Asklepios Klinik Barmbek

Dysplasie

Alles Wissenswerte über Dysplasie

Zellveränderungen als mögliche Krebsvorstufen

Bild: Ärztin testet Patientin auf Dysplasie

Dysplasie beschreibt Zellveränderungen, die insbesondere am Gebärmutterhals, in der Scheide oder an den äußeren Geschlechtsorganen auftreten können. Diese Veränderungen sind zunächst gutartig, können sich jedoch ohne Behandlung über Jahre hinweg zu Krebs entwickeln. In den folgenden Abschnitten erklären Ihnen Spezialist:innen von Asklepios, welche Symptome auf eine Dysplasie, also eine mögliche Krebsvorstufe hindeuten können, wie die Diagnostik erfolgt und welche Therapien zur Verfügung stehen.

Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen, stehen Ihnen die Fachkräfte bei Asklepios mit Rat und Tat zur Seite. Zögern Sie nicht aus falscher Scham oder Furcht vor dem Ergebnis, sich untersuchen zu lassen. Früh erkannt ist die halbe Therapie.

Welche Symptome treten bei einer Dysplasie auf?

Die Dysplasie, insbesondere im Bereich des Gebärmutterhalses, der Scheide oder der äußeren Geschlechtsorgane, verläuft in den meisten Fällen ohne Beschwerden. Insbesondere wenn es sich um eine Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen handelt, haben Betroffene oft keine Beschwerden, was die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen unterstreicht. Dennoch gibt es einige Symptome, die auf Zellveränderungen hinweisen können. Diese Anzeichen sind häufig unspezifisch und treten nicht bei allen Betroffenen auf. Hier nennen Ihnen unsere Ärzt:innen die häufigsten Symptome, die bei einer Dysplasie auftreten können.

Weißliche Veränderungen der Schleimhaut

Im Bereich der Scheide oder des Analbereichs können weißliche Auflagerungen auftreten. Diese Veränderungen sind oft ein Hinweis auf Gewebeveränderungen. Sie sollten sie ärztlich abklären lassen.

Juckreiz oder Reizungen

Gelegentlich kann es zu Juckreiz oder einem allgemeinen Gefühl von Reizung im Genitalbereich kommen. Diese Symptome sind jedoch unspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen auftreten.

Genitalwarzen

Bei einer Infektion mit Niedrigrisiko-HPV-Typen können gutartige Genitalwarzen (Condylome) entstehen. Diese sind meist sicht- und tastbar. Eine Fachkraft sollte sie untersuchen, um den HPV-Typ und mögliche weitere Risiken zu bestimmen.

Veränderungen beim Ausfluss

Ein veränderter Ausfluss, der ungewöhnlich stark, verfärbt oder übelriechend ist, kann ein Indikator für Entzündungen oder andere Veränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses oder der Scheide sein. Dies weist nicht unbedingt auf eine Dysplasie hin. Sie sollten die Ursache ärztlich abklären lassen.

Blutungen außerhalb der Regelblutung

Zwischenblutungen oder leichte Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr können auf Gewebeveränderungen hinweisen. Auch diese Symptome sollten Sie immer ernst nehmen und untersuchen lassen.

Schmerzen oder Druckgefühl

In seltenen Fällen können Schmerzen oder ein Druckgefühl im Beckenbereich auftreten. Diese Beschwerden sind jedoch unspezifisch und treten meist erst in fortgeschrittenen Stadien oder bei anderen gynäkologischen Erkrankungen auf.

Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellen, zögern Sie nicht, sich an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt zu wenden. Auch unsere erfahrenen Fachärzt:innen bei Asklepios können Sie umfassend beraten und untersuchen. Das Wichtigste bleibt dennoch die regelmäßige Teilnahme an gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen.

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Wie wird eine Dysplasie diagnostiziert?

Die Diagnostik einer Dysplasie erfolgt in der Regel im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Ziel ist es, Zellveränderungen früh zu erkennen, um mögliche Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs oder anderen Krebserkrankungen rechtzeitig behandeln zu können. Im Folgenden erklären Ihnen unsere Spezialist:innen die wichtigsten Schritte der Diagnostik.

Pap-Abstrich

Der Pap-Abstrich ist ein zentraler Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung. Dabei entnehmen unsere Fachkräfte Zellen vom Gebärmutterhals und untersuchen sie unter dem Mikroskop auf Veränderungen. Auffällige Befunde können auf eine Dysplasie hinweisen und erfordern eine weitere Abklärung. Ab dem Alter von 35 Jahren wird zusätzlich ein HPV-Test durchgeführt, um eine Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen nachzuweisen.

Spezielle mikroskopische Untersuchung (Kolposkopie)

Bei einem auffälligen Pap-Abstrich führen unsere Ärzt:innen eine Kolposkopie durch. Dabei untersuchen sie den Gebärmutterhals mithilfe eines speziellen Mikroskops (Kolposkop). Die Anwendung von Essigsäure oder Jodlösung macht Gewebeveränderungen sichtbar, dadurch kann die Kolposkopie detaillierte Informationen über das Ausmaß von Zellveränderungen liefern. Die Untersuchung ist schmerzfrei.

Gewebeprobe entnehmen (Biopsie)

Wenn unsere Ärzt:innen während der Kolposkopie verdächtige Stellen entdecken, entnehmen sie eine kleine Gewebeprobe. Diese untersuchen unsere Fachkräfte im Labor feingeweblich, um den Schweregrad der Dysplasie zu bestimmen. Die Ergebnisse sind die Grundlage für die weitere Behandlung.

HPV-Test

Ein HPV-Test kann klären, ob eine Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen vorliegt. Diese Viren sind die Hauptursache für Dysplasien und Gebärmutterhalskrebs.

Unsere Ärzt:innen bieten Ihnen eine umfassende Diagnostik und Beratung. Sie besprechen die Ergebnisse ausführlich mit Ihnen, ebenso die nächsten Schritte.

Welche Therapien gibt es bei Dysplasien?

Die Behandlung von Dysplasien richtet sich nach dem Schweregrad der Zellveränderungen und der individuellen Situation der Patientinnen. Eine Therapie soll das Risiko einer Krebsentwicklung minimieren und gleichzeitig das gesunde Gewebe schonen. Hier stellen unsere Expert:innen Ihnen die häufigsten Vorgehensweisen vor:

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

Leichte und mittelgradige Dysplasien (CIN 1 und CIN 2) müssen nicht immer sofort behandelt werden, denn in vielen Fällen bilden sie sich von selbst zurück. In solchen Fällen empfehlen unsere Ärzt:innen regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um die Entwicklung der Zellveränderungen zu beobachten. Unsere Fachkräfte führen diese Untersuchungen, also den Pap-Abstrich und gegebenenfalls eine Kolposkopie in festgelegten Abständen durch. Diese abwartende Strategie ist besonders schonend und geeignet, wenn keine Anzeichen für eine Verschlechterung vorliegen.

Operative Entfernung eines Gewebekegels (Konisation)

Bei hochgradigen Dysplasien (CIN 3) oder wenn sich die Zellveränderungen nicht zurückbilden, führen unsere Fachkräfte häufig eine Konisation durch. Dabei entfernen sie ein kegelförmiges Gewebestück aus dem Gebärmutterhals, um die betroffenen Zellen vollständig zu beseitigen. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant. Unsere Spezialist:innen führen ihn unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durch. Unsere Pflegefachkräfte begleiten Sie vor, während und nach dem Eingriff. Die Konisation ist eine effektive Methode, um das Risiko einer Krebserkrankung zu minimieren, und sie ermöglicht gleichzeitig eine schnelle Heilung.

Lasertherapie

Die Laservaporisation ist eine weitere Möglichkeit, betroffene Zellbereiche zu entfernen, insbesondere bei leichteren Dysplasien und wenn der Bereich der Veränderungen gut einsehbar ist. Unsere Fachkräfte tragen mithilfe eines Lasers gezielt die veränderten Zellen ab, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen. Dieses Verfahren ist minimalinvasiv und wird ambulant durchgeführt. Es eignet sich besonders für jüngere Patient:innen, da es die Gebärmutterhalsstruktur schont. Auch hier stehen Ihnen unsere Pflegekräfte unterstützend zur Seite.

Nachsorge und HPV-Impfung

Nach einer Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um sicherzustellen, dass keine neuen Zellveränderungen auftreten. Zudem kann eine HPV-Impfung das Risiko einer erneuten Infektion senken. Unsere Fachkräfte beraten Sie gern, ob eine Impfung für Sie persönlich sinnvoll ist.

Unsere Ärzt:innen bei Asklepios setzen alles daran, Ihnen eine individuelle und schonende Behandlung zu ermöglichen. Sie sind bei ihnen in besten Händen.

Welche Begleiterkrankungen können bei Dysplasien auftreten?

Dysplasien, insbesondere im Bereich des Gebärmutterhalses, können mit anderen Erkrankungen in Verbindung stehen. Diese können entweder als Ursache oder als Folge der Zellveränderungen auftreten. Hier folgt eine Übersicht über die häufigsten Begleiterkrankungen:

Humane Papillomavirus-Infektionen (HPV)

Eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) ist die Hauptursache für Dysplasien. Es gibt verschiedene HPV-Typen, die in sogenannte Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen unterteilt sind. Hochrisiko-HPV-Typen, wie HPV 16 und HPV 18, können Zellveränderungen auslösen, die sich über Jahre hinweg zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln können. Niedrigrisiko-Typen hingegen führen oft zu gutartigen Genitalwarzen. Eine anhaltende HPV-Infektion erhöht das Risiko für Dysplasien erheblich.

Genitalwarzen (Condylome)

Genitalwarzen entstehen durch eine Infektion mit Niedrigrisiko-HPV-Typen, wie HPV 6 und HPV 11. Sie treten oft gleichzeitig mit Dysplasien auf, da beide Erkrankungen durch HPV verursacht werden können. Genitalwarzen sind gutartig, können jedoch unangenehm sein und das Risiko für weitere HPV-Infektionen erhöhen.

Immunschwäche

Ein geschwächtes Immunsystem, beispielsweise durch HIV-Infektionen, chronische Erkrankungen oder die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten, kann die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, HPV-Infektionen zu bekämpfen. Dies erhöht das Risiko, dass eine HPV-Infektion bestehen bleibt und Dysplasien entstehen.

Chronische Entzündungen im Genitalbereich

Lang anhaltende Entzündungen, etwa durch bakterielle Infektionen oder Pilzinfektionen, können das Gewebe im Genitalbereich anfälliger für Zellveränderungen machen. Diese Entzündungen können auch die Heilung bestehender Dysplasien erschweren.

Unsere Ärzt:innen bei Asklepios untersuchen nicht nur Dysplasien, sondern nehmen auch die möglichen Begleiterkrankungen mit in den Blick, um eine umfassende Behandlung sicherzustellen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, diese Zusammenhänge frühzeitig zu erkennen.

Kann man Dysplasien vorbeugen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen zur Vorbeugung, um das Risiko von Dysplasien und einer möglichen Krebsentwicklung zu verringern. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios haben einige konkrete Tipps und Fakten für Sie zusammengestellt:

Nutzen Sie die HPV-Impfung

Die Impfung gegen das Humane Papillomavirus (HPV) ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Dysplasien. Sie schützt vor den häufigsten Hochrisiko-HPV-Typen, wie HPV 16 und HPV 18, die für die meisten Zellveränderungen und Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich sind. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren, idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt. Auch eine spätere Impfung kann sinnvoll sein, wenn bisher keine Immunisierung erfolgt ist. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Möglichkeit einer Impfung und lassen Sie sich umfassend beraten.

Achten Sie auf geschützten Geschlechtsverkehr

HPV wird vor allem durch Sexualkontakt übertragen. Die konsequente Verwendung von Kondomen kann das Risiko einer Infektion deutlich verringern. Auch wenn Kondome keinen vollständigen Schutz bieten, reduzieren sie die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung erheblich. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie oder Ihr Partner mehrere Sexualpartner hatten.

Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorge

Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen sind essenziell, um Dysplasien frühzeitig zu erkennen. Ab dem 20. Lebensjahr wird Frauen in Deutschland ein jährlicher Pap-Abstrich angeboten, ab dem 35. Lebensjahr zusätzlich ein HPV-Test alle drei Jahre. Diese Untersuchungen ermöglichen es, Zellveränderungen früh zu diagnostizieren und gegebenenfalls zu behandeln. Vereinbaren Sie Ihre Termine rechtzeitig und nehmen Sie diese wahr.

Verzichten Sie vollständig auf Alkohol

Alkoholkonsum ist ein Risikofaktor, der das Immunsystem schwächen und die Abwehr gegen HPV-Infektionen beeinträchtigen kann. Um das Risiko für Dysplasien zu senken, sollten Sie konsequent auf Alkohol verzichten. Dieser Verzicht stärkt nicht nur Ihr Immunsystem, sondern reduziert auch das Risiko für andere Erkrankungen, die mit Alkohol in Verbindung stehen.

Hören Sie mit dem Rauchen auf

Rauchen ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung von HPV-bedingten Dysplasien. Die im Tabak enthaltenen Schadstoffe schwächen das Immunsystem und fördern Zellveränderungen. Wenn Sie rauchen, erhöht sich Ihr Risiko für Dysplasien und Gebärmutterhalskrebs erheblich. Der Verzicht auf Zigaretten unterstützt die Regeneration des Gewebes und stärkt Ihre Abwehrkräfte.

Ernähren Sie sich vitaminreich und ausgewogen

Eine gesunde Ernährung stärkt Ihr Immunsystem und hilft Ihrem Körper, Infektionen besser abzuwehren. Essen Sie täglich frisches Obst und Gemüse, das reich an Antioxidantien, Vitamin C und Folsäure ist. Besonders Brokkoli und grünes Blattgemüse wie Spinat können hilfreich sein. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel und setzen Sie auf natürliche, nährstoffreiche Kost.

Vermeiden Sie Stress und stärken Sie Ihr Immunsystem

Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und so die Abwehr gegen HPV-Infektionen beeinträchtigen. Bauen Sie regelmäßige Entspannungsphasen in Ihren Alltag ein, wie Spaziergänge an der frischen Luft, Yoga oder Meditation. Auch ausreichend Schlaf – mindestens sieben Stunden pro Nacht – ist wichtig, um Ihr Immunsystem zu unterstützen.

Indem Sie diese Maßnahmen umsetzen, können Sie aktiv zur Vorbeugung von Dysplasien beitragen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie gerne individuell, wie Sie Ihre Gesundheit optimal schützen können.

Gebärmutterhals und Dysplasien

Der Gebärmutterhals (Cervix uteri) ist die Verbindung zwischen der Gebärmutter und der Scheide und besteht aus einer Schleimhaut, deren Zellen besonders anfällig für Veränderungen durch das Humane Papillomavirus (HPV) sind. Diese Zellveränderungen (Dysplasien) treten vor allem in der sogenannten Transformationszone auf – dem Bereich, in dem die Grenzgewebe Drüsenepithel und Plattenepithel aufeinandertreffen. Dieser Bereich ist besonders empfindlich gegenüber Infektionen und hormonellen Veränderungen, was ihn zu einem Hotspot für Dysplasien macht.

Rund 90 % aller Gebärmutterhalskrebsfälle gehen auf eine anhaltende Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen wie HPV 16 und HPV 18 zurück. Dysplasien am Gebärmutterhals werden in drei Schweregrade unterteilt: leichte (CIN 1), mittelgradige (CIN 2) und schwere Dysplasien (CIN 3). Während sich leichte Dysplasien in vielen Fällen von selbst zurückbilden, können schwere Dysplasien ohne Behandlung zu Gebärmutterhalskrebs führen.

Die Vorsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um Dysplasien am Gebärmutterhals rechtzeitig zu diagnostizieren. Der Pap-Abstrich und die Kolposkopie sind dabei die wichtigsten Untersuchungsmethoden. Bei auffälligen Befunden entnimmt die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt häufig eine Gewebeprobe, um den Schweregrad der Veränderungen zu bestimmen. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die HPV-Impfung können Sie Ihr Risiko für Dysplasien und Gebärmutterhalskrebs erheblich reduzieren.

Für eine präzise Diagnostik und individuell abgestimmte Therapie sind Sie bei unseren Spezialist:innen bei Asklepios gut aufgehoben. Vereinbaren Sie gern einen Termin.