Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Es gibt zwei Arten von Gebärmutterkrebs: den Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) und den Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Die Gebärmutter (Uterus) befindet sich im Becken der Frau, zwischen Blase und Mastdarm. Der Gebärmutterhals (Zervix uteri) ist das untere Drittel der Gebärmutter, hier wird die Gebärmutterhöhle zum röhrenförmigen Zervikalkanal.

Gebärmutter und auch Gebärmutterhals setzen sich aus Bindegewebe und Muskulatur zusammen, beide sind mit einer inneren Schleimhaut ausgekleidet. Am unteren Ende des Gebärmutterhalses – dem Übergang zur Scheide – ist die Schleimhaut aus sogenanntem Plattenepithel aufgebaut. Dieses Gewebe erneuert sich regelmäßig und ist äußerst belastbar. Entartete Zellen dieses Plattenepithels sind der häufigste Ausgangsort für einen Gebärmutterhalskrebs.

Das Zervixkarzinom ist dabei eine der wenigen bösartigen Erkrankungen, die mithilfe der Krebsvorsorge gut zu bekämpfen ist. In Deutschland erkranken jährlich „nur“ knapp 5.000 Frauen daran. Im Rahmen der jährlichen Früherkennungsuntersuchung entnimmt der Gynäkologe einen Zellabstrich von Gebärmutterhals und Muttermund. Mithilfe dieses Pap-Tests (benannt nach dem Erfinder Georgios Papanikolaou) lassen sich Auffälligkeiten an den Zellen des Gebärmutterhalses entdecken und so Krebsvorstufen erkennen. Um Ihr Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, zu reduzieren, empfehlen wir Ihnen, dieses Vorsorgeangebot unbedingt in Anspruch zu nehmen. Es ist auch deswegen besonders wichtig, weil ein Gebärmutterhalskrebs in frühen Stadien keine Symptome oder Beschwerden bereitet. Wenn es zu stärkeren Blutungen kommt, insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr, oder auch zu Schmerzen im Becken, beim Stuhlgang und/oder Wasserlassen, ist der Krebs meist schon fortgeschritten.

Ein weiterer Schritt gegen die Erkrankung ist die für junge Mädchen empfohlene Schutzimpfung gegen humane Papillomviren (HPV), da diese als wichtigste Auslöser des Zervixkarzinoms gelten. Eine HPV-Infektion kann über Krebsvorstufen im Zeitverlauf zu einem Gebärmutterhalskrebs führen. Aber auch andere genitale Infektionen sowie Rauchen stellen Risikofaktoren dar.

Wir informieren Sie gerne und ausführlich – bitte stellen Sie uns auch stets alle Ihre Fragen.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Liefert der Pap-Test im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen ein auffälliges Ergebnis, werden weitere Untersuchungen erforderlich: Neben dem Abtasten von Muttermund und Gebärmutter gehört hierzu auch eine Kolposkopie, eine Lupenuntersuchung der weiblichen Genitalorgane. Um den Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs zu bestätigen oder auszuräumen, ist außerdem die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) erforderlich. Diese Gewebeprobe analysiert der Pathologe und kann so feststellen, ob es sich tatsächlich um Krebsvorstufen oder einen Gebärmutterhalskrebs handelt. Außerdem sind somit Aussagen über die Ausbreitung des bösartigen Gewebes sowie seine spezifischen Eigenschaften möglich.

Handelt es sich tatsächlich um ein Zervixkarzinom und hat dieses bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht, folgen weitere Untersuchungen beziehungsweise bildgebende Verfahren, um den Befall anderer Organe auszuschließen. Hierzu stehen uns – teilweise in Kooperation mit den Radiologen unserer Klinik – Ultraschall, Röntgen, Computertomografie und Magnetresonanztomografie zur Verfügung. Gegebenenfalls führen wir auch Blasen- oder Darmspiegelungen durch, um eine Ausbreitung in diese Organe zweifelsfrei ausschließen zu können.

Unser Behandlungsangebot

Welche Behandlungsmethode die für Sie geeignetste ist, hängt vom Stadium der Erkrankung und auch natürlich von Ihrer persönlichen Lebenssituation ab. Wir berücksichtigen zum Beispiel, ob Sie die Wechseljahre bereits hinter sich haben oder vielleicht sogar noch ein Kinderwunsch besteht. In jedem Fall stimmen wir das mögliche Vorgehen mit unseren Onkologen sowie Kollegen aller weiteren beteiligten Fachabteilungen im Rahmen unserer Tumorkonferenz ab und beraten es individuell mit Ihnen.

In einem frühen, lokal begrenzten Stadium können wir kleine Tumore mitunter isoliert entfernen. Auch eine Teilentfernung der Gebärmutter (Trachelektomie) ist möglich, wenn noch ein Kinderwunsch besteht. Sollte Ihre Familienplanung bereits abgeschlossen und/oder der Tumor bereits weiter fortgeschritten sein, empfehlen wir eine Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie). Je nach Größe und Ausbreitung des Gebärmutterhalskrebses erfolgt das entweder über einen Bauchschnitt oder laparoskopisch, also minimalinvasiv. Bei beiden Verfahren können je nach Befall auch die angrenzenden Lymphknoten entfernt werden. Der Lymphknotenstatus sowie die feingewebliche Untersuchung des entnommenen Gewebes sind entscheidend dafür, ob nach der Operation eine Strahlentherapie und/oder Chemotherapie erforderlich ist.

Hat sich der Tumor bereits auf weitere Organe ausgeweitet, können Bestrahlung und Chemotherapie das Tumorwachstum stoppen und gemeinsam mit weiteren Therapiemaßnahmen die Lebensqualität erhalten.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Nachsorge

Um nach der Behandlung eines Gebärmutterhalskrebses Ihre Genesung zu kontrollieren, mögliche Nebenwirkungen zu behandeln und eventuelle Rückfälle frühzeitig zu diagnostizieren, bedarf es regelmäßiger Nachsorgeuntersuchungen. Diese führt in der Regel Ihr niedergelassener Gynäkologe durch. Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen individuell auf Ihre Bedürfnisse angepassten Nachsorge-Plan. Üblicherweise empfehlen wir für die ersten drei Jahre vierteljährliche Untersuchungen mit Tastuntersuchung, Ultraschall und Abstrich.

Kurz erklärt: Gebärmutterhalsspiegelung in der Krebsvorsorge

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