Asklepios Klinik St. Georg

Nierensteine

Alles Wissenswerte über Nephrolithiasis

Nierensteine

Nierensteine sind feste Ablagerungen, die sich aus Bestandteilen des Urins in den Nieren bilden. Sie können zu leichten Beschwerden bis hin zu starken Schmerzen führen, insbesondere, wenn sie in den Harnleiter wandern. In den folgenden Abschnitten erklären Ihnen Expert:innen von Asklepios alles Wichtige über das Nierensteinleiden (Nephrolithiasis), über die Symptome, die Diagnostik und die modernen Behandlungsmethoden.

Unsere erfahrenen Fachkräfte sind mit umfassenden Erfahrungswerten und moderner Medizintechnik für Sie da.

Welche Symptome treten bei Nierensteinen auf?

Nierensteine können sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar machen. Die Symptome hängen von der Größe, Lage und Bewegung der Steine ab. Nicht alle Betroffenen spüren Beschwerden, doch wenn sie auftreten, sind es häufig die folgenden:

Schmerzen in der Nierengegend

Viele Menschen bemerken zunächst ein leichtes Ziehen oder Druckgefühl in der Nierengegend. Dieses Symptom tritt häufig auf, wenn kleinere Steine noch keine Blockade verursachen, aber bereits im Nierenbecken vorhanden sind. Oft bleibt dieses Anzeichen unbemerkt oder wird nicht mit Nierensteinen in Verbindung gebracht.

Plötzliche, starke Schmerzen (Nierenkolik)

Wenn ein Nierenstein den Harnleiter blockiert, entstehen heftige, krampfartige Schmerzen, die als Nierenkolik bezeichnet werden. Diese Schmerzen treten meist anfallsartig auf, können in die Seite, den Unterbauch und sogar bis in die Leiste ausstrahlen und wellenartig ab- und zunehmen.

Blut im Urin

Ein weiteres häufiges Anzeichen ist die Verfärbung des Urins durch Blut. Bei Bewegung der Steine kann die empfindliche Schleimhaut der Harnwege verletzt werden, was zu sichtbarem oder mikroskopisch nachweisbarem Blut im Urin führt. Dieses Symptom ist in der Regel ein klarer Hinweis auf eine Problematik in den Harnwegen.

Schmerzen beim Wasserlassen

Nierensteine, die sich in die Harnleiter oder die Blase bewegen, können Schmerzen oder ein Brennen beim Wasserlassen verursachen. Wenn der Stein den normalen Harnfluss behindert, kann es zudem zu einem häufigeren Harndrang kommen.

Häufiger oder verstärkter Harndrang

Betroffene spüren oft das Bedürfnis, häufiger zur Toilette zu gehen, obwohl nur kleine Mengen Urin ausgeschieden werden. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn die Steine sich in der Nähe der Blase befinden und dort die Nerven reizen.

Übelkeit und Erbrechen

Bei besonders starken Schmerzen, wie sie bei einer Nierenkolik auftreten können, kommt es häufig auch zu Übelkeit und Erbrechen. Diese Begleiterscheinungen sind eine Reaktion des Körpers auf die intensiven Beschwerden und die starke Belastung.

Allgemeines Unwohlsein

Ein allgemeines Gefühl von Unwohlsein oder Schwäche kann ebenfalls mit Nierensteinen zusammenhängen. Dies tritt oft in Verbindung mit den oben genannten Symptomen auf, insbesondere bei starken Schmerzen oder wenn eine Infektion der Harnwege hinzukommt.

Diese Symptome müssen nicht alle gleichzeitig auftreten. Beschwerden wie die beschriebenen sollten Sie dringend und zeitnah ärztlich abklären lassen.

Passende Abteilungen

Finden Sie passende Abteilungen in Ihrer Nähe.

0 Elemente zur Auswahl
Sortiert nach: Alphabetisch

Wie werden Nierensteine diagnostiziert?

Die Diagnostik von Nierensteinen beginnt in der Regel mit einem Gespräch über Ihre Beschwerden und Ihre medizinische Vorgeschichte (die sogenannte Anamnese). Typische Symptome wie plötzliche, starke Schmerzen in der Seite oder im Unterbauch sowie Blut im Urin geben erste Hinweise auf das Vorliegen von Nierensteinen. Doch um die Diagnose zu bestätigen und die genaue Lage sowie Größe der Steine festzustellen, sind weitere Untersuchungen notwendig.

Bildgebende Verfahren

Eine der häufigsten Methoden zur Diagnostik von Nierensteinen ist die Ultraschalluntersuchung. Sie ermöglicht es, Steine in den Nieren oder Harnleitern sichtbar zu machen, und ist rasch sowie ohne Strahlenbelastung durchführbar. In einigen Fällen, vor allem wenn die Ultraschalluntersuchung keine klaren Ergebnisse liefert, setzen unsere Ärzt:innen eine Computertomografie (CT; spezielle 3D-Röntgenuntersuchung), zumeist ohne Kontrastmittelgabe ein. Die CT bietet eine sehr genaue Darstellung der Harnwege und ermöglicht es, auch kleinere oder schwer zu lokalisierende Steine zu erkennen. Ein Röntgenbild kann hilfreich sein, um Kalziumsteine zu identifizieren, ist jedoch bei anderen Steinarten wie Harnsäuresteinen weniger aussagekräftig.

Blut- und Urinuntersuchungen

Neben den bildgebenden Verfahren führen unsere Ärzt:innen auch Bluttests durch, um Hinweise auf mögliche Ursachen wie erhöhte Kalzium- oder Harnsäurewerte zu finden. Eine Urinanalyse kann auf Infektionen hinweisen oder zeigen, ob Steinbestandteile im Urin vorhanden sind. In einigen Fällen nutzen unsere Fachkräfte auch eine 24-Stunden-Sammlung des Urins, um die Ausscheidung bestimmter Stoffe genauer analysieren zu können.

Warum ist die Diagnose wichtig?

Die genaue Diagnose hilft nicht nur bei der Wahl der passenden Behandlung. Eine gründliche Diagnostik ermöglicht auch, Grunderkrankungen zu identifizieren und darüber Nierensteine in der Zukunft zu vermeiden. Unsere erfahrenen Spezialist:innen legen großen Wert auf diese ganzheitliche Herangehensweise.

Welche Therapien gibt es bei Nierensteinen?

Kurze Einleitung, ein AbsatzDie Behandlung von Nierensteinen hängt maßgeblich von ihrer Größe, Lage und den verursachten Beschwerden ab. Ziel ist es, die Steine zu entfernen, Schmerzen zu lindern und zukünftige Steinbildungen zu verhindern. Unsere Ärzt:innen nutzen verschiedene moderne und bewährte Behandlungsmethoden, die sie jeweils an die individuelle Situation ihrer Patient:innen anpassen. Unsere Pflegefachkräfte begleiten Sie während des gesamten Prozesses und sorgen für Ihre bestmögliche Betreuung.

Stoßwellenlithotripsie (ESWL)

Die Stoßwellenlithotripsie (ESWL) ist eine der häufigsten Methoden zur Behandlung von Nierensteinen. Hierbei werden hochenergetische Schallwellen gezielt auf den Stein gerichtet, um ihn in kleinere Fragmente zu zertrümmern. Diese Bruchstücke scheidet die Patientin oder der Patient dann anschließend auf natürlichem Wege mit dem Urin aus. Der Eingriff erfolgt in der Regel ohne Narkose und ist besonders schonend, da er nicht-invasiv ist. Die ESWL eignet sich vor allem für Steine, die kleiner als zwei Zentimeter sind und sich an gut zugänglichen Stellen befinden.

Endoskopische Entfernung

Bei größeren oder ungünstig gelegenen Steinen bietet die endoskopische Entfernung eine präzise und minimalinvasive Lösung. Hierbei führen unsere Spezialist:innen ein dünnes Instrument durch die Harnwege oder in seltenen Fällen durch die Haut ein, um die Steine unter Sicht zu beseitigen. Während des Eingriffs können sie die Steine mit einem Laser zertrümmern und die Fragmente mit speziellen Instrumenten entfernen. Diese Methode ist besonders effektiv bei Steinen, die nicht von selbst abgegangen sind. Dank minimaler Schnitte ist die Heilungszeit meist kurz und die Belastung für den Körper bleibt gering.

Perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL)

Für sehr große Nierensteine, sogenannte Ausgusssteine, kommt die perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL) zum Einsatz: Um die Steine direkt zu entfernen, schaffen unsere Ärzt:innen einen kleinen Zugang zur Niere, und zwar durch die Haut (perkutan). Diese Methode ist besonders geeignet, wenn andere Verfahren nicht ausreichen, um die Steinlast zu beseitigen. Durch den Einsatz moderner Technologien wie der Mini-PCNL ist der Eingriff noch schonender. Unsere Fachkräfte sorgen dafür, dass die Nachsorge optimal auf die Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmt ist.

Nachsorge und Prävention

Nach der erfolgreichen Behandlung ist es wichtig, erneuten Steinbildungen vorzubeugen. Dies umfasst unter anderem regelmäßige Kontrolluntersuchungen, Anpassungen der Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Unsere Pflegekräfte unterstützen Sie dabei, die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen.

Welche Begleiterkrankungen können bei Nierensteinen auftreten?

Nierensteine können sowohl durch andere Erkrankungen ausgelöst werden als auch selbst weitere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Hier nennen Ihnen unsere Expert:innen einige Beispiele für Krankheiten, die mit Nierensteinen in Verbindung stehen.

Harnwegsinfektionen

Harnwegsinfektionen treten häufig als Folge von Nierensteinen auf. Wenn ein Stein den Harnleiter blockiert, kann der Urin nicht mehr richtig abfließen, wodurch sich Bakterien leichter vermehren. Dies führt zu Symptomen wie Brennen beim Wasserlassen, Fieber und Flankenschmerzen. Eine unbehandelte Infektion kann sich auf die Nieren ausweiten und dort zu einer gefährlichen Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) führen.

Gicht

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich Harnsäure im Körper ansammelt. Diese erhöhte Harnsäurekonzentration kann zur Bildung von Harnsäuresteinen führen, einer speziellen Form von Nierensteinen. Betroffene leiden oft unter wiederkehrenden Schüben von Gelenkschmerzen und sollten auf eine Ernährung achten, die den Harnsäurespiegel senkt.

Überfunktion der Nebenschilddrüsen

Die Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) kann den Kalziumspiegel im Blut und Urin erhöhen. Dies begünstigt die Bildung von Kalziumsteinen, der häufigsten Art von Nierensteinen. Symptome wie Müdigkeit, Knochenschmerzen und Nierenprobleme können auf diese hormonelle Störung hinweisen.

Chronische Durchfallerkrankungen

Krankheiten wie Morbus Crohn oder das Reizdarmsyndrom, die zu chronischem Durchfall führen, können das Risiko für Nierensteine erhöhen. Durch den Flüssigkeitsverlust und die Veränderung der Stoffwechselprozesse im Darm sinkt die Konzentration von steinhemmenden Substanzen wie Citrat im Urin. Dadurch ist die Steinbildung begünstigt.

Diabetes mellitus

Diabetes kann das Risiko für Nierensteine erhöhen, da sich die Zusammensetzung des Urins bei Betroffenen oft verändert. Insbesondere ein saurer Urin fördert die Bildung von Harnsäuresteinen.

Eine frühe Behandlung von Grunderkrankungen kann das Risiko für Nierensteine verringern und Folgeprobleme vermeiden. Unsere Ärzt:innen haben Zusammenhänge wie diese stets mit im Blick.

Wie kann man Nierensteinen vorbeugen?

Mit gezielten Maßnahmen und kleinen Anpassungen im Alltag können Sie das Risiko einer Steinbildung deutlich senken. Hier beschreiben unsere Ärzt:innen einige effektive Strategien zur Prävention von Nierensteinen und geben praktische Tipps, wie Sie diese in Ihren Alltag einbauen können.

Trinken Sie ausreichend Wasser

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Nierensteinen. Durch das Trinken von mindestens zwei Litern Wasser täglich – das entspricht fünf Gläsern mit je 400 ml – wird der Urin verdünnt und die Konzentration steinbildender Substanzen wie Kalzium oder Harnsäure reduziert. Besonders bei heißem Wetter oder körperlicher Anstrengung sollten Sie zusätzlich trinken, um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen. Stellen Sie sicher, dass Sie gleichmäßig über den Tag verteilt trinken, beispielsweise ein Glas Wasser nach jedem Toilettengang oder vor jeder Mahlzeit.

Ernährung anpassen

Ihre Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention von Nierensteinen. Reduzieren Sie den Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Oxalsäure sind, wie Spinat, Rhabarber oder rote Beete. Diese fördern die Entstehung von Kalziumoxalatsteinen, eine der häufigsten Nierensteinarten. Auch eine salzarme Ernährung ist wichtig, denn zu viel Salz erhöht die Kalziumausscheidung über den Urin. Verwenden Sie weniger als fünf Gramm Salz pro Tag und greifen Sie stattdessen auf Kräuter oder Gewürze zurück.

Wenn Ihre Nierensteine auf einen hohen Harnsäurespiegel zurückzuführen sind, sollten Sie den Konsum von purinreichen Lebensmitteln wie Innereien, Fleisch oder Fisch einschränken. Diese erhöhen den Harnsäurespiegel im Blut und Urin. Entscheiden Sie sich stattdessen für pflanzliche Eiweißquellen wie Linsen oder Kichererbsen. Achten Sie dabei auf eine ausgewogene Ernährung.

Alkohol vermeiden

Alkohol kann das Risiko für Nierensteine erhöhen, insbesondere durch die Dehydrierung des Körpers und die Veränderung der Harnzusammensetzung. Um das Risiko zu minimieren, empfehlen unsere Fachkräfte, den Alkoholkonsum bestmöglich einzuschränken. Greifen Sie stattdessen auf Alternativen wie ungesüßten Tee oder Kräuterwasser zurück.

Bewegung in den Alltag integrieren

Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung der Nieren und unterstützt den Stoffwechsel, auch das trägt zur Vorbeugung von Nierensteinen bei. Schon 30 Minuten moderater Bewegung wie zügiges Gehen oder Radfahren an fünf Tagen in der Woche reichen aus. Nutzen Sie die Mittagspause für einen kurzen Spaziergang oder steigen Sie Treppen statt den Aufzug zu benutzen. Dies hilft nicht nur bei der Vorbeugung von Nierensteinen, sondern trägt zur allgemeinen Gesundheit bei.

Auf die Einnahme von Medikamenten achten

Einige Medikamente können die Bildung von Nierensteinen begünstigen, indem sie die Zusammensetzung des Urins verändern oder Kristalle bilden. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die von Ihnen eingenommenen Medikamente und mögliche Alternativen. Wenn bestimmte Medikamente notwendig sind, fragen Sie nach zusätzlichen vorbeugenden Maßnahmen.

Regelmäßige ärztliche Kontrollen

Wenn Sie bereits Nierensteine hatten oder ein erhöhtes Risiko für deren Bildung haben, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig. Eine 24-Stunden-Urinanalyse kann dabei helfen, die Konzentration bestimmter Stoffe zu überwachen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche Untersuchungen in Ihrem individuellen Fall sinnvoll sind.

Indem Sie diese präventiven Maßnahmen konsequent umsetzen, können Sie nicht nur das Risiko für Nierensteine senken, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit fördern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen dabei gern unterstützend zur Seite.

Welche Rolle spielen die Nieren bei der Entstehung von Nierensteinen?

Die Nieren sind ein zentrales Organ im menschlichen Körper. Sie sind für die Filterung des Blutes und die Ausscheidung von Abfallstoffen über den Urin verantwortlich. Sie regulieren den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt und tragen entscheidend zur Entgiftung des Körpers bei. Nierensteine entstehen direkt in den Nieren, genauer gesagt im Nierenbecken oder den Nierenkelchen.

Nierensteine bilden sich, wenn steinbildende Substanzen wie Kalzium, Oxalat oder Harnsäure im Urin in hoher Konzentration vorliegen und sich nicht mehr vollständig lösen können. Die Nieren sind somit der Ausgangspunkt für die Kristallisation und spätere Bildung der Steine. Diverse Faktoren können dazu führen, dass die Funktion der Niere beeinträchtigt ist und sich die Zusammensetzung des Urins verändert; dazu gehören eine unzureichende Trinkmenge, bestimmte Stoffwechselstörungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Besonders bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen, bei Gicht oder chronischen Durchfallerkrankungen steigt das Risiko für Steine.

Bereits gebildete Steine können wiederum die Nierenfunktion beeinträchtigen, indem sie den Harnabfluss blockieren und so eine Rückstauung von Urin verursachen, die das Nierengewebe schädigen kann.

Präventive Maßnahmen wie ausreichendes Trinken und eine angepasste Ernährung unterstützen die Nieren in ihrer Funktion und minimieren das Risiko für Nierensteine.

Wann immer Sie weiterführende Fragen haben oder Beschwerden, wenden Sie sich gerne an unsere Einrichtungen.