Experten-Tipps gegen Enkeltrick und Schockanruf
Lich… Beim sogenannten Enkeltrick kontaktieren Betrüger meist ältere Menschen per Telefon und geben sich als Verwandte aus, um an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen. Wie kann man sich schützen? Diese Frage wurde in einem Vortrag in der Geriatrie der Asklepios Klinik Lich beantwortet.
Enkeltrick, Schockanrufe und Love Scamming haben einen gemeinsamen Nenner und das sind Emotionen. Diese werden von Betrügern missbräuchlich benutzt, um an das Geld und an Wertgegenstände von Opfern zu gelangen. Zumeist werden ältere Menschen als Ziel ausgesucht und emotional manipuliert, um sie zur Herausgabe von Geld zu zwingen.
Heinz Gischler klärt als Sicherheitsberater und ehemaliger Polizeibeamter über die Vorgehensweise der Trickbetrüger auf. Er ist ehrenamtlich beim Landkreis Gießen tätig und betreibt, in Begleitung seiner Ehefrau Inge de Witt, Aufklärung zum Thema. Auf Einladung von Susanne Meub, pflegerische Leitung der geriatrischen Station, referierte der Experte Gischler in der Licher Klinik und klärte die stationären Patientinnen und Patienten sowie die Patient:innen der geriatrischen Tagesklinik darüber auf, wie sie sich im Alltag am besten schützen können.
Um zu verdeutlichen, dass jeder in die Falle der Trickbetrüger tappen kann, zeigte Heinz Gischler eindrückliche Videos und erklärte typische Betrugs-Situationen. Häufig arbeiten die Täter mit Ablenkung, aber auch das Vortäuschen einer Notlage und die Betrugsmasche, bei der sich Kriminelle am Telefon als Enkel oder andere Verwandte ausgeben, sind angewandte Manipulationen, um Geld zu erbeuten.
Nicht nur per Telefon, auch per Brief werden Menschen kontaktiert und mit gefälschten Schreiben von Mahngerichten oder angeblichen Rechtsanwälten konfrontiert.
Die Täter nutzen aktuelle Meldungen, z.B. über Wasserverunreinigungen, um als Handwerker verkleidet in die Wohnungen der Opfer zu gelangen und dort Wertgegenstände zu entwenden.
Doch was kann man tun, um sich zu schützen und nicht in die Betrugsfalle zu tappen? Da ist der Rat des Experten klar. „Blocken Sie die Anfragen ab, legen Sie den Telefonhörer auf und vor allem: sprechen Sie mit Ihnen nahestehenden Personen über den Vorfall“, so Gischler. Statistiken belegen nämlich, dass alleinstehende Menschen häufiger Opfer werden.
Gerade beim Enkeltrick, aber auch bei Schockanrufen über angeblich verunglückte Verwandte kann die Situation meist mit einer direkten Rücksprache schnell aufgeklärt werden.
„Wurden Sie unglücklicherweise doch Opfer eines Betrugs, wenden Sie sich unbedingt an die Polizei“, appellierte Heinz Gischler an die Zuhörerinnen und Zuhörer. Hier sollte keine falsche Scham entstehen, denn die Täter sind so gut geschult und arbeiten mit psychologischen Tricks, sodass jeder in eine solche Fallen tappen kann.
Auch bei einem versuchten Betrug rät der Sicherheitsberater zur Meldung bei der Polizei, damit der Vorgang in der Statistik erfasst werden kann.
Kontakt:
Patricia Rembowski
Asklepios Klinik Lich
Goethestraße 4
35423 Lich
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