Asklepios Klinik Altona

Pulsatiler Tinnitus – Ursachen, Diagnose & Behandlung

Pulsatiler Tinnitus

Wenn das Ohr im Takt des Herzschlags rauscht

Neuroradiologische Sprechstunde

Prof. Dr. med. Bernd Eckert

Neuroradiologie (Asklepios Klinik Altona)

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Der pulsatile (pulssynchrone) Tinnitus ist eine seltene Sonderform des Ohrgeräusches. Betroffene nehmen dabei ein rhythmisches Pochen oder Rauschen wahr, das im Takt des eigenen Herzschlags auftritt. In den meisten Fällen betrifft der pulsatile Tinnitus nur ein Ohr und kann sehr belastend sein.

Oft liegt die Ursache nicht – wie bei anderen Tinnitusformen – im Innenohr, sondern in Veränderungen der Blutgefäße im Kopf- oder Halsbereich. Dank moderner bildgebender Verfahren und schonender Kathetertechniken lässt sich diese Form des Tinnitus heute in vielen Fällen gezielt behandeln oder sogar vollständig beseitigen.

Ursachen: Wenn Gefäße den Takt vorgeben

Ein pulssynchroner Tinnitus entsteht, wenn Blutströmungsgeräusche durch Gefäßveränderungen an das Ohr weitergeleitet werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Einengungen oder Engstellen im venösen Sinussystem im Bereich des Hinterkopfs: Diese können mit einer Stent-Implantation behandelt werden, um den Blutfluss zu normalisieren.
  • Durale arteriovenöse Fisteln (AV-Fisteln) – kleine Kurzschlussverbindungen zwischen Arterien und Venen im Kopf oder Hals: Sie lassen sich heute endovaskulär (über den Katheter) durch Verklebung (Embolisation) erfolgreich verschließen.
  • Idiopathische intrakranielle Hypertension („Pseudotumor cerebri“): Ein erhöhter Hirndruck kann ebenfalls pulsatile Ohrgeräusche verursachen.

Eine genaue Diagnostik ist entscheidend, um die Ursache zu identifizieren und gezielt behandeln zu können.

Diagnostik: Schritt für Schritt zur Ursache

Bei einem eindeutigen Verdacht auf pulsatilen Tinnitus erfolgen zunächst ein Hörtest und eine Magnetresonanztomografie (MRT).

Zeigen sich darin Hinweise auf eine Gefäßerkrankung, wird eine Angiografie durchgeführt. Dieses Verfahren ermöglicht eine präzise Darstellung der Gefäße im Kopf und Hals und zeigt, ob eine endovaskuläre Behandlung sinnvoll ist.
 

Behandlung: Schonend und präzise über den Katheter

Wenn die Angiografie eine behandelbare Gefäßveränderung zeigt, kann der pulsatile Tinnitus oft minimal-invasiv über einen Kathetereingriff therapiert werden.

Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Über eine kleine Punktionsstelle in der Leistenarterie führen unsere Neuroradiolog:innen einen feinen Mikrokatheter bis zu der betroffenen Gefäßregion. Dort wird – je nach Befund – ein Stent eingesetzt oder das krankhafte Gefäß mittels Gefäßkleber verschlossen.

Der Eingriff ist sehr schonend: Meist genügt eine Übernachtung zur Beobachtung, und die Patient:innen können am Folgetag entlassen werden.
 

Nachsorge und Erfolgsaussichten

Ziel der Behandlung ist die dauerhafte Beseitigung des Ohrgeräusches. In vielen Fällen verschwindet der pulsatile Tinnitus unmittelbar nach dem Eingriff.

Sollte das Geräusch im Verlauf erneut auftreten, kann die endovaskuläre Behandlung bei Bedarf problemlos wiederholt werden.

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Andrea Tiedemann

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