Kontakt Zentrale Aufnahme
Aufnahmemanagement
Oftmals ist den Betroffenen selbst gar nicht richtig bewusst, dass sich das eigene Essverhalten so stark verändert hat, dass es krankhafte Züge aufweist. Dennoch ist eine Anorexie (Magersucht) oder eine Bulimie (Ess-Brech-Sucht) eine sehr ernstzunehmende psychische Erkrankung. Der erste Schritt zur Behandlung ist eine vom Facharzt:in gesicherte Diagnose. Vielleicht hat Sie deshalb auch Ihr Hausarzt zu uns überwiesen.
Wir wissen, dass es manchen Patient:innen sehr unangenehm sein kann, über ihr Essverhalten zu sprechen. Deshalb nehmen wir uns gerade beim ersten Gespräch viel Zeit, um mit Ihnen darüber zu reden.
Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir Ihre Krankheitsgeschichte (Anamnese). Dafür sprechen wir mit Ihnen über Ihr Essverhalten, aber auch über Ihre familiäre, soziale oder berufliche Situation. Dies ist wichtig, denn oftmals ist das Umfeld an der Entstehung einer Essstörung beteiligt. Mithilfe dieser Gespräche erhalten wir ein genaues Bild von Ihren Symptomen und können das Krankheitsbild bestimmen.
Das Untergewicht stellen wir per Body-Mass-Index fest. Zusätzlich führen wir körperliche Untersuchungen durch. So erfahren wir, ob die Essstörung bereits organische Schäden hinterlassen hat.
Bringt eine ambulante Behandlung keinen Erfolg, raten wir zu einer stationären Therapie. In manchen Fällen kann eine stationäre Aufnahme das Leben retten, zum Beispiel, wenn die Patientin unter einer starken Mangelernährung leidet oder ein kritisches Untergewicht erreicht hat.
Wir setzen auf einen multimodalen Therapieansatz. Das heißt: Mehrere Behandlungsstrategien greifen ineinander, um Ihnen die bestmögliche Therapie zu bieten. Als Behandlungsverfahren wenden wir unter anderem Einzel- und Gruppengespräche, Gestaltungs- und Ergotherapie, Musiktherapie, Ernährungsberatung, Körperwahrnehmungsschulung und die Kommunikative Bewegungstherapie an. Sie erlernen das Autogene Training und dessen Anwendung zur besseren Akzeptanz Ihres Körpers.
Das wichtigste Ziel dabei ist, Ihnen ein positives Körperbild zu vermitteln und Ihre Körperwahrnehmung zu schulen. Zudem helfen wir Ihnen, sich mit Ihrer Krankheit auseinanderzusetzen und ein Verständnis dafür zu entwickeln. Gerade bei der Magersucht akzeptieren viele Patient:innen zunächst nicht, dass sie überhaupt krank sind.
Wir raten Ihnen außerdem, ein Ernährungstagebuch zu führen, unterstützen Sie bei einer ausgewogenen Ernährung oder stellen den Kontakt zu Selbsthilfegruppen her. In manchen Fällen empfehlen wir auch eine medikamentöse Therapie.
Die Ursachen für Essstörungen sind vielfältig. Jedes Beschwerdebild ist unterschiedlich und muss individuell behandelt werden. Pauschale Ratschläge zur Prävention können wir daher nicht geben.
Grundsätzlich ist es wichtig, das Selbstbewusstsein und die Lebenskompetenz des Jugendlichen zu fördern. So lernt er Medienbotschaften und falsche Schönheitsideale zu hinterfragen und Gruppenzwängen zu widerstehen. Eltern sollten auch darauf achten, dass Mahlzeiten regelmäßig und zusammen eingenommen werden.
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