Interdisziplinäre Gedächtnissprechstunde gestartet

Das Asklepios Fachklinikum Stadtroda hat kürzlich eine Interdisziplinäre Gedächtnisambulanz ins Leben gerufen, die betroffenen Patienten und ihren Angehörigen eine umfassende Betreuung bietet. Das neue Angebot basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Psychiatrie unter der Leitung von Dr. med. Udo Polzer und der Klinik für Neurologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. David Weise. Diese interdisziplinäre Kooperation ermöglicht es, sowohl psychiatrische als auch neurologische Aspekte von Demenzerkrankungen optimal zu diagnostizieren und zu behandeln.

Die Gedächtnissprechstunde wird von Oberärztin Dr. Monique Radscheidt geleitet, die gemeinsam mit einem spezialisierten Team aus der Gerontopsychiatrie und Neurologie eng zusammenarbeitet. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Psychiatrie und Neurologie ist entscheidend, um eine ganzheitliche Betreuung der Patienten sicherzustellen. Unsere Fachkräfte bringen ihr Wissen aus beiden Disziplinen ein, um eine präzise Diagnose zu stellen und individuell abgestimmte Therapiepläne zu entwickeln“, betont Dr. Radscheidt.

Das engagierte Team besteht neben Dr. Radscheidt aus einer Psychologin, einer Neuropsychologin sowie zwei speziell geschulten Pflegefachkräften mit Weiterbildung zur Dementia-Care-Nurse. Unterstützt wird das Team von der Pflegebereichsleitung Gerontopsychiatrie, Neurologie und Zentrale Aufnahme Psychiatrie, Liane Wolfin, die erklärt: „Gerade Angehörige sind oft ratlos, wenn sich Gedächtnisprobleme zeigen. Unser Team gibt ihnen Orientierung und zeigt auf, welche Unterstützungsangebote es gibt.“

Die Gedächtnissprechstunde verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der auf eine frühzeitige Diagnose und individuelle Beratung abzielt. „Vergesslichkeit und geistige Veränderungen können viele Ursachen haben“, sagt Dr. Radscheidt. „Es ist wichtig, dass wir Demenzerkrankungen wie Morbus Alzheimer frühzeitig erkennen, aber auch andere Ursachen wie Depressionen, Parkinson oder Schlafstörungen nicht übersehen.“ Eine genaue Diagnostik wird durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit sichergestellt, die eine umfassende Betrachtung von sowohl neurologischen als auch psychischen Faktoren ermöglicht.

Neben der medizinischen Behandlung wird auch auf die psychologische Unterstützung der Patienten und ihrer Angehörigen großen Wert gelegt. Dazu gehören gezielte Gruppenangebote zur mentalen Stärkung, bei denen Patienten und Angehörige zum Teil gemeinsam, zum Teil getrennt voneinander betreut werden, um ihre jeweiligen Bedürfnisse besser zu adressieren.

„Mit der Interdisziplinären Gedächtnisambulanz erweitern wir unser Leistungsangebot und bieten eine umfassende Betreuung von der Frühdiagnostik bis hin zur fortgeschrittenen Erkrankung“, so Liane Wolfin. „Unser Ziel ist es, sowohl den Patienten als auch den Angehörigen in jeder Phase der Erkrankung bestmöglich zu unterstützen.“

Die neue Gedächtnissprechstunde folgt zudem der Nationalen Demenzstrategie, die die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in Deutschland verbessern soll. Die Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern wie der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, dem DRK, dem Deutschen Netzwerk Gedächtnisambulanzen sowie dem Thüringer Netzwerk AGATHE stärkt die Vernetzung und sorgt für eine noch umfassendere Betreuung der Betroffenen.

Ein weiteres Highlight der Gedächtnissprechstunde ist der Fokus auf innovative Behandlungsmöglichkeiten. „Neue Antikörpertherapien, die auf die Alzheimer-Proteine wirken, könnten in naher Zukunft eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Demenz spielen“, erklärt Dr. Radscheidt.

Das Asklepios Fachklinikum Stadtroda bietet mit dieser Interdisziplinären Gedächtnissprechstunde eine wertvolle Ressource für Menschen mit Demenz und deren Angehörige, die auf die Expertise der Kliniken für Psychiatrie und Neurologie vertrauen können.