
Funktionsoberarzt
Nidayet Kent
Psychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik
Station 3
Die Bezeichnung Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungsbilder, welche in erster Linie den Verlust von Fähigkeiten im Bereich des Gedächtnisses, des Denkens und der Orientierung beinhalten. Neben der Alzheimer-Demenz ist die vaskuläre (Blutgefäß betreffende) Demenz die zweithäufigste Ursache.
Wegen der fehlenden Orientierung vieler Patienten auf dieser Station ist die Stationstür verschlossen. Grundsätzlich kann jedoch jeder Patient oder jede Patientin in Begleitung von Angehörigen die Station verlassen.
Die Aufnahme und Behandlung auf einer geschlossenen Station setzt die schriftliche Einwilligung der Patient:innen auf freiwilliger Basis, oder eine gerichtlich festgelegte Unterbringung voraus.
Für planbare Aufnahmen wird eine eigene Warteliste auf unserer Station geführt.
Im Rahmen der Diagnostik geht es uns vor allem darum, die Ursache der “kognitiven“ und der „nicht-kognitiven“ Symptome herauszufinden. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, neben der Erhebung des aktuellen Befundes und ergänzender Untersuchungen, wie einer Computertomografie oder einer Magnetresonanztomografie, die Vorgeschichte zu erfassen. Der Verlauf der Symptome, die Medikation oder kürzlich aufgetretene körperliche Erkrankungen, können oft als Ursache für eine akute Verschlechterung in Frage kommen. Ebenso sind diese Befunde nicht selten mit einer vorübergehenden Störung der Orientierung und der Merkfähigkeit verbunden. Diese Unterscheidungen sind einerseits diagnostisch wichtig, aber auch für die Planung des Versorgungs- und Unterstützungsbedarfs relevant.
Nicht zu vergessen ist die Abgrenzung zu einer Depression bei älteren Menschen, da auch diese regelhaft mit Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen verbunden ist.
In Abhängigkeit von der Ursache einer Demenz, dem Grad der Beeinträchtigungen im Alltag und der Ausprägung der „nicht-kognitiven Störungen“ beinhaltet das Therapieangebot für Menschen mit Demenz, neben milieutherapeutischen Ansätzen mit Hilfen in der Alltagskompetenz und sozialen Kontakten, auch pharmakotherapeutische Möglichkeiten. Diese sind meistens auf die Behandlung der nicht-kognitiven Symptome ausgerichtet. Die bestehenden Medikamente werden parallel kontrolliert, inwieweit diese einen ungünstigen Effekt auf die aktuelle Symptomatik haben können.
Die Einbeziehung von Angehörigen und die Unterstützung durch die Sozialberatung der Klinik spielen in der Therapieplanung eine besondere Rolle.
Unsere Station kann bis zu 20 Patient:innen aufnehmen.
Entlang des Stationsflurs findet sich beidseitig ein Handlauf zwecks Sturzprophylaxe.
Besonderheiten unserer Ausstattung
Zur Versorgung und Behandlung pflegebedürftiger und mobilitätseingeschränkter Patienten stehen folgende Unterstützungen zur Verfügung:
Durch unsere enge Einbindung in die demenzspezifischen Versorgungsangebote im Landkreis Offenbach, können wir in der Planung der Weiterversorgung nach dem stationären Aufenthalt umfassende und differenzierte Möglichkeiten vermitteln. Dabei planen wir mit Patienten und Angehörigen sorgfältig die jeweils passendste Form. Ob dies weiter in der eigenen Wohnung oder in einer stationären Pflegeeinrichtung erfolgen soll, sind nur zwei von vielen Optionen. Ein besonderes Anliegen ist uns, die vielfach sehr belasteten Angehörigen umfassend zu beraten.

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