Implantate helfen bei gutartiger Prostatavergrößerung

Neuartiges Behandlungsverfahren am Asklepios Klinikum Harburg eingeführt

Prof. Dr. Thorsten Bach, Chefarzt Urologie, Asklepios Klinikum Harburg

Fast jeder zweite Mann über 50 Jahre ist betroffen: Die gutartige Vergrößerung der Prostata ist eine weit verbreitete Erkrankung in der zweiten Lebenshälfte des Mannes. Rund 40% der Betroffenen sind behandlungsbedürftig. Hierfür standen bislang neben der medikamentösen Therapie unterschiedliche chirurgische Behandlungsmethoden zur Verfügung, bei denen das Prostatagewebe entfernt wurde. Die Urologen des Asklepios Klinikums Harburg haben mit dem sogenannten UroLift-Verfahren jetzt eine schonende Alternative eingeführt.

„Mit dem neuen Verfahren bieten wir unseren Patienten nun eine minimal-invasive Möglichkeit, die Blockade der Harnröhre zu beseitigen. Wir entfernen das Prostatagewebe dabei nicht operativ,  sondern formen die Prostata durch kleine Implantate um“, erklärt Prof. Dr. Thorsten Bach, Chefarzt der Urologie am Asklepios Klinikum Harburg.

Bei einem chirurgischen Eingriff – der klassischen Alternative zum neuen Verfahren – wird das Gewebe der Prostata geschnitten oder abgetragen, um so die blockierte Harnröhre wieder zu öffnen. Der Einsatz der Implantate wird ohne Schneiden oder thermisches Erhitzen durchgeführt, Nebenwirkungen können so deutlich reduziert werden. „Das ist für die Betroffenen eine wichtige Botschaft – gerade in so einem sensiblen Bereich wie der sexuellen Funktion. Die neue Methode bedeutet eine enorme Steigerung der Lebensqualität, vor allem für Patienten, die ihre Medikamente nicht vertragen.“, fasst Bach die Vorteile zusammen.

Über die gutartige Prostatavergrösserung

Urologie
Schematische Darstellung des Urolift-Verfahrens bei Prostatavergrößerung

Die Prostata wird mit zunehmendem Alter größer, schon ab dem 30. Lebensjahr wachsen Drüsen und Gewebe aufgrund hormoneller Veränderungen. Diese gutartige Hyperplasie führt dazu, dass die Prostata verhärtet und gebietsweise Knoten ausbildet. Betroffene können größere Veränderungen ohne wesentliche Beschwerden erleben, jedoch kann es ebenfalls zu unwesentlichen Veränderungen mit schwerwiegenden Beschwerden kommen. Experten sprechen vom benignen Prostatasyndrom (BPS). Die Deutsche Gesellschaft für Urologie hat einen speziellen Arbeitskreis für BPS eingerichtet, der für die Weiterentwicklung der Diagnostik und Therapie, sowie die Erstellung der entsprechenden Leitlinien in Deutschland verantwortlich zeichnet. Prof. Dr. Thorsten Bach ist kürzlich zum neuen Vorsitzenden des Arbeitskreises „Benignes Prostatasyndrom“ gewählt worden.

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