Aortenaneurysma

Ein Aortenaneurysma ist definiert als krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader - meist im Bereich der Bauchaorta unterhalb des Abganges der Nierenschlagadern lokalisiert. In Deutschland leiden ca 5 % der Bevölkerung über 50 Jahre an einem Aortenaneurysma.

Aufgrund einer Wandschwäche der Hauptschlagader kommt es insbesondere bei einem hohen Blutdruck in diesem Bereich zu einer Erweiterung der Gefäßwand. Die wesentlichen Risikofaktoren für die Entwicklung eines Aortenaneurysmas sind das Alter, männliches Geschlecht, Rauchen, Bluthochdruck und genetische Disposition. Aortenaneurysmen bleiben häufig nicht erkannt und ohne Beschwerden. Ab einer kritischen Größe können sie platzen, was eine tödliche Gefahr für betroffene Patienten darstellt.

Unser Ziel ist eine rechtzeitige Diagnosestellung und Behandlung, sofern die kritische Größe überschritten ist.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Oft entdecken Ärzte ein Aortenaneurysma im Rahmen einer Routineuntersuchung. Ein Screening der Bevölkerung für ein Bauchaortenaneurysma mit Ultraschall ist bei Personen > 65 Jahre, vor allem bei Rauchern empfohlen. Neben Ultraschall liefern bildgebende Maßnahmen wie eine Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Angiografie (Darstellung der Gefäße) Details über die Größe und Gefährlichkeit eines Aortenaneurysmas. 

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

aortenprothese

Ab einem Durchmesse von 3 cm bieten wir, solange das Aneurysma keine Beschwerden verursacht und kein rasches Wachstum zeigt, Verlaufskontrollen in regelmäßigen Überwachungsintervallen an. Um den Verlauf der Erkrankung günstig zu beeinflussen, gibt es Medikamente, welche die Risikofaktoren einschränken können.

Ab einem Aneurysma der Bauchaorta von 5,5 cm bei Männern und 5 cm bei Frauen wird eine operative Versorgung empfohlen. In besonderen Fällen kann die Indikation dafür auch bereits bei kleineren Aneurysmen individuell gestellt werden. Die Therapie kann offen-chirurgisch durch einen Bauchschnitt und Ersatz des betroffenen Gefäßsegments mit einer Prothese, oder endovaskulär ohne Bauchschnitt durch Implantation eines Stentgrafts (EVAR) durch die Leistenschlagader erfolgen. Im Rahmen einer interdiziplinären Aortenkonferenz in unserem Zentrum wird jeder Fall ausführlich besprochen. Welche Methode bei Ihnen angewandt wird, entscheiden Sie nach einem persönlichen Gespräch mit einem qualifizierten Expertenteam, das Ihnen anhand der erhobenen Befunde die jeweiligen Behandlungsmethoden erläutert.

Nach Ihrer Vorstellung in unserer Aortensprechstunde und vor Planung des chirurgischen Eingriffes bieten wir Ihnen in unserer Klinik eine komplette Abklärung des operativen Risikoprofils (Herzuntersuchung, Lungenuntersuchung sowie Einschätzung des Narkoserisikos)

Unser Ziel ist Ihnen die bestmögliche Behandlung Ihrer Erkrankung anzubieten durch eine Therapie, die ganz auf Sie abgestimmt ist. Dabei berücksichtigen wir streng die Leitlinien der Fachgesellschaften, an deren Erstellung wir als ausgewiesenes Kompetenzzentrum mitgewirkt haben.

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