Erkrankungen der Milz
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Erkrankungen der Milz
Die Milz ist ein kleines Organ im linken Oberbauch, das eine zentrale Rolle für die Immunabwehr und die Blutreinigung spielt.
Sie kann von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein, darunter Tumore, parasitenbedingte Infektionskrankheiten wie Malaria, Virusinfektionen und Blutkrankheiten wie Leukämie oder Thalassämie. Diese Erkrankungen können nicht nur die Funktion der Milz erheblich beeinträchtigen, sondern auch belastende Symptome wie Müdigkeit, eine erhöhte Infektanfälligkeit oder Schmerzen im linken Oberbauch hervorrufen.
Unsere Expert:innen haben für Sie Informationen dazu zusammengestellt, wie sie Erkrankungen der Milz diagnostizieren, welche Symptome für diese Krankheiten typisch sind und welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen bei Asklepios zur Verfügung stehen.
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen Fragen haben oder Unterstützung benötigen, stehen Ihnen unsere qualifizierten Fachkräfte gern mit Rat und Tat zur Seite, um Ihnen die individuell bestmögliche Beratung und Behandlung zu bieten.
Welche Symptome treten bei Milzerkrankungen auf?
Erkrankungen der Milz können sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen – abhängig davon, ob sie durch Tumore, Infektionen oder Bluterkrankungen verursacht sind. Nachfolgend geben Ihnen unsere Expert:innen einen Überblick über die häufigsten Symptome.
Druckgefühl im linken Oberbauch
Ein häufiges Symptom bei Milzerkrankungen ist ein Druckgefühl im linken Oberbauch, das sich auch verbunden mit Schmerzen äußern kann. Grund dafür ist meist eine vergrößerte Milz, die auf benachbarte Organe drückt. Eine Milzvergrößerung entsteht bei Tumoren und infolge von infektiösen Erkrankungen wie Malaria. Für Betroffene kann sie sehr belastend werden.
Müdigkeit und Schwäche
Auch Müdigkeit und Schwäche sind typische Symptome bei Milzerkrankungen, insbesondere infolge von Blutkrankheiten wie Leukämie (Blutkrebs) und Anämie (zu wenig rote Blutkörperchen im Blut). Müdigkeit und Schwäche entstehen durch die Überfunktion der Milz, die zu einem starken Abbau von roten Blutkörperchen führt. Weil diese für den Sauerstofftransport im Körper zuständig sind, resultiert hieraus eine Unterversorgung von Sauerstoff in den Organen.
Häufige Infektionen
Eine geschwächte Immunabwehr ist ein weiteres häufiges Anzeichen von Milzerkrankungen. Besonders bei einer Überfunktion der Milz oder bei Tumoren der Milz, die die Immunfunktion des Organs beeinträchtigen, wird der Körper anfälliger für Infektionen. Betroffene erkranken dadurch öfter an Erkältungen und an anderen Infektionskrankheiten.
Nasenbluten und Blutungen der Mundschleimhaut
Die Blutplättchen sind entscheidend für die Blutgerinnung und Blutstillung. Vermehrte Blutungen, wie Nasenbluten oder Blutungen der Mundschleimhaut, sind ein typischer Hinweis darauf, dass die Zahl an Blutplättchen verringert ist. Dieses Symptom tritt häufig bei hämatologischen Erkrankungen wie Thalassämie oder Leukämie auf, weil hier die Milz zu viele Blutplättchen abbaut.
Blässe der Haut
Eine auffällige Hautblässe kann auf eine Anämie (Blutarmut: Mangel an roten Blutkörperchen) hinweisen, die durch eine Überfunktion der Milz ausgelöst wird. Besonders bei hämatologischen Erkrankungen wie Leukämien und bei Infektionen, die die Milz überfordern, ist dieses Symptom häufig zu beobachten.
Fieber
Fieber ist ein typisches Symptom bei Infektionskrankheiten wie Malaria und bei Virusinfektionen, bei denen auch die Milz als Teil der Immunabwehr gefordert wird. Das Fieber zeigt an, dass der Körper versucht, Krankheitserreger zu bekämpfen. Aber auch bei Milztumoren kann Fieber auftreten, wenn die Erkrankung fortschreitet.
Völlegefühl oder frühes Sättigungsgefühl
Eine vergrößerte Milz (Splenomegalie) kann den Magen einengen und dadurch zu einem Völlegefühl oder zu frühem Sättigungsgefühl führen. Dieses Symptom ist besonders typisch bei einer Milzvergrößerung, die durch Tumore oder Infektionen ausgelöst wird.
Zusammenfassung
Obwohl diese Symptome bei Milzerkrankungen häufig auftreten, können sie sich je nach Art der Milzerkrankung unterscheiden und auch unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Während sich bei Milztumoren die Beschwerden oft schleichend entwickeln, zeigen sich bei Infektionskrankheiten wie Malaria oder virusbedingter Hepatitis meist akute, deutliche Symptome wie Fieber. Hämatologische Erkrankungen hingegen führen oft zu chronischen Beschwerden wie Müdigkeit und Blässe. Unsere Fachärzt:innen bringen alle vorliegenden Symptome in Zusammenhang mit der jeweiligen Grunderkrankung, um eine gezielte Diagnose zu stellen und daraus die individuell am besten geeignete Behandlung abzuleiten.
Wie werden Erkrankungen der Milz diagnostiziert?
Die Diagnostik von Milzerkrankungen beginnen unsere Ärzt:innen in der Regel mit einer Erfassung der Symptome und der Krankengeschichte. Hierfür führen sie ein eingehendes Gespräch mit der Patientin oder dem Patienten. Beschwerden wie ein Druckgefühl im linken Oberbauch, Müdigkeit oder häufige Infektionen können erste Hinweise auf eine Erkrankung geben. Auf dieses Gespräch (die sogenannte Anamnese) folgt eine körperliche Untersuchung.
Da die Milz jedoch normalerweise hinter den Rippen verborgen liegt, ist sie nur bei einer starken Vergrößerung tastbar. Um die genaue Ursache der Beschwerden zu ermitteln, kommen bei Asklepios moderne bildgebende Verfahren wie Ultraschall, die Computertomografie (CT – ein computergestütztes Röntgen-Schnittbildverfahren) und die Magnetresonanztomografie (MRT – ein magnetfeldgestütztes Schnittbildverfahren) zum Einsatz. Diese bildgebenden Verfahren ermöglichen unseren Ärzt:innen eine detaillierte Darstellung der Milz und ihrer Struktur. Zusätzlich untersuchen sie das Blut mittels eines Blutbildes, um Auffälligkeiten wie eine verringerte Anzahl von Blutplättchen oder roten Blutkörperchen festzustellen.
Allgemein gilt für die Diagnostik bei Milzerkrankungen: Das ärztliche Vorgehen richtet sich nach der Art des Verdachts und nach bereits feststehenden Befunden.
- Bei Tumoren wird oft eine Gewebeprobe entnommen, um im Labor zu ermitteln, ob es sich um gutartige oder bösartige Veränderungen handelt. Metastasen, also gewanderte Tochtergeschwülste von Tumoren, können durch CT- oder MRT-Bildgebung identifiziert werden.
- Infektionskrankheiten wie Malaria oder Virusinfektionen werden über bestimmte Bluttests diagnostiziert, die entweder die Erreger selbst oder Antikörper gegen die Erreger nachweisen.
- Hämatologische Erkrankungen wie Thalassämie oder Leukämie erfordern spezielle Laboruntersuchungen, bei denen ausgebildetes Fachpersonal die Funktion und Zusammensetzung der Blutzellen analysiert. Hierbei kann auch eine Knochenmarkpunktion – die Gewinnung einer Knochenmarkprobe – notwendig sein, um die Ursache der Erkrankung weiter einzugrenzen.
Zusammengefasst erfordert die Diagnostik von Milzerkrankungen eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche. Bei Asklepios setzen unsere Spezialist:innen hochentwickelte bildgebende Verfahren und moderne Labortechniken ein, um die Ursachen von Milzerkrankungen und funktionellen Störungen präzise festzustellen und die bestmögliche Behandlung für ihre Patient:innen einzuleiten. Sie haben Fragen hierzu? Unsere Fachkräfte beantworten sie Ihnen gern.
Welche Erkrankungen der Milz sind besonders häufig?
Milztumore – gutartige und bösartige Gewebsveränderungen Milztumore können sowohl gutartig als auch bösartig sein. Gutartige Tumore, wie Hämangiome, entstehen durch eine Ansammlung von Blutgefäßen. Sie verursachen selten Beschwerden. Bösartige Tumore treten oft infolge von Metastasen (gestreuten Tochtergeschwülsten) anderer Krebsarten auf, wie beispielsweise Brust- oder Lungenkrebs. Die Milz selbst ist nur selten direkt der Ausgangspunkt von Krebs, doch Metastasen können die Funktion des Organs beeinträchtigen und eine gezielte Behandlung der Milz erforderlich machen.
Infektiöse Erkrankungen – wenn die Milz auf Infektionen reagiert
Infektiöse Erkrankungen der Milz entstehen häufig durch Infektionskrankheiten wie Malaria, das Pfeiffersche Drüsenfieber oder eine virusbedingte Hepatitis (Entzündung der Leber). Diese Infektionen können dazu führen, dass sich die Milz vergrößert, um als wichtiges Organ der Immunabwehr Krankheitserreger zu bekämpfen. Diese Milzvergrößerung, bekannt als Splenomegalie, ist häufig ein Zeichen dafür, dass die Milz überlastet ist und ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen kann.
Hämatologische Erkrankungen – Probleme mit den Blutzellen
Hämatologische, also das Blut betreffende Erkrankungen der Milz, beeinträchtigen konkret die Blutbildung sowie den Abbau von Blutzellen in der Milz. Beispiele für solche hämatologischen Erkrankungen sind die Thalassämien, genetisch bedingte Blutbildungsstörungen, und Leukämien, das sind Krebserkrankungen der weißen Blutkörperchen. Diese Krankheiten können die Milz überfordern und ihre Funktion beeinträchtigen, was wiederum zur Vergrößerung des Organs führen kann.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Milzerkrankungen?
Chirurgische Entfernung der Milz (Splenektomie) Die Entfernung der Milz im Rahmen einer Operation kann dann angezeigt sein, wenn die Funktion der Milz stark beeinträchtigt ist oder die Grunderkrankung nicht anderweitig behandelt werden kann. So kommt eine Milzentfernung etwa bei Tumoren infrage oder bei einer Überfunktion der Milz (Hypersplenismus), die zu einer starken Zerstörung von Blutzellen führt. Unsere Fachärzt:innen operieren hierbei meist minimalinvasiv, also mit ganz wenigen Haut- und Gewebeschnitten. Um besonders gewebeschonend zu operieren, führen sie über einen kleinen Schnitt spezielle, sehr kleine Operationsinstrumente unter Kamerasicht ein. Grundsätzlich aber streben unsere Ärzt:innen eine milzerhaltende Operation an, weil die Milzfunktion die Immunabwehr umfassend unterstützt. Vor und nach einer Operation an der Milz begleiten unsere Pflegefachkräfte ihre Patient:innen engmaschig, um jederzeit eine optimale Betreuung und Nachsorge sicherzustellen.
Behandlung der Grunderkrankung
Sind Infektionen oder hämatologische Erkrankungen der Grund für die Beschwerden an der Milz, legen unsere Ärzt:innen den Behandlungsschwerpunkt auf diese Ursache. Infektionskrankheiten wie Malaria oder Virusinfektionen werden mit speziellen Medikamenten therapiert, die die Erreger und so die Ursache direkt bekämpfen. Hämatologische Erkrankungen wie Leukämie oder Thalassämie erfordern oft eine spezifische Behandlung, die auf die Funktion des Immunsystems und die Blutzellen abzielt. In Bezug auf die überlastete Milz ist das Therapieziel, die Belastung der Milz zu verringern und ihre Überfunktion herunterzufahren oder zu verhindern. Bei Asklepios arbeiten Spezialist:innen verschiedener Fachbereiche eng zusammen, um für ihre Patient:innen die individuell bestmögliche Therapie zu entwickeln.
Milzabszesse und Verletzungen der Milz
Milzabszesse sind Eiteransammlungen, die durch bakterielle Infektionen entstehen. Um die Eiteransammlung zu entfernen, kann eine chirurgische Drainage – eine sichere Ableitung nach außen – notwendig werden. Bei schweren Verletzungen der Milz, etwa nach einem Unfall, wird individuell entschieden, ob die Milz erhalten werden kann oder eine Notoperation durchgeführt werden muss. Ob geplante Therapie oder Operation im akuten Notfall: Unsere Fachärzt:innen und Pflegekräfte unterstützen ihre Patient:innen während jeder Phase der medizinischen Behandlung und unterstützen sie bei der Genesung mit Rat und Tat.
Regelmäßige Kontrollen und Nachsorge
Nach einer Behandlung, insbesondere nach einem operativen Eingriff, sind regelmäßige Kontrollen wichtig, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und diesen bestmöglich vorzubeugen. So erhalten unsere Patient:innen nach einer Milzentfernung eine umfassende Nachsorge, einschließlich Impfungen und Blutbildüberwachung, um das Risiko von Infektionen oder Thrombosen zu minimieren. Während der gesamten Nachsorge sorgen unsere Pflegefachkräfte für eine lückenlose Betreuung.
Zusammengefasst hängt die Wahl der individuell geeigneten Behandlungsmethode sowohl von der Art der Milzerkrankung als auch von den persönlichen Bedürfnissen unserer Patient:innen ab. Bei Asklepios setzen wir auf eine ganzheitliche Betreuung, um Ihnen die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Kann man Erkrankungen der Milz vorbeugen?
Regelmäßige Impfungen gegen Infektionskrankheiten Impfungen sind ein wirksamer Schutz gegen zahlreiche Infektionskrankheiten und können so auch viel dazu beitragen, die Milz und ihre Funktion zu schützen. Impfstoffe gegen Pneumokokken, Meningokokken und Haemophilus influenzae Typ B sind besonders wichtig, da diese Erreger schwere Infektionen auslösen können, die die Milz stark belasten. Empfohlen werden außerdem die jährliche Grippeimpfung und Impfungen gegen Hepatitis, um das Risiko von Virusinfektionen aktiv zu senken. Insbesondere Menschen ohne Milz oder Menschen mit einer eingeschränkten Milzfunktion sollten diese und weitere Impfungen regelmäßig auffrischen. Unser Tipp: Checken Sie regelmäßig Ihren Impfpass und bringen Sie diesen immer zu Ihrem Gesundheits-Check in der Hausarztpraxis mit.
Alkohol am besten komplett vermeiden
Alkohol kann die Leber schädigen und so indirekt die Funktion der Milz beeinträchtigen. Denn Lebererkrankungen wie die Leberzirrhose führen oft zu einer Blutstauung in der Pfortader, die wiederum die Milz überlastet und zu einer Splenomegalie, also einer vergrößerten Milz führen kann. Wer komplett auf Alkohol verzichtet, schützt also nicht nur die Leber, sondern auch die Milz (und die Gesundheit generell). Alkoholfreie Alternativen, zum Beispiel bei Cocktails, stehen den alkoholischen Varianten in Sachen Geschmack heute in nichts mehr nach.
Gesunde Ernährung zur Unterstützung der Immunabwehr
Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem und hilft auch der Milz, ihre Aufgaben effizient zu erfüllen. Gesunde Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die eine funktionierende Immunabwehr unterstützen. Besonders das Vitamin C, das unter anderem in Zitrusfrüchten, Paprika und Brokkoli enthalten ist, ist hier sehr wertvoll. Eisenreiche Nahrungsmittel wie Spinat und Hülsenfrüchte sind wichtig für die Blutbildung, die wiederum eine zentrale Aufgabe der Milz ist. Unser Tipp: Setzen Sie für eine allgemein gute Gesundheit auf frische Zutaten und eine frische Zubereitung – und nicht auf Fertiggerichte, die häufig viel versteckten Zucker, verstecktes Fett und deutlich zu wenige der oben genannten wichtigen Nährstoffe enthalten.
Körperliche Aktivität zur Unterstützung der Durchblutung
Regelmäßige Bewegung verbessert die Durchblutung und unterstützt die Funktion der inneren Organe, einschließlich der Milz. Einfach umzusetzende Aktivitäten wie Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen fördern die allgemeine Gesundheit und tragen außerdem dazu bei, eine Überlastung der Milz durch Blutstauungen zu verhindern. Besonders bei Durchblutungsstörungen und einer erhöhten Gefahr für Thrombosen (Gefäßverschlüsse) ist Bewegung entscheidend. Mit bereits kleinen Veränderungen wie Treppensteigen anstatt Aufzugfahren bringen Sie wirkungsvoll mehr Bewegung in Ihren Alltag.
Stress reduzieren und das Immunsystem stärken
Chronischer Stress kann dazu beitragen, das Immunsystem zu schwächen und die Funktion der Milz zu beeinträchtigen. Dadurch steigt auch das Risiko für Infektionen, die wiederum die Milzfunktion zusätzlich beeinträchtigen können. Bewusste Maßnahmen zur Stressminderung sind allein schon mit Blick darauf gut investierte Zeit. Wenn Sie Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen in Ihren Alltag integrieren, bauen Sie Stress ab und entlasten so auch Ihre Milz. Auch mit bewussten (gern aktiven) Entspannungspausen im Alltag und dem frühzeitigen Abschalten von elektronischen Geräten am Abend tragen Sie dazu bei, Stress zu minimieren.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Um Erkrankungen der Milz wirksam behandeln zu können, spielt die Früherkennung dieser Erkrankungen eine wichtige Rolle. Regelmäßige Blutbildkontrollen und Ultraschalluntersuchungen können helfen, Veränderungen der Milz frühzeitig zu erkennen. Daher sollten insbesondere Menschen mit erhöhtem „Milzrisiko“ – etwa infolge von Autoimmunerkrankungen oder genetisch bedingten Blutkrankheiten – in ihrer Arztpraxis auch ihre Milzgesundheit ansprechen. Feste Termine in der Hausarztpraxis oder bei Fachärzt:innen sind hierfür eine gute Basis.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Sie dazu beitragen, Ihre Milz und deren Funktion zu unterstützen. Zwar lassen sich durch diese Maßnahmen manche Erkrankungen der Milz nicht komplett verhindern, jedoch kann eine generell gesunde Lebensweise auch die ärztliche Behandlung unterstützen. Bei Asklepios stehen wir Ihnen bei der Umsetzung dieser Maßnahmen gern zur Seite.
Warum ist die Milz so entscheidend für unsere Gesundheit?
Die Milz, ein etwa 11 cm großes und bis zu 250 g schweres Organ im linken Oberbauch, spielt eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr und der Blutreinigung. Ihre Aufgaben umfassen den Abbau alter und beschädigter Blutzellen, die Speicherung und Produktion von Immunzellen sowie die Filterung von Krankheitserregern wie Bakterien und Viren. Besonders bei Infektionskrankheiten wie Malaria oder bei Virusinfektionen wird die Milz stark beansprucht, da sie vermehrt arbeitet, um die Erreger zu bekämpfen. Dies kann zu einer Vergrößerung des Organs führen, zur sogenannten Splenomegalie.
Auch bei hämatologischen Erkrankungen wie Leukämie und Thalassämie kommt der Milz eine Schlüsselrolle zu. Sie baut überschüssige oder fehlerhafte Blutzellen ab. Bei einer Überfunktion der Milz kann es aber zu Problemen wie Blutarmut (Anämie), einer geschwächten Immunabwehr und einer erhöhten Blutungsneigung kommen. Auch Tumore, die entweder gutartig sind oder durch Metastasen (eingewanderten Tochtergeschwülsten) anderer Krebsarten entstehen, können die Struktur und Funktion der Milz beeinträchtigen.
Die Milz ist stark durchblutet, was sie besonders anfällig für Verletzungen macht. Ein Milzriss, etwa durch einen Unfall, stellt eine lebensbedrohliche Situation dar und erfordert oft eine Notoperation. Trotz ihrer wichtigen Funktionen ist die Milz nicht lebensnotwendig, da andere Organe wie die Leber ihre Aufgaben teilweise übernehmen können. Dennoch erhöht das Fehlen der Milz das Risiko schwerer Infektionen und erfordert besondere Vorsorgemaßnahmen wie regelmäßige Impfungen und Blutbildkontrollen.
Die enge Verbindung zwischen der Milz und den beschriebenen Erkrankungen zeigt, wie wichtig dieses Organ für die Aufrechterhaltung Ihrer allgemeinen Gesundheit ist.