Erkrankungen der Hauptschlagader (Aorta)

Aussackungen (Aneurysmen) oder Einrisse (Dissektionen) der Hauptschlagader können sowohl im Brustkorb als auch im Bauchraum auftreten. Zumeist liegt eine generalisierte Arteriosklerose zugrunde, die die Elastizität der Aorta mindert. Je nach dem Durchmesser der Aorta und der Geschwindigkeit des Fortschreitens der Veränderungen wächst die Gefahr einer lebensbedrohlichen Ruptur mit Blutung in den Bauch- oder Brustraum.

Eine Behandlungsindikation besteht ab einem Durchmesser von 55 mm bei Männern und 50 mm bei Frauen, bei rascher Größenzunahme (mindestens 5 mm pro halben Jahr) sowie bei Beschwerden.

Symptome
Erweiterungen oder Einrisse mit Einblutung in die Aortenwand können lange Zeit stabil und unbemerkt bleiben. Wiederkehrende oder akut auftretende Schmerzen können allerdings ein wichtiges Warnsignal sein.

Ursachen
Die wesentlichen Risikofaktoren für Aortenerkrankungen sind das Rauchen und der Bluthochdruck. Aber auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Mit zunehmendem Alter entwickeln Männer bis zu 9-mal häufiger ein Aneurysma als Frauen; 10% der Männer über 65 Jahren mit einem erhöhten Blutdruck haben eine vergrößerte der Hauptschlagader.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Eine hohe Zuverlässigkeit zur Diagnosestellung bietet die für Sie schonende und schmerzfreie  Ultraschalluntersuchung des Bauches, wobei die spezielle Technik der Farbgebung die Genauigkeit verbessert. Weitere bildgebende Methoden sind die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT). Bei diesen Untersuchungen wird dem Patienten in manchem Fällen Kontrastmittel gespritzt, um die Ergebnisse für die anschließende Therapieplanung (z.B. Berechnung der Größe von Stentprothesen) verwenden zu können. Neben dem Ausmaß der Erweiterung werden die Beziehungen zu den benachbarten Organen und Gefäßen dokumentiert. Dies gewährleistet eine genaue Beurteilung der Befunde und eine gezielte Behandlung.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Verlauf kontrollieren

Liegt ein Einriss oder eine Aussackung der Aorta vor, so ist es entscheidend, dass der Blutdruck gut eingestellt wird (< 130/80 mmHg). Auf Nikotin muss konsequent verzichtet werden. Wenn die Veränderungen geringfügig und stabil sind und keine Beschwerden machen, sind  unter Berücksichtigung der Größe der Veränderung regelmäßige Verlaufskontrollen mittels Ultraschalluntersuchung ausreichend.

 

Schonend und wirksam

Andernfalls ist eine direkte Behandlung der Aorta notwendig. In der Klinik für Gefäßmedzin führen wir sowohl die minimal-invasive endovaskuläre Therapie als auch den offen-chirurgischen Eingriff durch. Bei der  endovaskulären Intervention wird die Aorta mittels Stentprothese von innen „geschient“. Dank hoher Expertise und modernen Implantaten können wir so auch komplexe Veränderungen schonend behandeln.

Auch Erkrankungen der thorakalen Aorta (im Brustkorb befindlicher Abschnitt der Hauptschlagader) werden in der Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie endovaskulär, das heißt ohne große Brustkorb eröffnende Operation behandelt.

 

Individueller Therapiewunsch

Welche Methode bei Ihnen angewandt wird, entscheiden Sie mit unserem Expertenteam, das Ihnen anhand der erhobenen Befunde das Für und Wider der jeweiligen Behandlungsmethode erläutert. Uns ist dabei sehr wichtig, Sie umfassend über mögliche Risiken, die Prognose und Erfolgsaussichten zu beraten. Zögern Sie bitte nicht, uns so lange zu befragen, bis alle Ihre Unklarheiten beseitigt sind. In jedem Fall werden Sie zuvor eingehend auf Erkrankungen des Herzens und der Lunge untersucht; zudem wird überprüft, ob auch an den Schlagadern der Beine sowie des Halses krankhafte Veränderungen vorliegen, die behandelt werden müssen.
Die Notwendigkeit einer Anschlussheilbehandlung wird in jedem Einzelfall geprüft.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge

Am Entlassungstag führen wir mit Ihnen ein ausführliches Gespräch und weisen Sie dabei auf die besonderen Dinge hin, die Sie zukünftig beachten sollten. Sie erhalten einen Brief für Ihren weiterbehandelnden Arzt, in dem neben der Entlassungsmedikation diese Empfehlungen nochmals  schriftlich festgehalten werden.

Nach einer erfolgreichen Behandlung sollten Sie regelmäßig die Funktion der Stentprothese mittels Ultraschall überprüfen lassen. Nehmen Sie daher gern Kontakt mit unserer Gefäßsprechstunde auf. Das qualifizierte Team vereinbart mit Ihnen Termine zur Nachsorge.

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