Knötchenflechte (Lichen planus)

Alles Wissenswerte über Lichen ruber planus

Knötchenflechte

Wenn die Haut juckt, schmerzt und kleine, rote und leicht erhabene Papeln („Knötchen“) aufweist, könnte es sich um eine Knötchenflechte handeln. Medizinisch wird diese entzündliche Hauterkrankung als Lichen ruber planus bezeichnet: „Lichen“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Flechte“. Die lateinischen Begriffe „ruber“ und „planus“ lauten übersetzt „rot“ und „flach“. Betroffen von dieser Erkrankung sind meist Erwachsene im mittleren Lebensalter. Dabei kann die Knötchenflechte nicht nur die Haut befallen, sondern auch Fingernägel, Schleimhäute und Genitalien.

Wichtig zu wissen ist, dass eine Knötchenflechte nicht ansteckend ist. Allerdings schränken die stark juckenden Hautveränderungen die Lebensqualität der Betroffenen oft stark ein. Außerdem kann Lichen ruber planus, je nachdem, wo die Erkrankung auftritt, einen chronischen Verlauf nehmen und weitere ernstzunehmende Folgen haben. Deshalb sollten Betroffene immer ärztliche Hilfe suchen. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die Symptome, die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten der Knötchenflechte.

Wenn Sie Anzeichen einer Knötchenflechte bemerken oder Fragen zu dieser Erkrankung haben, stehen Ihnen die Fachkräfte von Asklepios gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Welche Symptome treten bei der Knötchenflechte auf?

Die Knötchenflechte (Lichen ruber planus) zeigt sich durch eine Reihe von typischen Symptomen, die vor allem die Haut und die Schleimhäute (dann bezeichnet als Lichen ruber mucosae) betreffen. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Anzeichen, die bei dieser Erkrankung auftreten können.

Rötlich-violette Knötchen (Papeln)

Das charakteristischste Merkmal sind die flachen, meist vieleckigen und rötlich-violetten Knötchen, die der Erkrankung ihren Namen geben. Oft weisen sie an der Oberfläche eine weiße, netzartige Zeichnung auf, die sogenannten Wickham-Streifen. Diese Papeln treten häufig symmetrisch auf und können sich zu größeren Hautflächen, den sogenannten Plaques, verbinden. Betroffen sind meist die Beugeseiten der Handgelenke, Unterarme und Kniekehlen sowie die Knöchelregion.

Starker Juckreiz

Nahezu 90 % der Betroffenen leiden unter einem intensiven Juckreiz (Pruritus), der zu starkem Kratzen führt. Dieses Kratzen kann die Symptome verschlimmern und neue Knötchen hervorrufen – ein Effekt, der als Köbner-Effekt (oder Köbner-Phänomen, benannt nach dem Dermatologen Heinrich Köbner) bezeichnet wird.

Veränderungen der Mundschleimhaut

Bei etwa der Hälfte der Betroffenen zeigt sich die Knötchenflechte auch in der Mundschleimhaut (Lichen ruber mucosae). Typisch sind netzartige, weißliche Streifen oder kleine, münzförmige weiße Plaques, die sich auf der Wangenschleimhaut, der Zunge oder dem Zahnfleisch befinden. Diese Veränderungen selbst sind häufig schmerzlos, können aber in manchen Fällen schmerzhafte Läsionen, also Gewebeschädigungen, verursachen, die das Essen und Trinken erschweren.

Befall der Nägel

Bei etwa 10 % der Betroffenen zeigen sich Veränderungen an den Nägeln, unter anderem Rillen, Verdickungen oder Verfärbungen. In schweren Fällen kann es zum Verlust der Nägel kommen, begleitet von einer Narbenbildung im Bereich des Nagelbetts.

Hyperkeratotische Plaques an Handflächen und Fußsohlen

An den Handflächen und Fußsohlen können sich derbe, gelbliche und stark verhornte Hautveränderungen (hyperkeratotische Plaques) bilden. Diese Plaques sind oft von einem roten Randsaum umgeben und können bei Druck oder Bewegung Schmerzen verursachen.

Dunkle Hautverfärbungen nach Abheilung

Nach dem Abklingen der akuten Symptome hinterlässt die Knötchenflechte häufig bräunliche Verfärbungen der Haut (Hyperpigmentierung). Diese Verfärbungen verblassen in der Regel mit der Zeit, können aber über Monate oder Jahre sichtbar bleiben.

Schmerzhafte Haut- und Schleimhautentzündungen

Neben den genannten Symptomen können leichte bis moderate Schmerzen in den betroffenen Haut- oder Schleimhautbereichen auftreten, insbesondere wenn diese entzündet sind. In seltenen Fällen kann es auch zu Schwellungen kommen.

Dies sind die häufigsten Symptome, die bei einer Knötchenflechte auftreten können. Sollten Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich bemerken, sollten Sie sich an eine medizinische Fachkraft wenden. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen unsere Expertinnen und Experten für diese Hauterkrankung gerne beratend zur Seite.

Wie wird die Knötchenflechte diagnostiziert?

Die Knötchenflechte (Lichen ruber planus) kann anhand ihrer typischen Merkmale diagnostiziert werden. Allerdings gilt es, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Deshalb setzen die Hautärzt:innen bei der Diagnostik auf eine Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden.

Klinische Untersuchung

Die Hautärztin oder der Hautarzt untersucht, eventuell mithilfe eines Auflichtmikroskops, die betroffenen Hautstellen auf typische Anzeichen wie die flachen, rötlich-violetten Knötchen mit der netzartigen Wickham-Zeichnung. Auch die Verteilung der Hautveränderungen – häufig symmetrisch an den Beugeseiten der Handgelenke, Unterarmen oder Knöcheln – gibt wichtige Hinweise. Falls der Verdacht vorliegt, dass auch die Schleimhaut beteiligt ist, werden die Mediziner:innen außerdem Mund, Genitalien und andere Schleimhäute auf weiße Streifen oder Plaques untersuchen.

Biopsie zur Bestätigung

In unklaren Fällen kann eine Hautbiopsie Aufschluss geben. Dieser kleine Eingriff geschieht unter örtlicher Betäubung. Dabei entnehmen die Ärzt:innen den Betroffenen eine Gewebeprobe. Unter dem Mikroskop lassen sich die typischen entzündlichen Veränderungen der Haut, die bei der Knötchenflechte auftreten, eindeutig nachweisen.

Ausschluss anderer Erkrankungen

Da andere Hautkrankheiten wie Lupus erythematodes (Schmetterlingskrankheit) oder Psoriasis (Schuppenflechte) ähnliche Symptome verursachen können, ist es wichtig, diese auszuschließen. Auch müssen die Ärzt:innen prüfen, ob sogenannte lichenoide Arzneimittelexantheme vorliegen. Das sind Hautreaktionen, die durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden können.

Weitere Untersuchungen

Falls notwendig, können unsere Expert:innen zusätzliche Tests durchführen, um Begleiterkrankungen wie Hepatitis B oder C auszuschließen, die in seltenen Fällen mit der Knötchenflechte in Verbindung stehen können. Blutuntersuchungen und Lebertests können deshalb ebenfalls Teil der Diagnostik sein.

In den Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen kompetente Mediziner:innen zur Seite, die über langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Hauterkrankungen verfügen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei der Knötchenflechte?

Die Knötchenflechte (Lichen ruber planus) kann durchaus von alleine abklingen. Nicht selten dauert dies aber Wochen, Monate oder sogar Jahre. Eine Therapie kann deshalb sinnvoll sein, vor allem, wenn der Juckreiz und die Hautveränderungen die Lebensqualität beeinträchtigen. Außerdem gilt es, schwerwiegendere Folgen zu vermeiden. So kann unter anderem häufiges Kratzen zu Wunden und damit zu weiteren Entzündungen führen. Betrifft die Knötchenflechte die Kopfhaut, droht an diesen Stellen Haarverlust. Betroffene sollten sich deshalb nicht scheuen, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Möglichkeiten, Knötchenflechte zu behandeln, sind vielseitig. Die Therapie passen unsere Expert:innen deshalb immer individuell an die Bedürfnisse ihrer Patient:innen an. Ziel ist es, die Symptome zu lindern, die Entzündung zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Im Folgenden stellen wir Ihnen die häufigsten Therapien vor, die in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios angeboten werden.

Äußerliche Behandlung mit Cremes und Salben

Eine der häufigsten Therapien bei der Knötchenflechte ist die äußerliche Anwendung von Cremes und Salben. Diese lindern mit verschiedenen Wirkstoffen den Juckreiz und wirken entzündungshemmend. Besonders bei kleineren, lokal begrenzten Hautveränderungen ist diese Methode effektiv. Die Präparate werden direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und können so gezielt wirken. Unsere Pflegefachkräfte unterstützen Sie bei der richtigen Anwendung und stehen Ihnen bei Fragen zur Verfügung.

Lichttherapie (Phototherapie)

Die Lichttherapie ist eine bewährte Methode, um die Symptome der Knötchenflechte zu behandeln. Dabei wird die Haut kontrolliert mit UV-Licht bestrahlt, was entzündungshemmend wirkt und die Heilung fördert. Diese Therapie ist besonders geeignet, wenn größere Hautareale betroffen sind. In den Einrichtungen von Asklepios bieten wir moderne Lichttherapien an, die unsere Fachkräfte individuell auf die Haut ihrer Patient:innen abstimmen. Die Behandlung erfolgt in mehreren Sitzungen, bei denen erfahrene Fachkräfte Sie begleiten.

Systemische Therapie mit Medikamenten

Bei schwereren Verläufen der Knötchenflechte kann eine sogenannte systemische Therapie notwendig sein, also eine Behandlung, die innerlich wirkt. Hierbei werden Medikamente eingesetzt, die den gesamten Körper unterstützen und die Entzündungsreaktion des Immunsystems regulieren. Diese Therapie wird in der Regel aber erst dann angewendet, wenn andere Behandlungen nicht ausreichend anschlagen.

Pflege der Haut und Vermeidung von Reizstoffen

Eine sorgfältige Hautpflege ist bei der Knötchenflechte essenziell. Fettende und feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte helfen, die Haut geschmeidig zu halten und Irritationen zu vermeiden. Ebenso wichtig ist es, Reizstoffe wie synthetische Kleidung, scharfe Reinigungsmittel oder übermäßige Sonneneinstrahlung zu meiden. Die Expert:innen bei Asklepios geben Ihnen hilfreiche Tipps zur Hautpflege und unterstützen Sie bei der Auswahl geeigneter Produkte.

Psychosoziale Unterstützung

Da Stress ein möglicher Auslöser oder Verstärker der Knötchenflechte sein kann, können Stressbewältigungsstrategien wie Entspannungstechniken oder eine psychologische Beratung helfen, die Symptome zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Deshalb bietet Asklepios im Rahmen der Behandlung den Betroffenen auch eine psychosoziale Unterstützung an.

Welche Methode für Sie individuell am besten geeignet ist, werden die Expert:innen bei Asklepios gemeinsam mit Ihnen entscheiden. Unseren Mediziner:innen und Pflegefachkräften ist dabei sehr wichtig, Sie umfassend über mögliche Risiken, die Prognose und Erfolgsaussichten zu beraten. Bitte besprechen Sie sich ausgiebig mit Ihrem Behandlungsteam – bis alle Ihre Fragen beantwortet sind.

Welche Erkrankungen können bei der Knötchenflechte auftreten?

Lichen ruber planus kann mit einer Reihe von anderen Erkrankungen in Verbindung stehen, die entweder als Auslöser oder Folge der Krankheit auftreten. Diese Erkrankungen betreffen häufig das Immunsystem, die Leber oder die Haut und sollten bei der Diagnose und Behandlung der Knötchenflechte berücksichtigt werden.

Autoimmunerkrankungen

Die genauen Ursachen der Knötchenflechte sind noch unbekannt, doch sie wird oft mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht. Bei diesen Erkrankungen greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe an. Die Haut ist von Autoimmunerkrankungen besonders häufig betroffen. So verursacht der Lupus erythematodes, auch Schmetterlingsflechte oder Schmetterlingskrankheit genannt, Entzündungen in verschiedenen Organen. Bei der Sklerodermie kann es zu einer Verhärtung der Haut und inneren Organe kommen.

Lebererkrankungen

Ein enger Zusammenhang besteht zwischen Lichen ruber planus und chronischen Lebererkrankungen wie der Hepatitis C. Diese Virusinfektion greift die Leber an und kann das Immunsystem so beeinflussen, dass es zu Hautveränderungen wie der Knötchenflechte kommt. Auch andere Leberprobleme, wie eine Fettleber oder Leberzirrhose, können als begleitende Erkrankungen auftreten.

Stoffwechselerkrankungen

Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus sind ebenfalls häufig bei Betroffenen der Knötchenflechte. Der gestörte Zuckerstoffwechsel kann die Haut anfälliger für Entzündungen machen und die Heilung erschweren.

Sollten Sie wissen, dass Sie an einer dieser Erkrankungen leiden, teilen Sie dies bitte Ihrer Hautärztin oder Ihrem Hautarzt mit. So kann sie oder er diese Erkrankungen bei der Therapie der Knötchenflechte berücksichtigen und Wechselwirkungen frühzeitig erkennen und behandeln.

Wie kann man der Knötchenflechte vorbeugen?

Die Knötchenflechte (Lichen ruber planus) ist eine entzündliche Erkrankung, deren genaue Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind. Dennoch gibt es Maßnahmen, die helfen können, das Risiko eines Ausbruchs zu verringern oder bestehende Beschwerden zu lindern. Im Folgenden finden Sie praktische Tipps, die Sie in Ihren Alltag integrieren können, um Ihre Haut zu schützen und Ihr Immunsystem zu stärken.

Stress aktiv reduzieren

Stress gilt als ein möglicher Auslöser oder Verstärker der Knötchenflechte. Wichtig ist es deshalb, dass Sie lernen, gut mit Stress umzugehen. Techniken wie progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation können Ihnen helfen, Ihren Alltag entspannter zu gestalten. Auch regelmäßige Bewegung, etwa ein 30-minütiger Spaziergang an der frischen Luft, trägt zur Stressbewältigung bei. Planen Sie bewusst Pausen in Ihrem Tagesablauf ein und nutzen Sie diese Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Besprechen Sie bei anhaltendem Stress mit einer Fachkraft, wie Sie diesen reduzieren können.

Hautreizungen vermeiden

Wenn Sie an Knötchenflechte leiden, können mechanische Belastungen der Haut, etwa durch eng anliegende Kleidung oder häufiges Kratzen, die Symptome verschlimmern oder neue Hautveränderungen hervorrufen (Köbner-Phänomen). Tragen Sie deshalb lockere Kleidung aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle, um Ihre Haut zu schonen. Vermeiden Sie synthetische Stoffe, da diese ein feuchtes Milieu fördern können, das die Haut zusätzlich reizt. Achten Sie auch bei der Hautpflege auf milde, fettende Produkte ohne Duftstoffe, um Austrocknung und Irritationen zu vermeiden.

Alkohol und Nikotin komplett meiden

Sowohl Alkohol als auch Nikotin können die Symptome der Knötchenflechte verschlimmern und obendrein die Schleimhäute reizen. Wir empfehlen, vollständig auf Alkohol und Tabak zu verzichten, um die Haut- und Schleimhautgesundheit zu fördern. Auch Passivrauchen sollte vermieden werden, insbesondere bei Kindern, die möglicherweise ebenfalls anfällig für Hautreizungen sind.

Eine entzündungshemmende Ernährung umsetzen

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt das Immunsystem und kann entzündliche Prozesse im Körper reduzieren. Setzen Sie auf Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Antioxidantien, wie Beeren, Zitrusfrüchte, Brokkoli und Spinat. Omega-3-Fettsäuren aus Lachs, Leinöl oder Walnüssen wirken ebenfalls entzündungshemmend. Reduzieren Sie Zucker, raffinierte Kohlenhydrate und stark verarbeitete Lebensmittel, da diese Entzündungen fördern können. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich von Ernährungsexpert:innen beraten.

Umweltbelastungen minimieren

Chemische Reizstoffe wie aggressive Reinigungsmittel, alkoholhaltige Mundspülungen oder bestimmte Kosmetikprodukte können die Haut und Schleimhäute irritieren. Setzen Sie auf sanfte Alternativen und prüfen Sie Inhaltsstoffe sorgfältig. Auch übermäßige Sonneneinstrahlung kann die Haut belasten. Verwenden Sie daher täglich eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor, um Ihre Haut zu schützen.

Regelmäßige Arztbesuche

Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Begleiterkrankungen wie Hepatitis C oder Diabetes mellitus kann dazu beitragen, das Risiko für die Knötchenflechte zu senken. Lassen Sie sich regelmäßig untersuchen und sprechen Sie mögliche Symptome offen an.

Indem Sie diese Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren, können Sie aktiv das Risiko, eine Knötchenflechte zu entwickeln, reduzieren und auch allgemein Ihre Lebensqualität und Gesundheit langfristig verbessern.

Wie beeinflusst die Knötchenflechte die Haut als wichtigstes Organ?

Mit einer Fläche von etwa 1,5 bis 2 Quadratmetern ist die Haut das größte Organ des Menschen. Sie schützt den Körper vor äußeren Einflüssen, reguliert die Körpertemperatur und ist zuständig für die Wahrnehmung von Reizen. So robust sie also auf der einen Seite ist, so empfindlich und anfällig für Erkrankungen ist sie auf der anderen. Bei der Knötchenflechte (Lichen ruber planus) wird die Haut durch eine entzündliche Reaktion des Immunsystems angegriffen, was zu den charakteristischen Hautveränderungen führt.

Zu den typischen Symptomen gehören flache, rötlich-violette Knötchen (Papeln), die häufig an den Beugeseiten der Handgelenke sowie an den Unterarmen, Kniekehlen und Knöcheln auftreten. Diese Knötchen können sich zu größeren Hautarealen (Plaques) verbinden und verursachen oft starken Juckreiz. Das sogenannte Köbner-Phänomen, bei dem durch Kratzen oder mechanische Reizung neue Knötchen entstehen, zeigt, wie empfindlich die Haut bei dieser Erkrankung reagiert.

Die Haut ist nicht nur äußerlich betroffen; auch ihre Schutzfunktion kann beeinträchtigt sein. So können sekundäre Infektionen durch das Kratzen entstehen, und die Haut neigt zu Hyperpigmentierungen, also Verfärbungen, die oft monatelang sichtbar bleiben, nachdem die Knötchen bereits abgeheilt sind. In schweren Fällen können sogar narbige Veränderungen auftreten, insbesondere wenn Haarfollikel oder Nägel in Mitleidenschaft gezogen werden.

Bei der Behandlung der Knötchenflechte spielt deshalb auch die richtige Pflege der Haut eine zentrale Rolle. Fettende und feuchtigkeitsspendende Produkte sowie der Verzicht auf Reizstoffe wie synthetische Kleidung oder aggressive Reinigungsmittel können helfen, die Symptome zu lindern und die Haut zu schützen.

Noch einmal betont werden soll hier, dass eine Knötchenflechte nicht ansteckend ist. Sie kann auch von selbst abheilen. Dennoch ist es sinnvoll, sich medizinische Hilfe zu suchen, denn die Hautveränderungen und der damit einhergehende Juckreiz können in vielerlei Hinsicht belastend für die Betroffenen sein. Bei Asklepios stehen Ihnen erfahrene Spezialist:innen bei der Behandlung von Lichen ruber planus zur Seite. Damit Sie sich bald wieder wohl in Ihrer Haut fühlen können.