Coronavirus - wie kann ich mich schützen?

Coronavirus - Die Schutzmaßnahmen

©Asklepios Kliniken

Was ist Quarantäne, wie wirksam ist ein Mund-Nase-Schutz, welche Desinfektionsmaßnahmen sind sinnvoll?

Hygieneexpertin Dr. med. Susanne Wenner-Ziegler erklärt verständlich, welche Schutzmaßnahmen es gibt und wie sie funktionieren.

Wer muss 14 Tage in Quarantäne, was bedeutet Quarantäne und wie verhalte ich mich richtig?

In manchen Fällen wird das Gesundheitsamt oder der Arzt oder auch das Gesundheitsministerium sagen, diese Menschen müssen in Quarantäne. Was bedeutet das eigentlich?

In Quarantäne zu gehen bedeutet, dass man sich in sein häusliches Umfeld zurückzieht, soziale Kontakte vermeidet und nicht nach draußen geht. Das Ziel ist zum Beispiel zu vermeiden, dass man jemanden ansteckt, der besonders gefährdet ist .

Menschen, die Kontakt hatten zu einem coronavirusinfizierten Patienten, die sollen in Quarantäne gehen und die Leute, die in einem Risikogebiet waren in den letzten Tagen.

Welche Desinfektionsmaßnahmen sind sinnvoll und warum?

Desinfektionsmaßnahmen im Zusammenhang mit der COVID-Erkrankung sind vor allen Dingen in Einrichtungen des Gesundheitswesens sehr sehr wichtig. Dort sind wir besonders angehalten, die Verbreitung des Virus auf andere anderweitig erkrankte Patienten zu vermeiden. Im häuslichen Umfeld gehen wir davon aus, dass eine gute Einhaltung der normalen Hygiene mit einem intensiveren Händewaschen und einer guten normalen Reinigung zuhause vollkommen ausreichend ist.

Es kann natürlich sein, dass man unterwegs ist, wo man nicht die Gelegenheit hat, sich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen und dort stattdessen zu einem alkoholischen Händedesinfektionsmittel greift.

Helfen Mundschutz und Handschuhe?

Menschen, die keine Atemwegssymptome haben, sind nicht durch einen Munde-Nase-Schutz oder eine Atemschutzmaske besonders geschützt. Wir schützen uns im Krankenhaus, um eine Weiterverbreitung des Virus auf jeden Fall auszuschließen oder einzudämmen und wir benutzen auch im Krankenhaus Handschuhe und Desinfektionsmittel. All diese Dinge brauchen Sie im täglichen Leben nicht.

Im Gegenteil: Das Benutzen von Handschuhen zum Beispiel, das erleben wir auch im Krankenhaus zum Teil, kann eine falsche Sicherheit vermitteln. Wenn man immer Handschuhe anhat und immer alles anfasst und sich mit Handschuhen an die Lippen oder an die Nase fasst, dann bedeutet das auf keinen Fall, dass man geschützt ist, sondern unter Umständen, dass Erreger an dem Material der Handschuhe noch viel leichter kleben bleiben und man das Gefühl hat, man müsse sich gar nicht die Hände waschen.

Warum soll man Sozialkontakte so sehr meiden?

Viele Menschen verstehen in der aktuellen Situation nicht, warum sie soziale Kontakte einschränken sollen. Insbesondere, wenn sie selbst jung sind und den Eindruck haben, ihnen könne das Virus doch eigentlich nichts anhaben.

Die Situation in Deutschland und vielen anderen Ländern aktuell ist aber so, dass wir uns bemühen, die Anzahl der infizierten Menschen möglichst gering zu halten bzw. den Anstieg der infizierten Patienten möglichst flach zu halten, damit wir sie in unseren Gesundheitssystemen immer gut versorgen können und nicht überlastet werden.

Dafür ist es nötig, dass wir Kontakte eindämmen, auch wenn wir denken, dass das Gegenüber sicherlich nicht erkrankt ist. Denn mein Gegenüber könnte sich in der sogenannten Inkubationszeit befinden und mich anstecken, obwohl ich gar nicht merke, dass der andere krank ist.

Was bedeutet es, dass das Robert Koch-Institut das Gesundheitsrisiko in Deutschland mittlerweile als „hoch“ einstuft?

Das Robert Koch-Institut beobachtet seit Wochen und Monaten natürlich sehr genau und täglich, wie sich das Infektionsgeschehen in Deutschland abspielt. Aktuell hat es das Risiko für die deutsche Bevölkerung als hoch eingeschätzt, weil wir eben mittlerweile an vielen Orten in Deutschland verschiedene Infektionsgeschehen haben.

Wir beobachten, dass in anderen Ländern auch eine Häufung von Schwererkrankten da ist und wir wissen, dass das deutsche Gesundheitssystem eben mittlerweile sehr beansprucht ist.

All das zusammen macht eine Risikoeinschätzung, die eben aktuell höher ist als noch vor zwei Wochen.

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