Asklepios Klinik Langen

Sodbrennen

Alles Wissenswerte über die gastroösophageale Refluxkrankheit

Sodbrennen

Asklepios Magen Sodbrennen: Das Bild zeigt eine Frau, die eine Hand auf ihr Brustbein legt und Schmerzen hat.

Viele Menschen in Deutschland kennen das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein. Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Medizinisch wird dieser Zustand als gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) bezeichnet.

In den folgenden Abschnitten möchten wir Sie näher über die typischen Symptome informieren. Zudem haben unsere Expert:innen für Sie Informationen zu den Möglichkeiten der Diagnostik und zu verschiedenen Ansätzen der Behandlung von Sodbrennen und Reflux zusammengestellt.

Wiederkehrendes Sodbrennen sollte unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Unsere Fachkräfte in den Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen zur Seite, um Ihnen mit einem individuellen Behandlungskonzept zu helfen.

Welche Symptome sind typisch für Reflux?

Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) kann sich durch eine Vielzahl von Beschwerden äußern. Besonders häufig und typisch sind die folgenden Symptome:

Sodbrennen

Das unangenehme Brennen, das vom oberen Bauchbereich bis hinter das Brustbein zieht, ist das Leitsymptom für die Refluxkrankheit. Das schmerzhafte Gefühl breitet sich manchmal bis in den Hals oder Rachen aus und wird oft nach dem Essen, beim Bücken oder im Liegen verstärkt.

Saures Aufstoßen

Viele Betroffene berichten von saurem Aufstoßen, bei dem Magensäure oder saurer Mageninhalt in die Speiseröhre und manchmal sogar bis in den Mund gelangt. Das Aufstoßen hinterlässt oft einen unangenehmen bitteren Geschmack.

Schluckbeschwerden

Durch den Kontakt mit Magensäure wird die Speiseröhre angegriffen. Ist sie gereizt oder entzündet, kann das zu Problemen beim Schlucken führen.

Völlegefühl und Druck im Oberbauch

Ein unangenehmes Völlegefühl oder ein Druck im Oberbauch, insbesondere nach dem Essen, sind ebenfalls typisch. Diese Symptome gehen häufig mit Blähungen oder Übelkeit einher.

Kratzen im Hals oder Heiserkeit

Hat eine Person ein kratzendes Gefühl im Hals, ist sie heiser oder muss sie sich ständig räuspern, kann dahinter ebenfalls eine Refluxkrankheit stecken. Diese Beschwerden treten auf, wenn Magensäure die Schleimhäute im Hals- und Rachenbereich reizt.

Husten und Atemwegsbeschwerden

Bei sogenanntem „stillem Reflux“ können die Atemwege betroffen sein. Dann zählen chronischer Husten, Asthma und ein keuchendes Atmen zu den typischen Anzeichen. Oft werden diese Beschwerden jedoch nicht mit Reflux in Verbindung gebracht und die Erkrankung bleibt als Ursache zunächst unentdeckt.

Übelkeit

Einigen Menschen wird übel, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Gelegentlich geht die Übelkeit mit einem Brechreiz einher.

Die genannten Symptome treten nicht immer gleichzeitig auf und können in ihrer Intensität variieren. Sollten Sie regelmäßig unter diesen Beschwerden leiden, raten wir Ihnen, die Ursache ärztlich abklären zu lassen. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen Fachkräfte zur Verfügung, die sich für die Diagnose ausreichend Zeit nehmen und anschließend die passende Behandlung für Sie auswählen.

Wie wird Reflux diagnostiziert?

Die Diagnose beginnt mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) zwischen Ihnen und der Sie untersuchenden Ärztin oder dem Arzt. Dabei werden Ihre Beschwerden, deren Häufigkeit und mögliche Auslöser genau erörtert. Wichtig ist, dass Sie all Ihre Symptome schildern, auch wenn diese nicht direkt mit dem Magen in Verbindung stehen, wie etwa Husten oder Heiserkeit. Häufig können unsere Fachärzt:innen anhand der typischen Symptome wie Brennen hinter dem Brustbein oder saurem Aufstoßen bereits eine erste Verdachtsdiagnose stellen.

Körperliche Untersuchung und erste Einschätzung

Nach der Anamnese erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dabei tastet die Ärztin oder der Arzt den Bauchraum ab, um mögliche Druckempfindlichkeiten festzustellen.

Magenspiegelung (Gastroskopie)

Bestehen die Beschwerden schon länger oder gibt es Alarmsymptome, zu denen Schluckbeschwerden oder ungewollter Gewichtsverlust zählen, führen unsere Fachkräfte eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durch. Mit einem dünnen Schlauch, der über den Mund eingeführt wird, können sie die Speiseröhre, den Magen und den oberen Teil des Dünndarms untersuchen. So können sie Entzündungen, Schleimhautschäden oder andere Veränderungen feststellen.

pH-Messung und Druckmessung

Eine 24-Stunden-pH-Metrie dient der genauen Abklärung. Der gemessene Säuregehalt in der Speiseröhre gibt Auskunft darüber, wie oft und wie lange Magensäure aufsteigt. Ergänzend erfolgt gegebenenfalls eine Druckmessung (Manometrie) der Speiseröhre, um die Funktion des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen zu überprüfen.

Weitere Untersuchungen

In speziellen Fällen sind zusätzliche Tests wie eine Röntgenuntersuchung oder eine Impedanz-pH-Metrie (Messung der elektrischen Leitfähigkeit) sinnvoll. Sie helfen unseren Ärzt:innen dabei, den Reflux und seine Auswirkungen besser zu verstehen.

Unser Ziel bei Asklepios ist es, Ihnen eine detaillierte Diagnose mitteilen zu können. Unsere Mitarbeiter:innen begleiten Sie dann mit einem individuellen Therapieplan bei jedem Schritt auf dem Weg zur Linderung Ihrer Beschwerden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Reflux?

Sodbrennen kann durch verschiedene Maßnahmen gelindert und behandelt werden. Die Wahl der Therapie hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und wodurch sie verursacht wurden. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios bieten wir zahlreiche Therapieansätze an. Während der gesamten Behandlung werden Sie von fachkundigen und einfühlsamen Pflegefachkräften begleitet.

Lebensstil- und Ernährungsumstellung

Eine der ersten und wirksamsten Maßnahmen gegen Sodbrennen ist die Anpassung des Lebensstils. Betroffene sollten auf stark säurehaltige, fettige oder scharfe Speisen verzichten. Alkohol und Nikotin sind ebenfalls schädlich. Besser als drei große sind mehrere kleine Mahlzeiten, die über den Tag verteilt werden. Dadurch lässt sich der Druck auf den Magen verringern. Unsere Expert:innen empfehlen außerdem, nicht direkt vor dem Schlafengehen zu essen und das Kopfteil des Bettes leicht anzuheben. Regelmäßige Bewegung sowie Stressabbau durch Techniken wie Yoga oder Meditation können ebenfalls hilfreich sein. Unsere Fachkräfte bei Asklepios unterstützen Sie gerne mit individuellen Tipps und Empfehlungen für Ihren Alltag.

Medikamente zur Säurereduktion

Bleiben die Beschwerden trotz geänderter Lebensweise bestehen, setzen unsere Gastroenterolog:innen Medikamente ein, die die Magensäureproduktion reduzieren oder die Säure neutralisieren. Durch die Einnahme dieser Medikamente wird die Schleimhaut der Speiseröhre vor weiteren Schäden geschützt und bestehende Beschwerden lassen nach. Bei Asklepios werden Sie umfassend über geeignete Präparate informiert. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr Arzt überwacht die Behandlung regelmäßig, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.

Operative Eingriffe

In seltenen Fällen kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Dabei wird der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen verstärkt, um den Rückfluss von Magensäure zu verhindern. Diese Eingriffe erfolgen in der Regel minimalinvasiv, also über kleine Zugänge, was die Erholungszeit verkürzt. In unseren Einrichtungen arbeiten erfahrene Chirurg:innen, die diese Eingriffe mit modernster Technik durchführen. Vor, während und nach der Operation werden Sie von unseren Pflegekräften betreut.

Unterstützung durch Pflegefachkräfte

Ziel unserer Pflegefachkräfte ist es, Ihnen den Umgang mit der Refluxkrankheit zu erleichtern und Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Sie stehen Ihnen während der gesamten Behandlung zur Seite und unterstützen Sie nicht nur bei der Umsetzung von Verhaltensänderungen, sondern auch bei der Einnahme von Medikamenten und der Nachsorge nach operativen Eingriffen.

In den Einrichtungen von Asklepios finden Sie die passende Unterstützung auf Ihrem Weg der Genesung.

Welche Erkrankungen stehen mit Reflux in Zusammenhang?

Bei Menschen, die unter Sodbrennen leiden, werden oft weitere Erkrankungen diagnostiziert. Diese Beschwerden können entweder als Ursache oder als Folge der Refluxkrankheit auftreten. Hier ein Überblick der häufigsten Begleiterscheinungen:

Zwerchfellbruch (Hiatushernie)

Bei einem Zwerchfellbruch gelangen Teile des Magens durch eine Öffnung im Zwerchfell in den Brustraum. Weil diese anatomische Veränderung den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre schwächt, wird so ein Rückfluss von Magensäure begünstigt. Viele Menschen mit Refluxkrankheit leiden gleichzeitig an einem Zwerchfellbruch, der die Beschwerden verstärken kann.

Chronische Gastritis

Eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut wirkt sich meist auf die Säureproduktion des Magens aus. Während eine übermäßige Säureproduktion den Reflux verstärkt, beeinträchtigt eine verminderte Säureproduktion die Verdauung und führt zu Völlegefühl oder Übelkeit. Eine Refluxkrankheit und eine chronische Gastritis beeinflussen sich meist gegenseitig.

Barrett-Ösophagus

Wird ein Reflux nicht behandelt, kann sich der sogenannte Barrett-Ösophagus entwickeln. Durch den ständigen Kontakt mit der Magensäure verändert sich die Schleimhaut der Speiseröhre. Die Veränderung gilt als Vorstufe für Speiseröhrenkrebs und muss regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.

Asthma und Atemwegserkrankungen

Wenn Magensäure in die Luftröhre gelangt, kann sie die Atemwege reizen. Eine mögliche Folge sind Asthmaanfälle, bestehendes Asthma kann sich verschlimmern. Chronischer Husten, Heiserkeit oder Kehlkopfentzündungen sind ebenfalls häufige Begleiterkrankungen.

Übergewicht und Adipositas

Übergewicht erhöht den Druck auf den Bauchraum und kann den Schließmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre schwächen. Viele Betroffene fühlen sich aufgrund des Sodbrennens unwohl, ihnen fehlt die Motivation zur Gewichtsreduktion. Das kann einen Teufelskreis auslösen.

In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios sind wir darauf bedacht, mögliche Begleiterkrankungen oder Folgeerscheinungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie können Sie Sodbrennen vorbeugen?

Es gibt ein paar gezielte Maßnahmen, die den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre reduzieren oder sogar verhindern können. Im Folgenden möchten wir Ihnen konkrete Tipps nennen, die Sie leicht in Ihren Alltag integrieren können.

Achten Sie auf Ihre Ernährung

Die Wahl der richtigen Lebensmittel spielt eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung von Sodbrennen. Stark fettige, scharfe oder saure Speisen schwächen den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen und regen die Produktion von Magensäure an. Besonders säurehaltige Getränke wie Limonaden oder Fruchtsäfte mit hohem Zuckergehalt sollten gemieden werden. Setzen Sie stattdessen auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Vollkornprodukte und fettarme Proteine, die den Magen weniger belasten.

Ein weiterer Tipp: Nehmen Sie kleinere Portionen zu sich und verteilen Sie diese auf vier bis sechs Mahlzeiten pro Tag. Indem Sie langsam essen und gründlich kauen, unterstützen Sie Ihre Verdauung. Die letzte Mahlzeit sollte spätestens drei Stunden vor dem Schlafengehen erfolgen, da die liegende Position den Rückfluss von Magensäure begünstigen kann.

Trinken Sie ausreichend Wasser

Wasser verdünnt den Säuregehalt in der Speiseröhre. Ein großes Glas stilles Wasser (ca. 400 ml) kann nach den Mahlzeiten helfen, die Magensäure zu neutralisieren und den Mageninhalt schneller in den Dünndarm zu transportieren. Vermeiden Sie hingegen koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder schwarzen Tee, da diese die Säureproduktion eher anregen.

Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin

Alkohol und Nikotin schwächen den Schließmuskel am Mageneingang und fördern dadurch den Reflux. Um Sodbrennen effektiv vorzubeugen, sollten Sie Alkohol vollständig meiden und mit dem Rauchen aufhören. Beide Maßnahmen tragen nicht nur zur Linderung von Refluxbeschwerden bei, sondern fördern auch Ihre allgemeine Gesundheit.

Halten Sie ein gesundes Gewicht

Ist der Druck im Bauchraum durch Übergewicht erhöht, wird der Rückfluss von Magensäure begünstigt. Bereits eine moderate Gewichtsreduktion kann den Druck auf den Magen verringern und die Funktion des Schließmuskels verbessern. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind die besten Mittel, um Ihr Gewicht langfristig zu halten oder zu reduzieren.

Reduzieren Sie Stress

Stress kann die Produktion von Magensäure erhöhen und die Symptome von Sodbrennen verschlimmern. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation senken den Stresslevel und unterstützen die Verdauung. Wenn Sie täglich 15 bis 20 Minuten für solche Übungen einplanen, können Sie langfristig von den positiven Effekten profitieren.

Schlafen Sie mit erhöhtem Oberkörper

Wenn Sie häufig nachts unter Sodbrennen leiden, ist es hilfreich, das Kopfteil Ihres Bettes um etwa 10 bis 15 cm anzuheben. Dadurch verhindern Sie, dass Magensäure im Liegen in die Speiseröhre zurückfließt. Alternativ können Sie den Magen-Schließmuskel entlasten, indem Sie auf der linken Körperseite schlafen.

Tragen Sie bequeme Kleidung

Auch eine zu enge Kleidung oder stramme Gürtel können Druck auf den Bauchraum ausüben und so den Reflux verstärken. Tragen Sie daher lockere Kleidung, die den Bauchbereich nicht einengt. Das gilt insbesondere nach dem Essen oder während körperlicher Aktivität.

Indem Sie diese Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren, können Sie das Risiko für Sodbrennen deutlich reduzieren. Unsere Fachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen zur Seite, um Sie individuell zu beraten und bei der Umsetzung zu unterstützen.

Wie entsteht die Refluxkrankheit?

Die Speiseröhre ist ein etwa 25 bis 30 Zentimeter langer Muskelschlauch, der den Rachen mit dem Magen verbindet. Durch wellenförmige Muskelbewegungen (Peristaltik) transportiert sie Flüssigkeiten und Nahrung in den Magen. Am unteren Ende der Speiseröhre befindet sich der sogenannte untere Ösophagussphinkter, ein Schließmuskel, der normalerweise verhindert, dass Magensäure zurück in die Speiseröhre gelangt.

Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) versagt dieser Schließmuskel teilweise oder vollständig. Dadurch steigt Magensäure in die Speiseröhre auf. Im Gegensatz zum Magen, der durch eine spezielle Schleimhaut vor der aggressiven Säure geschützt ist, besitzt die Speiseröhre keine solche Schutzbarriere. Die Reizung der Speiseröhre führt zu den typischen Beschwerden wie Brennen hinter dem Brustbein, saurem Aufstoßen und Schluckbeschwerden.

Langfristig kann der Kontakt mit Magensäure die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen und zu Komplikationen wie einer Refluxösophagitis (Entzündung der Speiseröhre) oder dem Barrett-Ösophagus (Gewebeveränderung) führen. Letzterer gilt als Vorstufe für Speiseröhrenkrebs.

Studien zeigen, dass etwa 20 bis 25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland regelmäßig unter Refluxsymptomen leiden. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios setzen wir auf moderne Diagnostik und individuell abgestimmte Therapien, um die Speiseröhre zu schützen und Beschwerden effektiv zu lindern.