Miteinander Füreinander

Asklepios versteht sich als Teil der Gesellschaft und ist sich seiner Verantwortung bewusst. Deshalb engagieren wir uns über den Klinikalltag hinaus mit vielseitigen Projekten für unsere Gesellschaft und Umwelt.

Wir übernehmen Verantwortung

Soziale Verantwortung für Kinder und Jugendliche

Je eher die Grundlagen für einen gesunden Lebensstil gelegt werden, desto besser. Ein Schwerpunkt unseres Engagements liegt daher auf der Gesundheitsförderung und Prävention für Kinder und Jugendliche. An vielen Standorten gehen unsere Kliniken Präventionspatenschaften mit Kitas und Schulen ein, um gemeinsam Präventionsprojekte im Bereich Bewegung und Ernährung umzusetzen. Einzelne Projekte werden dabei von der Dr. Broermann-Stiftung unterstützt. Ziel ist es, junge Menschen frühzeitig an eine gesunde Lebensweise heranzuführen und gesundheitliche Einschränkungen bei Kindern und Jugendlichen durch präventive Maßnahmen zu verhindern.

Jugend-Wassercamp

Im Kinder- und Jugend-Wassercamp der Asklepios Klinik Bad Griesbach lernen Kinder spielerisch, wie viel Spaß Bewegung machen kann. Jedes Jahr können sie bei verschiedenen Wassersportarten Geschick, Gleichgewicht und Schnelligkeit unter Beweis stellen. Neben der Option Wasserski, Wakeboard und Stand-up-Paddeln auszuprobieren, gibt es auch eine Sport- und Geschicklichkeitsolympiade. Das Projekt wird seit 2010 in Kooperation mit der Dr. Broermann-Stiftung und dem Wasserskiteam Obernzell durchgeführt – mit wachsendem Erfolg: Mittlerweile nehmen rund 70 Kinder teil, Tendenz steigend.

KIDS SAVE LIVES

Beim Projekt KIDS SAVE LIVES lernen Schulkinder, wie sie einen Herzkreislaufstillstand rechtzeitig erkennen und schnell Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten können. Das Projekt wird jedes Jahr von zahlreichen Asklepios Kliniken wie zum Beispiel die Asklepios Kliniken Schlossberg, Bad König, und St. Georg unterstützt: Im Rahmen der bundesweiten Woche der Wiederbelebung führen unsere Expert:innen Reanimationskurse durch, in denen die Schüler:innen die Herzdruckmassage und Beatmung an Erste-Hilfe-Puppen üben und weitere wertvolle Tipps für den Notfall erhalten.

Weitere Projekte finden Sie in unserem Corporate Responsibility Report.

Spendenaktionen

Asklepios unterstützt viele soziale Einrichtungen und Organisationen mit Sach- und Geldspenden. So packen und verschenken unsere Mitarbeiter:innen zum Beispiel jedes Jahr hunderte Weihnachtspakete für bedürftige Kinder.

Mit der Aktion Herzensangelegenheit unterstützen unsere Kliniken zudem jährlich bis zu drei soziale Einrichtungen, die Mitarbeitenden besonders am Herzen liegen. Im Rahmen der diesjährigen Aktion überreichte z.B. die Klinikleitung der Asklepios Klinik Langen jeweils einen Scheck über 1.000 Euro an Vertreter der Institutionen „Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung, Offenbach", „Hölder-Initiative für Kultur und Inklusion e.V." und des „Fördervereins der Albert-Schweitzer-Schule Langen e. V.". „Wir freuen uns sehr über die rege Beteiligung unserer Mitarbeiter an der Aktion, zeigt sie doch, dass unsere Beschäftigten sich mit der Region identifizieren und an deren Weiterentwicklung stark interessiert sind", so Jan Voigt, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Langen.

Rest-Cent-Aktion in Hamburg

In Hamburg haben wir eine besondere Aktion, hier spenden Asklepios-Mitarbeiter:innen bereits seit knapp 20 Jahren monatlich die Cent-Beträge ihres Gehaltes. Über 100.000 Euro sind dadurch bisher zusammen- und nachfolgenden Einrichtungen zugutegekommen:

Sachspenden

Asklepios spendet regelmäßig einen Teil des nicht mehr benötigten Bettenbestandes an gemeinnützige Einrichtungen und für Hilfsprojekte, unter anderem für ein Hospital in Nigeria. Die mechanischen Betten sind selbstverständlich noch voll funktionsfähig. Darüber hinaus finden auch immer wieder andere Sachgegenstände, die in unseren Kliniken nicht mehr benötigt werden, weitere Verwendung in fremden Ländern.

Hilfe für die Ukraine

Krieg innerhalb Europas - für die meisten von uns eine Unvorstellbarkeit und dennoch ist es Realität.  Asklepios war schnell in der Lage, zahlreiche Hilfsprojekte zu unterstützen. Aus unserem Zentrallager haben wir medizinische Sachspenden darunter Verbandsmaterialien, Kanülen und Schutzkleidung in die Ukraine geschickt. Zudem sind auch Geldspenden an Hilfsorganisationen gegangen. Die Hamburger Asklepios Kliniken unterstützten beispielsweise die Initiative #weareallukrainians von Tatjana Kiel und Dr. Wladimir Klitschko mit 50.000 Euro.

Juni 2023: Es ist eine große Hilfsaktion für die Menschen in Not, wochenlang akribisch vorbereitet, organisiert von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Die Asklepios Harzkliniken spendeten insgesamt zehn Tonnen Hilfsgüter für die Ukraine. 35 Krankenhausbetten, 23 Krankenhaus-Nachtschränke, 122 Kartons mit medizinischem Verbrauchsmaterial wurden am Samstag, dem 20.06.2023 auf dem Gelände der Klinik in einen Lkw verladen, der mit den Hilfsgütern in Richtung Ukraine startete. Die Spendenaktion erfolgte in Kooperation mit der Internationalen katholischen Hilfsorganisation Malteser, die den Transport und die Abwicklung innerhalb der Ukraine koordiniert und betreut. Die Spenden sind vorgesehen für Einrichtungen in der ukrainischen Stadt Zhytomir, westlich von Kiew, dort wurde unter anderem eine Geburtsklinik zerstört, außerdem ein Militärflughafen.

Soziales Engagement unserer Mitarbeiter:innen

Jana Humrich und Dr. Christian Glöckner bei der Spendenübergabe.
© Asklepios Oberviechtach

Soziale Verantwortung im Berufsalltag

Asklepios Mitarbeitende setzen sich täglich auch weit über ihre berufliche Tätigkeit hinaus für Menschen, Tiere und die Umwelt ein.

In diesen Krisenzeiten sind wir besonders stolz auf das Engagement und den Einsatz unserer Mitarbeiter:innen. Es werden Texte übersetzt, Kontakte hergestellt, private Unterkünfte bereitgestellt, Spielzeug und Kleidung für die Kleinsten gesammelt und mit zahlreichen weiteren Aktionen ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden gesetzt. Wir sind sehr dankbar der Arbeitgeber einer solchen Gemeinschaft zu sein! 

Medizinische Hilfe für Menschen in Indien

Seit 1994 fährt Prof. Dr. Dr. Thomas Kreusch, Senior Clinical Expert der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Asklepios Klinik Nord - Heidberg, jedes Jahr mit einem Team von Asklepios Spezialist:innen nach Padhar in Indien, um vor Ort Menschen mit Gesichtsfehlbildungen zu operieren. Durchgeführt werden die Hilfseinsätze in einem kleinen indischen Missionskrankenhaus im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh.

Ziel der Hilfsaktion ist es, vorwiegend Kinder mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten (LKG) zu operieren, betroffene Familien über die Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären und indische Chirurg:innen auszubilden. In den letzten 28 Jahren wurde so mehr als 1.500 Menschen mit LKG geholfen (Stand 2022). Für sein Engagement erhielt Prof. Thomas Kreusch 2015 das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2020 hat er die Leitung des sogenannten Cleft (=Spalten) Camps Dr. Dr. Philipp Schwaab übertragen, Oberarzt der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie in der Asklepios Klinik Nord - Heidberg.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Umweltmanagement

Wir arbeiten jeden Tag daran, Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen des Klima- und Umweltschutzes zu entwickeln und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung in Deutschland zu leisten. Das können wir nur gemeinsam mit unseren Partner:innen, Mitarbeiter:innen und Patient:innen. „MITEINANDER. FÜREINANDER.“ lautet deshalb das Motto unseres Nachhaltigkeitsberichts, in dem wir unser gesellschaftliches Engagement zusammengefasst haben.

Die Umwelt schonen

Unsere Gesundheit ist von einer intakten Umwelt abhängig. Um unsere Prozesse so ressourcen- und klimafreundlich wie möglich zu gestalten, setzen wir auf die energetische und technische Modernisierung unserer Einrichtungen sowie eine nachhaltige Gestaltung von Neu- und Umbauten.

Erneuerbare Energien nutzen

Um die Energieversorgung unserer Einrichtungen zu optimieren, setzen wir an vielen Standorten Blockheizkraftwerke mit Kraftwärmekopplung ein. 34 Blockheizkraftwerke sind bereits in Betrieb. Mehr als die Hälfte (55,6 Prozent) der benötigten Energie gewinnen unsere Gesundheitseinrichtungen zudem aus erneuerbaren Energiequellen (Stand 2018/2019).

Einsparpotenziale suchen

Von Januar 2018 bis Dezember 2019 wurde an zehn ausgewählten Kliniken ein Energieaudit durchgeführt, um Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz für die Asklepios Kliniken zu ermitteln. Dabei wurde deutlich, dass die Bereiche Beleuchtung, Lüftungstechnik und Heiztechnik ein hohes Einsparpotenzial bieten. Im Jahr 2021 sollen deshalb die Beleuchtungstechnik sowie die Steuerung der Lüftungs- und Heizungstechnik optimiert werden.

Klinikprojekte umsetzen

Bild: Green Hospital Program

Unsere Kliniken haben in vielen Bereichen eigene, effiziente Lösungen gefunden, um den Umweltschutz zu fördern. Zunehmend wird auf Einwegbecher verzichtet, OP-Einmalinstrumente werden gesammelt und von dem Start-up Resourcify fachgerecht in den Wertkreis zurückgeführt. Mitarbeiter:innen lassen sich durch das Projekt der Bundesregierung „KLIK green“ zu Klimamanager:innen ausbilden. Darüber hinaus haben wir ein eigenes Siegel „Green Hospital“ entwickelt, welches besonders nachhaltige Asklepios Kliniken erhalten.

Garten der Blomenburg Privatklinik mit Streuobstwiese aus altem Baumbestand

Die Gärtnereien der Asklepios Kliniken sorgen mit gepflegten Grünanlagen nicht nur für erholsame Momente für Patient:innen und Mitarbeiter:innen, mit der Bewirtschaftung der Anlagen stellen sie auch die einheimische Pflanzen- und Artenvielfalt sicher. So wirkt beispielsweise die Blomenburg Klinik mit einer weitläufigen Streuobstwiese und hauseigenen Bienenvölkern auf dem Gelände aktiv dem Bienensterben entgegen. 

Ein weiteres Beispiel für nachhaltige Projekte sind die neuen Solarbänke auf dem Gelände der Asklepios Klinik Nord in Hamburg. Die Bänke können als Sitzgelegenheit in den Pausen genutzt werden, aber auch zum Aufladen von Handys oder E-Bikes.

Nachhaltige Geschenke machen

Jedes Jahr lässt sich die Konzerngeschäftsführung etwas Besonderes für den Erhalt unserer Umwelt einfallen: Im Jahr 2020 wurden mehr als 100 Bäume mit der Organisation „Plant a tree“ gepflanzt. 2021 wurden Patenschaften der City Bienen verschenkt.

Integration bei Asklepios

Auslandsakquise und Integration unserer Fachkräfte

Ruby C., Arleen d. G., Francisco C.H. und Don Gerald A. S. in unserem Onboardingcenter Darmstadt
Ruby C., Arleen d. G., Francisco C.H. und Don Gerald A. S. in unserem Onboardingcenter Darmstadt

Um den hohen Fachkräftebedarf zu decken, setzen wir auf die Hilfe qualifizierter Pflegekräfte aus dem Ausland. Selbstverständlich rekrutieren wir nur in Ländern, in denen selbst kein entsprechender Fachkräftemangel besteht. Darüber hinaus arbeiten wir ausschließlich mit Agenturen zusammen, die das Gütesiegel „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ des Bundesministeriums für Gesundheit erworben haben.

Damit unsere internationalen Kolleg:innen bestmöglich in ihrer neuen Wahlheimat ankommen, stehen ihnen bei Asklepios Integrationsbeauftrage oder Willkommensmentor:innen zur Seite, die zum Beispiel bei Behördenvorgängen oder der Wohnungssuche unterstützen. Darüber hinaus bieten unsere Bildungszentren Sprachkurse an. Einen wesentlichen Part übernehmen auch die Kolleg:innen, die unsere internationalen Fachkräfte in den Klinikalltag einführen, ihnen heimische Speisen und Getränke, das Land und die Kultur näherbringen und somit eine aktive Integration fördern. 

Einen sehr lesenswerten Bericht über den Start von Ionel, Pflegefachmann aus Rumänien, hat unser Blogger Wjatscheslaw Schäfer veröffentlicht.

Unsere Integrationsbeauftragte aus Harburg im Kurzinterview

Bild: Alev Gürbalkan

Soziales Engagement, das sich herumspricht

Unsere Integrationsbeauftragte Alev Gürbalkan setzt sich als Regionalbotschafterin auch auf Bundesebene für die Integration Geflüchteter ein. Für Ihren Einsatz hat sie sogar ein Dankesschreiben von Bundesminister Altmaier erhalten.

Ich bin Regionalbotschafterin, weil …

… es wichtig ist, sich mit anderen Unternehmen auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen, zu vernetzen und so voneinander zu lernen. Ich habe hier eine Plattform, auf der ich von meinen Erfahrungen und Erfolgen berichten kann und ein Best-Practice-Beispiel für andere Betriebe sein kann.

Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten …

… und neu zugewanderten Mitarbeiter:innen hatte ich, indem ich mich nicht nur um die Themen innerhalb des Betriebes kümmerte, sondern auch bei persönlichen Problemen und verschiedenen Fragestellungen oder Themen Lösungsmöglichkeiten anbieten konnte. Dies schafft Vertrauen und Bindung an das Unternehmen.

Akquiseprogramm auf den Philippinen

Asklepios hat 2017 ein umfangreiches Akquiseprogramm auf den Philippinen gestartet: Dabei erhalten studierte und berufserfahrene Intensiv- sowie OP-Pflegekräfte, die in Deutschland arbeiten wollen, noch auf den Philippinen einen neunmonatigen Sprachkurs und einen Arbeitsvertrag mit den Asklepios Kliniken. Anschließend werden sie in einem mehrwöchigen Intensiv-Workshop auf die Pflegearbeit in Deutschland vorbereitet. In den Asklepios Kliniken werden die neuen Pflegekräfte vom ersten Tag an genauso bezahlt, wie ihre deutschen Kolleg:innen. Selbstverständlich rekrutieren wir nur in Ländern, in denen selbst kein entsprechender Fachkräftemangel besteht.

Wir fördern Anerkennung

Wir fördern Anerkennung

Asklepios fördert aktiv die Anerkennung internationaler Fachkräfte und wurden daher auch mit dem Siegel ausgezeichnet. Mit diesem Siegel wird insbesondere die engagierte Leistung der Integrationsbeauftragen bzw. des Asklepios Willkommenszentrums gewürdigt.

Oft ist die deutsche Bürokratie eine große Hürde für die Anerkennung bereits abgeschlossener Aus- und Weiterbildungen unserer Fachkräfte aus nicht EU-Ländern. Asklepios hat sich aus diesem Grund aktiv mit den Behörden zusammengeschlossen und nach schnellen, besseren Lösungen gesucht und kann bereits erste Erfolge nachweisen. Die Integrationsbeauftragten und Mentor:innen aus den Kliniken unterstützen darüber hinaus auch bei privaten Angelegenheiten.  

Willkommensmentor:innen

Foto: Willkommensmentor:innen
Die erste Generation der Asklepios Willkommensmentorinnen und Willkommensmentoren

Für neue Mitarbeiter:innen mit Migrationshintergrund ist der Berufsalltag an deutschen Kliniken kein Selbstläufer. An den Asklepios Kliniken in Hamburg erleichtern Willkommensmentorinnen und -mentoren den Einstieg.

Pflegefachkräfte arbeiten sehr eng an den Patient:innen: sie assistieren bei ärztlichen Untersuchungen, helfen bei der Körperpflege, versorgen die Erkrankten, spenden Trost – und sind damit die entscheidende Stütze im Klinikalltag. Ihr wichtigstes Werkzeug: die Kommunikation. Doch nicht immer sprechen Pflegekraft und Patient:in die gleiche Sprache – und das buchstäblich. „Gerade, wenn die Patienten mal etwas umgangssprachlicher sprechen, ist es für unsere internationalen Kollegen schwer“, sagt Pierre Alexander Landwehr. Das sind vermeintliche Kleinigkeiten wie „Ich muss mal“. „Ein Muttersprachler oder jemand, der schon länger hier lebt, weiß gleich, was gemeint ist. Doch jemand, der noch Deutsch lernt, denkt sich: Der muss mal was?! So entstehen dann leicht Missverständnisse und Konflikte“, erklärt er.

Künftig können sich Pflegekräfte in solchen Fällen an feste Ansprechpartner:innen wie Pierre Alexander Landwehr wenden. Denn er ist einer von 20 frisch ausgebildeten Willkommensmentorinnen und -mentoren. „Wir sind direkter Ansprechpartner für die Pflegekräfte – quasi Mentor und Mediator in einem.“ In einer viertägigen Weiterbildung hat sich der gelernte Augenoptiker viel mit dem Thema Diversity beschäftigt und damit, wie man Sprache einfach reduziert und Rassismus und Sexismus entgegenwirkt. „Aber das Wichtigste ist eigentlich, empathisch und weltoffen zu sein. Auch sprachliches Feingefühl hilft.“ Der 22-Jährige arbeitet in der Asklepios Klinik Barmbek auf der Station für Augenheilkunde. Willkommensmentor ist er immer dann, wenn es Bedarf gibt.

Mentor:innen auf Augenhöhe

Alev Gürbalkan hat das Projekt initiiert. Sie ist seit 2017 Integrationsbeauftragte im Asklepios Klinikum Harburg. Alev Gürbalkan hat zuvor an Migrationsprojekten für die EU und die Stadt Hamburg mitgewirkt – und weiß, worauf es beim Onboarding von internationalem Personal ankommt. „Die Zugewanderten brauchen ein gesundes Arbeitsklima, eine diskriminierungsfreie Einarbeitung und das Gefühl, hier willkommen zu sein. Genau da setzt ihr neuestes Projekt an: „In den Schulungen sensibilisieren wir die Willkommensmentoren für die Lebenssituation der neuen Kollegen. So werden sie zum Mentor auf Augenhöhe, der bei wiederkehrenden Anfangsproblemen intervenieren und aufklären kann.“

Einarbeitung von Pflegekräften

Die Weiterbildungsreihe ist in Kooperation mit dem IQ-Projekt „Fachstelle für Migration und Vielfalt“ bei Arbeit und Leben Hamburg e.V. entstanden. Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung des Arbeitsmarktzugangs von Erwachsenen mit Migrationsgeschichte ab (alle Hamburger Angebote unter http://www.hamburg.netzwerk-iq.de). Bei den Asklepios Kliniken haben sich 45 Mitarbeiter:innen auf 20 Plätze beworben. „Das zeigt, wie groß das Interesse daran ist, die Einarbeitung der internationalen Pflegekräfte zu verbessern“, sagt Stefanie Ludwig, Leiterin des Asklepios Willkommenszentrums Hamburg. „Unsere Willkommensmentoren arbeiten direkt an der Basis – das heißt, die meisten sind selbst Pflegerinnen oder Pfleger. Mit der Schulung geben wir ihnen das Werkzeug an die Hand, wie sie ihre Erfahrung im Dienst den neuen Kollegen am besten vermitteln.“

In der ersten Generation der Willkommensmentor:innen sind alle Altersgruppen vertreten. „Von 22 bis 60 Jahre ist alles dabei“, so Stefanie Ludwig. Sie will Anfang nächsten Jahres bereits die nächsten Willkommensmentor:innen ausbilden. Für die sieben Hamburger Asklepios Kliniken brauche es deutlich mehr als 20 Mentorinnen und Mentoren. Alev Gürbalkan hofft, die Schulung bald jährlich durchführen zu können. „Im Grunde sollte es künftig auf jeder Station Mentoren geben. Wir dürfen die Stationsleitungen damit nicht alleine lassen“, so Gürbalkan. Entlohnt wird die Zusatzqualifikation nicht. Für Pierre Alexander Landwehr ist das Engagement aber wichtig. „Mein Opa kommt aus Griechenland – für ihn ist es selbstverständlich, dass meine Oma ihn pflegt. Ich will als Mentor aufklären, dass Pflege nicht in allen Ländern gleich verstanden wird.“

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