
Kathleen Friedrich
Chefarztsekretariat
Im Gegensatz zu einer Bestrahlung von außen, werden bei der Brachytherapie (HDR-Afterloading (High-Dose-Rate)) die Strahlenquellen direkt am Ort der Krebsgeschwulst platziert, um Tumorzellen zu bekämpfen. Hierdurch bleibt umliegendes, gesundes Gewebe von der Strahlung weitgehend verschont.
Die heute gängige Methode ist das Afterloadingverfahren. Dabei wird ein nicht radioaktiver Träger, ein sogenannter Applikator, in Tumornähe in die gewünschte Position gebracht. Die richtige Platzierung wird mittels Röntgenaufnahmen kontrolliert und dokumentiert. Anschließend wird der Applikator über einen flexiblen Schlauch mit dem Gerät verbunden, in welchem der radioaktive Strahler (Iridium-192) sicher verwahrt ist.
Jede Patientin erhält einen von Ärzt:innen und Physiker:innen erstellten individuellen Bestrahlungsplan, aus welchem u.a. die Bestrahlungszeit hervorgeht. Die Patientin bleibt während der Behandlung alleine im videoüberwachten Raum und der radioaktive Strahler fährt ferngesteuert aus dem sogenannten Tresor in den Applikator.
Es ist möglich, hohe Aktivitäten zu applizieren, was wiederum kurze Liegezeiten für die Patientinnen zur Folge hat. Die Bestrahlung ist PC-gesteuert und gesichert.
Nach Beendigung der Bestrahlung, die meist nur wenige Minuten dauert, fährt der Strahler zurück in den Tresor.
Die Medizinsche Technologin für Radiologie entfernt anschließend Schläuche und den Applikator - als Patientin haben Sie nach der Brachytherapie in der Regel keine weiteren Einschränkungen.
Bei der Strahlentherapie werden Krebszellen mithilfe ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung zerstört. Die Brachytherapie ist eine spezielle Form der Strahlentherapie. Prof. Dr. Silke Tribius, Chefärztin am Hermann-Holthusen-Institut für Strahlentherapie an der Asklepios Klinik St. Georg, erklärt, was die Brachytherapie ist, wann das Behandlungsverfahren eingesetzt wird und welche Vorteile die Brachytherapie bietet. © Asklepios
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