Famulatur im Padhar Hospital in Indien und anschließender Indisch-Abend am ACH

Im August 2019 haben die ACH Studenten Gregor Peter und Christopher Predel eine Famulatur im Padhar Krankenhaus in Indien gemacht. Ihre Erfahrungen teilten sie am 9. November mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen am Asklepios Campus Hamburg (ACH) bei einem indischen Abend.


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Eingang des Padhar-Hospitals in Zentralindien

„Durch die spannenden Geschichten über Indien im Rahmen seines MKG-Kurses hatte Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Kreusch (Chefarzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der Asklepios Klinik Nord/Heidberg) uns auf die Idee gebracht, eine Famulatur im Padhar Krankenhaus zu machen. Nach einer kurzen Mail und ein paar Impfungen haben wir uns auf die abenteuerliche Reise nach Indien begeben. Acht Stunden Flugzeit, sechs unbequeme Stunden auf einer Bank am Flughafen und eine sehr außergewöhnliche Autofahrt über die indische Autobahn (vorbei an etlichen Kühen) später fanden wir uns in Zentralindien am Padhar Hospital wieder. Hier wurden wir direkt herzlich von der Radiologin Deepa Choudrie empfangen und auf eine Erkundungstour in den Dschungel eingeladen.

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"Krankheitsbilder, die es in Deutschland nur im Lehrbuch gibt."

In den nächsten Tagen lernten wir den Krankenhausalltag, die Umgebung und sehr viele nette neue Menschen kennen. Das Leben in Indien unterscheidet sich sehr stark von den deutschen Gewohnheiten. Der Krankenhaustag begann jeden Morgen um 8.30 mit einem gemeinsamen Frühgebet sowie viel Gesang und guter Laune. Anschließend ging es gemeinsam mit den Ärzten auf die Visite. Hier wurden wir zu diversen Krankheitsbildern abgefragt. In Indien sieht man sehr viele Krankheitsbilder, die es in Deutschland nur noch im Lehrbuch gibt. Sichtbar wachsende Tumormetastasen, Schlangenbisse, offene Wunden und Infektionserkrankungen gehörten zum Tagesgeschäft. Anschließend assistierten wir den Ärzten im OP oder kamen zu spannenden Fällen dazu. In den Pausen unterhielten wir uns mit Mitarbeitern des Krankenhauses oder tranken leckeren Chai-Tee.

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Diesen Bungalow bewohnten die beiden ACH-Studenten während ihres Aufenthalts.

Untergebracht waren wir in einem Bungalow, der nur wenige Minuten zu Fuß vom Krankenhaus entfernt war. Dreimal am Tag wurden wir mit köstlichem indischem Essen verwöhnt. Morgens wurden wir mit den wohlklingenden Worten "Chai Tea?" begrüßt. Der Bungalow war für indische Verhältnisse sehr wohnlich, dennoch mussten wir in der ersten Woche mit kaltem Duschwasser und ohne Internet auskommen. Diese Erfahrung trug jedoch durchaus in positiver Weise zu unserem Aufenthalt in Padhar bei.

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Christopher Predel zwischen den Schülern einer Dorfschule.

Unser Highlight war ein Besuch in einem nahgelegenen Dorf. In diesem haben wir Kinder darauf untersucht, ob diese nicht unterernährt sind. Als die Bewohner und die Kinder des Dorfes erfuhren, dass Deutsche zugegen sind, kamen sie freudig auf die Straße und begrüßten uns ganz aufgeregt. Der Direktor einer kleinen Schule lud uns ein und stellte uns die Schüler aller Klassen vor. Im Vergleich zu Deutschland wirkten die Kinder und die Bewohner des Dorfers trotz vermeintlicher Armut sehr glücklich und zufrieden. Dies ließ uns über die Lebensweise in Deutschland nachdenken.

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Einladung von Christopher Predel (links) und Gregor Peter zum Indisch-Abend am ACH.

Um unseren vielfältigen Erfahrungen Ausdruck zu verleihen und diese mit den ACH-Studenten zu teilen, veranstalteten wir am Samstag, dem 9. November, einen Indien-Abend. Eingeleitet wurde dieser durch eine kurze Diashow und einen Erfahrungsbericht von uns. Während des Vortrages haben wir köstlichen indischen Chai-Tee live nach dem originalen, traditionellen Varasi-Rezept gekocht. Danach stellten wir zehn typisch indische Gewürze vor und gaben jedem Studenten die Chance, diese zu kosten. So reichten wir Kurkuma, Kardamom, Ingwer, Chili, Kumin und sogenannte Massalas (Gewürzmischungen) wie Curry, Tandorii und Butter-Chicken Gewürz herum.

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ACH Studierende meditieren gemeinsam zu indischer Musik.

Um ein bisschen von der Gelassenheit der Inder an den ACH zu holen, meditierten wir gemeinsam zu indischer Meditationsmusik. Anschließend spielten wir eine Aufnahme der morgendlichen Gesänge aus Indien ab und klatschen, sangen und tanzten zu dieser. Am Ende ließen wir den Abend mit köstlichem indischem Essen, das wir zuvor bei einem Caterer bestellt hatten, ausklingen und zeigten parallel einen selbst zusammen geschnittenen Film. Wir haben uns sehr gefreut, unsere Erfahrungen teilen zu dürfen und können jedem Studierenden nur empfehlen, diese bereichernde Erfahrung selbst einmal zu machen.“

Christopher Predel und Gregor Peter


E-Mail für formlose Bewerbung:
deepachoudhrie@gmail.com

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