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Alles Wissenswerte über Vaskulitis
Unter dem Begriff Gefäßentzündungen (Fachbegriff: Vaskulitis / Mehrzahl: Vaskulitiden) fassen Mediziner:innen entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße zusammen. Da Blutgefäße im gesamten Körper vorhanden sind, können sich Gefäßentzündungen grundsätzlich auf Organe und Gewebe im gesamten Körper auswirken und verschiedenste Beschwerden verursachen. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die Diagnose, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Gefäßentzündungen.
Sollten Sie eines oder mehrere der unten aufgeführten Anzeichen einer Vaskulitis bemerken oder Fragen zu Vaskulitiden und anderen Gefäßerkrankungen haben, stehen Ihnen unsere erfahrenen medizinischen Fachkräfte mit Rat und Tat zur Seite.
Gefäßentzündungen können eine Vielzahl von Beschwerden verursachen. Diese Symptome sind oft unspezifisch, das heißt, sie könnten grundsätzlich auch auf eine andere Ursache hindeuten. Dies kann bei Gefäßentzündungen die Diagnose erschweren. Dennoch gibt es einige typische Anzeichen, die bei Betroffenen häufig auftreten und auf die Ärzt:innen achten. Zu diesen häufigen Symptomen bei Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) gehören:
Allgemeines Unwohlsein, das von ständiger Müdigkeit und Erschöpfung begleitet wird, gehört zu den häufigsten Beschwerden bei Gefäßentzündungen. Betroffene berichten, dass sie sich dauerhaft kraftlos fühlen, was die Leistungsfähigkeit im Alltag stark einschränken kann.
Bei Patient:innen mit einer Vaskulitis kann auch anhaltendes Fieber auftreten, ohne dass dafür zunächst eine eindeutige Ursache erkennbar ist. Nachtschweiß, bei dem die Betroffenen stark schwitzen, ist ebenfalls ein häufiges Symptom und kann auf eine systemische Entzündung hinweisen – eine Entzündung, die den ganzen Körper betrifft.
Ein unerklärlicher Gewichtsverlust, oft in Verbindung mit Appetitlosigkeit, kann ebenfalls auf eine Gefäßentzündung hindeuten. Solche Symptome sind Hinweise darauf, dass der Körper durch die chronische Entzündung stark belastet wird.
Schmerzen in den Muskeln und Gelenken kommen bei vielen Formen der Vaskulitis vor. Diese Beschwerden können unterschiedlich ausgeprägt sein und betreffen oft größere Gelenke wie Schultern oder Hüften, gelegentlich aber auch kleinere Gelenke.
Auch Hautsymptome gehören zu den typischen Merkmalen bei Vaskulitiden: beispielsweise fleckige Hautrötungen (Purpura), kleine Einblutungen (Petechien) oder eine blaustichige netzförmige Zeichnung (Livedo reticularis). Manchmal treten auch kleine Knoten oder Geschwüre auf der Haut auf.
Gefäßentzündungen können auch die Augen betreffen und zu Symptomen wie Rötungen, verschwommenem Sehen oder sogar Sehverlust führen, wenn Blutgefäße in der Netzhaut betroffen sind (sogenannte retinale Vaskulitis).
Bei manchen Betroffenen greift die Vaskulitis auf die Nerven über und führt zu Nervenschädigungen. Diese Nervenschäden können sich durch Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle äußern. In weit fortgeschrittenen Krankheitsstadien können auch Lähmungserscheinungen auftreten.
Wichtig zu wissen: Abhängig davon, welche Blutgefäße und Organe von Gefäßentzündungen betroffen sind, treten die eben genannten unspezifischen Symptome in unterschiedlicher Kombination und Ausprägung auf. Nur mit einer umfassenden fachärztlichen Diagnostik kann die Ursache dieser Symptome eingegrenzt und festgestellt werden. Bei Asklepios erhalten Sie die ganzheitliche Diagnostik, die bei Gefäßerkrankungen wie Vaskulitiden die essenzielle Grundlage für die richtige Behandlung bildet.
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Die Diagnose einer Gefäßentzündung ist oft eine Herausforderung. Denn wie eben schon erwähnt, sind die Symptome von Gefäßentzündungen unspezifisch und können grundsätzlich bei vielen Erkrankungen auftreten. Umso wichtiger ist es, dass bei Vaskulitiden die Diagnostik in den Händen von Spezialist:innen für Gefäßerkrankungen liegt, um die Entzündungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Im ersten Schritt der Diagnostik führt die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt mit Ihnen ein ausführliches Gespräch: die sogenannte Anamnese. Ziel dieses Gesprächs ist es, möglichst genaue Informationen zu Ihren Beschwerden, über deren Verlauf und über mögliche Vorbelastungen wie Autoimmunerkrankungen oder Infektionen zu erhalten.
Anschließend führt die Ärztin oder der Arzt eine gründliche körperliche Untersuchung durch. Zeigt beispielsweise die Haut typische Veränderungen wie Rötungen oder Einblutungen? Zu dieser Untersuchung können auch das Abhören von Herz, Lunge und Bauch gehören sowie neurologische Tests (Testung der Nervenfunktionen), etwa wenn Schwindel oder Taubheitsgefühle auftreten.
Blut- und Urinuntersuchungen sind ganz wichtige Bestandteile der weiteren Diagnostik. Erhöhte Entzündungswerte im Blut wie das C-reaktive Protein (CRP) oder die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) können Ärzt:innen Hinweise auf eine Vaskulitis geben. Das CRP ist ein Eiweiß, das die Leber bei Entzündungen im Körper vermehrt bildet. Auch spezielle Autoantikörper wie ANCA oder ANA werden untersucht, da sie bei bestimmten Formen der Vaskulitis typisch sind. Wichtig zu wissen: Autoantikörper sind Antikörper, die sich gegen körpereigene Zellen und Gewebe richten und dadurch Entzündungen verursachen können.
Eine Urinprobe kann zudem Aufschluss darüber geben, ob die Nieren von Gefäßentzündungen betroffen sind.
Um die Lage entzündeter Gefäße und eventuell vorliegender Organschäden zu ermitteln, setzen Ärzt:innen bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT: Bildgebungsverfahren mittels eines Magnetfeldes), Computertomografie (CT: ein computergestütztes Bildgebungsverfahren) und Röntgen ein. Diese Bildgebung liefert auch wichtige Informationen über den Zustand der Blutgefäße und angrenzender Gewebe.
Zur Absicherung der Diagnose kann eine Gewebeprobe aus einem betroffenen Bereich entnommen werden. Diese Gewebeprobe untersuchen Expert:innen im Labor auf entzündliche Veränderungen.
Gut zu wissen: Bei Asklepios arbeitet das Fachpersonal der Gefäßmedizin eng mit Spezialist:innen anderer medizinischer Fachbereiche wie der Labormedizin zusammen, um Vaskulitiden und anderen Erkrankungen der Gefäße auf die Spur zu kommen. Dadurch schaffen sie die Grundlage für eine individuell ausgerichtete, patientengerechte Therapie.
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Die Behandlung einer Gefäßentzündung zielt darauf ab, die Entzündung zu hemmen, Organschäden zu verhindern und insgesamt die Lebensqualität der Betroffenen möglichst anhaltend zu verbessern. Welche Behandlung Ärzt:innen mit ihren Patient:innen konkret besprechen, hängt von der Art der Vaskulitis, von den betroffenen Organen und dem Schweregrad der Erkrankung ab.
Als Immunsuppressiva bezeichnen Mediziner:innen Medikamente, die das Immunsystem herunterregulieren oder dämpfen. Bei Autoimmunerkrankungen helfen diese Medikamente dabei, die überschießende Reaktion des Immunsystems, die die Gefäßentzündung auslöst, einzudämmen und zu kontrollieren.
Insbesondere bei schweren Krankheitsverläufen ist diese Therapie entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung bestmöglich zu verhindern und Komplikationen vorzubeugen. Bei Asklepios stimmen die behandelnden Ärzt:innen die Dosierung und Dauer der Behandlung individuell auf die Bedürfnisse der Patientin oder des Patienten ab, um gleichermaßen eine effektive und sichere Therapie zu gewährleisten. Unsere Fachkräfte überwachen dabei regelmäßig den Therapieerfolg.
Sie haben Fragen zur immunsuppressiven Therapie bei autoimmunbedingten Gefäßentzündungen? Unsere Fachkräfte geben Ihnen gerne detailliertere Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten.
Kortison-basierte Medikamente spielen eine weitere wichtige Rolle in der Behandlung von Vaskulitiden, insbesondere zu Beginn der Therapie. Denn diese Medikamente wirken schnell entzündungshemmend und helfen, akute Beschwerden zu lindern. Für eine längerfristige Behandlung eignen sich Kortison-basierte Therapien jedoch nicht, weshalb die Dosis schrittweise reduziert wird, sobald die Entzündung unter Kontrolle ist.
Ihre erfahrenen Ärzt:innen bei Asklepios überwachen sowohl den Therapieerfolg als auch die Verträglichkeit der Behandlung engmaschig, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und die Therapie optimal auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen.
Begleitend zur medikamentösen Behandlung kann auch die Physiotherapie bei Vaskulitiden einen wichtigen Bestandteil der Therapie bilden. Sie hilft dabei, die Beweglichkeit von Gelenken und Muskeln zu erhalten oder wiederherzustellen, wenn diese durch die Krankheit beeinträchtigt wurde. Bei Asklepios üben erfahrene Physiotherapeut:innen mit Ihnen individuell abgestimmte Bewegungsabläufe ein, die Schmerzen lindern und Ihre körperliche Leistungsfähigkeit fördern. Ebenfalls wichtig: Regelmäßige Bewegung unterstützt das Wohlbefinden und die Gesundheit auf vielen weiteren Ebenen.
Eine Vaskulitis kann nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend sein. Chronische Müdigkeit, Schmerzen und die Unsicherheit über den Krankheitsverlauf können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Bei Asklepios stehen Ihnen psychologische Fachkräfte mit Rat und Tat zur Seite, die Sie im Umgang mit der Erkrankung unterstützen. In Gesprächen und mit gezielten Therapien können sie Ihnen helfen, mit Ängsten und Belastungen besser umzugehen und trotz mancher Herausforderung eine positive Lebenseinstellung zu festigen.
Auch die Nachsorge im Anschluss an eine Therapie gehört bei einer Vaskulitis zu den wichtigen Säulen der Behandlung. Regelmäßige Kontrolltermine bei Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt tragen dazu bei, den Therapieerfolg langfristig zu sichern, bei einer Verschlechterung rechtzeitig zu reagieren und damit insgesamt die Lebensqualität langfristig zu sichern.
Gefäßentzündungen stehen oft in Verbindung mit anderen Erkrankungen, die entweder als Ursache oder als Folge der Vaskulitis auftreten. Ärzt:innen müssen bei der Diagnostik und Therapie begleitende Erkrankungen im Blick haben, da diese die Beschwerden von Gefäßentzündungen verstärken und deren Verlauf beeinflussen können. Zu den häufigen Begleiterkrankungen bei Gefäßentzündungen gehören:
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die hauptsächlich die Gelenke betrifft. Sie gehört zu den Autoimmunerkrankungen: Das sind Erkrankungen, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift. Tritt die rheumatoide Arthritis zusammen mit einer Vaskulitis auf, kommt es häufig auch zu einer Entzündung kleiner Blutgefäße, die zu Hautveränderungen und Nervenschäden führen kann.
Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ist ebenfalls eine Autoimmunerkrankung. Hier kann die überschießende Reaktion des Immunsystems dazu führen, dass verschiedene Organe und Gewebe angegriffen werden, darunter Haut, Gelenke, Herz und Nieren. Besonders häufig kommt es beim SLE zu einer Vaskulitis, die durch bestimmte Ablagerungen in den Gefäßwänden ausgelöst wird. Dies kann zu Hautausschlägen, Nierenschäden oder neurologischen Symptomen bis hin zu Lähmungserscheinungen führen.
Bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, die den Verdauungstrakt betreffen, können die entzündlichen Prozesse auch auf die Blutgefäße übergreifen. Diese Vaskulitiden zeigen sich oft durch Hautveränderungen oder zusätzliche Beschwerden im Magen-Darm-Trakt.
Auch Infektionen mit Hepatitis-B- oder C-Viren können Gefäßentzündungen auslösen. Hier handelt es sich oft um die sogenannte kryoglobulinämische Vaskulitis, die vor allem kleine Blutgefäße betrifft und Nervenschäden oder Nierenprobleme verursachen kann.
Zusammenfassung: Als Patientin oder Patient mit einer Gefäßentzündung können Sie sich bei Asklepios von der umfassenden Diagnostik über die Therapie bis zur Nachsorge in den besten Händen wissen. Unsere Ärzte- und Fachkräfteteams haben neben der Gefäßentzündung auch mögliche Begleiterkrankungen im Blick und bringen ihre Therapieplanung in Einklang mit Ihren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen – für einen langfristigen Behandlungserfolg.
Nicht immer können die genauen Ursachen einer Gefäßentzündung beziehungsweise der dahinterliegenden Erkrankungen (z. B. Autoimmunerkrankungen) ermittelt werden. Es gibt aber Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihr Risiko für entzündliche Prozesse im Körper insgesamt zu senken. Dadurch unterstützen Sie Ihr Immunsystem, Ihre allgemeine Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Hier sind einige praktische Tipps, die Sie in Ihren Alltag integrieren können:
Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung können Sie viel selbst dazu beitragen, Ihr Immunsystem zu stärken und Entzündungen im Körper zu reduzieren. Setzen Sie auf eine Ernährung mit viel frischem Gemüse, ergänzt mit frischem Obst, Vollkornprodukten sowie gesunden Fetten wie Olivenöl und fettem Fisch, der reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Ergänzen Sie Ihre Mahlzeiten mit Gewürzen wie Kurkuma und Ingwer, die nachweislich entzündungshemmend wirken.
Vermeiden Sie auf der anderen Seite solche Lebensmittel, die Entzündungen fördern können, wie stark verarbeitete Lebensmittel (v. a. Fertiggerichte), zuckerreiche Produkte und Transfette, die eine Form der ungesättigten Fettsäuren darstellen.
Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und entzündliche Prozesse verstärken. Integrieren Sie daher Entspannungstechniken in Ihren Alltag, um Ihren Stresspegel nachhaltig zu senken. Praktiken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson sind anerkannte und seit Langem bewährte Verfahren zur Entspannung.
Auch der tägliche Spaziergang an der frischen Luft, idealerweise in der Natur, kann viel bewirken. Planen Sie bewusst Zeit für sich ein, um abzuschalten und Energie zu tanken. Studien zeigen, dass regelmäßige Entspannung nicht nur das Wohlbefinden steigert, sondern auch messbare positive Effekte auf das Immunsystem hat.
Regelmäßige Bewegung ist nicht nur gut für das Herz-Kreislauf-System, sie kann auch entzündungshemmend wirken. Versuchen Sie, mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche in Ihren Alltag einzubauen. Was bedeutet „moderat“? Schnelles Gehen, Radfahren oder Schwimmen sind sehr gut geeignete Aktivitäten, die gut zu dosieren sind und nicht überfordernd wirken.
Krafttraining kann ebenfalls helfen, die Muskulatur zu stärken und die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten. Sprechen Sie am besten vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche Form der Aktivität Ihrer Gesundheit am besten dient. Genauso wichtig: Spaß sollte sie machen. Und sollten Sie unter Beschwerden wie Muskel- oder Gelenkschmerzen leiden, können sanfte Bewegungsformen wie Physiotherapie oder Yoga sinnvoll sein.
Alkohol und Rauchen können das Immunsystem schwächen und Entzündungen fördern. Insbesondere bei einem Risiko für Gefäßentzündungen sollten Sie komplett auf Alkohol verzichten und das Rauchen aufgeben. Studien zeigen, dass dieser Komplettverzicht die Durchblutung verbessert und die allgemeine Gesundheit des Gefäßsystems schützt. Falls es Ihnen schwerfällt, mit dem Rauchen aufzuhören: Nutzen Sie Unterstützungsangebote wie Rauchentwöhnungskurse und Beratungsangebote, um langfristig rauchfrei zu bleiben.
Wie bei vielen Erkrankungen gilt auch bei Gefäßentzündungen: Die Früherkennung ist entscheidend, um effektiv zu behandeln und Komplikationen zu verhindern. Lassen Sie regelmäßig Ihre Entzündungswerte sowie Blutdruck und Cholesterin überprüfen, vor allem, wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören oder bereits von einer Autoimmunerkrankung wie rheumatoider Arthritis oder systemischem Lupus erythematodes betroffen sind.
Mit diesen Maßnahmen können Sie nicht nur aktiv Entzündungen im Körper verringern, sondern Ihre allgemeine Gesundheit verbessern. Gerne steht Ihnen Ihr Fachkräfte-Team bei Asklepios für weitere Auskünfte zur Verfügung.
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