Sarkome
Alles Wissenswerte über Sarkome
Seltene Krebsart

Sarkome sind bösartige Tumore. Sie können sowohl im Muskel-, Fett- oder Bindegewebe als auch in den Knochen auftreten. Es gibt mehr als 200 verschiedene Unterarten von Sarkomen. Jedoch machen sie nur etwa 1 Prozent der Krebsneuerkrankungen bei Erwachsenen aus.
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie alles Wichtige über diese seltene Tumorart. Neben den ersten Anzeichen, die auf ein Sarkom hinweisen können, beschreiben wir Ihnen, wie unsere Spezialist:innen die genaue Unterform bestimmen und welche Behandlungsmethoden unsere medizinischen Einrichtungen anbieten.
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen medizinische Unterstützung benötigen, stehen Ihnen die erfahrenen Fachkräfte von Asklepios mit Rat und Tat zur Seite.
Welche Symptome können bei Sarkomen auftreten?
Sarkome können fast überall im Körper entstehen. Die Symptome sind oft unspezifisch und hängen stark von der Lage des Tumors und seinem Wachstum ab. Es gibt jedoch einige häufige Anzeichen, die auf diese bösartigen Geschwülste hinweisen können. Im Folgenden haben unser Expert:innen für Sie Informationen zu den wichtigsten Hinweisen zusammengestellt:
Schmerzlose Schwellung oder Knoten
Die meisten Betroffenen ertasten eine Schwellung oder einen Knoten in der betroffenen Körperregion. Die Schwellung wird zunehmend größer, verursacht anfangs aber meist keine Schmerzen. Daher wird sie häufig erst spät bemerkt. Wenn eine Schwellung über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen bestehen bleibt oder sich vergrößert, sollte dies unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Spannungsgefühl an der betroffenen Stelle
Mit zunehmendem Wachstum des Tumors entsteht meist ein Spannungsgefühl in der betroffenen Region. Drückt das Sarkom auf umliegendes Gewebe oder Organe, sind die Beschwerden oft besonders stark ausgeprägt.
Schmerzen in Gelenken oder Knochen
Knochensarkome verursachen häufig Schmerzen in den betroffenen Gelenken oder Knochen. Sie können sowohl bei Bewegung als auch in Ruhe spürbar sein und nehmen in der Regel mit der Zeit zu. Bei fortgeschrittenem Tumorwachstum kommt es teilweise auch zu Gelenksteifigkeit.
Knochenbrüche ohne erkennbare Ursache
In einigen Fällen führen Knochensarkome dazu, dass die Knochen ohne äußere Einwirkung brechen. Die sogenannten pathologischen Frakturen entstehen, weil der Tumor die Stabilität des Knochens beeinträchtigt.
Allgemeine Beschwerden wie Gewichtsverlust oder Schwäche
Sarkome können auch mit allgemeinen Symptomen wie einem unerklärlichen Gewichtsverlust, Müdigkeit oder allgemeiner Schwäche einhergehen. Diese Beschwerden treten vor allem dann auf, wenn der Tumor bereits fortgeschritten ist oder Metastasen gebildet hat.
Sicht- oder tastbare Veränderungen
Verhärtungen oder Wucherungen sind ebenfalls häufige Symptome. Sie können sowohl oberflächlich als auch tiefer im Gewebe liegen und sind oft der Grund, warum Betroffene eine Arztpraxis aufsuchen.
Wichtig: Die genannten Symptome sind nicht spezifisch für Sarkome. Sie kommen auch bei anderen, weniger schweren Erkrankungen vor. Dennoch sollten sie nicht ignoriert werden, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum bestehen. Bitte lassen Sie diese Beschwerden ärztlich abklären. Handelt es sich tatsächlich um ein Sarkom, ist ein frühzeitiger Behandlungsbeginn ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Therapie. Unsere Fachkräfte bei Asklepios untersuchen Sie gründlich und beantworten Ihre Fragen gern und ausführlich.
Wie wird ein Sarkom diagnostiziert?
Aufgrund der oft unspezifischen Symptomatik ist eine sorgfältige Diagnostik erforderlich. Der erste Schritt ist eine gründliche Anamnese, bei der Sie der Ärztin oder dem Arzt Ihre Symptome schildern. Im Gespräch geht es außerdem um mögliche Risikofaktoren. Auch wenn sich meist keine genaue Ursache für die Entstehung eines Sarkoms finden lässt, können diese Tumore insbesondere bei genetischen Syndromen (anlagebedingte Entwicklungsstörungen) oder nach einer Strahlentherapie auftreten. An das Gespräch schließt eine körperliche Untersuchung an, bei der die Sie untersuchende Ärztin oder der Arzt auffällige Veränderungen erfasst.
Bildgebende Verfahren
Um den Verdacht auf ein Sarkom zu bestätigen, kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz. Sie helfen, die Größe, Lage und Ausbreitung des Tumors zu bestimmen und erste Hinweise auf dessen Beschaffenheit zu liefern. Goldstandard ist die Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird), da sie eine detaillierte Darstellung der Weichteile ermöglicht. Insbesondere bei Tumoren in schwer zugänglichen Bereichen wie dem Bauchraum sind Ultraschalluntersuchungen oder Computertomografien (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) gute Alternativen.
Gewebeentnahme (Biopsie)
Zur endgültigen Diagnose ist eine Gewebeprobe (Biopsie) notwendig. Unsere Fachkräfte entnehmen die Probe entweder mit einer Nadel (Fächerbiopsie) oder in einem kleinen chirurgischen Eingriff. Anschließend untersuchen Fachkräfte das entnommene Gewebe im Labor feingeweblich. Für die individuell abgestimmte Behandlung ist es wichtig, dass der Tumor einer konkreten Sarkom-Untergruppe zugeordnet wird.
Weitere Untersuchungen
Bestätigt sich der Verdacht auf ein Sarkom, können zusätzliche Untersuchungen erforderlich werden. Mittels Computertomografie oder einer Positronenemissionstomografie (PET, Untersuchung, die Stoffwechselaktivitäten im Gewebe darstellt) prüfen die Ärzt:innen beispielsweise, ob sich Metastasen gebildet haben.
Die erfahrenen Spezialist:innen in den Einrichtungen von Asklepios legen großen Wert auf eine präzise Diagnostik. Sie bildet die Voraussetzung für eine individuell angepasste und bestmögliche Behandlung. Zögern Sie bitte nicht, bei ungewöhnlichen oder länger anhaltenden Symptomen Kontakt zu unseren Fachkräften aufzunehmen
Welche Behandlungen stehen bei Sarkomen zur Verfügung?
Sarkome können in ihrer Art und ihrem Verlauf sehr unterschiedlich sein und erfordern daher eine maßgeschneiderte Herangehensweise. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios arbeiten erfahrene Mediziner:innen verschiedener Disziplinen eng zusammen, um ihren Patient:innen die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Im Folgenden finden Sie die gängigsten Behandlungsmethoden und ihre Einsatzbereiche.
Chirurgische Entfernung des Tumors
Eine vollständige Entfernung des Sarkoms durch eine Operation ist die wichtigste Behandlungsmethode. Dabei streben unsere Chirurg:innen einen Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe an. Das ist wichtig, weil insbesondere Weichteilsarkome bei unvollständiger Entfernung häufig erneut auftreten oder streuen. Die interdisziplinären Teams bei Asklepios planen den Eingriff in enger Abstimmung mit ihren Patient:innen. Unsere Pflegefachkräfte begleiten Sie von der Vorbereitung bis zur Nachsorge, damit Sie sich jederzeit gut betreut und in besten Händen wissen.
Strahlentherapie zur Tumorkontrolle
Die meisten Patient:innen werden ergänzend zur Operation mit ionisierender Strahlung behandelt; vor allem, wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte oder er an einer schwer zugänglichen Stelle sitzt. Hochpräzise Bestrahlungstechniken zerstören die Tumorzellen gezielt, während sie das umliegende gesunde Gewebe schonen. Bei Asklepios wird auch eine intraoperative Strahlentherapie (IORT) angeboten. Sie bietet Patient:innen mit fortgeschrittenen oder wiederkehrenden Bauchraumtumoren und Sarkomen eine innovative Behandlungsmöglichkeit. Im Gegensatz zur postoperativen Bestrahlung wird das Tumorbett direkt während der Operation bestrahlt, bevor die Wunde verschlossen wird. Die präzise Anwendung mit einem speziellen Applikator minimiert Schäden am umliegenden gesunden Gewebe wie dem Darm oder den Nieren. Die Behandlung dauert 40 bis 60 Minuten. Dabei verbleiben die Patient:innen weiter in Vollnarkose und werden engmaschig überwacht. Die intraoperative Strahlentherapie wird von interdisziplinären Behandlungsteams geplant und an den jeweiligen Einzelfall angepasst. Sie kann den Therapieerfolg deutlich verbessern.
Chemotherapie bei fortgeschrittenen Sarkomen
Patient:innen mit inoperablen Sarkomen und Betroffene, bei denen sich bereits Metastasen gebildet haben, bekommen in der Regel eine Chemotherapie. Sie kann helfen, das Tumorwachstum zu verlangsamen oder den Tumor zu verkleinern. Teilweise wird dadurch anschließend doch noch eine Operation möglich. Die behandelnden Fachkräfte stimmen die Medikamente individuell auf den Tumortyp ab. Unsere Pflegekräfte sind während der Behandlung an Ihrer Seite und halten die Nebenwirkungen so gut wie möglich in Schach.
Rehabilitation und Nachsorge
Nach der Behandlung unterstützt die Rehabilitation die Patient:innen dabei, sich körperlich und psychisch zu erholen. Um mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen, werden anschließend regelmäßige Untersuchungen durchgeführt. Dabei kommen auch bildgebende Verfahren zum Einsatz. Die Fachkräfte bei Asklepios legen großen Wert auf eine umfassende Nachbetreuung, die individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Ziel der Einrichtungen von Asklepios ist es, Ihnen eine ganzheitliche und bestmögliche Versorgung anzubieten. Sprechen Sie unsere Expert:innen gerne persönlich an, wenn Sie Fragen zu den Behandlungsmöglichkeiten haben.
Welche begleitenden Erkrankungen können bei Sarkomen auftreten?
In manchen Fällen treten Sarkome im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auf. So gibt es einerseits seltene genetische Syndrome (anlagebedingte Entwicklungsstörungen), die die Entstehung eines Sarkoms begünstigen können. Andererseits führen die Tumore oder deren Behandlung teilweise zu weiteren Erkrankungen. Diese Begleiterkrankungen können den Therapieverlauf beeinflussen und erfordern eine umfassende medizinische Betrachtung. Hier sind einige Beispiele:
Genetische Syndrome als Ursache für Sarkome
Einige genetische Syndrome bringen eine Veranlagung für Tumore mit sich:
- Li-Fraumeni-Syndrom: Diese seltene genetische Störung erhöht das Risiko für verschiedene Krebsarten, darunter Weichteil- und Knochensarkome. Sie entsteht durch eine Mutation im TP53-Gen, das für die Reparatur geschädigter Zellen verantwortlich ist.
- Neurofibromatose Typ 1 (NF1): Diese Erbkrankheit führt zu gutartigen Tumoren im Nervengewebe. Sie kann aber auch das Risiko für bösartige periphere Nervenscheidentumore (MPNST) erhöhen, eine Form von Sarkomen.
Folgeerkrankungen durch die Sarkombehandlung
Wird ein Sarkom mit Strahlen- oder Chemotherapie behandelt, kann das Risiko für andere Erkrankungen steigen:
- Strahleninduzierte Tumore: In seltenen Fällen kann es nach einer Strahlentherapie zu neuen Tumoren im bestrahlten Gewebe kommen, darunter auch sekundäre Sarkome.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bei einigen Patient:innen erhöht die Chemotherapie langfristig das Risiko für Herzprobleme wie die Kardiomyopathie (strukturelle Veränderung der Herzmuskulatur).
Erkrankungen durch Tumorwachstum
Das Fortschreiten eines Sarkoms kann ebenfalls weitere Erkrankungen auslösen:
- Lungenmetastasen: Weichteilsarkome streuen häufig in die Lunge, was Atemnot und andere Komplikationen zur Folge haben kann.
- Knochenschwäche und Frakturen: Bei Knochensarkomen ist mitunter die Stabilität der Knochen beeinträchtigt. Dadurch steigt das Risiko für spontane Brüche.
Die interdisziplinäre Betreuung bei Asklepios hilft, diese Ursachen oder Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Erfahrene Mediziner:innen unterschiedlicher Fachrichtungen arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen.
Kann man der Entstehung von Sarkomen entgegenwirken oder den Heilungsprozess unterstützen?
Die genauen Ursachen für Sarkome sind häufig unbekannt, daher lässt sich ihre Entstehung auch nicht direkt beeinflussen. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die das allgemeine Krebsrisiko senken und somit möglicherweise auch das Sarkomrisiko verringern können. Mit einem gesunden Lebensstil unterstützen Sie außerdem Ihren Körper beim Genesungsprozess.
Vermeiden Sie Alkohol
Alkohol wird mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht, auch wenn der direkte Zusammenhang mit Sarkomen nicht vollständig geklärt ist. Grundsätzlich ist es ratsam, auf Alkohol zu verzichten. Gesunde Getränke sind ungesüßte Tees oder Wasser mit einem Spritzer Zitrone. Darüber hinaus gibt es heutzutage viele Drinks in einer alkoholfreien Variante.
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung
Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette: Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem und kann das Risiko für verschiedene Krebsarten senken. Im Idealfall nehmen Sie täglich mindestens 400 Gramm Gemüse und 300 Gramm Obst zu sich. Ergänzen Sie Ihre Mahlzeiten mit gesunden Fetten aus Nüssen oder Olivenöl und vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel sowie zuckerreiche Produkte.
Bewegen Sie sich regelmäßig
Körperliche Aktivität unterstützt das Immunsystem. Expert:innen empfehlen mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche – das entspricht etwa 30 Minuten an fünf Tagen. Spaziergänge, Radfahren oder Yoga sind einfache Möglichkeiten, aktiv zu bleiben.
Vermeiden Sie den Kontakt mit krebserregenden Stoffen
Wenn Sie bei der Arbeit Kontakt zu Chemikalien wie Vinylchlorid haben, nutzen Sie unbedingt Schutzkleidung und halten Sie die Sicherheitsvorschriften ein. Der Stoff wird mit einem erhöhten Risiko für Angiosarkome der Leber in Verbindung gebracht.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei genetischen Risiken
Wenn in Ihrer Familie genetische Syndrome wie das Li-Fraumeni-Syndrom oder die Neurofibromatose Typ 1 bekannt sind, sollten Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Werden Sarkome oder andere Tumore in einem frühen Stadium erkannt, steigen die Heilungschancen.
Stärken Sie Ihr Immunsystem
Chronische Entzündungen können das Risiko für Weichteilsarkome erhöhen. Ausreichend Schlaf, Stressmanagement und eine gesunde Lebensweise wirken Entzündungen entgegen. Versuchen Sie, jede Nacht mindestens sieben bis acht Stunden zu schlafen. Tagsüber sorgen Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen für Stressabbau.
Die genannten Maßnahmen können nicht garantieren, dass Sie krebsfrei bleiben. Sie tragen aber zu einer besseren allgemeinen Gesundheit bei und reduzieren das Risiko für viele Erkrankungen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen gerne für weitere Informationen und Beratungen zur Verfügung.