Kniegelenksarthrose (Gonarthrose)

Das Kniegelenk hat einen komplexen Aufbau mit drei Teilgelenken (femoropatellares, laterales und mediales femorotibiales Kompartiment). Zur normalen Funktion des Kniegelenkes tragen die Kreuz- und Seitenbänder sowie die Menisken bei, die zwischen den Gelenkflächen des Ober- und Unterschenkels gelagert sind.

Wir helfen Ihnen bei

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Da auf das Kniegelenk erhebliche Belastungen einwirken, ist es einem Verschleiss in besonderer Weise ausgesetzt. Die Kniegelenksarthrose gehört daher zu den häufigsten Arthroseerkrankungen. Wie am Hüftgelenk sind die Symptome ein Belastungs-, Ruhe-, Nacht- und Anlaufschmerz sowie eine zunehmende Bewegungseinschränkung. Zusätzlich kommt es an diesem Gelenk bei ausgeprägten Arthrosen im Erkrankungsverlauf zu Achsfehlstellungen (X- oder O-Beinstellung) und Veränderungen der äußeren Form des Kniegelenkes.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Grundlage jeder Diagnostik bildet das ausführliche Gespräch zwischen Patient und behandelndem Arzt, in dem die Symptome und Krankheitsbilder genau beschrieben werden. In der anschließenden eingehenden körperlichen und apparativen Untersuchung verifizieren unsere Spezialisten die im Gespräch gewonnenen Informationen. Mit diesen Daten ist es uns möglich, das gesamte Krankheitsbild zu erkennen, und somit die angezeigte Behandlungsmethode wählen zu können.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Bild: Chirurgin

Zeigt sich ein Arthrosenachweis im Röntgenbild, stehen zunächst oftmals die konservativen Behandlungsmöglichkeiten mit Physiotherapie und entzündungshemmenden Medikamenten im Vordergrund. Sind diese jedoch ausgeschöpft und die Gelenkfunktion so stark eingeschränkt, dass die Lebensqualität des Patienten glaubhaft reduziert ist und er unter erheblichem Leidensdruck steht, werden wir die Versorgung mit einem künstlichen Gelenkersatz (Endoprothese) diskutieren.

Zur operativen Behandlung der Kniegelenksarthrose kommen verschiedene Prothesen zur Anwendung. Je nach Ausprägung der Arthrose kann die Implantation einer

  • unicondylären Schlittenprothese, (medial oder lateral)
  • kompletten bicondylären Oberflächenersatzprothese
  • teilgekoppelten oder vollgekoppelten (achsgeführten) Prothese

erforderlich sein. Im gemeinsamen Beratungsgespräch wählen wir nach einer eingehenden Untersuchung für jeden Patienten individuell das geeignete Prothesenmodell aus.

 

Teilweiser Gelenkersatz (Schlittenprothese)


Ist bei einem betroffenen Gelenk nur der innere oder äußere Gelenkbereich verschlissen wie es häufig nach Verletzungen des Meniskus vorkommt, besteht die Möglichkeit nur den betroffenen Abschnitt des Gelenks künstlich durch eine Schlittenprothese zu ersetzen. Am häufigsten betroffen ist die innere Seite des Kniegelenkes. Der Vorteil ist, dass man den gesunden Bereich des Gelenks erhalten kann und nach der Operation eine nahezu normale Beweglichkeit besteht. Die Schlittenprothese kann allerdings nur eingesetzt werden, wenn tatsächlich auch nur ein Bereich des Gelenkes verschlissen ist - sind mehrere Bereiche beteiligt, so kommt dieser Prothesentyp nicht mehr in Frage.

 

Oberflächenersatz (Totalendoprothese)


Dies ist die am häufigsten eingesetzte Kniegelenksprothese. Es wird die gesamte Oberfläche des Kniegelenkes ersetzt, im Bedarfsfall auch die Rückfläche der Kniescheibe. Für eine regelrechte Funktion dieses Prothesentyps ist die ausreichende Stabilität der Seitenbänder zwingende Voraussetzung. Eine fehlende oder nicht mehr ausreichende Funktion der Kreuzbänder kann jedoch kompensiert werden.

 

Achsgeführte Knieprothese


Sollte die Stabilität der Seitenbänder nicht mehr gegeben sein, benötigt man einen Prothesentyp, der diese Funktion durch eine höhere Kopplung (sprich stabile Verbindung) der beiden Prothesenkomponenten in Ober- und Unterschenkel übernimmt. Dieser Prothesentyp muss ähnlich der Hüftprothese mit zusätzlichen Stielen langstreckig im Knochen verankert werden. Diese Operation ist häufig anspruchsvoller und kann eine längere Operationszeit bedingen.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Nachsorge und Weiterbehandlung

Im Allgemeinen darf nach Implantation einer Knieprothese ab dem ersten Tag nach der Operation an zwei Unterarmgehstützen schmerzadaptiert voll belastet werden. Am ersten Tag nach der Operation beginnen wir auch bereits mit der krankengymnastischen Beübung. Schon während des stationären Aufenthaltes streben wir eine volle Streckung des Beines und eine Beugung von 90° an. Der stationäre Aufenthalt in unserer Klinik dauert im Normalfall zwischen 7 und 10 Tagen. Natürlich sorgen wir auch für Ihre Nachbehandlung und leiten Sie nach Ihrer Entlassung aus unserer stationären Behandlung direkt in eine Rehabilitationseinrichtung weiter, damit Sie Ihre physiotherapeutischen Behandlung konsequent fortsetzen können.

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