Hochpräzise Endoprothetik - für jeden Patienten individuell

Von der Navigation zur Roboterassistenz: Die am Asklepios Klinikum Bad Abbach angesiedelte Klinik für Orthopädie der Universität Regensburg ist Vorreiter bei der computergestützten Implantation künstlicher Gelenke

Pat.Aufnahme I.S._Roboti
Erste Mobilisation bereits am OP-Tag, dank High-Tech Operation. v.l.: Professor Renkawitz, Patientin Ingrid S., Physiotherapeutin Frau Peter

Trotz moderner Implantate sind 15 bis 20 Prozent der Patienten mit einem künstlichen Kniegelenk unzufrieden mit dem Ergebnis ihrer Operation.

Verantwortlich dafür sind laut Universitätsprofessor Dr. Tobias Renkawitz, Ärztlicher Direktor und Ordinarius der Klinik für Orthopädie der Universität Regensburg am Asklepios Klinikum in Bad Abbach, oft eine unzureichende Präzision und eine fehlende Berücksichtigung der individuellen Anatomie. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es orthopädischen Chirurgen häufig nicht gelingt, ein künstliches Gelenk allein mit dem Augenmaß so exakt zu implantieren, dass es wirklich millimetergenau sitzt. Prof. Renkawitz erklärt: „Jeder Mensch ist einzigartig – leider wird das bei herkömmlichen Operationstechniken oft nicht ausreichend beachtet. Es fehlt häufig an der nötigen Präzision. Nur wenn die persönliche Anatomie eines Patienten vollständig berücksichtigt wird, kann ein künstliches Gelenk so eingesetzt werden, dass es lange hält und den Patienten rundum zufriedenstellt.“

Deutsches Centrum für Computerassistierte Orthopädie
Weil ein individuell positionierter Gelenkersatz nur mit computerassistierter Technik möglich ist, wurde in der Klinik für Orthopädie in Bad Abbach bereits vor mehr als zehn Jahren modernste Navigationstechnologie für Eingriffe an Wirbelsäule, Knie, Hüfte und Schulter eingeführt und wissenschaftlich weiterentwickelt. Dank neuester Robotiktechnologie hat sich die Klinik vor den Toren Regensburgs als Deutsches Centrum für Computerassistierte Orthopädie (DCCO) etabliert. Der entscheidende Schritt dahin war die Berufung von Prof. Dr. Tobias Renkawitz, einem Pionier auf dem Gebiet der personalisierten und hochtechnologischen Gelenkersatzoperationen. Bevor Prof. Renkawitz im Herbst des vergangenen Jahres den Ruf der Universität Regensburg annahm und in seine Heimatstadt zurückkehrte, führte er bereits als Ärztlicher Direktor in Heidelberg den ersten Kniegelenkersatz mit einem Robotiksystem der neuesten Generation an einer deutschen Universitätsklinik durch. Die bayerische Premiere folgte dann Ende November in Bad Abbach, am EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung, gemeinsam mit seinem Team. Seither profitieren Patientinnen und Patienten von dieser innovativen Technologie.

Prof. Renkawitz erklärt, wie sie eingesetzt wird: „Vor der Operation plant der orthopädische Chirurg den Eingriff sehr genau – mithilfe moderner Untersuchungen und unter Berücksichtigung der individuellen Anatomie des Patienten. Dazu zählen zum Beispiel die Spannung der Bänder oder dreidimensionale Achsabweichungen des Beins. Auch während des Eingriffs behält der Operateur die volle Kontrolle. Er wird dabei von einem speziellen Roboterarm unterstützt, der die chirurgischen Instrumente besonders präzise führt. Sollte der Arzt etwa beim Knochenschnitt nur einen Millimeter von der geplanten Linie abweichen, korrigiert das System diesen Unterschied in Echtzeit. Auch bei der genauen Vermessung der Bänder hilft der Roboter: Er berechnet die Spannung auf den Millimeter genau und sorgt dafür, dass das Implantat optimal angepasst wird. Das Ziel: ein möglichst natürlicher Bewegungsablauf und ein stabiles, gut sitzendes Gelenk.“

Exzellente Versorgungsqualität
Bedeutet der Einsatz dieser innovativen Technik, dass Patienten während des Eingriffs maximal geschont werden, anschließend schnell wieder auf die Beine kommen und dann mit einer Prothese durchs Leben gehen, die lange hält und sich wie ein natürliches Knie anfühlt? „Damit dieser Idealfall eintritt, braucht es mehr als nur Hightech“, betont Prof. Renkawitz. „Nur durch die Kombination aus chirurgischer Spezialisierung und personalisierter Operationstechnik lassen sich Versorgungsqualität und Patientensicherheit auf höchstem Niveau erreichen. Navigation, Robotik & Co. ermöglichen uns Ergebnisse, die in ihrer Präzision bislang unerreicht sind.“

Für die Spezialisten am EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung in Bad Abbach ist die Verbindung von universitärer Fachkompetenz und computerassistierter Hochtechnologie somit zu einem echten Erfolgskonzept geworden.

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