Asklepios Klinik St. Georg

Magenspiegelung (Gastroskopie)

Ein Blick in den oberen Verdauungstrakt

Magenspiegelung (Gastroskopie)

Eine Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt, ist eine bewährte medizinische Untersuchung, um Beschwerden im oberen Verdauungstrakt wie anhaltendes Sodbrennen, Magenschmerzen oder Schluckbeschwerden abzuklären. Bei einer Gastroskopie untersucht eine Ärztin oder ein Arzt mit einem speziellen Endoskop (einem flexiblen, mit einer Kamera versehenen medizinischen Instrument) Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm von innen. Dank moderner Techniken können die Mediziner:innen dabei nicht nur präzise Diagnosen stellen, sondern auch – falls nötig – kleinere Behandlungen direkt durchführen.

In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wann eine Magenspiegelung sinnvoll ist, wie Sie sich optimal darauf vorbereiten und was während der Untersuchung geschieht. Wir informieren Sie auch über mögliche Risiken und erklären Ihnen, worauf Sie nach der Gastroskopie achten sollten.

Wann ist eine Magenspiegelung sinnvoll?

Haben Sie Beschwerden im oberen Verdauungstrakt, die nicht eindeutig erklärbar sind? Eine Magenspiegelung kann dabei helfen, die Ursache Ihrer Symptome zu finden und gezielt zu behandeln. Bei den folgenden Beschwerden und diagnostischen Fragestellungen wird eine Gastroskopie besonders empfohlen:

Beschwerden und Symptome

Eine Gastroskopie ist oft notwendig, wenn folgende Symptome auftreten:

  • Anhaltendes oder wiederkehrendes Sodbrennen: Dies ist häufig ein Anzeichen für eine Refluxkrankheit, bei der Magensäure die Speiseröhre reizt.
  • Schluckbeschwerden oder Schmerzen beim Schlucken: Diese können auf eine Entzündung, Verengung oder andere Veränderungen in der Speiseröhre hindeuten.
  • Länger andauernde Magenschmerzen, insbesondere wenn diese nicht auf übliche Therapien ansprechen.
  • Übelkeit, Brechreiz oder Erbrechen, vor allem bei wiederholtem Auftreten ohne erkennbare Ursache.
  • Schwarzer Stuhl oder Bluterbrechen: Diese Symptome weisen auf mögliche Blutungen im oberen Verdauungstrakt hin und erfordern eine sofortige Abklärung.
  • Unklare Gewichtsabnahme und Appetitlosigkeit: Solche unspezifischen Anzeichen können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen.

Mögliche Befunde

Bei einer Gastroskopie können Fachkräfte die folgenden möglichen Diagnosen stellen:

  • Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis): Eine Gastritis wird häufig durch Infektionen oder Medikamente verursacht.
  • Refluxkrankheit: Die Speiseröhre wurde durch aufsteigende Magensäure sichtbar geschädigt.
  • Zöliakie: Bei einer Zöliakie verursacht Gluten, ein Protein im Getreide, Entzündungen und Schädigungen der Dünndarmschleimhaut. Solche Veränderungen sind bei einer Magenspiegelung zu erkennen.
  • Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen): Sie treten oft bei Patient:innen mit einer Lebererkrankungen auf.
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre: Entdecken die Mediziner:innen Geschwüre, können sie direkt eine Gewebeprobe (Biopsie) nehmen. Je früher eine Diagnosestellung erfolgt, desto größer ist die Bandbreite der Therapieoptionen.
  • Vorstufen oder Frühstadien von Magen- und Speiseröhrenkrebs: Auch hier ermöglicht eine Magenspiegelung unseren Ärzt:innen, Veränderungen zu erkennen und Gewebeproben zu entnehmen. Eine frühzeitige Diagnose von Magen- und Speiseröhrenkrebs verbessert die Behandlungsmöglichkeiten erheblich.
     

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Wie bereiten Sie sich optimal auf eine Magenspiegelung vor?

Damit unsere Mediziner:innen eine Magenspiegelung effizient und sicher durchführen können, müssen sich auch ihre Patient:innen gut auf die Untersuchung vorbereiten. In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche Maßnahmen Sie vor der Untersuchung ergreifen sollten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erhalten.

Nüchtern sein

Um den Magen und Zwölffingerdarm frei von Speiseresten zu halten, ist es notwendig, dass Sie mindestens sechs Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Klare Flüssigkeiten wie Wasser dürfen Sie bis zwei Stunden vor der Gastroskopie trinken. So erhalten die Ärzt:innen bei der Untersuchung eine optimale Sicht auf die Schleimhäute. Außerdem reduziert sich so das Risiko von Komplikationen.

Medikation anpassen

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, informieren Sie bitte Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt frühzeitig vor der geplanten Spiegelung. Blutverdünnende Medikamente müssen in manchen Fällen vorübergehend abgesetzt werden, insbesondere wenn eine Gewebeentnahme geplant ist. Auch bei anderen Arzneimitteln, zum Beispiel bei Diabetes-Medikamenten, kann es nötig sein, die Einnahme anzupassen. Besprechen Sie dies frühzeitig und offen mit Ihrem Behandlungsteam, um Risiken zu minimieren.

Zahnersatz herausnehmen

Falls Sie einen herausnehmbaren Zahnersatz tragen, sollten Sie diesen vor der Untersuchung entfernen. So vermeiden Sie, dass er bei der Untersuchung beschädigt wird oder dass Sie ihn versehentlich verschlucken.

Sedierung in Betracht ziehen

Falls Sie Angst vor der Untersuchung haben, besteht die Möglichkeit, ein Beruhigungsmittel zu erhalten. Eine solche Sedierung kann außerdem den Würgereiz reduzieren. Das Behandlungsteam bei Asklepios wird eingehend mit Ihnen besprechen, ob eine Sedierung für Sie infrage kommt und welche Option für Sie geeignet ist.

In Begleitung kommen

Bringen Sie am Untersuchungstag bitte eine Begleitperson mit, vor allem, falls Ihnen ein Beruhigungsmittel verabreicht wird. Nach der Untersuchung dürfen Sie für mehrere Stunden kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen. Planen Sie daher Ihren Heimweg entsprechend.

Wie läuft eine Magenspiegelung ab?

Sie benötigen eine Magenspiegelung und möchten wissen, wie sie vonstattengeht? Mit der nachfolgenden Schritt-für-Schritt-Erklärung möchten wir Ihnen helfen, sich auf die Untersuchung vorzubereiten, und mögliche Unsicherheiten oder Ängste abbauen.

1. Vorbereitung vor Ort

In der Regel wird eine Magenspiegelung ambulant durchgeführt, das heißt, Sie können nach der Untersuchung direkt wieder nach Hause gehen und müssen sich auch erst kurz vor der Untersuchung in der Klinik oder Praxis einfinden. Bei Ihrer Ankunft wird Sie ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin des medizinischen Teams einweisen. Sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt vereinbart haben, dass Sie ein Beruhigungsmittel bekommen, dann wird Ihnen dies jetzt verabreicht. Vor Beginn der Untersuchung erhalten Sie einen Beißring, der Ihre Zähne schützt und das Einführen des Gastroskops erleichtert. Außerdem wird die Ärztin oder der Arzt Ihren Rachenraum leicht betäuben. Dies hilft, den Würgereiz zu reduzieren, auch wenn Sie ansonsten keine Sedierung bekommen sollten.

2. Einführung des Endoskops

Die Untersuchung selbst beginnt mit dem Einführen des Gastroskops: Die Ärztin oder der Arzt führt diesen flexiblen, sehr dünnen Schlauch mit integrierter Kamera und Lichtquelle über Ihren Mund in die Speiseröhre. Sie unterstützen diesen Vorgang aktiv, indem Sie schlucken. Während die Medizinerin oder der Mediziner das Gastroskop langsam weiter in den Magen und den Zwölffingerdarm vorschiebt,  überträgt die Kamera hochauflösende Bilder der Schleimhäute an einen Monitor. So können die Ärzt:innen selbst kleinste Veränderungen erkennen.

3. Optimale Sicht durch Luftzufuhr

Um die Schleimhäute optimal untersuchen zu können, leiten die Mediziner:innen über das Gastroskop eine geringe Menge Luft in den Magen. Diese dehnt den Magen leicht aus und sorgt für eine bessere Sicht auf die Organwände.

4. Gewebeentnahme oder kleine Eingriffe

Sollten die Ärzt:innen schon während der Untersuchung Auffälligkeiten entdecken, können sie direkt Gewebeproben entnehmen oder kleinere Eingriffe durchführen. Dies geschieht mittels winziger Instrumente, die über das Gastroskop eingeführt werden. Diese Maßnahmen sind schmerzfrei.

5. Abschluss der Untersuchung

Nach etwa fünf bis zehn Minuten ist die Untersuchung beendet, und die Ärzt:innen entfernen das Gastroskop vorsichtig. Dabei saugen sie gleichzeitig die Luft im Magen ab, sodass Sie sich schnell wieder wohlfühlen.

Welche Risiken birgt eine Magenspiegelung?

Eine Magenspiegelung gilt als sehr sicher. Trotzdem können wie bei allen medizinischen Untersuchungen Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten. An dieser Stelle möchten wir Sie über mögliche Risiken aufklären.

Folgende harmlose Nebenwirkungen treten häufig auf

Nach der Untersuchung kann es zu einem kurzfristigen tauben Gefühl im Mund kommen. Dies wird durch das Betäubungsspray verursacht und klingt meist innerhalb weniger Minuten ab. Heiserkeit oder ein leichtes Kratzen im Hals sind ebenfalls möglich, da das Gastroskop die Schleimhäute leicht reizt. Die während der Untersuchung eingeleitete Luft kann bei einigen Patient:innen ein Völlegefühl oder Aufstoßen hervorrufen, das jedoch schnell verschwindet. Diese Beschwerden sind normal und müssen nicht weiter behandelt werden.

Folgende Komplikationen treten sehr selten auf

In sehr wenigen Fällen können bei einer Magenspiegelung Komplikationen auftreten. Leichte Blutungen können vorkommen, besonders wenn Gewebeproben entnommen oder Polypen entfernt wurden. Diese hören in der Regel von selbst auf. Verletzungen der Magen- oder Speiseröhrenwand kommen äußerst selten vor, sind aber möglich, insbesondere bei bestehenden Vorerkrankungen wie Geschwüren oder Tumoren. Sollten Sie nach der Untersuchung starke Schmerzen, Fieber oder anhaltende Blutungen bemerken, suchen Sie bitte sofort ärztliche Hilfe. Auch Kreislaufprobleme können nach der Gabe von Beruhigungsmitteln auftreten, weshalb das Behandlungsteam Ihre Vitalfunktionen während der gesamten Untersuchung überwacht.

Die erfahrenen Fachkräfte bei Asklepios setzen alles daran, die Untersuchung so sicher und angenehm wie möglich zu gestalten.

Wie geht es nach der Magenspiegelung weiter?

Was sollten Sie nach der Untersuchung beachten?

In der Regel erholen sich die Patient:innen nach einer Magenspiegelung schnell. Mit dem Essen und Trinken sollten Sie dennoch warten, bis die Betäubung im Rachen vollständig abgeklungen ist, denn ansonsten besteht das Risiko, dass Sie sich verschlucken. In den meisten Fällen klingt die Wirkung des Betäubungssprays innerhalb weniger Stunden ab. Sollten Sie darüber hinaus ein Beruhigungsmittel erhalten haben, dürfen Sie für mindestens 24 Stunden kein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen. Planen Sie Ihren Heimweg so, dass Sie von einer Begleitperson abgeholt werden oder ein Taxi nutzen können. Ruhe und leichte Kost fördern Ihre Erholung.

Wann sollten Sie sich erneut an eine Ärztin oder einen Arzt wenden?

Leichte Beschwerden wie Heiserkeit oder ein leichtes Völlegefühl sind normal und klingen in der Regel von selbst ab. Dennoch gibt es Anzeichen, bei denen Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten. Dazu zählen:

  • starke oder anhaltende Bauchschmerzen
  • Fieber, das auf eine Infektion hinweisen könnte
  • Bluterbrechen oder Blut im Stuhl
  • anhaltende Kreislaufprobleme oder ungewöhnliche Müdigkeit

Diese Symptome sind selten, können jedoch auf Komplikationen hinweisen, die eine weitere medizinische Abklärung erfordern. Zögern Sie nicht, bei Unsicherheiten Ihre behandelnde Praxis oder Klinik zu kontaktieren. Unsere medizinischen Fachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen auch nach der Untersuchung beratend zur Seite, um Ihre Fragen zu beantworten und mögliche Beschwerden zu lindern.