittspforte. Pflegen Sie Ihre Füße regelmäßig mit feuchtigkeitsspendenden Cremes, um die Haut geschmeidig zu halten. Wenn Sie zu Fußschweiß neigen, können spezielle Antitranspirantien oder Puder helfen, die Feuchtigkeit zu reduzieren. Halten Sie Ihre Fußnägel kurz und sauber, um die Ansiedlung von Pilzen zu verhindern.
Stärken Sie Ihr Immunsystem
Ein geschwächtes Immunsystem erhöht das Risiko für Pilzerkrankungen. Unterstützen Sie Ihre Abwehrkräfte durch ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. Vermeiden Sie Stress, da dieser das Immunsystem schwächen kann. Verzichten Sie komplett auf Alkohol, da dieser die Immunabwehr beeinträchtigen und die Haut anfälliger machen kann.
Desinfizieren Sie kontaminierte Gegenstände und Textilien
Pilzsporen können sich auf Kleidung, Handtüchern und anderen Gegenständen festsetzen. Waschen Sie diese regelmäßig bei mindestens 60 °C. Nicht waschbare Schuhe können Sie mit einem Anti-Pilz-Spray desinfizieren. Spezielle Einlegesohlen oder Schuhspanner aus Zedernholz können ebenfalls helfen, Pilzsporen zu reduzieren.
Vermeiden Sie Kontakt mit infizierten Haustieren
Haustiere wie Katzen, Hunde und Pferde können bestimmte Pilzerreger übertragen. Lassen Sie Ihre Tiere regelmäßig auf Hautpilz untersuchen und behandeln Sie sie bei Bedarf mit geeigneten Mitteln. Vermeiden Sie direkten Hautkontakt mit infizierten Tieren und reinigen Sie deren Schlafplätze gründlich.
Integrieren Sie Prävention in Ihren Alltag
Integrieren Sie die genannten Maßnahmen in Ihren Alltag. Damit können Sie das Risiko für Pilzerkrankungen deutlich reduzieren und Ihre Haut gesund halten. Wenn Sie sich dennoch einen Pilz eingefangen haben, suchen Sie frühzeitig ärztliche Unterstützung. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite.