Bauchaortenaneurysma

Unter einem Bauchaortenaneurysma versteht man eine krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader (Aorta) im Bauchraum um 50% ihres ursprünglichen Durchmessers. Bei zunehmender Gefäßverkalkung verliert die Hauptschlagader an Elastizität und erweitert sich immer mehr.

Wichtigster Risikofaktor für die Entstehung und das Wachstum ist dabei das Rauchen. Mit zunehmendem Alter entwickeln Männer bis zu 9 Mal häufiger ein Aneurysma als Frauen; 10% der Männer über 65 Jahre mit einem erhöhten Blutdruck sind daran erkrankt. Ab einem Durchmesser von über 5 cm steigt das Risiko, dass diese Erweiterung wegen der dünnen Wand einreißen kann mit einer lebensbedrohlichen Blutung in die freie Bauchhöhle.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Eine hohe Zuverlässigkeit zur Diagnosestellung bietet die für Sie schonende und schmerzfreie  Ultraschalluntersuchung des Bauches, wobei die spezielle Technik der Farbgebung die Genauigkeit verbessert. Weitere bildgebende Methoden sind die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT). Bei diesen Untersuchungen wird dem Patienten in manchem Fällen Kontrastmittel gespritzt, um die Ergebnisse für die anschließende Therapieplanung (z.B.  Berechnung von Stentprothesen, s.u.) verwenden zu können. Neben dem Ausmaß der Erweiterung werden die Beziehungen zu den benachbarten Organen und Gefäßen dokumentiert. Dies gewährleistet eine genaue Beurteilung Ihrer Befunde und eine gezielte Behandlung.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Je nach Größe der Erweiterung sind regelmäßige Kontrollen mittels einer Ultraschalluntersuchung ausreichend. Wenn die Größe des Aneurysmas den behandlungsbedürftigen Durchmesser erreicht hat, werden mit  Ihnen die beiden möglichen Behandlungsmethoden ausführlich besprochen: zum Einen die minimal-invasive Therapie mittels Stentprothese, bei der die Erweiterung der Bauchschlagader von innen „geschient“ wird, zum Anderen die seit Jahren bewährte offene Operation. Welche Methode bei Ihnen angewandt wird, entscheiden Sie mit unserem qualifizierten Expertenteam, das Ihnen anhand der erhobenen Befunde das Für und Wider der jeweiligen Behandlungsmethode erläutert. Uns ist dabei sehr wichtig, Sie umfassend über mögliche Risiken, die Prognose und Erfolgsaussichten zu beraten. Zögern Sie bitte nicht, uns so lange zu befragen, bis alle Ihre Unklarheiten beseitigt sind. In jedem Fall werden Sie zuvor eingehend auf Erkrankungen des Herzens und der Lunge untersucht; zudem wird überprüft, ob auch an den Schlagadern der Beine Erweiterungen vorliegen, die behandelt werden müssen.
Die Notwendigkeit einer Anschlussheilbehandlung wird in jedem Einzelfall geprüft.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge

Am Entlassungstag führen wir mit Ihnen ein ausführliches Gespräch und weisen Sie dabei auf die besonderen Dinge hin, die Sie zukünftig beachten sollten. Sie erhalten einen Brief für Ihren weiterbehandelnden Arzt, in dem neben der Entlassungsmedikation diese Empfehlungen nochmals  schriftlich festgehalten werden.

Nach einer erfolgreichen Behandlung sollten Sie die regelrechte Funktion sowohl der Stent- als auch der operativ eingebrachten Prothese mittels Ultraschall regelmäßig überprüfen lassen. Diese Kontrollen können Sie jederzeit bei uns im Hause in der Gefäßsprechstunde wahrnehmen.

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