Synkopendiagnostik
Alles Wissenswerte über Synkopendiagnostik
Untersuchung mit Kipptisch und Ereignisrekorder
Plötzlich das Bewusstsein zu verlieren, ist für die Betroffenen sehr beunruhigend. Oft entsteht eine solche kurzfristige Ohnmacht, die medizinisch als Synkope bezeichnet wird, durch vorübergehende Kreislaufstörungen oder Herzrhythmusprobleme. Wichtig ist, die zugrundeliegende Ursache genau abklären zu lassen. Dabei spielen der Kipptisch-Test und der implantierbare Ereignisrekorder eine wichtige Rolle. Mit diesen modernen Methoden sind Ärzt:innen in der Lage, spezifische Muster im Blutdruck und Herzrhythmus zu identifizieren, die mit einer Synkope in Verbindung stehen.
Im Folgenden stellen Ihnen Expert:innen von Asklepios den Kipptisch-Test und den Ereignisrekorder genauer vor. Sie erfahren, wie die Ärzt:innen damit die Ursachen von Ohnmachtsanfällen präzise bestimmen und zwischen harmlosen Reflexsynkopen und potenziell gefährlichen kardialen oder neurologischen Erkrankungen unterscheiden können. Das schafft die Grundlage für eine gezielte Therapie.
In den Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen fachkundige Medizinier:innen mit modernster Technologie zur Seite. Unsere Spezialist:innen klären die Ursache für Ihre Beschwerden ab und suchen gemeinsam mit Ihnen die beste Lösung für Ihre Gesundheit.
Wie helfen Kipptisch-Test und Ereignisrekorder bei der Diagnose von Synkopen?
Der Kipptisch-Test: die körperlichen Reaktionen überprüfen
Die Kipptischuntersuchung hat sich als Methode bei wiederkehrenden Ohnmachtsanfällen (Synkopen) bewährt. Unsere Ärzt:innen testen damit, wie Ihr Körper reagiert, wenn sich seine Position ändert. Dazu werden Sie auf einer beweglichen Liege angeschnallt. Nach einiger Zeit im Liegen wird die Liege auf etwa 70 Grad gekippt. In dieser Position verbleiben Sie für 30 bis 45 Minuten. Währenddessen beobachten die Fachkräfte kontinuierlich Ihren Blutdruck und die Herzfrequenz.
Besonders effektiv ist der nebenwirkungsarme Test bei Verdacht auf sogenannte vasovagale Synkopen, die durch eine Fehlregulation des Blutdrucks oder der Herzfrequenz ausgelöst werden. In einigen Fällen wird die spezifische Reaktion im Rahmen des Tests durch Medikamente provoziert. Unsere Spezialist:innen setzen den Kipptisch-Test häufig bei jüngeren Menschen mit bisher unauffälligen Untersuchungsergebnissen ein. Er bietet eine wertvolle Grundlage, um die Mechanismen der Synkope besser zu verstehen und gezielte Behandlungen einzuleiten.
Der Ereignisrekorder: Langzeitüberwachung des Herzrhythmus
Ein anderes Hilfsmittel, um Synkopen diagnostisch abzuklären, ist der Ereignisrekorder. Er eignet sich besonders zur Diagnostik von Ohnmachtsanfällen, die in unregelmäßigen Abständen auftreten. Das kleine Gerät wird im Rahmen eines minimalinvasiven Eingriffs unter die Haut implantiert. Dort zeichnet es über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren den Herzrhythmus auf. Die Daten werden entweder automatisch per Funksignal oder durch regelmäßige Abfragen übermittelt.
Einen Ereignisrekorder setzen unsere Fachkräfte vor allem bei Patient:innen ein, bei denen in herkömmlichen Langzeit-EKGs (Elektrokardiogramm, Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens) keine klaren Hinweise auf Herzrhythmusstörungen gefunden wurden. Der Vorteil liegt in der Langzeitüberwachung, die auch seltene und unregelmäßige Rhythmusstörungen zuverlässig erfasst. Gerade bei älteren Menschen mit Herz-Vorerkrankungen bietet diese Methode eine Möglichkeit, versteckte Ursachen für die Synkopen zu identifizieren. Das können etwa Asystolien (Aussetzen der Herzaktivität) oder Bradykardien (verlangsamter Herzschlag) sein.
Wann ist welche Methode besonders sinnvoll?
Der Kipptisch-Test eignet sich vor allem für Patient:innen, die im Stehen oder Sitzen in Ohnmacht fallen, was auf eine vasovagale Ursache hindeutet. Der Ereignisrekorder kommt hingegen zum Einsatz, wenn bei unklaren, wiederholten Synkopen andere Untersuchungen keine eindeutigen Ergebnisse geliefert haben. Beide Verfahren ergänzen sich in ihrer diagnostischen Aussagekraft und helfen unseren Ärzt:innen, die richtige Ursache der Synkope zu finden.
Wann ist eine Synkopen-Diagnostik sinnvoll?
Eine plötzliche Bewusstlosigkeit kann beunruhigend sein, ist in den meisten Fällen jedoch harmlos. Synkopen können jedoch auch durch verschiedene Grunderkrankungen ausgelöst werden. Um potenziell gefährliche Ursachen zu erkennen und gezielt zu behandeln, ist eine frühzeitige Diagnostik entscheidend. Treten Ohnmachtsanfälle wiederholt auf, sollten Sie sich unbedingt untersuchen lassen. Es besteht nicht nur ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Die Synkopen könnten auch auf schwerwiegende Herzrhythmusstörungen oder andere medizinische Probleme hinweisen.
Ob unsere Fachkräfte eine spezielle Synkopen-Diagnostik einleiten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine genaue Untersuchung ist beispielsweise erforderlich, wenn die Synkopen im Liegen oder während körperlicher Anstrengung auftreten, die Patient:innen das Bewusstsein plötzlich und ohne Vorboten verlieren oder falls es in der Familie einen Fall von plötzlichem Herztod gab. Symptome wie Herzklopfen vor der Ohnmacht, unklare Schwindelanfälle oder eine verlängerte Erholungszeit nach einer Synkope sollten ebenfalls ernst genommen werden.
Darüber hinaus ist bei einigen Patientengruppen eine erhöhte Wachsamkeit geboten. Ältere Menschen mit bekannten Herzerkrankungen oder jüngere Personen mit bisher ungeklärten Bewusstseinsverlusten stehen besonders im Fokus. Eine gründliche Synkopen-Diagnostik kann helfen, lebensbedrohliche Zustände wie Bradykardien, Asystolien oder strukturelle Herzprobleme frühzeitig zu identifizieren. Auch Patient:innen, die infolge von Stürzen durch Synkopen verletzt wurden, profitieren von einer zeitnahen Abklärung.
Mit dem Kipptisch-Test und dem Ereignisrekorder können unsere Fachkräfte zwischen harmlosen Reflexsynkopen und ernsthaften kardialen oder neurologischen Ursachen unterscheiden. Anschließend minimieren sie mit gezielten Maßnahmen das Risiko zukünftiger Episoden. Das verbessert die Lebensqualität der Betroffenen spürbar.
Warum sind Kipptisch-Test und Ereignisrekorder so wertvoll?
Synkopen werden oft durch schwer greifbare oder unregelmäßige Störungen wie Herzrhythmusprobleme verursacht, die mit klassischen Untersuchungsmethoden nur schwer nachzuweisen sind. Der Kipptisch-Test und der Ereignisrekorder erkennen zuverlässig spezifische Muster und Abweichungen in der Herz-Kreislauf-Funktion. Für die Patient:innen bedeuten die Untersuchungen keine besondere Belastung.
Eine präzise Diagnose ist die Voraussetzung für eine individuell angepasste Behandlung. Mit dem Kipptisch-Test und dem Ereignisrekorder können Ärzt:innen wiederholten oder unklaren Synkopen auf den Grund gehen. Für die Betroffenen ist die Situation oft sehr belastend und beängstigend. Damit stärken beide Diagnosemethoden auch das Vertrauen der Patient:innen in die Behandlung.
Wie laufen Kipptisch-Test und Ereignisrekorder-Untersuchung im Detail ab?
Kipptisch-Test: Was passiert während der Untersuchung?
Der Kipptisch-Test beginnt mit einer Ruhephase in liegender Position. Zunächst werden Sie mit Gurten auf einer speziellen Liege angeschnallt, damit Ihre Sicherheit gewährleistet ist. Während der gesamten Untersuchung überwachen Fachkräfte kontinuierlich Ihren Blutdruck und Ihre Herzfrequenz. Nach etwa 20 Minuten in der Liegeposition wird der Kipptisch zügig auf eine Neigung von etwa 70 Grad gebracht. Dabei erfassen die Ärzt:innen, wie der Körper auf den Wechsel in die aufrechte Haltung reagiert.
In der Regel verbleiben die Patient:innen 30 bis 45 Minuten in der aufrechten Position. Währenddessen achten die Fachkräfte auf Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder Kreislaufprobleme. Falls erforderlich, wird die Synkope gezielt durch ein Medikament ausgelöst, damit die Fachkräfte den zugrunde liegenden Mechanismus analysieren können. Treten relevante Symptome auf, kann die Untersuchung vorzeitig beendet werden.
Ereignisrekorder: Wie wird das Gerät eingesetzt?
Der Ereignisrekorder wird unter örtlicher Betäubung über einen kleinen Hautschnitt direkt unter die Haut gesetzt – meist im Brustbereich. Der minimalinvasive Eingriff dauert in der Regel nur wenige Minuten und erfolgt ambulant. Nach der Implantation ist der Rekorder sofort einsatzbereit. Über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren erfasst er mögliche Rhythmusstörungen.
Die Patient:innen können ihren Alltag wie gewohnt fortsetzen. Der Rekorder ist weder sichtbar, noch verursacht er irgendwelche Einschränkungen. Bei regelmäßigen Kontrollterminen werten unser Fachkräfte die aufgezeichneten Daten aus. Die Überwachung erfolgt entweder per Funksignal oder durch Auslesen des Geräts in der Praxis.
Beide Verfahren ermöglichen verlässliche Diagnosen, die entscheidend für die weitere Behandlung sind.
Wie profitieren Patient:innen vom Kipptisch-Test und dem Ereignisrekorder?
Der Kipptisch-Test und der Ereignisrekorder tragen dazu bei, schwerwiegende Gesundheitsrisiken wie Herzrhythmusstörungen oder Regulationsprobleme des Kreislaufs frühzeitig zu erkennen. Die zielgerichtete Diagnostik legt den Grundstein für eine individuelle Behandlung, die das Risiko zukünftiger Synkopen minimiert und die Lebensqualität deutlich verbessern kann.
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen unter wiederkehrenden Ohnmachtsanfällen leiden, empfehlen Ihnen unsere Expert:innen eine medizinische Abklärung. Unsere Fachkräfte bei Asklepios setzen alles daran, mit moderner Technologie und fundiertem Wissen die beste Lösung für Ihre Gesundheit zu finden. Nehmen Sie dazu gerne direkt Kontakt zu unseren Einrichtungen auf.