Behandlungsphilosophie
Rehabilitationsklinik für Abhängigkeitserkrankungen
Unsere Behandlungsphilosophie
Unser Selbstverständnis
Die Gesundheit, das Wohlbefinden und Entwicklungspotenzial, aber auch die Sicherheit der Rehabilitanden stehen im Vordergrund unseres Bemühens.
Im Rahmen einer umfassenden und leitliniengetreuen psychiatrisch-psychotherapeutischen Diagnostik und Behandlung, in deren Zentrum der Rehabilitand, aber auch zum Teil seine Angehörigen stehen, möchten wir in der therapeutischen Arbeit und in der Zusammenarbeit mit unserem multimodalen Team ein Verständnis für die Suchterkrankung, -entwicklung, Folge- und Begleiterkrankungen, Funktionalität des Suchtmittelkonsums sowie die Erarbeitung eines tragfähigen Abstinenzkonzeptes erreichen.
Eine individuelle Sichtweise auf den jeweiligen Rehabilitanden ist uns dabei besonders wichtig. Hierbei ist es uns wichtig, auch den sozialen und kulturellen Hintergrund seines Umfeldes zu beachten. Ein respektvoller Umgang miteinander ist uns hierbei besonders wichtig und wir möchten durch einen offenen Umgang eine vertrauensvolle, an realistischen Zielen und Lösungen orientierte Zusammenarbeit mit Rehabilitanden erreichen. Wenn erforderlich, erfolgt die Behandlung in Abstimmung und Kooperation mit anderen Fachstellen.
Der "psychotherapeutische Raum"
Wir bemühen uns, im Klinikum eine entspannte und geschützte Atmosphäre zu schaffen, welche die Entstehung eines "psychotherapeutischen Raumes" begünstigt. Krankheitssymptome und Verhaltensweisen können eine (oft auch unbewusste) Ausdrucksfunktion haben. Unser Tun bezweckt, die Bewusstheit, Selbständigkeit, Entscheidungsfreiheit und Anpassungsfähigkeit bei den betroffenen Rehabilitanden zu erhalten oder zu bessern.
Zusammen mit den Rehabilitanden versuchen wir, die Bedeutung und Folgen von Suchtmittelkonsum und dazu führenden bzw. daraus resultierenden psychischen Störungen herauszuarbeiten.
Gemeinsam wägen wir gegebenenfalls sinnvolle Unterstützungsmöglichkeiten ab und helfen, bei Konflikten und/oder schwierigen Lebenslagen Lösungen zu finden und tragbare Perspektiven zu schaffen. Unabdingbare Voraussetzungen eines solchen "psychotherapeutischen Raumes" sind ein klares Konzept und eine stabile, psychotherapeutischen Prozessen dienliche Organisationsstruktur des Klinikalltags. Sie schützt vor möglichen Unsicherheiten, möglicher Grenzüberschreitung oder Überforderung und Unberechenbarkeit.
Ein gegenseitiger respektvoller Umgang ist hierbei unbedingt erforderlich.
Die Beziehungsarbeit
Der Aufbau und die Erhaltung von hilfreichen und tragfähigen Beziehungen besitzen im Rahmen von psychotherapeutischen Behandlungen einen zentralen Stellenwert.
Bei der Betrachtung psychiatrisch-bedingter Beeinträchtigungen verdient die biographische und soziale Anamnese und Perspektive eine besondere Aufmerksamkeit. Wir versuchen, die in aller Regel multifaktoriell bedingte Entstehung von Sucht, störenden psychischen, psychosomatischen und sozialen Symptomen gemeinsam mit den Rehabilitanden zu verstehen. Gleichzeitig bemühen wir uns, sie zu lindern und konstruktive Problemlösungsstrategien zu suchen, die eine stabile Abstinenz ermöglichen.
Behandlungsziele festlegen
Die Behandlungsziele werden stets realistisch definiert und berücksichtigen das Potenzial sowie die Interessen der Rehabilitanden. Die therapeutische Erfahrung betrachten wir als einen Prozess, in dem sich neue Perspektiven in der Wahrnehmung, dem Empfinden und Verstehen der eigenen Person aber auch im gemeinsamen Kontakt zu anderen, ebenso auch Veränderungen im eigenen Verhalten eröffnen können. Gemeinsam mit unserem multimodalen Team, das Mitarbeiter:innen verschiedener Berufsgruppen umfasst, möchten wir die Rehabilitanden in ihrer Abstinenzmotivation stärken, das eigene Selbstbild fördern und die Möglichkeit, positiv auf die eigene Situation selbst Einfluss nehmen zu können, herausarbeiten.
Stabiles "Arbeitsbündnis" schaffen
Ein Klinikaufenthalt bzw. jeder Therapieprozess bedeutet für die Rehabilitanden neben der angestrebten Veränderung des Suchtverhaltens oft auch erhebliche emotionale und andere Belastungen. Um diese auf sich zu nehmen, durchzustehen und vertrauensvoll ansprechen zu können sowie ein angestrebtes, gutes Behandlungsergebnis zu erreichen, ist ein stabiles "Arbeitsbündnis" eine wesentliche Voraussetzung. In manchen Fällen sind auch Veränderungen im sozialen Umfeld unumgänglich, um die Chance auf einen dauerhaften Behandlungserfolg zu wahren. In diesen Fällen beraten wir die Rehabilitanden, zeigen entsprechende Möglichkeiten auf und bahnen mögliche notwendige Veränderungsmöglichkeiten und Unterstützungsmöglichkeiten.