Neurophysiologische Diagnostik

Alles Wissenswerte über Diagnoseverfahren des Nervensystems

Neurophysiologische Diagnostik

Wie hilft die Neurophysiologische Funktionsdiagnostik?

Die Neurophysiologie nutzt eine Vielzahl von Diagnoseverfahren, um die Funktion des Nervensystems zu untersuchen und neurologische Erkrankungen besser zu erkennen. Zu den wichtigsten Werkzeugen gehören das Elektroenzephalogramm (EEG), die Elektromyografie (EMG), die Elektroneurografie (ENG) für die motorischen Fasern und die sensiblen Fasern sowie auch die Fasern des sogenannten autonomen Nervensystems (z.B. Herzfrequenz, Darmtätigkeit, Schwitzen).

Daneben werden je nach Fragestellung standardmäßig evozierte Potenziale, z.B. VEP (Visuelle evozierte Potenziale), SSEP und AEP (somatosensibel evozierte und akustische evozierte Potenziale) eingesetzt, um die entsprechnenden Leitugsbahnen zu messen.

Zusätzlich können auch die motorischen Leitungsbahnen vom Herzen zu den Muskeln bzw. Nervenleitung durch die sogenannte motorisch evozierten Potenziale (MEP) dargestellt werden.

Diese Technologien ermöglichen es, die elektrische Aktivität des Gehirns, der Nerven und Muskeln sowie deren strukturelle und funktionelle Veränderungen zu analysieren.

Was zeigt uns das EEG über die Aktivität des Gehirns?

Das Elektroenzephalogramm (EEG) misst die elektrische Aktivität des Gehirns mithilfe kleiner Elektroden, die auf der Kopfhaut angebracht werden.

Unsere Ärzt:innen bei Asklepios setzen es häufig ein, um die Ursachen von Anfallsleiden wie Epilepsie zu untersuchen, da es abnormale Gehirnwellenmuster sichtbar machen kann. Darüber hinaus hilft das EEG bei der Diagnostik von Schlafstörungen und kann Hinweise auf entzündliche Prozesse oder Stoffwechselstörungen im Gehirn geben. Das Verfahren ist schmerzfrei und liefert in Echtzeit Informationen über die Funktion des Gehirns, wodurch es besonders wertvoll in der Akutdiagnostik ist.

Passende Abteilungen

Finden Sie passende Abteilungen in Ihrer Nähe.

0 Elemente zur Auswahl
Sortiert nach: Alphabetisch

Wie untersucht die EMG und die ENG die Untersuchung von Muskeln und Nerven?

Die Elektromyografie (EMG) analysiert die elektrische Aktivität in den Muskeln und wird genutzt, um Erkrankungen des peripheren Nervensystems und der Muskulatur zu diagnostizieren.

Bei der Untersuchung werden feine Nadelelektroden in den Muskel eingeführt, um dessen Aktivität in Ruhe und unter Belastung zu messen. Dies ist besonders hilfreich bei der Abklärung von Erkrankungen wie Polyneuropathie, Myasthenie oder Muskeldystrophien.

Wichtig ist auch die Elektroneurografie (ENG), bei der die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen wird, um Nervenverletzungen oder -schädigungen zu identifizieren. So werden elektrische Reize mittels Oberflächenelektrode appliziert, die in geringem Maße unangenehm, aber durchaus ohne größere Belastung durchführbar sind.

Die Vorteile der unterschiedlichen Verfahren

Die Kombination verschiedener diagnostischer Methoden in der Neurophysiologie erlaubt eine umfassende Analyse des Nervensystems. Sie hilft nicht nur, Krankheiten zu erkennen, sondern auch, deren Ursachen besser zu verstehen. Auf dieser Grundlage können unsere Ärzt:innen individuell angepasste Therapien entwickeln.

Im Wesentlichen bietet die morphologisch physiologische Funktionsdiagnostik unersetzliche Informationen über den Zustand der peripheren Nerven, zum Teil der zentralnervösen Nervenleitungen.

Therapeutische Anwendung von elektrostimulierenden oder magnetstimulierenden Methoden finden in der neurologischen Forschung oder in Teilen auch in Rehabilitationskliniken statt. Verfahren wie die transkraniellen Magnetstimulation (TMS) oder die transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) können geschädigte Hirnregionen direkt stimulieren, um die Plastizität des Gehirns zu fördern und die Genesung zu unterstützen.

Auch Ansätze wie die selten eingesetzte Vagusnervstimulation (VNS) können dazu beitragen, chronische Erkrankungen wie Epilepsie oder Clusterkopfschmerzen zu behandeln. Diese Methode nutzt elektrische Impulse, die den Vagusnerv stimulieren und dadurch Einfluss auf verschiedene Gehirnregionen nehmen.

Die neurophysiologische Funktionsdiagnostik mittels EEG (Elektroencepahlographie), EMG, ENG (Elektromyografie und Elektroneurografie) sowie evozierte Potenziale (Visuelle evozierte Potenziale  VEP, SSEP und  AEP (somatosensibel evozierte Potentziale und akustisch evozierte Potenziale  MEP (motorische evozierte Potenziale) stellen unverzichtbar diagnostische Mittel innerhalb des Fachgebiets der Neurologie dar.

Wie steuert das Nervensystem unseren Körper?

Das Nervensystem ist die zentrale Schaltstelle des menschlichen Körpers und besteht aus zwei Hauptbereichen: dem zentralen Nervensystem (ZNS) und dem peripheren Nervensystem (PNS). Beide Systeme arbeiten eng zusammen, um alle Abläufe im Körper und Sinneseindrücke zu kontrollieren und anzupassen.

Das zentrale Nervensystem – Steuerzentrum des Körpers

Das zentrale Nervensystem (ZNS) umfasst das Gehirn und das Rückenmark. Das Gehirn ist dabei die oberste Steuerinstanz. Das Rückenmark dient als wichtige Kommunikationsleitung zwischen Gehirn und dem restlichen Körper. Über diese Verbindung können Signale schnell weitergeleitet werden, sei es, um Bewegungen zu koordinieren oder um auf äußere Reize zu reagieren.

Das periphere Nervensystem – Verbindungen im gesamten Körper

Im peripheren Nervensystem werden Impulse der Kraftentfaltung und der äußeren Sinneseindrücke oder aus den Organen an das zentrale Nervensystem über das Rückenmark letztlich ins Gehirn übertragen