Asklepios Klinik Barmbek

Herzkatheter über das Handgelenk

Alles Wissenswerte über Untersuchung durch einen radialen Zugang

Herzkatheter-Untersuchung über das Handgelenk

Die Herzkatheter-Untersuchung über das Handgelenk (radialer Zugang) ist eine fortschrittliche Methode der Herzdiagnostik und -therapie. Dabei wird ein feiner Katheter über die Arteria radialis direkt zum Herzen geführt. Diese Technik bietet nicht nur eine präzise Darstellung der Herzkranzgefäße, sondern ermöglicht auch die direkte Behandlung von Engstellen. Mit Vorteilen wie einem reduzierten Blutungsrisiko, kürzeren Erholungszeiten und höherem Komfort für die Patient:innen hat sich diese Methode in der kardiologischen Versorgung zunehmend etabliert. In den kommenden Abschnitten beschreiben Spezialist:innen von Asklepios für Sie alles Wichtige über den Ablauf, die Sicherheit und die innovativen Technologien, die diese Methode so effektiv machen.

Bei unseren Fachkräften mit ihrer Erfahrung und Kompetenz sind Sie in guten Händen. Sie  beantworten Ihre Fragen gern und sind für Sie da.

Warum ist der Zugang über das Handgelenk so vorteilhaft?

Der Herzkatheter über das Handgelenk bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl den Komfort als auch die Sicherheit der Patient:innen erhöhen. Im Vergleich zum traditionellen Zugang über die Leiste weist diese Methode entscheidende Vorzüge auf. Unsere Spezialist:innen nennen Ihnen im Folgenden die wichtigsten.

Weniger Risiken und mehr Komfort für Patient:innen

Durch die Punktion der Arteria radialis am Handgelenk lassen sich bestimmte Risiken im Vergleich zum Zugang über die Leiste deutlich reduzieren. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:

  • Reduziertes Blutungsrisiko: Blutungen und Gefäßkomplikationen wie Pseudoaneurysmen oder Gefäßeinrisse treten beim Zugang am Handgelenk seltener auf. Das Risiko für lebensbedrohliche retroperitoneale (hinter dem Bauchfell gelegene) Blutungen, die beim Leistenzugang auftreten können, entfällt nahezu komplett.
  • Schnellere Mobilisierung: Nach einer Untersuchung über das Handgelenk können Patient:innen in der Regel direkt aufstehen und sind nicht an eine längere Bettruhe gebunden, wie es beim Leistenzugang oft der Fall ist. Dies ist besonders vorteilhaft für ältere Menschen oder Patient:innen, die Schwierigkeiten haben, längere Zeit ruhig liegen zu bleiben.
  • Schmerzarme Heilung: Die Einstichstelle am Handgelenk ist kleiner und meist weniger schmerzhaft als in der Leiste. Darüber hinaus lassen sich kleinere Blutergüsse oder Nachblutungen durch einfachen Druck gut kontrollieren.

Ideal für ambulante Patient:innen und spezielle Gruppen

Der radiale Zugang eignet sich besonders gut für Patient:innen, die ambulant behandelt werden, oder für Menschen mit speziellen gesundheitlichen Voraussetzungen.

  • Ambulanter Eingriff: Da eine schnelle Mobilisierung möglich ist, können viele Patient:innen nach wenigen Stunden die Klinik verlassen.
  • Patient:innen mit erhöhtem Blutungsrisiko: Personen, die Blutverdünnungsmittel einnehmen, profitieren von der besseren Komprimierbarkeit der Arteria radialis.
  • Patient:innen mit eingeschränkter Beweglichkeit: Für Menschen, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen nur schwer absolute Bettruhe einhalten können, ist der Zugang über das Handgelenk besonders geeignet.

Geringere psychische Belastung

Viele Patient:innen empfinden den Eingriff über das Handgelenk als weniger belastend. Die Vorstellung, dass unsere Spezialist:innen den Katheter über den Arm einführen, wirkt oft beruhigender als der Zugang über die Leiste. Zudem ist der Eingriff durch die kleinere Einstichstelle diskreter und hinterlässt weniger sichtbare Spuren.

Mit diesen Vorteilen bietet der radiale Zugang eine moderne, patient:innenorientierte Alternative, die sich zunehmend als Standard in der Herzkatheter-Diagnostik und -Therapie etabliert.

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Wie läuft eine Herzkatheter-Untersuchung über das Handgelenk ab?

Die Durchführung eines Herzkatheters über die Arteria radialis folgt einem klar strukturierten Ablauf. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios haben dabei sowohl Ihre Sicherheit als auch Ihren Komfort im Blick. Vom ersten Vorbereitungsschritt bis zur unmittelbaren Nachsorge zeichnet sich dieses Verfahren durch Präzision und Effizienz aus.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Vor Beginn der Untersuchung erfolgt eine sorgfältige Vorbereitung. Unsere Ärzt:innen informieren Sie zunächst über den Ablauf und klären Ihre Fragen. Dann prüfen unsere Fachkräfte die Arteria radialis am Handgelenk durch Abtasten auf ihren Puls, um sicherzustellen, dass sie als Zugang geeignet ist. Eine spezielle Vorbereitung wie der früher empfohlene Allen-Test ist nicht mehr nötig, da ein tastbarer Puls als ausreichend gilt.

Unsere Fachkräfte desinfizieren die Einstichstelle gründlich und betäuben sie örtlich, meist durch eine kleine Injektion oder den Einsatz von Lidocainpflastern. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass der Eingriff weitgehend schmerzfrei ist. Der Arm wird während der gesamten Untersuchung auf einer speziellen Schiene stabilisiert, um eine optimale Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Während der Punktion und des Eingriffs

Der eigentliche Eingriff beginnt mit der Punktion der Arteria radialis, die etwa 2 cm oberhalb des Handgelenks erfolgt. Hierbei verwenden unsere Spezialist:innen eine feine Nadel, um das Gefäß zu erreichen. Nach erfolgreicher Punktion führen sie einen Draht vorsichtig in die Arterie ein, um die Platzierung einer Schleuse zu ermöglichen. Diese Schleuse dient als Zugang für den Katheter und ist so gestaltet, dass sie die Gefäßwände schont.

Über die Schleuse wird der Katheter unter Röntgenkontrolle bis zum Herzen vorgeschoben. Durch die Einspritzung eines Kontrastmittels machen unsere Fachkräfte die Herzkranzgefäße und die Herzkammern sichtbar. Falls sie Engstellen oder Verengungen entdecken, können unsere Spezialist:innen diese direkt behandeln, beispielsweise durch die Platzierung eines Stents.

Im Vergleich zum Leistenzugang ist die Zugangsroute über das Handgelenk weniger invasiv. Die Arteria radialis liegt oberflächlicher, was die Punktion erleichtert und das Risiko schwerer Blutungskomplikationen minimiert. Gleichzeitig erlaubt der Zugang über den Arm eine ergonomischere Arbeitsweise für die Fachkräfte.

Nach der Untersuchung

Nach Abschluss des Eingriffs entfernen unsere Fachkräfte den Katheter vorsichtig und ziehen die Schleuse noch am Untersuchungstisch heraus. Anschließend legen sie einen speziellen Druckverband an, um die Blutung zu stoppen. Dieser Verband ist so konzipiert, dass er den Blutfluss nicht unterbricht, was einem Verschluss der Arterie vorbeugt.

In der Regel können Sie nach einem radialen Eingriff direkt aufstehen und müssen keine stundenlange Bettruhe einhalten. Unsere Pflegekräfte bei Asklepios sind für Sie da und stehen Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.

Wie verbessern neue Technologien die Herzkatheter-Untersuchung?

Die Herzkatheter-Untersuchung über das Handgelenk hat sich in den letzten Jahren durch innovative Technologien und neue Techniken entscheidend weiterentwickelt. Mit der Miniaturisierung der Geräte und der Nutzung alternativer Gefäße wird der Eingriff nicht nur präziser, sondern auch schonender. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios erklären diese Aspekte im Folgenden:

Miniaturisierte Geräte: Präzision auf kleinstem Raum

Moderne Herzkatheter sind deutlich kleiner und flexibler geworden. Diese Miniaturisierung ermöglicht eine sanftere Einführung in die Arteria radialis und reduziert das Risiko von Gefäßverletzungen oder Spasmen. Darüber hinaus erlauben diese feinen Instrumente eine detailliertere Untersuchung, da sie besser durch schmale Gefäße navigieren können.

Alternative Gefäße für spezielle Anforderungen

Neben der Arteria radialis nutzen Ärzt:innen zunehmend die distale Arteria tabatière als Zugangsweg, eine kleine Arterie am Handrücken. Dieser Zugang bietet besondere Vorteile, etwa bei Patient:innen, bei denen die Arteria radialis aufgrund von Vorverletzungen oder medizinischen Notwendigkeiten unzugänglich ist. Die Arteria tabatière liegt anatomisch günstig und ist leicht zu komprimieren, was das Risiko von Blutungen zusätzlich minimiert. Gleichzeitig bleibt die Arteria radialis für künftige medizinische Eingriffe erhalten.

Effizienzsteigerung durch moderne Technik

Die neuen Geräte und Techniken tragen auch dazu bei, die Dauer des Eingriffs zu verkürzen. Dies bedeutet weniger Belastung für die Patient:innen und optimierte Arbeitsabläufe für die Fachkräfte. Moderne Kathetersysteme ermöglichen eine nahtlose Kombination von Diagnostik und Intervention. So können unsere Spezialist:innen beispielsweise während der Untersuchung ein verengtes Herzkranzgefäß direkt behandeln und ein Stent einsetzen, sodass kein zweiter Eingriff notwendig ist.

Diese technologischen Errungenschaften zeigen, wie die Herzkatheter-Untersuchung über das Handgelenk durch kontinuierliche Innovation immer patient:innenfreundlicher und effizienter wurde.

Wie sicher ist die Herzkatheter-Untersuchung über das Handgelenk?

Die Herzkatheter-Untersuchung über das Handgelenk gilt als ein sicheres Verfahren, das durch moderne Technik und bewährte Protokolle Risiken minimiert. Dennoch, wie bei jedem medizinischen Eingriff, können auch hier Komplikationen auftreten. Doch diese sind selten, denn unsere Spezialist:innen können das Risiko durch gezielte Maßnahmen effektiv verringern. Im Fall der Fälle sind sie auf Komplikationen vorbereitet und können sie behandeln. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios klären Sie vor dem Eingriff ausführlich auf und beantworten Ihre Fragen. Sie sind bei unseren erfahrenen Fachkräften gut aufgehoben.

Mögliche Risiken

Obwohl der radiale Zugang über das Handgelenk weniger invasiv ist als der Leistenzugang, gibt es einige Risiken:

  • Gefäßspasmen: Die Arteria radialis reagiert manchmal mit einer kurzzeitigen Verkrampfung, was den Eingriff erschweren kann.
  • Gefäßverletzungen: Aufgrund des kleineren Durchmessers der Arteria radialis im Vergleich zu größeren Gefäßen besteht ein höheres Risiko für leichte Gefäßirritationen oder Verletzungen.
  • Blutungen: An der Punktionsstelle kann es zu Nachblutungen oder kleinen Blutergüssen kommen.
  • Radialisverschluss: In seltenen Fällen kann es zu einem Verschluss der Arteria radialis kommen. Diese Komplikation verläuft jedoch meist ohne Symptome, da die Durchblutung der Hand durch andere Gefäße gewährleistet bleibt.

Wie werden Risiken minimiert?

Um die Sicherheit des Eingriffs zu gewährleisten, setzen unsere Fachkräfte bei Asklepios auf bewährte Sicherheitsprotokolle und modernste Technik:

  • Erfahrene Fachkräfte: Geschultes Personal, das über eine hohe Routine im Umgang mit der transradialen Technik verfügt, führt den Eingriff durch. Regelmäßige Fortbildungen und eine Mindestanzahl an jährlichen Eingriffen sorgen für die notwendige Expertise.
  • Sorgfältige Vorbereitung: Vor dem Eingriff prüfen unsere Spezialist:innen die Eignung der Arteria radialis, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Eine örtliche Betäubung und die Verwendung spezieller Schleusen mit in Wasser löslicher (hydrophiler) Beschichtung reduzieren Irritationen des Gefäßes.
  • Spasmusprävention: Durch die gezielte Gabe von Medikamenten wie Nitraten oder Kalziumantagonisten verringern unsere Fachkräfte das Risiko von Gefäßspasmen deutlich.
  • Druckverbände und Nachsorge: Nach der Behandlung versorgen unsere Fachkräfte die Punktionsstelle mit einem speziellen Druckverband, um Blutungen effektiv zu stoppen. Eine regelmäßige Kontrolle stellt sicher, dass es nicht zu Komplikationen kommt.

Die Kombination aus moderner Technik, erfahrenem Personal und etablierten Sicherheitsstandards macht den Herzkatheter über das Handgelenk zu einer sicheren und zuverlässigen Methode für Diagnostik und Therapie. Bei den meisten Patient:innen ist der Ablauf komplikationsfrei und sie erholen sich schnell.

Wie sieht eine optimale Vorbereitung auf die Untersuchung aus?

Vor der Untersuchung: Wichtige Schritte für einen reibungslosen Ablauf

  1. Medikamentenliste zusammenstellen: Notieren Sie alle Medikamente, die Sie einnehmen, einschließlich Dosierungen. Informieren Sie die Ärzt:innen über Blutverdünner oder andere relevante Präparate.
  2. Allergien mitteilen: Geben Sie bekannte Allergien an, insbesondere gegen Kontrastmittel, Medikamente oder Pflaster.
  3. Nüchtern bleiben: Essen oder trinken Sie ab etwa sechs Stunden vor der Untersuchung nichts mehr, es sei denn, es wurde Ihnen anders mitgeteilt.
  4. Bequeme Kleidung wählen: Tragen Sie lockere Kleidung, die leicht an- und auszuziehen ist, da der Arm während des Eingriffs zugänglich sein muss.
  5. Transport organisieren: Da Sie nach dem Eingriff nicht selbst fahren sollten, organisieren Sie vorher eine Begleitperson oder einen Transport nach Hause.

Nach der Untersuchung: So unterstützen Sie Ihre Genesung

  1. Druckverband beachten: Lassen Sie den Verband am Handgelenk wie angewiesen angelegt. Achten Sie auf mögliche Schwellungen oder Blutungen und informieren Sie bei Auffälligkeiten sofort das medizinische Personal.
  2. Schonung einplanen: Vermeiden Sie in den ersten Tagen schweres Heben oder anstrengende körperliche Aktivitäten, um die Punktionsstelle zu entlasten.
  3. Arm beobachten: Achten Sie auf Anzeichen wie starke Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Verfärbungen der Hand. Sollten die auftreten, melden Sie sich umgehend bei der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt oder deren Team.
  4. Genügend Flüssigkeit aufnehmen: Trinken Sie ausreichend, um das Kontrastmittel schneller aus dem Körper auszuspülen.
  5. Kontrolltermin wahrnehmen: Folgen Sie den Anweisungen Ihrer Ärzt:innen und erscheinen Sie pünktlich zu vereinbarten Nachuntersuchungen.

Mit diesen Maßnahmen können Sie aktiv dazu beitragen, den Eingriff sicher und problemlos zu gestalten, und Ihre Erholung unterstützen. Bei weiteren Fragen oder Unsicherheiten sprechen Sie gerne unser erfahrenes Fachpersonal bei Asklepios an.