Interdisziplinäre Schilddrüsen-Chirurgie

Seit Anfang 2019 behandeln wir, die HNO-Abteilung und die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, unsere Schilddrüsenpatienten gemeinsam und führen auch die Operationen gemeinsam durch. Wir sind der Meinung, dass Sie von der gebündelten Erfahrung und Expertise beider Fachabteilungen profitieren werden. Dies gilt für Diagnostik, Operation und Nachsorge. Dieses interdisziplinäre Vorgehen ist einmalig in Hamburg und garantiert eine optimale Qualität der operativen Versorgung.

Unser Team der Interdisziplinären Schilddrüsenchirurgie

Was ist die Schilddrüse, was macht sie?

Die Schilddrüse gehört zu den sog. endokrinen Organen, liegt unterhalb des Kehlkopfes, wiegt zwischen 18 und 40 g und besteht aus einem linken und einem rechten Lappen. In der Schilddrüse werden die beiden Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Tertrajodthyronin, Thyroxin) gebildet, gespeichert und in das Blut abgegeben. Die Freisetzung der Hormone wird in einem komplexen Regelkreis durch weitere Hormone geregelt. Die Schilddrüsenhormone sind beim Erwachsenen für den Stoffwechsel und Funktionszustand fast aller Organe notwendig.

Überfunktion? Unterfunktion? Was bedeutet das?

Die Erkrankungen der Schilddrüse können anhand der vorliegenden Stoffwechsellage und der zur Verfügung stehenden Hormon-Menge unterteilt werden.


Hypothyreose = Schilddrüsen-Unterfunktion

Hierbei steht zu wenig Schilddrüsenhormon zur Verfügung. Dies äußert sich häufig in Müdigkeit, Antriebsarmut, Gewichtszunahme und Obstipation (Verstopfung). Eine häufige Ursache für eine Unterfunktion ist die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis, eine spezielle chronische Entzündung der Schilddrüse. Eine Unterfunktion wird medikamentös mit Schilddrüsenhormonen behandelt.


Hyperthyreose = Schilddrüsen-Überfunktion

Das „Zuviel“ an Schilddrüsenhormon äußert sich häufig in Unruhe und Nervosität, Herzrasen, Hitzeempfindlichkeit, Gewichtsabnahme und Durchfall. Eine wichtige Ursache für eine Überfunktion ist ein sog. Autonomes Adenom. Dabei kommt innerhalb der Schilddrüse zu einer ungeordneten und überschießenden Bildung und Freisetzung der Schilddrüsenhormone. Auch der sog. Morbus Basedow führt durch eine Autoimmun-Erkrankung zu einer unkontrollierten Hormonfreisetzung. Beim Morbus Basedow treten häufig auch krankhafte Veränderungen an den Augen auf (Endokrine Orbitopathie).


Euthyreose = Normale Schilddrüsen-Funktion

Es gibt auch Erkrankungen wie die Knotenstruma (Kropf), die trotz einer normalen Funktion Probleme bereiten. Hier kommt es zu einer starken Vergrößerung der Drüse. Dies kann zu Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Luftnot führen.

Diagnostik

In unserer interdisziplinären Schilddrüsen-Sprechstunde werden wir nach einer genauen Befragung (Anamnese), einer körperlichen Untersuchung und einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) weitere diagnostischen Schritte mit Ihnen besprechen und vornehmen. Dazu gehört z. B. eine Szintigrafie, in der zwischen einer Hypothyreose (kalter Knoten) und Hyperthyreose (heißer Knoten unterschieden werden kann oder auch eine Punktion mit Probeentnahme.

Bitte bringen Sie zur Sprechstunde bereits vorhandene Vor-Befunde (z.B. Laborwerte, Szintigrafie, Sonografie) mit, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Falls eine Operation ansteht, wird Ihnen der Operatuer alle Schritte genau erklären.

Wann muss operiert werden?

Nicht jede Schilddrüsenerkrankung bedarf einer operativen Therapie. In einigen Fällen ist eine medikamentöse Therapie möglich oder es stehen alternative Behandlungsmethoden (z. B. Radiojodtherapie) zur Verfügung. Wir werden Sie in einem interdisziplinären Team (Chirurgie, HNO, Nuklearmedizin) individuell beraten. Eine operative Therapie ist in folgenden Fällen häufig notwendig: tumorverdächtige kalte Knoten, medikamentös nicht behandelbare Überfunktionen, erheblich vergrößerte Schilddrüsen (Knotenstruma) mit Luftnot und Schluckstörungen oder bösartige Schilddrüsentumoren.

Wie läuft ein Schilddrüsen-Operation ab?

Die Schilddrüsenoperation wird in Vollnarkose vorgenommen. Über einen 3-5cm langen Schnitt am Hals wird das Organ freigelegt und das erkrankte Gewebe entfernt. Je nach Befund wird nur eine Seite (Hemithyreoidektomie)oder beide Seiten (Thyreoidektomie) entfernt. Bei allen Operation werden bei uns die Stimmbandnerven aufgesucht und in ihrer Funktion durch ein sog. „Neuro-Monitoring“ kontinuierlich während der Operation überprüft. Das verhindert mit großer Sicherheit die Schädigung der wichtigen Stimmbandnerven. Die operative Behandlung durch ein interdisziplinäres Team (HNO + Chirurgie) erhöht zudem Sicherheit und Qualität.

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