Rhythmus-Premiere in der Asklepios Klinik St. Georg: Innovatives Behandlungsverfahren gegen Herzrhythmusstörungen

· Fehlzündungen im Herzen mittels Pulsed Field Ablation und Ballontechnologie behandeln
· Pulsed Field Ablation mit der Ballon-Methode ist sicherer und wirkungsvoller als bisherige Energieformen
· Erstmaliger Einsatz deutschlandweit im Rahmen der frühen Marktzulassung

In der kardiologischen Abteilung der Asklepios Klinik St. Georg konnte die  innovative Volt™ Pulsed Field Ablation (PFA) zur Behandlung von Vorhofflimmern erstmals deutschlandweit im Rahmen der begrenzten Marktzulassung angewandt werden - der Einsatz erfolgte simultan an insgesamt vier Zentren. Bei diesem neuartigen Ballon-katheterbasierten Verfahren wird der Vorhof anatomisch dreidimensional dargestellt, um das Gewebe zu identifizieren, von dem die Rhythmusstörungen ausgehen. Dann werden die Fehlzündungen, die für das Vorhofflimmern verantwortlich sind, mit einem hochvoltage Feld abladiert (Pulsed Field Ablation - PFA). Gegenüber den klassischen Ablationen mit Hitze oder Kälte ist das neue Verfahren nach den bisherigen Erkenntnissen schonender für das umgebende Gewebe, verbunden mit einer sehr hohen Erfolgsquote.

Foto Chefarzt Prof. Dr. Stephan Willems
Prof. Dr. Stephan Willems, Chefarzt Kardiologie und Internistische Intensivmedizin, Asklepios Klinik St. Georg

„Wir freuen uns, in St. Georg erstmals in Deutschland gemeinsam mit drei weiteren Zentren das neue ballonbasierte Pulsed Field  Ablationsverfahren Volt im Rahmen der Markteinführung eingesetzt zu haben“, sagen Prof. Dr. Stephan Willems, Chefarzt der Kardiologie der Asklepios Klinik St. Georg, und Frau Prof. Dr. Arian Sultan, Leiterin der Elektrophysiologie. Das PFA System nutzt hochenergetische  elektrische Impulse, um gezielt und schonend das Herzgewebe zu behandeln, das für die unregelmäßigen Herzrhythmen verantwortlich ist. Das spezielle „Ballon und Basket Design“ des Volt-Katheters führt erstmals die bewährten Komponenten herkömmlicher Katheter in einem innovativen System zusammen. Dadurch wird eine effiziente Energieübertragung gewährleistet und somit die Genauigkeit der Ablation verbessert. Mit dem verwendeten Ballon gelingt visualisiert der direkte Kontakt zur Wand, was die Präzision erhöht. Darüber hinaus ist es nun möglich, mit diesem Ballon eine 3D-Rekonstruktion der Vorhofanatomie zu erstellen und gezielt auch nur selektiv zu abladieren. Mit diesem Verfahren kann die Anzahl der  notwendigen Anwendungen verringert und somit potenzielle  Nebenwirkungen minimiert werden. Denn die umliegenden Strukturen wie die Speiseröhre sind gegenüber der neuen Technik nach den bisherigen Daten weniger empfindlich als gegen frühere Verfahren. Erste klinische Studien haben vor der offiziellen Zulassung gezeigt, dass das System eine hohe Erfolgsrate bei der Isolation der  Pulmonalvenen, von denen das Vorhofflimmern oft ausgeht, aufweist. In einer Studie wurde bei 99,1 % der behandelten Venen eine  erfolgreiche Isolation erreicht, und das mit geringeren  Energieanwendungen und einem sehr überzeugenden  Sicherheitsprofil.

 

Foto Prof. Dr. Arian Sultan
Prof. Dr. Arian Sultan, Leiterin Elektrophysiologie, Asklepios Klinik St. Georg

„Die Einführung des Volt™ PFA Systems in unserem Zentrum markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Therapie von Vorhofflimmern, diese  Technologie ermöglicht es uns, effektiv und sicher zu behandeln, was letztendlich den Patienten durch bessere Ergebnisse mit Freiheit von Vorhofflimmern zugutekommt”, sagt Frau Prof. Dr. Arian Sultan, Leiterin der Elektrophysiologie in der Asklepios Klinik St. Georg. „Unsere Kardiologische Abteilung bleibt ihrem Engagement verpflichtet, modernste medizinische Technologien frühzeitig im Sinne der Patienten einzusetzen, um die
bestmögliche Versorgung zu bieten“, ergänzt Prof. Stephan Willems.

Vorhofflimmern – die häufigste Herzrhythmusstörung
Vorhofflimmern betrifft weltweit Millionen von Menschen und ist eine der häufigsten Ursachen für Schlaganfälle und Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Für Deutschland schätzt die Deutsche Herzstiftung die Zahl der Betroffenen auf über 2 Millionen. Demnach dürften in Hamburg mehr als 50.000 Menschen darunter leiden. Die Einführung fortschrittlicher Therapien ist entscheidend, um die Behandlungsqualität zu verbessern und die Lebensqualität der Patient:innen zu erhöhen.

Gut für Hamburg
Mit diesem innovativen Verfahren bereichert die Kardiologie der Asklepios Klinik St. Georg die Herzmedizin der Asklepios Kliniken Hamburg. Sie gehört zu den sieben Kliniken, davon sechs Krankenhäuser der Maximalversorgung, die Asklepios in Hamburg betreibt. Die PFA Technologie wird im Hamburger Asklepios-Verbund neben St. Georg auch in der Asklepios Klinik Altona (Prof. C. Heeger) eingesetzt. Dieser einzigartige Cluster ist der größte private Klinikverbund an einem Standort in Europa und versorgt rund die Hälfte aller Krankenhauspatient:innen in der Hansestadt. Die intensive Zusammenarbeit von Spezialist:innen aus 22 medizinischen Disziplinen in Fachgruppen und interdisziplinären Netzwerken sichert eine besonders hohe Behandlungsqualität.

Videointerview mit Prof. Dr. Arian Sultan:
Herzrhythmusstörungen modern behandeln

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