Asklepios Klinik St. Georg

Fettleber (Steatosis hepatis)

Alles Wissenswerte über die Lebererkrankung

Fettleber (Steatosis hepatis)

Die Fettleber (Steatosis hepatis) ist die häufigste Lebererkrankung in Deutschland. Sie bleibt oft lange unbemerkt und entsteht durch die Ansammlung von Fett in den Leberzellen. Unbehandelt kann sie zu ernsthaften Folgeerkrankungen wie einer Leberentzündung, Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs führen. In den folgenden Abschnitten erklären Ihnen Expert:innen von Asklepios, wie sich eine Fettleber entwickelt, welche Symptome auf sie hinweisen können, wie sie diagnostiziert wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Sollten Sie Symptome einer Fettleber bei sich bemerken, wenden Sie sich an unsere erfahrenen Fachkräfte. Sie sind gerne für Sie da.

Welche Symptome können auf eine Fettleber hindeuten?

Eine Fettleber entwickelt sich häufig über Jahre hinweg unbemerkt. Viele Betroffene stellen zunächst keine Beschwerden fest, da die Krankheit oft schleichend verläuft. Dennoch gibt es einige typische Symptome, die auf eine Fettleber hindeuten können. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Symptome nicht immer eindeutig sind, mit anderen Erkrankungen verwechselt werden oder tatsächlich andere Erkrankungen als Ursache haben können. Im Folgenden haben unsere Ärzt:innen die häufigsten Beschwerden für Sie zusammengefasst, die bei einer Fettleber auftreten können.

Druckgefühl im rechten Oberbauch

Ein häufiges Anzeichen für eine Fettleber ist ein unangenehmes Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch. Eine vergrößerte Leber kann auf umliegendes Gewebe und Organe drücken. Dieses Symptom ist oft das erste, das Betroffene wahrnehmen.

Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Viele Menschen mit einer Fettleber berichten über anhaltende Müdigkeit und ein allgemeines Gefühl der Erschöpfung. Diese Symptome können entstehen, weil ein gestörter Stoffwechsel in der Leber den Energiehaushalt des Körpers beeinflusst.

Konzentrationsstörungen

Konzentrationsprobleme sind ebenfalls ein häufiges Symptom. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, sich zu fokussieren oder klar zu denken. Dies könnte mit der veränderten Stoffwechselaktivität und den Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem zusammenhängen.

Übelkeit und Appetitlosigkeit

Einige Menschen mit einer Fettleber leiden unter Übelkeit, die gelegentlich mit einer verminderten Esslust einhergeht. Dies kann auf die eingeschränkte Funktion der Leber zurückzuführen sein, die für die Verarbeitung von Nährstoffen und die Unterstützung der Verdauung zuständig ist.

Juckreiz

Juckreiz, insbesondere ohne sichtbare Hautveränderungen, wird ebenfalls häufiger von Betroffenen einer Fettlebererkrankung beschrieben. Dies könnte durch eine Ansammlung von Stoffwechselprodukten im Körper verursacht sein, die die Haut reizen.

Blähungen und Völlegefühl

Ein weiteres Symptom sind Blähungen, die oft in Kombination mit einem allgemeinen Völlegefühl auftreten. Diese Beschwerden sind unspezifisch, können aber auf eine Beeinträchtigung der Leberfunktion hinweisen.

Dunkler Urin oder heller Stuhl

In fortgeschritteneren Stadien der Erkrankung kann es zu Veränderungen der Ausscheidungen kommen. Ein dunkler Urin oder ein ungewöhnlich heller Stuhl sind mögliche Anzeichen dafür, dass die Leber Schwierigkeiten hat, ihre Entgiftungsfunktion auszuführen.

Die genannten Symptome sind die häufigsten Warnsignale bei einer Fettleber. Nicht alle Betroffenen erleben jedoch jede dieser Beschwerden. Auch die Schwere der Symptome kann variieren. Wenn Sie Beschwerden wie diese bei sich feststellen, sollten Sie sie ärztlich abklären lassen. Unsere Expert:innen stehen Ihnen gern zur Verfügung, um die Ursachen abzuklären und eine passende Behandlung einzuleiten.

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Wie wird eine Fettleber diagnostiziert?

Die Diagnose „Fettleber“ erfolgt oft zufällig, da die Erkrankung in den frühen Stadien selten Beschwerden verursacht. Dennoch gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden, die Ärzt:innen nutzen, um eine Fettleber zu erkennen und deren Ausmaß zu bestimmen.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Zu Beginn steht eine ausführliche Anamnese im Vordergrund. Das ist ein Gespräch, bei dem die Ärztin oder der Arzt gezielt nach Risikofaktoren wie Alkohol- oder Medikamentenkonsum, Übergewicht, Diabetes oder anderen Stoffwechselerkrankungen fragt. Auch eine körperliche Untersuchung, bei der die Ärztin oder Arzt die Lebergröße durch Abtasten prüft, liefert erste Hinweise auf eine mögliche Fettleber.

Blutuntersuchung

Eine Blutuntersuchung ist ein wichtiger Baustein der Diagnostik. Dabei werden sogenannte Leberwerte wie Gamma-GT, GPT und GOT bestimmt. Erhöhte Werte können auf eine Lebererkrankung hindeuten, sind jedoch nicht immer eindeutig. Auch die Blutfettwerte und den Nüchtern-Blutzucker überprüfen unsere Fachkräfte, um mögliche Begleiterkrankungen wie das metabolische Syndrom oder Diabetes festzustellen.

Bildgebende Verfahren

Die häufigste bildgebende Methode zur Diagnose einer Fettleber ist der Ultraschall. Dabei zeigt sich die Leber bei einer Verfettung heller und oft vergrößert. In einigen Fällen führen unsere Ärzt:innen zusätzlich eine Magnetresonanztomografie (MRT; Verfahren mittels Magnetfeldern) oder eine spezielle Magnetresonanz-Elastografie durch, um die Fettmenge und mögliche Gewebeschäden wie die Steifigkeit von Gewebe genauer zu beurteilen.

Leberbiopsie

In seltenen Fällen, etwa wenn die Ursachen der Fettleber unklar sind oder unsere Ärzt:innen eine Entzündung vermuten, kann eine Leberbiopsie erforderlich sein. Dabei entnehmen unsere Fachkräfte unter örtlicher Betäubung eine kleine Gewebeprobe und untersuchen sie mikroskopisch.

Die Diagnose einer Fettleber ist ein wichtiger Schritt, um ernsthafte Folgeerkrankungen frühzeitig zu verhindern. Unsere erfahrenen Ärzt:innen untersuchen Sie gründlich und besprechen mit Ihnen die für Sie persönlich geeigneten Behandlungsschritte.

Wie wird eine Fettleber behandelt?

Die Behandlung einer Fettleber hängt stark von deren Ursache und dem Stadium der Erkrankung ab. Ziel ist es, die Leber zu entlasten, die Fetteinlagerungen zu reduzieren und Folgeerkrankungen zu verhindern. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios setzen auf bewährte und individuelle Therapien. Im Folgenden nennen sie die wichtigsten Ansätze.

Lebensstiländerung: der Schlüssel zur Heilung

Die wichtigste Maßnahme bei der Behandlung einer Fettleber ist die Veränderung des Lebensstils. Eine ausgewogene, fettarme und zuckerreduzierte Ernährung kann die Belastung der Leber reduzieren und den Fettabbau fördern. Auch regelmäßige Bewegung spielt eine zentrale Rolle, da sie nicht nur den Fettstoffwechsel verbessert, sondern auch Übergewicht abbaut, das oft ein Hauptfaktor der Erkrankung ist. Unsere Fachkräfte beraten Sie umfassend zu einer gesunden Lebensführung und stellen gemeinsam mit Ihnen passende Ernährungs- und Bewegungspläne auf.  

Gewichtsreduktion: schrittweise zum Erfolg

Ein langsamer, gezielter Gewichtsverlust von etwa fünf bis zehn Prozent des Körpergewichts kann eine deutliche Verbesserung der Lebergesundheit bewirken. Dabei ist es wichtig, auf crashartige Diäten zu verzichten, da diese die Leber zusätzlich belasten können. Unsere Fachkräfte helfen Ihnen, ein realistisches Ziel zu setzen und dieses mit einer nachhaltigen Strategie zu erreichen. Individuelle Programme kombinieren Ernährungsberatung, Bewegung und regelmäßige Kontrollen, um den Fortschritt zu überwachen.

Alkoholverzicht: Entlastung für die Leber

Bei einer alkoholischen Fettleber ist der vollständige Verzicht auf Alkohol die einzig wirksame Behandlung. Alkohol schädigt die Leberzellen und führt zur weiteren Verschlechterung der Erkrankung. Neben der medizinischen Behandlung können Sie weitere Maßnahmen wie eine persönliche Beratung und psychologische Begleitung in Anspruch nehmen, wenn Ihnen der vollständige Verzicht auf Alkohol schwerfallen sollte.

Regelmäßige medizinische Kontrollen

Regelmäßige Untersuchungen sind essenziell, um den Fortschritt der Behandlung zu überwachen und mögliche Komplikationen früh zu erkennen. Dazu gehören Bluttests zur Kontrolle der Leberwerte sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomografie (MRT).

Mit diesen Ansätzen können Sie gemeinsam mit unseren Ärzt:innen bei Asklepios daran arbeiten, die Gesundheit Ihrer Leber zu verbessern und langfristige Schäden zu vermeiden.

Welche Erkrankungen können begleitend zu einer Fettleber auftreten?

Eine Fettleber kann sowohl Ursache als auch Folge anderer Erkrankungen sein. Diese begleitenden Erkrankungen beeinflussen sich oft gegenseitig und erhöhen das Risiko für schwerwiegendere gesundheitliche Probleme. Im Folgenden stellen unsere Expert:innen Ihnen die häufigsten Begleiterkrankungen vor und erklären, wie sie mit einer Fettleber zusammenhängen.

Diabetes mellitus Typ 2

Die Fettleber und Diabetes Typ 2 stehen in einer engen Beziehung zueinander. Durch die Insulinresistenz, die bei beiden Erkrankungen häufig auftritt, wird der Zuckerstoffwechsel gestört. Dies führt dazu, dass überschüssiger Zucker in Fett umgewandelt wird, das sich dann in der Leber ablagert. Gleichzeitig erhöht eine Fettleber das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, da die Leber ihre regulierende Funktion im Stoffwechsel verliert.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Personen mit einer Fettleber haben ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall. Grund dafür sind die gestörten Fett- und Zuckerstoffwechselprozesse, die zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen können. Die entzündlichen Prozesse in der Leber tragen zusätzlich zu einer Verschlechterung der Gefäßgesundheit bei.

Metabolisches Syndrom

Das metabolische Syndrom ist ein Zusammenspiel aus Übergewicht, erhöhtem Blutdruck, gestörtem Zuckerstoffwechsel und erhöhten Blutfettwerten. Es gilt als einer der Hauptauslöser für die Entwicklung einer Fettleber. Gleichzeitig verstärkt eine Fettleber die Symptome des metabolischen Syndroms, wodurch ein Teufelskreis entsteht.

Leberzirrhose und Leberkrebs

Eine unbehandelte Fettleber kann zu einer Leberentzündung führen, die sich im Laufe der Zeit zu einer Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs entwickeln kann. Je stärker die Leber geschädigt ist, desto weniger kann sie ihre lebenswichtigen Aufgaben erfüllen.

Die enge Verbindung zwischen Fettleber und diesen Erkrankungen zeigt, wie wichtig eine frühe Diagnose und Behandlung ist. Unsere Ärzt:innen unterstützen Sie dabei, das Risiko von Begleiterkrankungen zu senken.

Wie lässt sich einer Fettleber vorbeugen?

Die Fettleber ist eine Erkrankung, die sich durch gezielte Prävention in vielen Fällen vermeiden lässt. Dabei spielen Ernährung, Bewegung und der bewusste Umgang mit Alkohol eine entscheidende Rolle. Durch eine gesunde Lebensführung unterstützen Sie nicht nur Ihre Leber, sondern fördern Ihre allgemeine Gesundheit. Im Folgenden geben Ihnen unsere Ärzt:innen konkrete Tipps für vorbeugende Maßnahmen, die Sie in Ihren Alltag integrieren können.

Setzen Sie auf eine ausgewogene Ernährung und achten Sie auf Ihr Gewicht

Eine gesunde Ernährung bildet die Basis für eine gesunde Leber. Reduzieren Sie stark zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke wie Limonaden, Fruchtsäfte und Süßigkeiten. Stattdessen sollten Sie vermehrt auf frisches Gemüse, Obst in moderaten Mengen, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte setzen. Besonders vorteilhaft sind Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren wie Avocados, Nüsse oder Olivenöl. Vermeiden Sie hingegen gesättigte Fettsäuren, die in Butter, Sahne, Wurst und fettem Fleisch enthalten sind. Planen Sie Ihre Mahlzeiten bewusst, um ungesunde Snacks zu vermeiden. Beispielsweise können Sie Ihre Woche im Voraus mit einem ausgewogenen Speiseplan gestalten.

Bewegen Sie sich regelmäßig

Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt den Fettabbau und fördert die Durchblutung der Leber. Studien zeigen, dass bereits 30 Minuten moderate Bewegung am Tag, wie zügiges Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen, die Lebergesundheit deutlich verbessern können.

Sie können Bewegung einfach in Ihren Alltag integrieren, indem Sie kürzere Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Wenn Sie beispielsweise regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel nutzen, steigen Sie eine Haltestelle früher aus und laufen Sie die restliche Strecke. Auch ein Spaziergang nach dem Abendessen kann eine wirkungsvolle Maßnahme sein, um den Stoffwechsel zu aktivieren.

Vermeiden Sie Alkohol

Eine der häufigsten Ursachen für eine Fettleber ist übermäßiger Alkoholkonsum. Selbst kleine Mengen können die Leber belasten und langfristig zu Schäden führen.

Ein Tipp für gesellschaftliche Anlässe: Greifen Sie zu alkoholfreien Alternativen, die es mittlerweile in einer Vielzahl von Varianten gibt. So können Sie genussvoll feiern, ohne Ihre Leber zu belasten.

Pflegen Sie einen bewussten Umgang mit Zucker und Fruchtzucker

Zucker – insbesondere Fruchtzucker – wird häufig unterschätzt, wenn es um die Belastung der Leber geht. Fruchtzucker, der in Softdrinks, industriell hergestellten Süßspeisen oder auch in großen Mengen in Fruchtsäften vorkommt, wird direkt in der Leber verstoffwechselt und kann deren Funktion beeinträchtigen.

Schlafen Sie ausreichend

Regelmäßiger und ausreichender Schlaf ist ein oft übersehener Faktor für eine gesunde Leber. Ein gestörter Schlafrhythmus kann den Stoffwechsel beeinträchtigen und die Leber zusätzlich belasten. Versuchen Sie, mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen und halten Sie feste Schlafenszeiten ein.

Diese vorbeugenden Maßnahmen helfen nicht nur gegen eine Fettleber, sondern fördern auch Ihre allgemeine Gesundheit.

Welche Aufgabe hat die Leber im Körper?

Die Leber ist eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper und übernimmt eine Vielzahl wesentlicher Funktionen. Sie ist nicht nur für die Entgiftung des Körpers zuständig, sondern auch für die Speicherung von Energie, die Produktion von Galle zur Fettverdauung sowie die Regulation des Zucker- und Fettstoffwechsels. Bei einer Fettleber (medizinisch: Steatosis hepatis) lagert sich überschüssiges Fett in den Leberzellen ein. Dies geschieht, wenn die Leber mehr Fett aufnehmen muss, als sie abbauen oder speichern kann.

Eine Fettleber kann langfristig die Funktionsfähigkeit des Organs erheblich beeinträchtigen. Etwa 23 Prozent der deutschen Bevölkerung sind von einer Fettleber betroffen, was sie zur häufigsten Lebererkrankung macht. Besonders problematisch ist, dass die Erkrankung oft lange unbemerkt bleibt. Daher ist es besonders wichtig, Risikofaktoren wie Übergewicht, ungesunde Ernährung und übermäßigen Alkoholkonsum zu vermeiden, um die Leber zu entlasten und ihrer Verfettung vorzubeugen.

Wenn Sie Symptome einer Fettleber bei sich beobachten oder zu einer Risikogruppe gehören, sollten Sie sich untersuchen lassen. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios sind für Sie da.