Darmerkrankungen

Darmprobleme mutieren immer mehr zu einer chronischen Volkskrankheit. Der Darm lässt sich wie kein anderes Organ so schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Andererseits findet bei Darmerkrankungen eine Fehlbesiedelung der Darmflora statt, die in der Regel im weiteren Verlauf eine Störung der Darmfunktion zur Folge hat.

Wir helfen Ihnen bei

  • gutartigen Darmerkrankungen
  • bösartigen Darmerkrankungen

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Bösartige Darmerkrankung

Früh erkannt ist Darmkrebs heilbar: Darmspiegelungen helfen das Krebsrisiko zu minimieren. In jeder dritten Vorsorgekoloskopie werden Krebsvorstufen erkannt und noch in derselben Sitzung entfernt. Eine Operation ist dann nicht mehr erforderlich. Gemeinsam mit der Hamburger Krebsgesellschaft und der Barmer GEK haben wir die Kampagne „1000 mutige Männer für Harburg“ angestoßen, die die Vorsorge verbessern soll.

Bei Patienten mit einem bösartigen Darmtumor (kolorektales Karzinom, KRK) sind vor einer Operation vier Schritte von Bedeutung:

  • die Untersuchung der Umgebung des Tumors, entsprechend der Leitlinien
  • die Untersuchung des Patienten in Bezug auf die Narkose und die anschließende Entscheidung, welche Narkose eingesetzt wird
  • Abklärung der Risiken durch die Kardiologie (Herz) oder die Lungenfachabteilung
  • Besprechung der Erkrankung und des definitiven Therapieplans in unserer gemeinsamen Tumorkonferenz

Unsere Klinik ist Teil des Darmzentrums. Sie können sich in einer ersten Untersuchung im medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) am Schloßmühlendamm vorstellen. Hier führen unsere Ärzte die endoskopische Diagnostik durch. Dieser wird an das Bauchzentrum in unserem Haus übermittelt. Alle Untersuchungen sollen für einen Tag geplant werden und montags oder dienstags stattfinden, damit die Patienten durch die Ärzte des Zentrums am Dienstagnachmittag in der Tumorkonferenz vorgestellt werden können. Wenn keine weitere Abklärung erforderlich ist, werden Sie mittwochs zur definitiven Therapie stationär aufgenommen. Diese erfolgt durch die Sprechstunde des Bauchzentrums. Mittwochs wird auch ein ausführlicher Bericht an Ihren Hausarzt übermittelt.

Mit dem Prinzip “Alle Untersuchungen aus einer Hand und an einem Tag” wollen wir für Sie einen optimalen Behandlungsablauf erreichen. Im  Beratungsgespräch erläutern wir die Befunde, so dass Sie ausführlich Fragen stellen können. Wenn Ihnen bei schwierigen Befunden etwas unklar ist oder Sie unsicher sind, fragen Sie gern nach.

Gutartige Darmerkrankung

Die sogenannte Divertikel-Bildung ist ebenfalls ein häufiger Grund für eine Darm-OP. Dabei handelt es sich um gutartige Ausstülpungen der Darmwand (meist im Bereich des Dickdarms, im linken Unterbauch), die zu Entzündungen des Darmes führen können. Die Krankheit verläuft schubweise und kann wiederholt auftreten. Um dies rechtzeitig zu erkennen, ist auch hier eine Magen- oder Darmspiegelung sinnvoll und diagnosegebend.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beugen das Darmkrebsrisiko vor und sind daher von großer Wichtigkeit.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Konservativ

Ein Entzündungsschub führt oft zur stationären Aufnahme und wird mittels vorübergehender Nahrungskarenz (vorübergehender Verzicht auf Nahrung) und intravenöser Antibiotikagabe behandelt.

Operativ

Bösartige Darmerkrankung

Bei Darmkrebs im Anfangsstadium, wird die operative Entfernung des betroffenen Darmstückes als Hauptsäule der Therapie vorgenommen. In den frühen Tumorstadien reicht die Maßnahme zur Heilung aus. Bei fortgeschrittenem Tumorstadium kommen multimodale Therapiekonzepte, d.h. verschiedene aufeinander folgende Therapien (z.B. Bestrahlung/Chemotherapie - Operation - Chemotherapie), zur Anwendung. Die Heilungschancen sind umso größer, je früher die Behandlung beginnt.

Gutartige Darmerkrankung

Im Rahmen einer Entzündung kann es auch zum Darmdurchbruch mit Stuhlaustritt in die Bauchhöhle und begleitender Bauchfellentzündung kommen. Dies erfordert eine sofortige Notfalloperation, bei der das betroffene Darmsegment entfernt und die Bauchhöhle gesäubert wird. Manchmal ist in dieser Situation die Anlage eines künstlichen Darmausganges vorübergehend erforderlich.

Um dem Notfalleingriff vorzubeugen, wird die Möglichkeit des Wiederauftretens nach Abklingen des Entzündungsschubes abgeklärt. Falls das Risiko einer nochmaligen schweren Entzündung besteht, wird eine vorbeugende Entfernung des entsprechenden Darmsegmentes im entzündungsfreien Intervall empfohlen. Hier kommt standardisiert die Schlüssellochtechnik zum Einsatz, wodurch sich der stationäre Aufenthalt im Vergleichen zum offenen Verfahren mit einem langen Bauchschnitt in der Regel auf ca. 4-7 Tage verkürzt.

Uns ist dabei sehr wichtig, Sie so umfassend über mögliche Risiken, die Prognose und Erfolgsaussichten zu beraten, dass Sie anschließend die für Sie beste Entscheidung treffen können. Zögern Sie bitte nicht, uns so lange zu befragen, bis alle Ihre Unklarheiten beseitigt sind.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge

Am Entlassungstag führen wir mit Ihnen ein ausführliches Gespräch und weisen Sie dabei auf die besonderen Dinge hin, die Sie weiterhin beachten sollten. Sie erhalten einen Brief für Ihren weiterbehandelnden Arzt, in dem die Empfehlungen neben der Entlassungsmedikation noch einmal schriftlich festgehalten werden.

Regelmäßige Nachsorgekontrollen sind unabdingbar, um ein eventuelles Nachwachsen des Tumors frühzeitig zu erkennen und sofort handeln zu können. Diese Nachsorge kann über mehrere Jahre dauern, ist aber nur zu Ihrer Sicherheit.

Um nach der Krebsbehandlung wieder in ein normales Leben starten zu können, steht Ihnen das Team unseres Sozialdienstes zur Seite. Genauere Informationen erhalten Sie von unserem kompetenten Pflegepersonal auf Station. Wir kooperieren mit der Hamburger Krebsgesellschaft, die eine Beratungsstelle in Harburg eingerichtet hat, und mit der Deutschen ILCO als Patientenselbsthilfe, die regelmäßig bei uns – auch auf Station – berät.

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