Migräne

Alles Wissenswerte über einseitig lokalisierten Kopfschmerz

Migräne

Migräne, eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, ist mehr als nur ein starker pochend-pulsierender, oft einseitiger Kopfschmerz. Migräne geht bei vielen Patient:innen auch mit Symptomen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen einher. Sie kann den Alltag erheblich beeinträchtigen. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die ärztliche Diagnostik, über typische Symptome der Migräne und über die Behandlungsmöglichkeiten, die Ihnen bei Asklepios zur Verfügung stehen.

Sie kennen die Erkrankung aus Ihrer eigenen Erfahrung? Wenn Migräne Ihren Alltag und Ihre Lebensqualität beeinträchtigt, stehen Ihnen unsere Expert:innen für neurologische Erkrankungen mit Rat und Tat zur Seite. Wir beraten Sie gern und besprechen mit Ihnen die therapeutischen Möglichkeiten, damit es Ihnen bald besser geht.

Was ist Migräne?

Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die nach heutigem Kenntnisstand durch eine Fehlfunktion in der Schmerzverarbeitung des Gehirns ausgelöst wird. Konkret kommt es dabei zu einer Überempfindlichkeit der Nervenzellen und einer gestörten Kommunikation zwischen verschiedenen Gehirnregionen. Besonders betroffen ist dabei das sogenannte trigeminovaskuläre System – ein System aus Nervenverbindungen, das Schmerzsignale von den Blutgefäßen der Hirnhäute verarbeitet.

Während eines Migräneanfalls werden schmerzvermittelnde Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, wie Serotonin und CGRP (Calcitonin-Gen-Related Peptide) freigesetzt. Diese Stoffe führen zu einer Entzündungsreaktion an den Blutgefäßen der Hirnhäute, was die typischen pulsierenden Kopfschmerzen verursacht. Zudem kann es zu einer wellenförmigen Hemmung der Nervenzellenaktivität kommen, wodurch Aura-Symptome ausgelöst werden. Wichtig zu wissen: Bei einem Teil der Migräne-Patient:innen kündigt sich die eigentliche Schmerzphase der Migräne mit einer sogenannten Aura an – einer Phase, für die vorübergehende Symptome wie Schwindel und Sehstörungen typisch sind.

Migräne-Patient:innen reagieren besonders empfindlich auf äußere Reize wie Licht, Geräusche oder Gerüche. Diese Überempfindlichkeit ist ein Zeichen für die gestörte Reizverarbeitung im Gehirn. Zudem zeigen Studien, dass genetische Faktoren die Anfälligkeit für Migräne erhöhen können. Rund zwei Drittel der Betroffenen haben enge Verwandte, die ebenfalls von Migräne betroffen sind.

Das zunehmende medizinische Verständnis darüber, was bei Migräne im Gehirn passiert, hat die Entwicklung moderner Therapien ermöglicht. Dazu gehören unter anderem Medikamente, die gezielt den schmerzvermittelnden Botenstoff CGRP oder dessen Andockpunkte (Rezeptoren) blockieren. Diese Ansätze zielen darauf ab, die Überempfindlichkeit des Gehirns zu reduzieren und die Häufigkeit der Anfälle zu verringern.

Welche Symptome treten bei einer Migräne auf?

Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen – und eine Erkrankung, die neben den typischen Kopfschmerzen auch zahlreiche weitere Symptome kennt. Die häufigsten Symptome einer Migräne sind:

Einseitige, pulsierende Kopfschmerzen

Ein wesentliches Merkmal der Migräne sind starke pulsierende oder pochende Kopfschmerzen, die meist einseitig auftreten. Die Schmerzen können sich jedoch auch auf beide Seiten des Kopfes ausdehnen. Anders als etwa bei Spannungskopfschmerzen verstärken sie sich im Rahmen von Migräne häufig bei körperlicher Aktivität. Unbehandelt halten die Kopfschmerzen einer Migräneattacke zwischen vier Stunden und drei Tagen an.

Übelkeit und Erbrechen

Viele Betroffene leiden während eines Migräne-Anfalls unter starker Übelkeit, die oft von Erbrechen begleitet wird. Dadurch kann die Einnahme von Medikamenten beziehungsweise deren Wirkung beeinträchtigt werden und die allgemeine Belastung für die Patient:innen während einer Migräne-Attacke stark ansteigen.

Licht- und Geräuschempfindlichkeit

Zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Migräne gehört eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht (die sogenannte Photophobie) und Geräuschen (Phonophobie). Die Betroffenen ziehen sich daher meist in einen dunklen und ruhigen Raum ins Bett oder auf das Sofa zurück, um diese Symptome zu lindern und zugleich den Kopfschmerz nicht noch durch Bewegung zu verstärken.

Sehstörungen und Aura

Etwa 15 bis 20 Prozent der Migräne-Patient:innen erleben vor oder während eines Anfalls eine Aura. Diese Phase äußert sich durch Sehstörungen wie Flimmersehen, durch Lichtblitze oder Gesichtsfeldausfälle. Bei manchen Betroffenen treten während der Aura auch Sprachstörungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle auf. Die Aura dauert in der Regel 15 bis 60 Minuten.

Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen

Manche Patient:innen mit Migräne berichten auch von einer gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen, was in der Medizin als Osmophobie bezeichnet wird. Dies betrifft nicht nur die Wahrnehmung von Gerüchen, diese können auch „Trigger“ – also Auslöser – sein: Bestimmte Düfte wie Parfüm oder Rauchgeruch können einen Anfall auslösen oder bestehende Symptome der Migräne verschlimmern.

Konzentrationsprobleme

Während eines Anfalls fällt es vielen Migräne-Patient:innen schwer, sich zu konzentrieren, sich Dinge zu merken oder klar zu denken. Diese sogenannten kognitiven Beeinträchtigungen können es zusätzlich problematisch bis unmöglich machen, während einer Migräneattacke Aufgaben des Alltags zu meistern.

Müdigkeit und Erschöpfung

Nach einem Migräneanfall berichten viele Betroffene von intensiver Müdigkeit und Erschöpfung, was als Postdromalphase – als Rückbildungsphase – bezeichnet wird. Diese Phase kann mehrere Stunden bis sogar Tage andauern und ist oft von dem Gefühl geprägt, „ausgelaugt“ zu sein.

Zusammengefasst gehören die eben beschriebenen Symptome zu den häufigsten und typischsten Kennzeichen des komplexen Krankheitsbildes der Migräne. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es sehr unterschiedlich sein kann, wie und in welcher Kombination diese Symptome bei Migräne-Patient:innen auftreten.

Bei Asklepios erhalten Sie bei allen Fragen zur Migräne eine kompetente persönliche Beratung. Mit unserer umfassenden Diagnostik und unseren breit aufgestellten Therapiemöglichkeiten setzen wir alles daran, unsere Patient:innen bestmöglich zu unterstützen – für eine gute Lebensqualität trotz Migräne.

Wie wird eine Migräne diagnostiziert?

Die Diagnose der Migräne erfolgt durch ein ausführliches Gespräch (Fachbegriff: Anamnese) mit der Erfassung der Symptome und der Familienbelastung sowie einer körperlich-neurologischen Untersuchung. Unsere erfahrenen Ärzt:innen sind darin ausgebildet, die typischen Symptome der Migräne zu erkennen und das Krankheitsbild von anderen primären Kopfschmerzarten wie Spannungskopfschmerzen und Clusterkopfschmerzen abzugrenzen.

Anamnese: Ihre Beschwerden im Fokus

Der erste Schritt bei der Diagnosestellung ist ein ausführliches Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt. Sie werden gefragt, wie häufig Ihre Kopfschmerzen auftreten, wie lange diese anhalten und welche Begleitsymptome Sie vor und während einer Schmerzphase wahrnehmen.

Besonders hilfreich und wichtig ist es für unsere Ärzt:innen, wie Sie die Schmerzintensität, den Schmerzbereich und den Schmerzcharakter beschreiben. Für die Diagnose Migräne spielt es beispielsweise eine wichtige Rolle, ob die Schmerzen pulsierend oder pochend sind. Auch Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder – im Rahmen einer Aura – die Sehstörungen sind entscheidend für die ärztliche Einordnung.

Gut zu wissen: Ein Kopfschmerzkalender oder Kopfschmerztagebuch, in dem Sie Ihre Symptome dokumentieren, kann die Diagnose erleichtern. Dadurch können sich unsere Ärzt:innen einen guten Überblick über Häufigkeit und Intensität Ihrer Kopfschmerzen und Begleitsymptome verschaffen. Tipp: Bei der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft können Sie sich einen übersichtlichen Kopfschmerzkalender herunterladen: DMKG Kopfschmerzkalender_DEUTSCH_2024-09-13

Körperliche Untersuchung

Die körperliche Untersuchung, einschließlich einer neurologischen Untersuchung zur Prüfung der Nervenfunktion, dient dazu, andere Ursachen (vor allem Grunderkrankungen) für die Kopfschmerzen auszuschließen. Bei einer typischen Migräne sind die Untersuchungsergebnisse meist unauffällig. Hintergrund: Die Migräne gehört zu den sogenannten primären Kopfschmerzarten. Das sind eigenständige Erkrankungen ohne eine verursachende Grunderkrankung.

Bildgebende Verfahren: Wann sind sie notwendig?

Bei den meisten Patient:innen sind keine bildgebenden Diagnostikverfahren wie die Computertomografie (CT – ein computergestütztes Röntgen-Schnittbildverfahren) und die Magnetresonanztomografie (MRT – ein magnetfeldgestütztes Schnittbildverfahren) erforderlich. Diese Verfahren werden nur eingesetzt, wenn Anzeichen vorliegen, die auf andere Erkrankungen hindeuten können. Zu diesen Anzeichen gehören beispielsweise plötzliche und ungewöhnlich starke Kopfschmerzen („Donnerschlagkopfschmerz“) oder neurologische Auffälligkeiten wie Lähmungen, Sprachstörungen und andere Ausfallserscheinungen, die auf eine Störung der Nervenfunktion hinweisen.

Migräne oder andere Kopfschmerzarten?

Wussten Sie, dass die Medizin mehr als 200 Kopfschmerzarten kennt? Folglich ist die genaue Diagnosefindung die entscheidende Grundlage dafür, die individuell passende und am besten geeignete Behandlung einzuleiten. Sollten Sie regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden, können Ihnen unsere Fachkräfte für neurologische Erkrankungen helfen, die Ursache zu klären und Lösungen zu finden. Wir besprechen mit Ihnen gemeinsam die Therapieoptionen, die für Ihre persönliche Situation die bestmöglichen Behandlungsergebnisse in Aussicht stellen – inklusive einer möglichst guten Verträglichkeit der Therapie.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Migräne?

Migräne kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, doch mit einer individuell abgestimmten Behandlung lassen sich Symptome lindern und bei Bedarf auch Anfällen vorbeugen. Fragen Sie unsere Expert:innen. Sie geben Ihnen gern Auskunft über unsere modernen Therapiemöglichkeiten bei Migräne und für welche Patient:innen und Situationen diese eingesetzt werden.

Akutbehandlung zur Linderung von Migräneanfällen

Die Akutbehandlung bei Migräne zielt darauf ab, die häufig sehr belastenden Beschwerden während eines Anfalls zu lindern und dessen Dauer zu verkürzen. Ruhe und Lichtreduzierung spielen hierbei eine zentrale Rolle: Vielen Betroffenen hilft es, sich in einen dunklen, ruhigen Raum zurückzuziehen, um Licht und Geräusche zu reduzieren. Unterstützend können unsere Ärzt:innen zur Behandlung akuter Migräneanfälle Medikamente verordnen, die einerseits gezielt die Schmerzen und andererseits Begleitsymptome wie Übelkeit und Erbrechen bekämpfen. Wichtig dabei ist, die Behandlung frühzeitig zu beginnen, sobald die ersten Anzeichen eines Anfalls auftreten.

Welche Medikamente stehen hierbei zur Verfügung? Zur Behandlung der Schmerzen bei einer leichten bis mittelschweren Migräneattacke können Medikamente aus der Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) angewendet werden: Dazu gehören Wirkstoffe wie Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (ASS), die grundsätzlich zwar rezeptfrei erhältlich sind, deren konkrete Anwendung Sie jedoch immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen sollten. In der Therapie mittelschwerer und schwerer Migräneattacken haben sich die sogenannten Triptane als besonders wirksam erwiesen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welches der verfügbaren Präparate und welche Anwendungsform (zum Beispiel als Tablette oder Injektionspen) für Sie am besten geeignet sind.

Medikamentöse Prophylaxe (Vorbeugung) von Migräneattacken

Ärzt:innen unterscheiden gelegentliche Migräneattacken von häufiger oder gar chronischer Migräne. Sollten Sie sehr häufig unter belastenden Migräneattacken leiden, können unsere Expert:innen mit Ihnen die Möglichkeit einer medikamentösen Prophylaxe (Vorbeugung) besprechen. Ziel dieser Vorbeugung ist nicht nur, die Anzahl und Stärke der einzelnen Attacken zu vermindern, sondern auch, eine zu häufige Einnahme von nicht steroidalen Antirheumatika und Triptanen zu vermeiden.

Es gibt inzwischen zahlreiche Therapiemöglichkeiten in der Migräneprophylaxe. Die neuesten Entwicklungen sind die sogenannten monoklonalen Antikörper, die sich gegen die Wirkung des schmerzvermittelnden Botenstoffes CGRP richten. Sie haben Fragen hierzu und allgemein zur medikamentösen Prophylaxe bei Migräne? Unser kompetentes Team versorgt Sie gern mit umfassenden Informationen.

Nicht-medikamentöse Vorbeugung durch Lebensstil-Maßnahmen

Auch ein Lebensstil mit verlässlicher Regelmäßigkeit und einem festen Tag- und Nachtrhythmus kann Migräneanfälle deutlich reduzieren. Dazu gehören insbesondere ein geregelter Schlafrhythmus, feste Essenszeiten und eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr. Darüber hinaus können Ihnen ein professionell vermitteltes Stressmanagement und regelmäßig durchgeführte Entspannungsübungen wie Yoga und progressive Muskelentspannung helfen, Anspannung und Druck aus dem Alltag zu nehmen.

Ebenfalls sinnvoll und wertvoll, sofern Ihre Ärztin oder Ihr Arzt grünes Licht dafür geben: regelmäßiger Ausdauersport, am besten dreimal pro Woche, um die innere Balance zu fördern und psychische Belastungen zu minimieren. Diese wirken häufig als Auslöser für Migräneattacken. Last but not least kann Ihnen ein Migräne-Tagebuch helfen, die oft unbewussten Zusammenhänge zwischen dem Alltag und den Anfällen zu identifizieren.

Physiotherapeutische Maßnahmen

Auch gezielte Maßnahmen der Physiotherapie können die ärztliche Behandlung der Migräne unterstützen, insbesondere wenn Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich die Symptome verstärken. Durch individuelle Übungen wird die Muskulatur gelockert und die Durchblutung gefördert, was wiederum die Häufigkeit und Intensität von Anfällen reduzieren kann. Bei der Planung dieser Maßnahmen arbeiten unsere Teams bei Asklepios interdisziplinär zusammen, um unseren Patient:innen mit Migräne ein ganzheitliches Behandlungskonzept anbieten zu können.

Entspannungsverfahren

Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson sind bewährte effektive Methoden, um Geist und Körper in Stresssituationen zügig zu beruhigen. Diese Techniken können sowohl unterstützend zur Vorbeugung von Migräneattacken eingeübt werden als auch während eines Anfalls zur Linderung der akuten Belastung eingesetzt werden.

Psychotherapeutische Unterstützung

Wenn die Migräne durch Stress oder psychische Belastungen verstärkt wird, kann eine psychotherapeutische Begleitung hilfreich sein. Verhaltenstherapeutische Ansätze unterstützen Sie dabei, mit stressigen Situationen besser umzugehen und negative Denkmuster, die den Stress verstärken, zu ändern.

Fazit

Mithilfe einer individuell geplanten ärztlichen Therapie, Lebensstiländerungen und unterstützenden Therapien können Sie Ihre Migräne gut unter Kontrolle bringen und Ihre Lebensqualität nachhaltig steigern. Migräne ist bislang zwar nicht heilbar, aber mit einer abgestimmten Behandlung bei sehr vielen Patient:innen sehr gut in den Griff zu bekommen. Bei Asklepios setzen wir uns dafür ein, für unsere Migräne-Patient:innen das individuell bestmögliche Behandlungsergebnis zu erreichen.

Welche Begleit-Erkrankungen können bei Migräne auftreten?

Migräne ist keine isolierte Kopfschmerzerkrankung, sondern tritt häufig in Verbindung mit weiteren gesundheitlichen Herausforderungen und Erkrankungen auf. Diese wiederum können auch den Verlauf der Migräne beeinflussen. Deswegen achten unsere Ärzt:innen bei ihren Migräne-Patient:innen für eine ganzheitliche Versorgung auch auf mögliche weitere Gesundheitsprobleme und ziehen bei Bedarf weitere Fachkräfte hinzu.

Depressionen und Angststörungen

Menschen mit Migräne sind häufig auch von Depressionen und/oder Angststörungen betroffen. Diese psychischen Erkrankungen können sowohl aufgrund der Belastung durch die wiederkehrenden Migräneanfälle entstehen als auch als Auslöser für Migräneattacken wirken. Denn Stress und emotionale Belastungen stellen bekannte Trigger (Auslösefaktoren) dar.

Depressionen äußern sich durch anhaltende Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen. Angststörungen sind durch übermäßige Sorgen und körperliche Symptome wie Herzrasen gekennzeichnet. Sollten Sie anhaltende emotionale Veränderungen bei sich feststellen, scheuen Sie sich nicht und sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt an. Sie müssen damit nicht alleine fertigwerden.

Schlafstörungen

Ein unregelmäßiger Schlafrhythmus und Schlafstörungen sind häufig mit Migräne verknüpft. Ein Schlafmangel oder übermäßiger Schlaf können Migräneanfälle auslösen. Gleichzeitig können die Schmerzen und Begleitsymptome der Migräne die Schlafqualität beeinträchtigen, wodurch ein Teufelskreis entsteht. Berichten Sie daher Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt frühzeitig von Schlafproblemen – denn oft können schon relativ einfache und sanfte Maßnahmen die Schlafqualität verbessern.

Bluthochdruck

Bluthochdruck (fachsprachlich: Hypertonie) ist eine in der Bevölkerung weit verbreitete Erkrankung, die häufig auch bei Menschen mit Migräne auftritt. Erhöhter Blutdruck kann durch Stress und durch die körperliche Belastung während eines Migräneanfalls entstehen. Langfristig kann unbehandelter Bluthochdruck insbesondere das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Allein schon deshalb ist es bei Menschen mit Bluthochdruck unbedingt zu empfehlen, frühzeitig geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Möglich sind hier sowohl medikamentöse Maßnahmen als auch Anpassungen im Lebensstil.

Chronischer Spannungskopfschmerz

Auch chronischer Spannungskopfschmerz ist eine häufige Begleiterkrankung der Migräne. Während die Migräne durch pulsierend-pochende Schmerzen gekennzeichnet ist, äußert sich Spannungskopfschmerz durch einen dumpfen, drückenden Schmerz, der oft beidseitig auftritt. Beide Erkrankungen können sich gegenseitig verstärken. Umgekehrt gilt jedoch: Bestimmte Maßnahmen wie das regelmäßige Praktizieren von Entspannungsverfahren können den Verlauf beider Kopfschmerzarten positiv beeinflussen.

Fibromyalgie

Fibromyalgie, eine Erkrankung, die durch chronische Schmerzen und erhöhte Schmerzempfindlichkeit gekennzeichnet ist, tritt ebenfalls häufig bei Migräne-Patient:innen auf. Diese Verbindung könnte auf einer Überempfindlichkeit des zentralen Nervensystems beruhen, die eine nährende Grundlage für beide Erkrankungen bildet.

Wie können Sie Migräne vorbeugen und entsprechende Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren?

Als Migräne-Patientin oder -Patient können Sie aktiv dazu beitragen, Ihre Migräneanfälle zu reduzieren. Mit der richtigen Balance aus zuträglichen Lebensstilmaßnahmen, einer ausgewogenen Ernährung und bewusstem Stressmanagement erreichen Sie schon sehr viel Gutes für Ihr Wohlbefinden. Hier erfahren Sie, welche Schritte Sie konkret unternehmen können und wie Sie diese in Ihren Alltag integrieren.

Regelmäßiger Schlafrhythmus

Ein geregelter Schlafrhythmus trägt maßgeblich dazu bei, Migräne wirksam vorzubeugen. Denn Schlafmangel oder übermäßiger Schlaf können Auslöser für Migräne sein. Versuchen Sie daher, möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch an Wochenenden. Achten Sie darauf, mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen. Noch wichtiger als die Schlafdauer ist aber die Qualität des Schlafes. Dunkle Vorhänge oder eine Schlafmaske können helfen, die Schlafqualität zu verbessern. Falls Sie Schwierigkeiten beim Einschlafen haben, können Entspannungsübungen wie autogenes Training eine wertvolle Unterstützung sein. Vermeiden Sie es außerdem, noch kurz vor dem Zubettgehen fernzusehen oder andere Bildschirmgeräte zu verwenden.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Flüssigkeitsmangel (Dehydration) ist ebenfalls ein bekannter Trigger (Auslösefaktor) für Migräne. Stellen Sie daher sicher, dass Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser trinken. Teilen Sie Ihre Wasseraufnahme auf den Tag auf, indem Sie beispielsweise morgens nach dem Aufstehen 400 ml Wasser trinken, mittags weitere 500 ml und den Rest über den Nachmittag und Abend verteilen. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke und greifen Sie stattdessen zu stillem Wasser oder ungesüßtem Kräutertee.

Regelmäßige Mahlzeiten

Das Auslassen von Mahlzeiten oder lange Pausen zwischen dem Essen können Migräneattacken fördern. Halten Sie sich deshalb an möglichst feste Essenszeiten und vermeiden Sie so eine Unterzuckerung. Essen Sie spätestens alle fünf Stunden eine Mahlzeit, um Ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Starten Sie Ihren Tag mit einem ausgewogenen Frühstück, das komplexe Kohlenhydrate (gute Quelle: Vollkornbrot), Proteine beispielsweise aus Joghurt und gesunde Fette aus Nüssen enthält. Die letzte Mahlzeit sollten Sie spätestens 2,5 Stunden vor dem Schlafengehen einnehmen, damit Ihre Schlafqualität nicht beeinträchtigt wird.

Verzicht auf Alkohol

Alkohol, insbesondere Rotwein, ist ein bekannter Auslöser von Migräneanfällen. Histamin (ein Gewebshormon) und andere Inhaltsstoffe in alkoholischen Getränken können die Gefäßreaktionen im Gehirn beeinflussen und so Migräne begünstigen. Um das Risiko für Anfälle zu minimieren, sollten Sie Alkohol idealerweise vollständig meiden. Alkoholfreie Alternativen, zum Beispiel bei Cocktails, stehen den alkoholischen Varianten in Sachen Geschmack und Raffinesse heute in nichts mehr nach.

Stressmanagement und Entspannung

Stress ist ein zentraler Faktor bei der Entstehung von Migräne. Entspannungsverfahren wie Yoga und die progressive Muskelentspannung nach Jacobson können helfen, den Stresspegel nachhaltig zu senken. Planen Sie jeden Tag etwa 15 bis 30 Minuten für Entspannungsübungen ein. Auch regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft wirken beruhigend und fördern darüber hinaus die Durchblutung. Wenn Sie beruflich oder privat stark belastet sind und nach Unterstützung suchen, kann eine kognitive Verhaltenstherapie helfen. Dabei lernen Sie, negative Denkmuster zu durchbrechen und mit stressigen Situationen besser umzugehen.

Regelmäßiger Ausdauersport

Körperliche Bewegung wirkt sich positiv auf den Migräneverlauf aus und hilft, die Häufigkeit von Anfällen zu reduzieren. Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Joggen fördern die Durchblutung und verringern Stress. Ihr Ziel sollte es sein, mindestens dreimal pro Woche 30 bis 45 Minuten aktiv zu werden. Beginnen Sie mit leichtem Training und steigern Sie die Intensität langsam. Vermeiden Sie jedoch Überanstrengung, da dies ebenfalls Migräne auslösen kann. Am wichtigsten ist ohnehin die Regelmäßigkeit, Geschwindigkeitsrekorde interessieren die Migräne nicht.

Bewusstes Meiden von Triggern

Zu guter Letzt: Identifizieren Sie Ihre individuellen Auslöser für Migräne, wie grelles Licht, starke Gerüche oder bestimmte Lebensmittel. Ein Migräne-Tagebuch kann Ihnen helfen, diese Trigger zu erkennen und zu ergründen, wann und wie häufig Sie diesen ausgesetzt sind. Dokumentieren Sie, was Sie gegessen haben, wie Ihr Tagesablauf war und ob ein Anfall aufgetreten ist. Sobald Sie Ihre Trigger kennen, können Sie gezielt Maßnahmen ergreifen, um diese zu vermeiden.

Mit diesen und gegebenenfalls weiteren Maßnahmen können Sie aktiv etwas unternehmen, um Ihre Migräneanfälle zu reduzieren. Bei allen Fragen hierzu und zur ärztlichen Migränetherapie sind wir bei Asklepios gern für Sie da.