Mediziner warnt vor Depressionen

Der Ärztliche Direktor des Asklepios Fachklinikums Stadtroda rät insbesondere Singles zur Schaffung schöner Momente im Advent und zum Jahreswechsel


Stadtroda. Weihnachten gilt als das Fest der Familie, der Liebe und des Friedens. Den Christen ist an Heiligabend Jesus, Gottes Sohn, geboren. Auch nichtchristliche Menschen begehen den 24. Dezember sowie die darauf folgenden beiden Feiertage mit Beisammensein, Essen und Bescherung.

„In der dunklen Jahreszeit leiden einige Menschen aber auch unter saisonaler Depression. Bei vielen von ihnen kippt gerade zum Jahresende die Stimmung“, erklärt Udo Polzer, Ärztlicher Direktor des Asklepios Fachklinikums Stadtroda.

Freunde einladen oder besuchen „Wichtig ist, dass die Menschen insbesondere in der Vorweihnachtszeit, in der Zeit zwischen den Jahren sowie am Übergang vom alten zum neuen Jahr nicht allein sind. Auch wer Single ist, kann Freunde besuchen oder Freunde zu sich einladen“, sagt der Chefarzt der Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Psychotherapie, Gerontopsychiatrie und Suchterkrankungen.

Dunkelheit verleitet zum Abdriften
Die frühzeitige Dunkelheit mit Sonnenuntergang aktuell kurz nach 16 Uhr lade zum Verkriechen und nicht nur bei depressiven Menschen zum Abdriften in trübe Gedanken ein. Statt sich der Melancholie hinzugeben, wäre es besser, sich zu überlegen: Wie kann ich meine Wohnung mit Schwippbögen, Kerzen oder Lichterketten schöner machen? Auch der Geruch von Räucherkerzen oder ein weihnachtlicher Tee mit Zimt könne die
Stimmung heben.

Das Ausprobieren verschiedener Plätzchenrezepte, der Besuch eines Weihnachtsmarktes oder das Kaufen von Weihnachtsgeschenken lassen Adventsstimmung aufkommen. Wer an Heiligabend alleine sei, könne sich durch den Besuch eines Gottesdienstes, ein Chorsingen, einen winterlichen Waldspaziergang oder einen Tierpark-Besuch ein schönes Erlebnis bereiten.

Ein gutes Essen hilft manchmal auch
„Wer krankheitsbedingt nicht rausgehen kann, sollte tun, was er gern macht. Das kann etwas schönes zu Essen sein, eine unterhaltsame Fernsehsendung oder ein interessantes Buch“, schlägt der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie vor. Dasselbe gelte für den Jahreswechsel.

Nach einer Scheidung oder Trennung könne gerade das erste Weihnachtsfest oder das erste Silvester
eine emotionale Herausforderung sein. „In diesem Fall ist es wirklich hilfreich, Freunde zu besuchen und zu versuchen nicht allein zu sein. Das Schlimmste nach einer Trennung, wäre es, allein zu Hause zu sitzen, sich womöglich zu betrinken und trübsinnigen Gedanken nachzuhängen“, unterstreicht Udo Polzer.

Lachen hat antidepressive Wirkung
Gemeinsam mit Freunden zu lachen, kann sehr heilsam sein, weil das Lachen selbst eine antidepressive Wirkung hat. Wer allein zu Hause ist, der sollte auch möglichst ein Fernsehprogramm oder eine Lektüre wählen, die zum Lachen anregt. Ebenfalls gegen schlechte Stimmung helfen ein Stück Schokolade, Weihnachtsgebäck oder Kuchen. „Sich etwas Schönes zu gönnen und sich Momente zu schaffen, in denen man lachen kann, das ist bedeutsam“, sagt der Facharzt aus Stadtroda.

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